Einzelnen Beitrag anzeigen
Ungelesen 16.08.11, 20:46   #19
laondar
Anfänger
 
Registriert seit: Mar 2010
Beiträge: 6
Bedankt: 1
laondar ist noch neu hier! | 0 Respekt Punkte
Standard

Ich hab noch nen Textdokument aufm Rechner gefunden welches ich mal von einer Internetseite kopiert habe. Leider weiß ich nicht mehr von welcher Seite es war. Aber hier mal der Text:

Darf uns jemand vorschreiben, was wir nehmen, um mehr Leistung zu bringen – oder nicht?

Vor dem Hintergrund dieser Frage wird allerorten die Anwendung gehirnleistungssteigernder Medikamente wie Modafinil diskutiert.
Modafinil ist Gehirndoping für die Anwender, die mit Kaffee, Traubenzucker oder einem Müsliriegel nicht mehr wach und aufnahmefähig bleiben können.
Das verschreibungspflichtige Medikament ermöglichen effektive Gehirnleistung, die verbunden ist mit hoher Konzentration und gesteigerter Wahrnehmung. Informationen können vom Gehirn schneller aufgenommen werden und sie sind schneller abrufbar.
Dieses pharmakologische Aufmöbeln des Gehirns ist inzwischen ein von jedem vierten Studenten in den USA angewandtes Doping, um dem wachsenden Leistungsdruck begegnen zu können. Wie Koks werden Modafinil oder Ritalin an deutschen Hochschulen gedealt.
Auch am Arbeitsplatz, in Chefetagen, bei Bankern und Kreativen ist Modafinil zu finden.

Ergo:
Viele greifen freiwillig zu Pillen, um Stress ertragen zu können. Was ist aber, wenn Chefs ihren Mitarbeitern derartige Medikamente verordnen, damit sie mehr Leistung bringen? Zwei Millionen Deutsche schlucken bereits Tabletten aus Angst, im Job zu versagen.

Wenn man seine Brust oder Nase optimieren kann, warum nicht auch das Gehirn? Schließlich will man besser sein als andere.
Aber was ist mit der Chancengleichheit denen gegenüber, die keinesfalls leistungssteigernde Pillen schlucken wollen?
Mit Modafinil ist der Einstieg in die schön schlau geschluckte Welt jedenfalls schon da.

Modafinil hilft bei Narkolepsie, einer sehr seltenen anfallsartigen Schlafkrankheit und bei der Behandlung des Schichtarbeiter-Syndroms. Weitere Anwendungsgebiete sind das Schlaf-Apnoe-Syndrom, AHDS, die manisch-depressive Erkrankung, sowie das depressive Erschöpfungssyndrom. Geschluckt und gekauft wird es aber fast ausschließlich von Gesunden. Die US-Streitkräfte haben den Boom ausgelöst. Modafinil hält nicht nur wach, sondern es soll auch die Informationsaufnahme beschleunigen. Seit die amerikanischen Militärpiloten sich bei ihren Kampfeinsätzen mit Modafinil aufputschen dürfen, steigt die Nachfrage. Modafinil hält wach, steigert die Aufmerksamkeit und die Aktivität. Offiziell rezeptpflichtig verändert der Wirkstoff schon ab einer Dosis von
100 mg die Gehirnströme. 200 mg forcieren die Wachheit des Organismus bei gleichzeitiger Unterdrückung der natürlichen Einschlafneigung durch die Stimulation der Alpha-Rezeptoren im Gehirn.
Diese psychostimulierenden Medikamente werden als Smart Pills bezeichnet – Mittel zum Braindoping, zum Neuro-Enhancement.

Neben Alkohol und Nikotin sowie den Designerdrogen im Freizeitbereich sind Medikamente zum Gehirndopen, wie das Modafinil, bereits gesellschaftlich weitgehend akzeptiert. Es war ein langer Weg von den kokablätterkauenden Indios zur Zeit der spanischen Eroberer, von den Asiaten, die Betel, den Afrikanern und Arabern, die Khat kauten, um ihr schweres Leben in den Griff zu bekommen, bis heute.

Der beschriebene gesellschaftliche Druck und die Zwänge unserer modernen Leistungsgesellschaft führen mit
Gehirndoping in Schule und Studium, Signal- und Reizüberflutungen, Perfektionismus, Arbeitsverdichtung etc.
zur unaufhaltsamen Anwendung von Modafinil. Hier ist es der Wirkstoff Modafilinium, an anderer Stelle wird massiv mit Beta Blockern oder Levodopa, dem Wundermittel zur Gedächtnissteigerung, gedopt.
Munter streiten sich die Gelehrten. Auf der einen Seite trifft man auf grundsätzliche Ablehnung des
Neuro-Enhancements, einhergehend mit Extremkritik an der “neurobiologischen Steigerung der Produktivkraft Mensch mit gleichzeitigem Aufbau eines grausamen Neuro-Kapitalismus”. Auf der anderen Seite wird ohne Kontrolle sehenden Auges munter Missbrauch betrieben und damit die positiven Auswirkungen von Modafinil auf das Gedächtnis und die gesteigerte Leistungsfähigkeit bei zu wenig Schlaf ausgenutzt.

Fazit:
Modafinil ist rezeptpflichtig aber auch unter der Hand erhältlich.
Das Mittel macht wach und schlau, gleicht aus, macht belastbar und hübscht das Wohlergehen auf. Der Modafinil-Konsument will die schnellen, effizienten Lösungen allerorten und ohne Leistungsbegrenzung haben. Der User ist
äußerlich attraktiv, gesundheitlich robust, perfekt gestylt und liefert insgesamt die ideale Performance.
laondar ist offline  
Folgendes Mitglied bedankte sich bei laondar:
barsch1969 (16.11.18)