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27.05.10, 18:05
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#1
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vivre et laisser vivre.
Registriert seit: Feb 2010
Ort: da
Beiträge: 341
Bedankt: 167
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Hunderttausende Franzosen protestieren gegen Rentenreform
Zitat:
Paris — Mit Streiks haben hunderttausende Beschäftigte im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft gegen die anstehende Rentenreform in Frankreich protestiert. Der landesweite Protest richtete sich gegen die Pläne der konservativen Regierung, das Rentenalter von derzeit 60 Jahren heraufzusetzen. Betroffen war auch die Staatsbahn, wo nach Gewerkschaftsangaben ein Viertel der Beschäftigten streikte.
In ganz Frankreich beteiligten sich eine Million Menschen an den Protesten, zu denen sechs große Arbeitnehmerbündnisse aufgerufen hatten, wie die Gewerkschaft CGT am Abend mitteilte. Regierungssprecher Luc Chatel erklärte dagegen, der Streikaufruf der Gewerkschaften sei nur "schwach" befolgt worden, und an den Kundgebungen hätten sich weniger Menschen beteiligt als bei den letzten Protesten im März. Die Regierung wolle dies nicht "als Triumph" auskosten, aber die schwache Beteiligung gebe ihrer Methode recht; sie setze auf "Zuhören und Dialog", um eine "gerechte und ausgewogene Reform" anzustoßen.
Oppositionsführerin Martine Aubry beteiligte sich in der nordfranzösischen Stadt Lille, wo sie Bürgermeisterin ist, an einem Protestzug und zeigte sich "glücklich" über die rege Beteiligung. Viele Franzosen gingen an diesem Tag auf die Straße, "um einfach zu sagen, was sie auf dem Herzen haben", sagte sie.
Laut Regierung legten 11,6 Prozent der Staatsbediensteten die Arbeit nieder. Nach Angaben der Gewerkschaften beteiligten sich an den Streiks in den Schulen und im öffentlichen Verkehr knapp ein Drittel der Beschäftigten. Betroffen waren auch der öffentliche Rundfunk, der Stromkonzern EDF, France Télécom und die Post. An den beiden Pariser Flughäfen mussten zehn beziehungsweise 30 Prozent der Flüge gestrichen werden.
Bei der Staatsbahn SNCF fiel bei Nahverkehrs- und Regionalzügen etwa jede vierte Bahn aus, der Verkehr der Hochgeschwindigkeitszüge lief dagegen praktisch normal. Grund für die verhältnismäßig geringe Beteiligung dürfte sein, dass Mitarbeiter der SNCF von der Reform nicht betroffen sind, da sie gesonderte Rentensysteme haben.
Die Regierung hatte diese Woche bestätigt, dass sie das Renteneintrittsalter von derzeit 60 Jahren schrittweise heraufsetzen will. Die Hälfte der Franzosen lehnt dies laut Umfragen ab. Doch ohne eine breitere Finanzierung werden der französischen Rentenkasse im Jahr 2050 jährlich rund 100 Milliarden Euro fehlen.
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27.05.10, 18:22
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#2
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Ort: Nine Miles / Jamaica
Beiträge: 3.979
Bedankt: 283
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Die machen es richtig
Wir Deutschen trauen uns ja nicht die Klappe auf zu machen und auf die Stasse zu gehen. Bei uns wird immer nur gemeckert und gemeckert...aber gemacht wird gar nichts.
Armes Deutschland, und respekt an die Franzosen das sie für ihre Rechte kämpfen !
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29.05.10, 15:07
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#3
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Anfänger
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 6
Bedankt: 1
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Naja aber auf Dauer muss das Rentenalter steigen. Dagegen wird keiner etwas machen können. Die Menschen leben einfach immer länger dank der imemr besser werdenen Medizin. Dadurch steigen aber auch die Kosten für die staatliche Gesundheitsversorgung. Selbst bei einem höherem Bevölkerungswachstum kämen wir um nicht um ein längeres Arbeiten herum. Aber dafür lebt man dann ja auch länger.
Aber die Menschen sind einfach egoistische, rückgratlose Arschlöscher, die sofort anfangen zu meckern und zu jammern sobald jemand "ihre Rechte" beschneidet. Aber kein Mensch hat das Recht darauf durchgefüttert und am Leben erhalten zu werden ohne etwas dafür getan zu haben. Das ist ein Recht was man sich verdienen muss.
Man muss es positiv sehen. Die Menschen die 2012 mit 67 in Deutschland in Rente gehen werden, werden wohl immer noch länger ihre Rente genießen können als Menschen die 1970 mit 65 in Rente gegangen sind.
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29.05.10, 15:31
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#4
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 148
Bedankt: 84
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Zitat:
Zitat von N0cturn
Aber kein Mensch hat das Recht darauf durchgefüttert und am Leben erhalten zu werden ohne etwas dafür getan zu haben. Das ist ein Recht was man sich verdienen muss.
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Falsch. Jeder Mensch hat das recht auf ein würdevolles leben.
Zitat:
Zitat von N0cturn
Man muss es positiv sehen. Die Menschen die 2012 mit 67 in Deutschland in Rente gehen werden, werden wohl immer noch länger ihre Rente genießen können als Menschen die 1970 mit 65 in Rente gegangen sind.
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Riiichtig....und weil die ja dann bald noch länger leben, können sie auch bis 70 arbeiten. gibt sicher viele leute die gerne noch 10 jahre länger an sauerstoffflaschen angeschloßen sind, mit schmerzmittel und anderen Tabletten vollgepumpt werden und in Altersheimen wie lebende Zombies ihre Rente genießen. (Schon mal in der heutigen Zeit und mal vor 10 Jahren in ein Altersheim geschaut? Vom Medizienischem fortschritt sieht man da wenig.) Da lautet die Parole eher "Länger leben, langsamer Sterben"
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30.05.10, 00:45
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#5
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Anfänger
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 6
Bedankt: 1
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Zitat:
Zitat von Keltaser
Falsch. Jeder Mensch hat das recht auf ein würdevolles leben.
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Ja aber es ist keine Würde darin Almosen zu empfangen. In unser Gesellschaft ist jedes Individuum dazu verplichtet sein Möglichstes zu tun um zum allgemeinen Wohlstand beizutragen. Dass die Glücklicheren den weniger Glücklichen aus sozialer Gerechtigkeit etwas geben nennt sich dann Sozialstaat. Aber wenn die Menschen älter werden stellt sich doch die Frage, was mit der Zeit passiert welche sie durch bessere Medizinische Behandlung bekommen. Und finanziell gesehen kann sie einfach nicht "hinten" angehängt werden. Dann muss man eben auch länger arbeiten.
Zitat:
Zitat von Keltaser
Riiichtig....und weil die ja dann bald noch länger leben, können sie auch bis 70 arbeiten. gibt sicher viele leute die gerne noch 10 jahre länger an sauerstoffflaschen angeschloßen sind, mit schmerzmittel und anderen Tabletten vollgepumpt werden und in Altersheimen wie lebende Zombies ihre Rente genießen. (Schon mal in der heutigen Zeit und mal vor 10 Jahren in ein Altersheim geschaut? Vom Medizienischem fortschritt sieht man da wenig.) Da lautet die Parole eher "Länger leben, langsamer Sterben"
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Naja im Altersheim sieht man davon tatsächlich wenig, ... da muss man schon ins Krankenhaus fahren oder sich mal mit der Entwicklung der Medikamente beschäftigen. Denn dort findet im wesentlichen eine fortschreitende Entwicklung neuer Methoden und Möglichkeiten statt.
Und wenn man die medizinischen Möglichkeiten voll ausnützen würde könnten die Menschen sicherlich noch weitaus länger leben, aber das kann dann wirklich keiner bezahlen. Trotzdem steigert sich die Lebenserwartung mehr oder weniger kontinuierlich. Es ist eben auch nicht jede Behandlung unbezahlbar, auch wenn es wohl ein Fakt ist auf den wqir uns einigen können, dass alte Menschen die Krankenkassen stärker belasten. (Was
natürlich nicht Schuld der Alten ist)
Eine Erhöhung des Rentenalters ist ja nicht die einzige Möglichkeit... aber die Menschen wären vermutlich noch weniger bereit höhere Beiträge zu zahlen .. dann würde man ihnen ja schon gleich in dei Tasche greifen...
@ Nana12 Das die Wirtschaftsleistung des Landes steigt ist schon richtig, aber das wird doch auch durch steigende Rentenbeiträge repräsentiert denn soooo oft sind die "Nullrunden" nun auczh nicht gewesen und normal ist das mehr als nur die Inflation.
Und wenn ein Mensch körperlich am Ende ist dann soll er in Rente gehen, dass gehört so oder so zum selbsverständnis eines Sozialstaates ... denn grade das drückt auch besser aus um was es bei der Sache eigentlich geht ... die Menschen die in der Lage sind zu arbeiten sorgen für Jene, welche es nicht mehr für sich sorgen können. In all den Jahren ist daraus aber ein kurioser Anspruch Entstanden, wlechen ich als zugegebener Maßen junger Mensch einfach nicht nachvollziehen kann. Heute gehen die Menschen in Rente, weil sie der Meinung sind genug geleistet zu haben und das Recht auf Ruhe zu haben. Aber dabei denken sie kaum darüber nach inwieweit man sich diese Recht verdienen kann sondern wollern einfach was ihre Väter auch hatten, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sich Umstände ändern ... dass ist zugegebener Maßen nun verdammt allgemein gefasst aber entspricht meiner persönlichen Erfahrung.
Hm und da das alles bisher zu Politisch korrekt ist ... Ich fordere keine Medizinnische Unterstütung für Menschen ab 80 ... Es ist nicht von Gott gewollt, dass Menschen so alt werden!
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30.05.10, 08:45
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#6
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Zitat:
Zitat von N0cturn
Hm und da das alles bisher zu Politisch korrekt ist ... Ich fordere keine Medizinnische Unterstütung für Menschen ab 80 ... Es ist nicht von Gott gewollt, dass Menschen so alt werden!
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Ich würde, in einer Zeit in der den Mächtigen dieser "Gott erscheint der ihnen sagt das sie Krieg führen müssen", mich nicht auf Gott verlassen. Diese Töne hatten wir übrigens schon von Thatcher gehört. Ergebnis ist das die Medizin in England in zwei Klassen eingeteilt wurde. Auch mit Renditen für private Krankenversicherungen. Sry, wir brauchen solche rückständiges Denken nicht, auch wenn es genug Mietmäuler gibt die meinen das Rückschritt Fortschritt ist (siehe Youtube Linkliste von CDR69). Denn wenn ich öffentliche Ausgaben Kürze (und das tut man ja hiermit), dann kommt auch weniger im Konsum an und die Abwärtspirale dreht weiter.
Die Rente mit 67 ist eine Rentenkürzung. Da gehört zur Strategie der Finanz- und Wirtschaftsinteressen: Öffentliche Institutionen mit bezahlten Politikern kaputt machen, und dann zum Sparen oder Privatisieren aufrufen (in diesem Fall sogar beides).
Wichtig ist, das du scheinbar überhaupt nicht verstanden hast das du trotzdem für die Rendite von Rentenfonds arbeitest. Denn irgendwoher müssen auch die Ausschüttungen der Privaten kommen. Die Finanzkrise wurde auch von den privaten Rentenfonds losgetreten. Und ohne Rentenfonds hätte sie nicht das Ausmaß erreicht. Allein schon die Sparquote hätte Auswirkungen auch ohne das wer damit Volkswirtschaften in den Abgrund reisst.
Hinzu kommt die seit 20 Jahren stagnierende Lohnentwicklung. Stagnierende Löhne, führen zu stagnierenden Renten, die bekanntermaßen niedriger sind. Deswegen ist die Rentengarantie zwar richtig, aber nur Flickschusterei und kein dauerhafter Zustand. Wachstum, kann man sich in einer Volkswirtschaft nicht "ersparen". Wir leben derzeit lediglich von der Substanz.
Die umlagefinanzierte Rente ist leider das einzige praktikable Modell, weil sie auch krisensicher ist. Noch bevor "die Jungen" in Rente gehen werden sie das begreifen, und zwar auf die knallharte Tour. Und angesichts dessen was die heutige Rentnergeneration geleistet, hat sie sich jeden Rentenanspruch verdient. Ansonsten kenne ich noch genug Arbeitsplätze bei denen keiner glauben möchte das es sowas noch im 21. Jhd gibt. Da kann jeder schauen ob er sich da mal seinen Anspruch verdienen möchte.
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29.05.10, 18:32
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#7
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Zitat:
Zitat von sungrow
Wir Deutschen trauen uns ja nicht die Klappe auf zu machen und auf die Stasse zu gehen.
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Die Deutschen warten scheinbar auch auf irgendwelche Massen die sie auch lustigerweise "die Deutschen" nennen. Der Franzose hat gemerkt, das der Mann auf der Straße und der Mann zuhause im Fernsehsessel ein und die selbe Person ist. Manchmal kommt es mir nämlich genau so vor als warten die Deutschen auf irgendjemanden.
Zitat:
Zitat von N0cturn
Naja aber auf Dauer muss das Rentenalter steigen. Dagegen wird keiner etwas machen können. Die Menschen leben einfach immer länger dank der imemr besser werdenen Medizin. Dadurch steigen aber auch die Kosten für die staatliche Gesundheitsversorgung.
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Das ist das Ergebnis von gut 10 Jahren Kaffeesatzleserei von teilweise Selbsternannten Wissenschaftlern und Experten. Mit freundlicher Unterstützung der Profiteure der kapitalgedeckten Altersvorsorge.
Klingt ja auch zunächst logisch. Ist aber das durchschnittliche Alter der einzige Faktor? Bei weitem nein. Da kommen zum Beispiel Produktivitätzuwächse hinzu. Die Produktivität steigt seit der industriellen Revolution immer weiter an. Deswegen konnten wir uns überhaupt eine Rente leisten, und sogar immer mehr Rentner. Wird das mal in Relation gestellt? Nein.
Desweiteren spielt die Art der Beschäftigung eine Rolle. Ein Angestellter kann gut bis 70 arbeiten. Ein Dachdecker ist spätestens bei 60 Schluss. Dieser kriegt einfach weniger Rente, weil er früher in Rente eintreten MUSS. Es wurde bis dato keine Idee geäußert das mal auszugleichen. Vor allem da körperliche Arbeit immer weniger nachgefragt wird. Das wäre nur mal ein Vorschlag.
Dann kommt die Beschäftigungsquote auch hinzu. Die Rente ist nur finanzierbar wenn wir nahe der Vollbeschäftigung stehen. Und zwar Vollbeschäftigung die anständig in die Kasse einzahlt und nicht 1- Euro, Minijob und Teilzeit. Damit haben sich auch mal eben die ganzen tollen Demographien erledigt die angesichts der desaströsen Lage tatsächlich ein Rolle spielen sollen. Das heisst ohne aktive Arbeitsmarktpolitik geht garnichts in der Rente.
Und selbst wenn man an die Greisenrepublik glaubt, sollte sich mal fragen wieso das so ist. Zur Zeit setzen nur noch wenige Menschen Kinder in die Welt, weil die finanzielle Situation gefährdet ist. Wieder sind wir bei dem Arbeitsmarkt.
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Man sollte bedenken das die Alternative, die kapitalgedeckte Altersvorsorge, weitaus ineffizienter ist als die umlagefinanzierte Rente. Hinzu kommen Krisen die keiner vorhersagen kann. Willst du darauf wetten das die Rente 30 Jahre lang gesichert ist? Die Diskussion um die Rente mit 67 ist das Ergebnis der vorsätzlich zerstörten Rente (Riester). Es gibt kein Thema innerhalb der letzten Jahre in der man die Korruption der Politik und manipulierenden Medien so gut belegen kann wie bei dem Thema Rente.
Die Frage der Rente ist eine Frage der Lebensbedingungen in diesem Land. Und die fällt nicht vom Himmel sondern lässt sich gestalten. Da braucht man auch nicht auf das Gequatsche von Politikern von Münte hören der neulich in der SZ beschrieben hat wie sie in 20 oder 40 Jahren aussieht (ja das wissen die schon heute).
btw Man hat auch 1900 gesagt das die Straßen in London im Jahr 1950 unpassierbar wären, weil sie unter einem halben Meter Pferdemist liegen. Grund war die gestiegene Zahl der Pferde in der Stadt. Es kam bekanntlich anders.
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29.05.10, 19:53
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#8
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 133
Bedankt: 854
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Ich empfehle zu der Thematik Riester die Doku Rentenangst --> [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Der Zimmermann vom DIW hat heute auch wieder etwas von Rente mit 70 gefaselt. Seitens der EU gibt es ja ebenfalls derartige Überlegungen.
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"Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren."
"Wir haben nichts zu fürchten als die Furcht selbst!"
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