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pauli8 22.12.19 12:57

Weihnachtsdinner Raclette Royal - Heilig's Blechle
 
Für einige kann ich nur das "Weihnachtsmenü" empfehlen. :D

Zitat:

Weihnachtsdinner Raclette Royal
Heilig's Blechle


Schön, wenn all die Lieben an Heiligabend gemeinsam am Tisch sitzen. Doch was servieren in Zeiten, in denen jeder einer anderen Ernährungsreligion nachläuft? Wir haben die Lösung: Raclette Royal.

Von Hobbykoch Peter Wagner

https://cdn1.spiegel.de/images/image...le-1500007.jpg

Sonntag, 22.12.2019 11:14 Uhr

Mutti kam recht spät zum Veganismus. Schuld war wohl die Yogagruppe. Seitan, und mag er noch so fein mariniert sein, will ihr neuer Lebensabschnittsgefährte aber partout nicht essen. Erst recht nicht an Heiligabend.

Omi wiederum kann schon lange nicht mehr kauen. Die schön weichen Eiernudeln in Sahnesauce sind aber ein absolutes No-Go für Tochter Hannah, die in der Uni-Mensa schon genug M-E-G-A-Stress hat. Ihr Halbbruder Lukas findet Gluten im Grunde ganz okay, macht aber einen Riesenbogen um alle Milchprodukte.

Seine neue Freundin Amelie isst alles - solange sie keinen schmutzigen CO2-Fußabdruck in den Mund nehmen muss. Patchwork-Chaos an Heiligabend.

In vielen Familien kommen nach wie vor Weihnachtsklassiker auf den Tisch: Würstchen mit Kartoffelsalat (ein Drittel der Befragten), Gänsebraten (zehn Prozent), Karpfen (sechs Prozent), Wild, Hase oder Kaninchen (vier Prozent), oder Braten, Rouladen und Fondue (je drei Prozent). Doch im Jahre 2019 nach Christi Geburt ist Ernährung die neue Religion, und jede Sekte betet einen anderen Heilsbringer an.

Das entbindet uns Hobbyköche aber nicht von der Pflicht, irgendetwas zu kochen und die Lieben irgendwie satt zu bekommen in der Heiligen Nacht. Wie immer werden weder Kosten noch Mühen gescheut. Des Problems Lösung lautet: "Raclette Royal", eine kulinarische Materialschlacht als modulare Ergänzung zum klassischen Käseschmelzen.

Anders als beim Original Raclette du Valais wird hier kein am Feuer geschmolzener Käse auf das Brotlaib gekratzt. Wir nehmen die modernere Version mit Gschwellti (Pellkartoffeln). Dazu ein paar Mixed Pickles, und die meisten sind glücklich.
Dem Rest legen wir sechs verschiedene Mini-Speisen in ihre Pfännchen und lassen sie unter der Heizspirale des Raclettes fertig garen, schmelzen oder zumindest aufwärmen. Das macht zwar eine Menge Arbeit, lässt sich aber komplett vorbereiten, sodass der Gastgeber den ganzen Abend schlemmend statt kochend dabei sein kann.

Und die Reste machen auch noch bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag satt.

Fotostrecke (im Link) - 5 Bilder


Veganer freuen sich auf die Spaghetti alla Puttanesca. Diese Nudeln nach "N*ttenart" stammen ursprünglich aus Neapels Freudenhäusern und sind - natürlich - eine scharfe Sache. Bei uns original rezeptiert mit Sardellen und Parmesan. Wenn der Veganismus ernst gemeint wird, einfach beides weglassen und nach Art der Calamarata All' Amatriciana vorkochen. Auch die hier mit Mahon-Käse live zu überbackende Chorizo-Tortilla folgt einem bewährten und für unser Raclette leicht angepassten Hobbyküchenrezept.

Das trifft ebenfalls für Israels Lieblingsfrühstück Shakshuka zu, das natürlich auch abends fleischlos glücklich macht. In Tel Aviv wird die Tomaten-Ei-Mischung meist mit Besteck gegessen und der Pfannenrest mit einem Stück Fladenbrot ausgewischt. Wir reichen beim Raclette geröstetes Pitabrot dazu. Dieses Lieblingsbrot der Israelis verschwindet nur einmal im Jahr aus den Brotkörben - während des Pessachfestes, wenn gesäuertes Brot tabu ist. Aber das ist ja erst um Ostern herum. Verboten lecker schmecken auch unsere Pfännchen-Hotdogs. Die vegetarische Mega-Kombi ist allerdings: Blauschimmelkäse, Walnüsse und marinierte Maulbeeren.

Im letzten Pfännchen grillen wir einen Bratapfel für den Nachtisch - stilecht mit Zimt, Mandeln und Rumrosinen. Für die Kinder am Tisch können die Rosinen auch in heißem Apfelsaft mariniert werden.

Wer das Thema noch vertiefen möchte, findet dazu sogar ein kleines, aber für diesen Zweck ungemein brauchbares Kochbüchlein: "Je ne RACLETTE rien!: 70 internationale Rezepte zum Dahinschmelzen" hat von Crêpes über Flammkuchen, Caprese-Gnocchi oder Chili con Carne bis hin zu Moussaka und Pizza ganz schön was auf der Pfanne.

Genug Ideen, um auch noch ein paar Frutarier, Koshere, Pescarier, Makrobiotiker und Ketaner ins Heiligabendmahl aufzunehmen.

In diesem Sinne wünscht der Hobbykoch allen ein frohes, friedliches und vor allem leckeres Weihnachtsfest!
Quelle:
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nolte 22.12.19 19:05

Gute Idee, aber ich bleib bei meiner Steinzeitdiät: Gebrutzeltes, Bier, Nüsse, Frau...

Kirkwscks4eva 22.12.19 19:56

Der Artikel beschreibt eines: Wohlstandsprobleme!

Bei uns:

24.12. Fondue (Schweine- und Rindsfilet in Bierteig)
25.12. Entenbrust mit Rotkohl und Klöße
26.12. Raclette mit Gemüse, Ananas, Pfirsischscheiben, Schinken und Käse

TinyTimm 23.12.19 00:54

Wäre das Thema nicht besser in Kochen & Feinschmecker aufgehoben?
Dort würde man es auch nach Weihnachten noch finden.

Mir wäre das alles viel zu viel Aufwand, und das jeder eine "Extrawurst gebraten" bekommt wenn es keine ernsthaften Gründe gibt, kommt bei uns auch nicht in Frage.
Wir sind eine Familie, und als solche essen wir am Hl. Abend und zu den Feiertagen alle das, was auf den Tisch kommt. Vielleicht muss man aus einer Generation stammen die noch Hunger kennen gelernt hat, um einfache, aber gut zubereitete Speisen zu schätzen.

kuchenchef 23.12.19 07:52

Was man in Deutschland unter Raclette versteht, haut einem als Schweizer aus der Kuhhaut. Wir essen so in der Schweiz kein Raclette. Und besonders vom Spiegel, der immer alles besser und toller weiss.

kuchenchef 24.12.19 07:04

Walliser Raclette wird nur mit AOP Käse aus der Region als 1/2 Laib und einem speziellen Grill erwärmt und die dickflüssiger Käse auf ein Ruchbrot gestrichen. Das mit dem Raclette-Grill ist ein anderer Käse, der als solches auch aus anderen Regionen der Schweiz kommt. Schmeckt auch etwas anders. Wenn Touristen die sich als Journalisten betätigen, die nur die Schweiz aus der Auto-Perspektive kennen, wäre besser sie schreiben über Dinge die man kennt und weiss. Für uns ist Raclette eine typische Winterzeit-Essen, und halt typisch für die Familie Freunde, etc.
Wir haben in der Schweiz verschiedene Weihnachtsdinge zum Fest. Da wäre Fondue chinoise, Käsefondue, Raclette etc.
Ich würde den Autoren des Spiegels, wie ich es ihnen geschrieben habe, besser Leute fragen, die das Ganze so kennen, wie es sich gehört.
Der Artikel erinnert mich wie man japanisches Essen vor 10 Jahren gesehen hat. Einfach nur traurig!! Wenn man eine Esskultur einer ganzen Nation, so darstellt, nämlich dähmlich und unprofessionell. Dann wundern sich deutsche wenn sie mit Schweizer über ihre Gerichte sprechen sich wundern, warum es falsch ist. Spiegel bleib bei deinen Leisten, kochen ist es nicht. Mit der Ansicht der Wahrheit habt ihr immer schon ein Problem und eine Herausforderung gehabt.

bazi1972 24.12.19 12:35

Zitat:

Zitat von kuchenchef (Beitrag 36080137)
Was man in Deutschland unter Raclette versteht, haut einem als Schweizer aus der Kuhhaut. Wir essen so in der Schweiz kein Raclette. Und besonders vom Spiegel, der immer alles besser und toller weiss.

Und die Schweizer können und wissen alles Besser

30makk 24.12.19 12:53

Zitat:

Zitat von bazi1972 (Beitrag 36090894)
Und die Schweizer können und wissen alles Besser

Wie kannst du nur !? Er ist der allwissende Koch des Forums, der absolut alles besser weiß !

kuchenchef 25.12.19 09:27

Wenn man ein Nationalgericht so darstellt, das dem überhaupt nicht entspricht, wehre ich mich. Es hat mich enttäuscht, das man so etwas schreibt, das der Wahrheit nicht entspricht. Leider kann ich hier nicht alle anschreiben und einladen, aber in meinem Chalet wird so etwas nicht angeboten. Wenn man über 25 Lehrlinge-Azubis ausgebildet hat, und die zum Teil schon selber eine Küche führen als Chef, weiss man über Kochen genug. Und Deutschland ist auch nicht Schnitzel und Sauerkraut. Das zum einen.


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