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pauli8 08.09.16 16:46

"Komm mal aus der Opferrolle raus"
 
„Komm mal aus der Opferrolle raus“

MEDIZIN IM TEXT von Dr. med. Dunja Voos
Worte statt Pillen

Zitat:

Vielleicht haben Sie schon einmal diese Aufforderung gehört: „Du musst mal aufhören, Dich immer als Opfer zu sehen.“ Manche haben sie von einem Freund gehört, andere von einem Arzt, Heilpraktiker oder Therapeuten. Manchen Menschen hilft der Satz, anderen nicht. Nach der ersten Feststellung, dass man sich möglicherweise wirklich oft in die Position eines Opfers begibt, macht sich Ärger breit.

Für die „Opferrolle“ gibt es immer gute Gründe
Wenn Sie oft in der Rolle des „armen Menschen“ oder des „Opfers“ sind, dann haben Sie dafür sehr wahrscheinlich Ihre Gründe. Die Aufforderung, einmal aus der Opferrolle auszusteigen, ist vordergründig gut gemeint, aber meistens nicht mehr als ein laienpsychologischer Ausdruck. Wieso kann der eine, der scheinbar nur geringe Probleme hat, nur jammern, während der andere seine Welt positiv sieht, obwohl er es von außen betrachtet schwerer im Leben hat oder hatte?

Am Anfang war die Beziehung
Am Anfang des Lebens steht die enge Beziehung zu den Eltern. Und von dieser frühen Beziehung hängt unser weiteres Leben entscheidend ab. Wenn Mutter und Vater ihr Kind nicht überwiegend wohlwollend anblicken, wenn sie selbst psychisch leiden, wenn sie nicht ausreichend zur Verfügung stehen oder gar das Kind missbrauchen und gewalttätig strafen, dann leidet das Kind unter einer großen inneren Einsamkeit. Die wunden Stellen, die dann in der Kindheit entstehen, sind von außen betrachtet oft gar nicht sichtbar. Aber dennoch arbeitet das Erlebte weiter. Es ist dann so, als würde ein Kind frieren und man gäbe ihm immer nur etwas zu essen. Wenn keiner erkennt, dass es eigentlich friert, wird es immer „weiterjammern“.

Fehlende Zeugen, fehlendes Mitleid
Es gibt Kinder, denen subtil oder offen sehr großes Leid geschieht. Wenn sie keine verlässliche Bezugsperson um sich herum finden, dann gelingt es ihnen nur noch schwer, die Welt rosig zu sehen. Möglicherweise hat ein Kind ein Trauma erlitten, über das es erst Jahrzehnte später sprechen kann. Niemand ist da, dem es sich anvertrauen kann. Und so trägt es ein trauriges Geheimnis mit sich herum, von dem niemand etwas ahnt. Es ist möglich, dass dem Opfer die Erlebnisse nur wie ferne Bilder im Kopf sind – diese Bilder können aber nicht in Worte gefasst werden.
Der Betroffene kommt noch nicht einmal auf die Idee, darüber zu sprechen. Stattdessen kann sich der Körper mit den verschiedensten Beschwerden melden. Aber die Sehnsucht nach Mitgefühl und Aufgefangenwerden bleibt.
Das kann zur Folge haben, dass sich dieses Kind zu einem Erwachsenen entwickelt, der ständig versucht, sich das Mitleid „abzuholen“, das er bisher immer vermisst hat. Aber das Mitleid und die Rücksicht der anderen bleibt wirkungslos, weil das wahre „Gehaltenwerden“ ausbleibt. Anderen – und auch dem Betroffenen selbst – erscheint es irgendwann absurd, dass es scheinbar immer einen Grund zum Jammern und Klagen gibt......
Quelle:

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nolte 10.09.16 01:15

Ein Kind, das im Vorschulalter misshandelt (verprügelt) wurde, obendrein von seinen Bezugs- und Vertrauenspersonen, hat sein ganzes Leben mit den Folgen zu kämpfen...

pauli8 10.09.16 06:14

Aus dem Artikel habe ich folgendes gelernt, was ich bisher falsch machte.

Ein Kind, das zu seinen Eltern, speziell zu seiner Mutter, ein problematisches Verhältnis (Kann man in öffentlichen Beiträgen nachlesen) zwangsläufig entwickeln musste, wird aus einer negativen Einstellung und einseitiger Kritik, dem "Jammern" (ein Hilfeschrei nach Unterstützung) sich nicht so ohne weiteres befreien können.

Als Laie sollte man deshalb diese "Einseitigkeit" nicht verbal verurteilen, sondern verstehen.
Aber ein Verhalten nur damit zu erklären ? Das wäre für mich zu kurz gegriffen. Denn Verstehen allein genügt nicht.

Die Worte wie z.B "Frauenversteher"..."Russlandversteher"..die Namen und Länder ließen sich noch beliebig fortsetzen...drücken doch nicht automatisch aus, dass man nur FÜR oder GEGEN etwas ist.

srost 13.09.16 08:25

Oder: "Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, musst du nur herausfinden, wen du nicht kritisieren darfst." Voltaire

Wenn dürfen wir weltweit nicht kritisieren? Nein nicht die Queen, Obama oder andere Marionetten. Über die dürfen wir uns pausenlos lustig machen. Aber über wen nicht? Naja ihr kommt schon drauf, erinnert auch an die Opferrolle, die halt verwendet wird um ihre Interessen durchzusetzen, wie eine ihrer Ministerinen mal zugab.


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