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Draalz 26.10.20 14:03

Alternative zu Debian
 
Hallo zusammen,

derzeit läuft Windows 10 auf meinem Rechner. Ich möchte jedoch ein performanteres System aufbauen.

Debian Buster konnte ich installieren, das ist zwar stabil, mir jedoch nicht performant genug.
Also habe ich die Paketquellen auf testing gesetzt, was eben auch schnellere Kernel brachte.
Leider liess sich das System mit diesen Kernels nicht booten (kernel panic). :(

Ärgerlich, weil ich mich mit diesem System gut zurecht finde. :(

Hardware:
ASRock N68C-GS4 FX
AMD FX(tm)-4300 Quad-Core 3,8 GHz
Radeon HD 7700

Ubuntu ist für mich keine Alternative.
Linux Mint fällt damit, bis auf LMDE, ebenfalls aus. LMDE wird vermutlich auch nicht funktionieren, da es Debian Testing REPOs zugreift.

Welche performante Distribution könnt Ihr mir empfehlen?
Sie sollte halbwegs stabil sein vernünftig zu bedienen und evtl. mit Wine zurecht kommen.

musv 27.10.20 09:25

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 38877115)
derzeit läuft Windows 10 auf meinem Rechner. Ich möchte jedoch ein performanteres System aufbauen.

Die einfachste Variante wäre dann, du kaufst Dir stärkere Hardware.

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 38877115)
Debian Buster konnte ich installieren, das ist zwar stabil, mir jedoch nicht performant genug.Also habe ich die Paketquellen auf testing gesetzt, was eben auch schnellere Kernel brachte.

:confused:
Erste Fehlannahme: Testing -> schnellerer Kernel.
Wenn du einen schnelleren Kernel haben willst, dann compilier Dir das Ding selbst und optimier Dir den exakt auf Deine Hardware, d.h.
  • Compilieren mit march=native (dazu brauchst du einen Patch)
  • Die benötigten Treiber fest reincompilieren. Alle anderen Treiber abwählen.
  • Bei den restlichen Optionen ebenfalls alles weglassen, was du nicht brauchst.
Wenn du das alles machst, kannst du eventuell eine prozentuale Performancesteigerung im niedrigen einstelligen Bereich rausholen. Ich nutz seit 18 Jahren Gentoo. Da gehört das Compilieren des Kernels dazu. Allerdings kann ich Dir versprechen, dass bis zur ersten lauffähigen Kernelkonfiguration mindestens Tage, bis zur wirklich optimierten Konfiguration Jahre vergehen können. Und da du schon an Debian Testing scheiterst, hast du wohl eine ziemlich steile Lernkurve vor Dir.

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 38877115)
Hardware:
ASRock N68C-GS4 FX
AMD FX(tm)-4300 Quad-Core 3,8 GHz
Radeon HD 7700

Du weißt schon, dass die CPU so ziemlich vor exakt 8 Jahren in den Handel kam, d.h. [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]? Und die Graka ist [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 38877115)
Welche performante Distribution könnt Ihr mir empfehlen? Sie sollte halbwegs stabil sein vernünftig zu bedienen und evtl. mit Wine zurecht kommen.

  • performant: von den großen Distris: Gentoo, Arch. Bei den kleinen gibt's dann noch sowas wie Puppet oder andere Minidistris, die direkt für Uralthardware optimiert sind.
  • Stabil: Debian
  • Wine: Nimm Windows
Du willst die eierlegende Wolmilchsau auf antiquierter Hardware. Bequemlichkeit beißt sich meist mit Performance. Und Wine würde ich auch nicht mit Stabilität gleichsetzen.

Dummy0Dummy 31.10.20 21:53

Für Performanz würde ich dir eine "Minimal-Distro" wie Arch, Void, Gentoo empfehlen. Am besten mit einem Tilling Window Manager. Ist jetzt halt nicht so Anfängergeeignet. Also für einen Anfänger würde ich Manjaro Xfce empfehlen. Das ist sehr einfach und auch sehr performant. Das sollte auch auf deiner Hardware recht gut laufen. Ich meine das braucht so 250mb RAM im idle.

Wine würde ich persönlich möglichst vermeiden. Ist zwar eine super Sache aber open source Linux software ist immer besser.
Ich würde generell kein Windows nutzen. Erst recht nicht auf Boards wie diesen.

Draalz 02.11.20 09:20

Zitat:

Zitat von musv (Beitrag 38885353)
Die einfachste Variante wäre dann, du kaufst Dir stärkere Hardware.

Ich geb Dir recht (bin selbst überrascht, wie alt das Teil ist :confused:), allerdings kommt zunächst ein Gaming PC für Sohnemann an die Reihe. :D

Zitat:

Zitat von musv (Beitrag 38885353)
Und da du schon an Debian Testing scheiterst, hast du wohl eine ziemlich steile Lernkurve vor Dir.

Testing läuft (microcodes und firmware), aber ich schau mir mal die empfohlen Distris an.

Danke, auch an Dummy0Dummy, für die Empfehlungen. ;)

musv 04.11.20 10:12

Im Grunde genommen ist der Wechsel der Distri eher der falsche Weg. Debian ist schon vollkommen ok. Mit Gentoo wirst du definitiv nicht glücklich. Ein Systemupdate mit unstable-Paketen braucht auf meiner älteren Kiste (Xeon x5650) ca. 2 Tage, bis ich komplett durch bin. Arch wäre der Mittelweg. Das ist mehr Konfiguration als bei Debian, aber du sparst Dir halt das Compilieren von Gentoo.

Trotzdem würde ich Dir raten, bei Debian zu bleiben. Großartige Geschwindigkeitszuwächse wirst du bei keiner anderen Distri feststellen. In meiner Arbeit verwende ich Fedora. Auch das ist nicht spürbar langsamer.

Nur bei OpenSuse bin ich skeptisch, da die halt sehr viele eigene Patches und haufenweise mehr Dienste beim Systemstart mit hochziehen. Dafür ist halt dort alles schön bequem vorkonfiguriert.

Willst du spürbare Perfomancegewinne haben, dann setz an der grafischen Oberfläche an, d.h. beim Windowmanager. Statt Gnome und KDE setz auf einen minimalen [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] (fvwm, twm, i3, Awesome, Fluxxbox, usw.).

Draalz 04.11.20 20:55

Vielen Dank, für den Hinweis und den Link. Arch habe ich in einer virtuellen Umgebung hinbekommen.
Gentoo erfordert sehr viel Wissen, wie finde und das ich, wie Du schon sagtest, nicht habe.

LMDE 4 mit Cinnamon hab ich probiert, aber da wird mir zu viel draufgepackt und die Oberfäche ist, so schön sie auch aussieht, recht rechenintensiv.

KDE Plasma auf Debian ist da wesentlich leichtverdaulicher. Das ganze System ist viel flexibler, finde ich.
Und ich kann darauf die ganze Liste in Deinem Link ausprobieren.
Es wird wohl auf multiboot hinauslaufen, denn Wine erfordert viel gefrickel.

Wenn mich der Teufel reiten sollte, kommt Arch auf meinen noch älteren Laptop.

CyberCube01 07.11.20 19:21

Du kannst auch noch einen Schritt mit Debian weiter gehen und aus testing, unstable (SID) machen.
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Debian SID ist durchaus mit einem Arch vergleichbar. Nur musst du dir im Klaren sein, was du tust und auf was du dich einlässt. Eine tiefere Einarbeitung in das System ist durchaus empfehlenswert.
Aber auch, das da der Kernel und die Pakete flammneu sind, darfst du auf älterer Hardware keine Wunder erwarten. Eher im Gegenteil, ein aktueller Kernel zielt auf aktuelle Hardware ab. Da bist du mit einem gut abgehangenen System, bei Debian/Mint/OpenSuse etc. gut aufgehoben. Da dann als Desktop XFCE4, LXQT oder was anderes Leichtgewichtiges wählen. Wurde hier auch schon genannt.

Noch mehr Tuning/Anpassung an dein System bekommste nur manuell hin. Wie schon oben beschrieben, Kernel / Software selbst kompilieren. Oder gleich eine Distro wie Gentoo wählen.

cu

musv 09.11.20 08:12

Ich möchte an der Stelle noch mal betonen, dass das Compilieren der Pakete und des Kernels weniger Performance-Gewinn bringt als erwartet.

Der große Vorteil von Gentoo ist die Anpassbarkeit des Systems und nicht die Performance. Z.B. ist bei CentOS der Networkmanager eine zwingende Abhängigkeit, wenn man Gnome mit GDM (Loginmanager) nutzt. Unter Gentoo braucht man den Networkmanager nicht.

Tuxtom007 25.12.20 09:17

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 38877115)
Welche performante Distribution könnt Ihr mir empfehlen?
Sie sollte halbwegs stabil sein vernünftig zu bedienen und evtl. mit Wine zurecht kommen.

Wenn Debian dir shcon nicht performant genug ist, würde ich mal die Hardware updaten, weil viel mehr Performance wirst du mit anderen Distributionen auch nicht bekommen, ausser du lässt die komplette graphische Oberfläche weg.

Distribution empfehlen: CentOS, wir nutzen in der Firma RedHat Enterprise und CentOS basiert auf RHEL, ist sehr stbail und gut zu bedienen.
Ob das mit Wine zurechtkommt ? - keine Ahnung, nutze ich erst garnicht.

Wenn du viel selber machen willst: Arch Linux

Draalz 28.12.20 22:18

Danke allen. Um das hier mal zu beenden:

Ich habe mich für Debian Buster entschieden, also für ein recht altes System. Selbst da musste jede Menge Firmware nach installiert werden.

Auf das Grundsystem habe ich zunächst einmal die Minimalversion von KDE aufgesetzt (kde-plasma-desktop). Das war eigentlich das Problem, die Hardware vernünftig anzusprechen.

Um das Ganze 'spannender' zu gestalten, wird von den stable Repos gezogen, nicht von den Buster Repos, was im Moment ja noch keinen Unterschied macht. ;)

Neben meinem Desktoprechner steht ein Rechner, der alle möglichen Server am laufen hat. Der ist noch älter und läuft einwandfrei unter Bullseye (testing). Ohne Grafische Oberfläche hat er sich über die Jahre, hochgerollt. Fing, glaube ich, bei Squeeze an. ;)
Um dem jetzt vorzubeugen, Testing, weil ich hier, zur Not, auf den Rechner Zugriff habe. Die Security Patches werden von stable Repos gezogen.

Zu guter letzt habe ich meinen alten Laptop (ca 8 Jahre) ebenfalls mit Debian Buster ausgerüstet. Zuvor mit einer SSD. Das hat auch gut geklappt.
Hier ist die Schwierigkeit systemd. Debian hat sich, wenn ich mich recht entsinne, bei der Entwicklung von Buster von den Init s r i pts abgewandt und systemd die Steuerung des Systems übergeben.
Das verändert z.B. natürlich die altgewohnte Konfiguration einer wlan Verbindung.

Naja, funktioniert alles bis auf die Acer typische Funktionstaste (FN) + (F3). Damit schaltet man wlan ein und aus. Diese Funktion muss das Betriebssystem 'verstehen'.
Leider wurde das Projekt acerhk aufgegeben. So musste ich nun doch auf einen Networkmanager zurückgreifen, der dahingehend die Hardware beeinflussen kann.

Die anfänglich erwähnte mangelnde Performance lag übrigens an einem von mir übersehenen BIOS Update, welches die Netzwerkschnittstelle meines Desktop Rechners stabilisierte.

Es ist mir bewusst, dass das setzen der Paketquellen auf stable oder testing etwas riskanter ist, jedoch umgehe ich so LTS.

Mein persönliches Fazit, bisher: Hat Spass gemacht. Vier stabile Systeme, davon drei recht schlank, die hervorragend funktionieren. Desktop hat ein Multiboot bekommen, denn ab und zu will man ja auch Spiele spielen, die unter Wine nicht laufen. Das Win 10 auf dem Desktop ist auch erheblich schneller geworden, weil die ganze 'Arbeit' ja nicht mehr von ihm bewerkstelligt werden muss.

CSS und Minecraft laufen auf der Debianseite, meines Empfindes besser, als unter Win 10.

So genug geschwallt. Nochmals danke für die Hinweise.

th3rEsa 29.12.20 17:09

Ich bin von Debian damals auf FreeBSD umgestiegen und habe es nicht bereut.
Jaja, ich weiß: Zu spät... entschuldige.


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