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Ein Leck auf einer Bohrplattform nördlich des ägyptischen Badeorts Hurghada hat einen Ölteppich in einer Länge von 160 Kilometern verursacht. Die Regierung verschwieg tagelang den Ölfunfall.

Vor der Küste des ägyptischen Badeortes Hurghada am Roten Meer treibt ein Ölteppich. Die Ölklumpen haben einen Strandabschnitt von 20 Kilometer Länge in und um Hurghada erreicht, berichteten ägyptische Medien. Eine Bohrplattform dürfte schon vergangene Woche leckgeschlagen sein. Die Ölgesellschaft in der Hafenstadt Suez erklärte, dass eine Bohrplattform in Jebel al-Zayt nördlich von Hurghada betroffen sei.

Am Montag räumte ein ägyptischer Regierungssprecher erstmals den Unfall ein, die Menge sei aber "begrenzt". Der Ölteppich sei in der vergangenen Woche entdeckt worden und inzwischen weitgehend eingedämmt, sagte er der amtlichen Nachrichtenagentur MENA zufolge. Dem widersprechen Umweltschützer.

Die Regierung habe die Ölpest verschwiegen, kritisiert Ahmed el-Droubi, ein Biologe der Hurghada Environmental Protection and Conservation Association (HEPCA). Außerdem sprudle weiterhin Öl aus dem Leck. Betroffen sei nicht nur der Touristenort Hurghada, sondern auch mehrere Inseln im Roten Meer. Es seien bereits mehrere tote, ölverschmierte Vögel und Meeresschildkröten entdeckt worden.

Kritik auch von Hoteliers

Auch die Hoteliers beschweren sich bei der Regierung, räumt Mahmoud Ismail, der Leiter der Abteilung für Umweltkrisen, ein. Nach HEPCA-Angaben seien 95 Prozent der Ölklumpen an der Küste weggeräumt worden. "Das bezieht sich nur auf die Touristen-Strände", wandte HEPCA-Geschäftsführer Amr Ali ein. "Das Problem bleibt insofern bestehen, als sich der Ölteppich nahe der Naturschutzgebiete im Roten Meer auszubreiten droht."

Der Badeort Hurghada ist eines der wichtigsten Touristenzentren in Ägypten und ein beliebtes Tauchrevier. Die Regierung schwieg tagelang zu dem Ölunfall. Grund dafür ist möglicherweise die Sorge, dass der Ölteppich Touristen verschrecken könnte.

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