Guten Morgen,
es tut mir leid, wenn ich hier eine Art "Glaubenskrieg" ausgelöst habe.
Grundsätzlich gilt, dass eine "boxed" CPU mit einem vom Hersteller gefertigten Kühler kommt, der auf die CPU abgestimmt ist, was Leistungsaufnahme und Wärmeabgabe angeht.
Zur Zeit der Overclocking Hype war es nun einmal so, dass man seine CPU übertakten musste, und dafür musste ein leistungsfähigerer Kühler her, der die zusätzliche Wärme abtransportieren konnte (auch wenn der Preis des Kühlers höher war als die Preisdifferenz zwischen der eigenen und der schnelleren CPU).
Ich baue im Jahr zwischen 10 und 25 PCs, egal ob für Firmen (leise Büro-PCs) oder Spiele-Enthusiasten (je teurer die Grafikkarte, je besser). In den vergangenen Jahren habe ich grundsätzlich die mit der boxed CPU gelieferten Kühler verwendet und bis jetzt keine Reklamationen erhalten, und auch in meinen PCs (drei in Miditowern verbaute ASUS Boards mit AMD CPU) habe ich keine Probleme.
Gründe, früher auf andere Lüfter auszuweichen, waren (Ergänzungen sind willkommen, mir fallen im Moment nur diese beiden ein

)
- Bedarf an höherer Kühlleistung aufgrund Overclocking
- Bedarf an einem leiseren Kühler
Da ich die CPUs nicht übertakte, entfällt dieser Grund. Und was die Geräuschentwicklung angeht, haben sowohl Intel als auch AMD dazugelernt.
Dazu kommt, dass AMD Kühler anbietet, welche die Cool'n'Quiet Technologie unterstützen, mehr ist hier nachzulesen:
Bei meinem ASUS M3N78-EH findet sich im Bios unter Advanced - CPU-Configuration die Option, Cool'n'Quiet zu aktivieren oder zu deaktivieren. Dies setzt - zumindest nach meinem derzeitigen Wissensstand - einen entsprechenden Kühler mit vier Anschlüssen voraus (standardmässig haben die Teile drei Anschlüsse).
Das ist aus meiner Sicht ein Argument mehr, das für den Einsatz der vom Hersteller bereitgestellten Kühler spricht. Kleiner Hinweis am Rande: der Verkauf eines anderen Kühlers würde meinen Ertrag natürlich erhöhen.
Thema Wärmeableitung - die AMD Kühler kommen mit einem bereits aufgebrachten Wärmeleitpaste, die quasi wie ein Pad aussieht, aber eine extrem zähflüssige Paste ist. Auch ein Umbau ist möglich. Nach dem zweiten Umbau verwende ich ebenfalls die Artic Cooling Paste. Aber für eine boxed CPU bedeutet dass: man muss den Ceranfeldschaber aus der Küche entführen (worauf in manchen Haushalten drastische Strafen stehen) und erstmal die Wärmeleitpaste/Wärmeleitpad von der "boxed" CPU abkratzen, um dann eine vergleichbare Wärmeleitpaste aufzubringen.
Diesen Aufwand und die Kosten für die Wärmeleitpaste kann man sich beim Erstkauf m.E. ersparen.
@king1401 - ich hoffe, dass ich nirgends gesagt habe, man
dürfe keine anderen CPU-Kühler einsetzen, das geht immer. Aber die mitgelieferten Teile sind heute so leistungsfähig, dass man sich überlegen sollte, das zusätzliche Geld auszugeben.
Dazu kommt, dass in den vergangenen Jahren die Preisdifferenz zwischen "boxed" und "tray" dermassen gering geworden ist, dass man für die Differenz keinen vernünftigen CPU-Kühler beziehen kann. Aber das wollte ich alles in einer Stellungnahme zu einer PC-Aufrüstung nicht breittreten.
In der Hoffnung, meine Auffassung ein wenig klarer dargelegt zu haben, wünsche ich Euch allen einen prima Tag,
YaGru