[anba94]

Hallo liebe Community,

Folgende Lebenssituation:

Ich habe eine Ausbildung als Fachinformatiker (Systemintegration) gemacht, direkt nach der Ausbildung die Fachhochschulreife gemacht (mit dem Ziel zu studieren).
Die Fachoberschule war aber so blöd das es mir die Lust auf das Studium genommen hat. Aber Fachoberschule durchgezogen und mittleren Schnitt erreicht.
Da ich absolut keine Lust mehr zu studieren hatte, habe ich wieder angefangen als FISI zu arbeiten.
Nach einem halben Jahr mache ich nun ein Arbeitgeberwechsel aus verschiedenen Gründen.

Jetzt bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich sage Studium vielleicht doch? Einige Freunde haben auch angefangen und können mir es nur empfehlen.
Bei dem neuen AG würde es mir auch gefallen, aber vielleicht nicht perfekt,
nach einem Studium könnte es besser sein, muss aber nicht.
So ein Studium kostet natürlich Geld, welches durch Arbeiten bereits verdient werden kann.

Ich hätte 3 Studiengänge zur Auswahl.
1. Allgemeine Informatik
2. Medieninformatik
3. Geoinformatik

Die Frage ist nun Studium oder nicht. Natürlich muss ich das entscheiden, aber vielleicht habt Ihr ja noch Ratschläge, oder Informationen die man beachten sollte.

lg anba

[Psychopath666]

Duales Studium?
Geld verdienen und Studieren

[ikmujn]

Vorab: Duales Studium (nicht zu verwechseln mit berufsbegleitendem Studium) ist per se eine Erstausbildung, sprich es macht nicht wirklich viel Sinn nach einer abgeschlossenen Ausbildung ein duales Studium im selben Bereich anzufangen

Ich persönlich stand auch vor der Entscheidung Job vs. Studium.
Wie das bei dir fachlich aussieht kann ich dir nicht sagen, da es bei mir so war, dass ich nach dem Abitur eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht hatte.
Ich weiß also nicht wie bei dir die Abwägung bzw. Wertigkeit von weiterer fachlicher Qualifikation vs. Berufserfahrung ist.

Ich habe gegen Ausbildungsende auch lange überlegt ob ich Studieren soll, da mir von meinem Arbeitgeber aufgrund meiner Leistungen in der Ausbildung direkt ein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten wurde.

Der Knackpunkt war für mich damals die Angst davor es später zu bereuen nicht studiert zu haben, also quasi die Chance ungenutzt verstreichen zu lassen..

Natürlich musst du sehen dass mit einem klassischen Vollzeitstudium eine Menge Kosten verbunden sind, einerseits in Form von Lebenshaltungskosten und Kosten für das Studium direkt, andererseits auch Opportunitätskosten die aus dem entgangenen Arbeitslohn entstehen (dein Jahresgehalt *3 bzw. *4).
Im besten Fall amortisiert sich die Investition natürlich nach dem Studium wieder, da du dann einfach mehr verdienst, vielleicht zwar nicht direkt beim Berufs(wieder)einstieg aber definitiv später, wenn dir dein akademischer Grad weitere Türen öffnet und du die Möglichkeit hast höhere Positionen zu erreichen.


Da ohnehin ein Arbeitgeberwechsel bei dir ansteht denke ich dass es nicht verkehrt ist, es mit dem Studium wenigstens mal zu versuchen wenn du die Finanzierung tragen kannst.
Solltest du nach einem oder zwei Semestern merken, dass es doch nicht das Richtige für dich ist kannst du ja immernoch abbrechen und wieder anfangen zu arbeiten.
Mit der richtigen Begründung schadet so etwas auch deinem Lebenslauf nicht.

Alternativ könntest du dich bei deinem (potenziellen) neuen Arbeitgeber auch informieren ob und wenn ja in welcher Form er ein berufsbegleitendes Studium unterstützen würde.

[Mr_Braun]

Die Frage ist eher: Wo siehst du dich in 10-15 Jahren? Wenn du ins gehobene IT-Management (mit entsprechender Vergütung) möchtest, wirst du an einem Studium nicht drumherum kommen. Die Einstellungskriterien in diesem Bereich sind bei den meisten Firmen formal ein Informatikstudium.

[picard82]

Medien- und Geoinformatik solltest du meiden. Damit wirst du langfristig nicht nach oben kommen können. Dann eher allgemeine oder technische Informatik (Uni), ist aber sehr schwer und man wird regelrecht geistig verprügelt.

[MW75]

Zitat von picard82

Dann eher allgemeine oder technische Informatik (Uni), ist aber sehr schwer und man wird regelrecht geistig verprügelt.

In vielen Firmen sind Informatikstudenten bestimmter Unis gar nicht gern gesehen. Denn in vielen Unis wird eher nach dem Motto "Masse statt Klasse" verfahren. Was soll eine Firma mit Leuten,die sich 1a mit Themen auskennen,die vor 20 Jahren mal gängig waren, aber zu dämlich sind, mal ´ne simple Domäne zu erstellen ?

[mythology]

Meine Empfehlung ist es studieren zu gehen, ich für meinen Teil habe nach der Lehre auch eine Fachhochschulreife gemacht aber dann aus diversen Gründen auf ein Studium verzichtet.

Im Nachhinein muss ich sagen dass heute eine Ausbildung nichts mehr wert ist, man muss noch zusätzlich etwas machen. Da du einen Abschluss besitzt und auch schon Praxis hast wärst du nach einem Studium am Arbeitsmarkt sicher sehr begehrt.
Ich mache jetzt nachträglich Berufsbegleitend ein FH Studium und muss sagen es ist teilweise sehr zäh wenn man nebenbei Vollzeit arbeitet.

Wenn ich die Wahl noch einmal hätte würde ich studieren gehen und mir einen Ferialjob in meinem Beruf suchen, bei dem man dann ein paar Euro nebensächlich hat (nach Möglichkeit mehr als irgend ein xy Ferialer), dadurch bleibt man im Beruf, hat mehr Geld zur Verfügung und es macht sich gut bei einer Bewerbung.