Druckeridentifizierung austricksen
 

Winzige gelbe Punkte – sogenannte Trackingpunkte - bilden auf fast allen Ausdrucken von Farblaserdruckern einen digitalen Fingerabdruck, der Informationen enthält, die ein Erkennen des Druckers ermöglicht und damit auch zur druckenden Person führen kann. Das Muster der Punkte variiert je nach Hersteller und verrät unter anderem die eindeutige Seriennummer des Druckers sowie Druckdatum mit der Uhrzeit. Timo Richter und Stephan Escher am Lehrstuhl Datenschutz und Datensicherheit der TU Dresden fanden nun heraus, wie dieser „Fingerabdruck“ gelesen werden kann. Dabei wurden auch neue Muster entdeckt. Diese Farbcodierungen werden normalerweise genutzt, um Verbrechen aufzuklären, beispielsweise, bei der Aufklärung von Versicherungsbetrug, Zeugnisfälschungen oder Geldfälschungen, aber auch um Whistleblower ausfindig zu machen. Hier verweisen die Forscher auf den Fall der Whistleblowerin Reality Leigh Winner, die in der Hackeraffäre zwischen Russland und den USA bezogene, nachrichtendienstliche Informationen an die Nachrichtenwebseite „The Intercept“ weitergeleitet haben soll. Ermittelt wurde sie durch die Trackingpunkte auf den Ausdrucken.
Das Motiv für die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse beschreibt Escher so: „Wir finden es wichtig, dass die Menschen über die vorhandenen Codes und die damit mögliche Überwachung aufgeklärt werden. Den wenigsten ist bewusst, dass sie auch mit analogen Geräten überwacht werden können.“
Entwickelt wurde auch ein Verfahren, das die Codes so verändert, dass kein Rückschluss auf die druckende Person mehr möglich sein soll. Dazu werden nach Analyse der Muster auf Ausdrucken weitere Punkte ergänzt und damit die Codierung verändert. Auf der Webseite des Projekts ([Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]) steht eine Software zum Download bereit, die auf diese Weise Ausdrucke anonymisieren soll.

Drucker BAR ausserorts kaufen. Nach "gebrauch" entsorgen :)