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Das Mädchen stellte sich als Opfer einer mehrfachen Vergewaltigung dar. Ermittler: Das hat sich so nicht zugetragen
Andreas Kopietz

Die Polizei steht vor einem Rätsel. Die angebliche Vergewaltigung einer 15-Jährigen in Schöneberg hatte am Montag für Schlagzeilen gesorgt. Am späten Samstagabend hatte eine 15-Jährige der Polizei erzählt, sie sei im Kleistpark von Unbekannten überfallen und sexuell missbraucht worden.

Sie sei auf dem Weg nach Hause gewesen, als die Täter über sie herfielen. Die als "Südländer" beschriebenen Jugendlichen hätten sich mehrfach an ihr vergangen. Passanten entdeckten das weinende und völlig aufgelöste Mädchen gegen 22.50 Uhr und riefen die Polizei. Ein Notarzt brachte die Jugendliche ins St.-Joseph-Krankenhaus, wo sie untersucht wurde.

Doch jetzt scheint der Fall eine Wendung zu nehmen. Denn das Mädchen hat den Polizisten offenbar die Unwahrheit erzählt. Eine rechtsmedizinische Untersuchung im Krankenhaus ergab keine Anhaltspunkte für eine Vergewaltigung. Die 15-Jährige, die am Montag aus dem Krankenhaus kam, wurde gestern mehrere Stunden im Landeskriminalamt an der Keithstraße vernommen. Nach Angaben der Polizei hat sich "der Sachverhalt so wie zunächst vom Mädchen berichtet, nicht zugetragen". Mehr Informationen gibt es dazu nicht, angeblich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes.

Nach Informationen der Berliner Zeitung hat es allerdings eine andere Gewalttat gegeben. Die Polizei schließt nicht aus, dass das Mädchen den oder die Täter kannte und eine Beziehung zu ihnen hatte. Diese Gewalttat war offenbar auch der Grund, weshalb das Mädchen weinte und aufgelöst war, als es den Passanten in die Arme lief.

Die Beamten der örtlichen Kripo-Dienststelle glaubten der Darstellung der 15-Jährigen. Ihre Kleidung war zerrissen, zudem sollen Kleidungsstücke in der Parkanlage gefunden worden sein. Es gebe keine Zweifel an der Tat, hieß es anfangs. Zahlreiche Polizisten durchsuchten unmittelbar nach dem Vorfall den Kleistpark nach Spuren. Aber auch bis gestern meldeten sich keine Zeugen der Tat. (kop.)

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