Stärkere Kontrollen an Flughäfen: Kommt der Nacktscanner?
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(sist/dpa) - Der vereitelte Terroranschlag auf einen voll besetzten US-Passagierjet heizt wieder Diskussionen um die Einführung des umstrittenen Nacktscanners an.
Der Ganzkörperscanner erstellt mittels elektromagnetischer Strahlung ein originalgetreues Abbild des Körpers. Dadurch können gefährliche Stoffe unter der Kleidung sofort erkannt werden. Das Problem: Auf dem Bildschirm der Kontrolleure erscheint der Reisende nackt. Laut Deutscher Polizeigewerkschaft verstößt das jedoch gegen die Menschenwürde. Auch CSU-Politiker Manfred Weber ist laut Spiegel Online der Meinung, es müsse wirksamere Alternativen im Kampf gegen Sicherheitslücken geben.
Mehrere Fluggesellschaften haben bereits ihre Sicherheitsbestimmungen vor und während der Flüge in die USA verstärkt. So müssen Passagiere in der letzten Stunde des Fluges vor der Landung sitzen bleiben, berichten beispielsweise British Airways und Air Canada. Außerdem dürfen die Flugreisenden in diesem Zeitraum nicht mehr an ihr Handgepäck. Während des gesamten Fluges sind Gegenstände auf dem Schoß vorerst nicht gestattet. An Flughäfen wird auf Wunsch der US-Behörden an jedem Abflugsteig noch einmal das Handgepäck durchsucht. Reisende werden besonders genau kontrolliert.
Auch an deutschen Flughäfen ist bei US-Flügen nun mit verschärften Kontrollen zu rechnen. Verzögerungen gebe es deswegen aber nicht, sagte ein Sprecher des Frankfurter Flughafens. Die Passagiere sollten unbedingt ein entsprechendes Zeitpolster einplanen und überpünktlich vor dem Abflug ihrer Maschine erscheinen, sagte eine Sprecherin des Bundespolizeipräsidiums Potsdam.
Am ersten Weihnachtstag hatte ein junger Nigerianer einen voll besetzten US-Passagierjet um ein Haar in die Luft gesprengt und damit weltweit neue Terrorangst geschürt. Nur Glück und das beherzte Eingreifen von Passagieren verhinderte, dass der 23-Jährige beim Landeanflug auf Detroit an Bord eines mit 278 Passagieren besetzten Airbus der US-Gesellschaft Delta eine Bombe zündete.