[Barschmeister]

Spiegel Online (Der Spiegel) veröffentlichte gestern Abend (29.03.2015) unter Berufung auf die dpa Folgendes.

Ex-Freundin von Florian H.: Zeugin im NSU-Untersuchungsausschuss tot aufgefunden

Erst kürzlich hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen um den Tod des Neonazis Florian H. wieder aufgenommen. Er verbrannte in seinem Auto. Nun wurde auch seine Ex-Freundin tot aufgefunden. Sie hatte als Zeugin im NSU-Ausschuss ausgesagt.

Stuttgart - Eine 20-jährige Zeugin im Stuttgarter NSU-Untersuchungsausschuss um den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ist tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Laut Berichten der Deutschen Presse-Agentur soll es sich um die Ex-Freundin von Florian H. handeln. Dieser soll Informationen zum Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter gehabt haben.

Der Lebensgefährte der Frau habe sie am Samstagabend mit einem Krampfanfall in ihrer Wohnung gefunden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Die genaue Ursache für den Tod sei bislang unklar. Die Ärzte hätten das Leben der jungen Frau nicht mehr retten können.

Die 20-Jährige hatte im NSU-Untersuchungsausschuss in Stuttgart in einer nicht-öffentlichen Sitzung ausgesagt und erklärt, sie fühle sich bedroht. Bei der Toten soll es sich um eine Ex-Freundin von Florian H. handeln. Der ehemalige Neonazi war im Herbst 2013 in einem Auto verbrannt - am gleichen Tag hätte er zum NSU aussagen sollen.

Der Mord an Kiesewetter wird den Rechtsterroristen des NSU zugerechnet. Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen um den Tod des Neonazis erst kürzlich wieder aufgerollt. Grund dafür war der Fund einiger Gegenstände in dem Autowrack, in dem Florian H. verbrannt war. Demnach hatte seine Familie darin Waffen und einen seit Langem vermissten Schlüsselbund gefunden und dem NSU-Ausschuss übergeben. Unklar ist, warum die Polizei die Gegenstände davor nicht gefunden hatte.

kry/dpa

Quelle:
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[TinyTimm]

Zeugin starb an Lungenembolie

Eine 20-Jährige, die als Zeugin im NSU-Ausschuss ausgesagt hat, ist tot. Nach gemeinsamen Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag starb sie an einer Lungenembolie.
Das hat die Obduktion am Sonntagabend ergeben. Die Frau war vor einer Woche mit einem Motorrad verunglückt und hatte sich dabei eine Prellung am Knie zugezogen. Die Rechtsmediziner gehen davon aus, dass sich aus dem unfallbedingten Hämatom - trotz Thrombosevorsorge - ein Thrombus gelöst hat, der die Embolie verursacht hat. Anzeichen für eine wie auch immer geartete Fremdeinwirkung hätten sich bei der Obduktion nicht ergeben, hieß es in der Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Karlsruhe.

Bei der Toten soll es sich um eine Ex-Freundin von Florian H. handeln, einem ehemaligen Neonazi, der im Herbst 2013 in einem Wagen in Stuttgart verbrannt war. Florian H. soll gewusst haben, wer die Polizistin Michèle Kiesewetter 2007 in Heilbronn getötet hat. Dieser Mord wird dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) zugerechnet.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Karlsruhe am Sonntag mitteilten, fand der Lebensgefährte die junge Frau am Samstagabend mit einem Krampfanfall in ihrer Wohnung in Kraichtal im Kreis Karlsruhe. Die Ärzte hätten das Leben der Frau nicht mehr retten können. Das Amtsgericht Heilbronn ordnete eine Obduktion der Leiche an.

Zeugin fühlte sich bedroht

Die 20-Jährige hatte im NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags ausgesagt - nicht-öffentlich, weil sie erklärt hatte, sie fühle sich bedroht. Dem SWR sagte der Ausschuss-Vorsitzende Wolfgang Drexler (SPD) am Montag, dass die Frau einen sehr glaubwürdigen Eindruck gemacht habe. Er sagte zudem, es wäre fahrlässig, nun irgendwelche Spekulationen zum möglichen Hintergrund des Todes zu äußern. Der Tod könne vielerlei Gründe haben.

Polizei steht unter Druck

Der Extremismusexperte und Berliner Politikprofessor Hajo Funke, der den NSU-Untersuchungsausschuss verfolgt und Vertrauensperson der Familie von Florian H. ist, zeigte sich schockiert über den Tod der 20-Jährigen. "Die Sicherheitsbehörden sind gut beraten, wenn sie diesem Tod durch Obduktion und intensivster Aufklärung nachgehen", sagte er. Ansonsten wäre dies unter Umständen ein weiterer ungeklärter Todesfall. "Jetzt ist die Stunde, umfassend in alle Richtungen zu ermitteln und aufzuklären." Zudem sei es sicher sinnvoll, Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Konkreter wurde Funke hier allerdings nicht.

Der Ausschuss soll die Verbindungen des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) nach Baden-Württemberg und mögliches Behördenversagen genauer betrachten. Den Rechtsterroristen des NSU wird der Mord an neun Kleinunternehmern ausländischer Herkunft und an der Polizistin Kiesewetter zugeschrieben. In den vergangenen Ausschusssitzungen hatten sich die Abgeordneten mit Florian H. beschäftigt, dessen Tod die Polizei für einen Suizid hält. Die Familie glaubt aber nicht daran, dass Florian sich selbst getötet hat. Die Polizei steht in dem Fall unter Druck, weil sie hier schlampig ermittelt und auch Gegenstände in dem ausgebrannten Wagen übersehen haben soll.

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[Jackieiii]

@grandy:

Du meinst Marc Dutroux und die 27 gestorbenen Zeugen?

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Ansonsten zu den NSU-Morden mal bitte hier ab Minute 2 anschauen:

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[pauli8]

Leute ich sage ich nur eins. Das Obduktionsergebnis ist absichtlich falsch erstellt worden.

Weder die Evolution noch der Herrgott, wenn es ihn gibt, hat eine Lungenembolie nach Thrombose als Todesursache für eine Zeugin in einem bedeutenden Strafprozess vorgesehen, wenn sie vorher bedroht wurde. So etwas gibt es nicht.

Die feingeweblichen Unteruchungen, die aber noch etwas dauern werden, widerlegen die Annahme eines "Natürlichen Todes" mit Sicherheit.

Weder die Scheinkorrelation noch cum hoc ergo propter hoc können hier angewendet werden.
Das sind Erfindungen von geistig minderbemittelten Wirrköpfen.

Das gilt aber nur rein vorsorglich, für kommende Beiträge…und die werden kommen. Also nicht für die bisherigen Postings.

Ich bin durch und durch...durch die Heute-Show und Konsorten versaut worden. Das begreife ich einfach nicht, wie man so einen "Schwachsinn" verbreiten kann.

[TinyTimm]

Zitat von pauli8

Ich bin durch und durch...durch die Heute-Show und Konsorten versaut worden.

Empfehle dringend die Umdekoration des Wohnraumes. An Stelle des Fernsehers stellst du dann ein Aquarium auf.
Das mindert die anfänglichen Entzugserscheinungen, weil Fische auch ins Zimmer starren und die Klappe auf und zu machen wie TV-Moderatoren, und was sich sonst noch auf dem Bildschirm herumtreibt.

Bin eben am überlegen ....
Mit Hilfe all der "Weisheiten" die mir durch das Fehlen eines Fernsehers in den letzten Tagen (und davor) entgangen sind, könnte man auf der Stelle aus drei Hochschulprofessoren Volltrottel machen.

[Barschmeister]

Der Artikel auf swr wurde um 17:20 Uhr aktualisiert.

Dabei wurden die ersten 3 Absätze durch folgendes ersetzt.

Letzte Zweifel an Todesursache ausräumen

Die Obduktion deutet auf eine natürliche Todesursache hin. Dennoch ist der Fall der toten Zeugin des Stuttgarter NSU-U-Ausschusses für die Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen.

Auch im weiteren Verlauf wurde Einiges geändert.

Nochmal lesen lohnt sich!

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[pauli8]

Danke Barschmeister

Genau so wird i.d.Regel von Rechtsmedizinern gearbeitet und das (vorläufige) Ergebnis im Protokoll (Letzte Ziffer) über die Obduktion schriftlich festgehalten. Was die chem.-tox. Untersuchungen ergeben haben wird dann nachgereicht.

Manche Journalisten -oder Politiker - haben aber manchmal mit der Formulierung etwas Schwierigkeiten. So übersieht man Kleinigkeiten.

Soll kein Vorwurf sein...sie sind eben nicht vom Fach.

[nachtmasse]

Wenn das so weitergeht haben wir bald mehr tote [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], als Tote durch die NSU.

[nolte]

Zeugen sterben kurz vor ihrer Aussage.
Ist schon der 3. im NSU-Prozess.
WO LEBEN WIR EIGENTLICH?

[Barschmeister]

Von dem 3ten hab ich garnix mitbekommen. Wer war denn das bzw. wo kann ich da was drüber erfahren?

[nolte]

Melisa Marijanovic ist bereits die dritte Person, die nach Aussagen oder kurz vor geplanten Vernehmungen zum NSU-Komplex ihr Leben verloren hat...Der ehemalige Neonazi Florian Heilig starb am 16. September 2013 – auf dem Weg, seine im Jahr 2011 gemachten Aussagen zum NSU, einer Gruppe namens »Neoschutzstaffel« (NSS) und zum Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn 2007 zu präzisieren. ..Auch der Zeuge Thomas Richter, besser bekannt als »Corelli« sollte im NSU-Verfahren befragt werden. Dazu kam es nicht. Nach Polizeiangaben wurde er Ende März 2014 tot in seiner Wohnung gefunden. Gestorben war er, wenn man dem Obduktionsbericht noch Glauben schenken will, »an einer nicht erkannten Zuckererkrankung«.....

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Zeugen sterben in Baden-Würtemberg unter außergewöhnlichen Umständen, wenn wichtige Aussagen bevorstehen oder bereits gemacht wurden.

[Barschmeister]

Hab den ganzen Morgen gebuddelt und musste leider feststellen, dass hier (wie auch bei anderen Ermittlungen) unterschiedliche Dinge berichtet werden, deren Oberfläche mich mit Bedenken an vergangene Ereignisse erinnert.

Ungeachtet dessen, warum Florian H.'s Ex nun gestorben ist, möchte ich hier mal die Art und Weise der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem NSU in kleinen Ausschnitten verdeutlichen.

Vorab sei noch daran erinnert, dass nur weil jemand aus der Politik "lückenlose Aufklärung" fordert, dies nicht zwangsläufig bedeuten muss, das dieser auch ein Interesse an einer solchen Maßnahme hat. Wer sich erinnert, weiß wie Schäuble ja wörtlich "lückenlose Aufklärung" in der CDU-Spendenaffäre forderte... solange bis rauskam, dass er den Geldkoffer getragen hatte. ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ])


Hier gebe ich die Links zu einigen beispielhaften Artikeln und Sendungen an; mal seriöser, mal weniger.
Für alle, die Interesse und Zeit haben:

05.11.2011 - Thueringer Allgemeine
Nach Banküberfall in Eisenach rätselhafter Tod im Wohnwagen
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15.01.2012 - Frankfurter Rundschau
Fünf V-Leute bei Terror-Zelle
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07.03.2013 - Der Spiegel
Thüringer NSU-Ausschuss: Innenministerium schickt falsche Zeugen
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04.11.13 - Deutsch-Türkische Nachrichten
NSU-Terror: Selbstmord von Mundlos und Böhnhardt technisch „unmöglich“
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??.01.2014 - COMPACT
NSU-Zeugensterben
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07.04.2014 - Telepolis
NSU: Keine Rußpartikel in der Lunge von Mundlos
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11.09.2014 - NSU Leaks
Hizbullah-Spur: Morde in Istanbul verweisen in Richtung Dönermorde
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17.12.2014 - Kulturzeit (3sat)
NSU-Leaks
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Hintergrundinfo:
Thüringer Landtag - Untersuchungsausschuss 5/1 (aka. NSU-U-Ausschuss)
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Mag sein, dass ich da Gespenster sehe... aber mir scheint es da viele Parallelen zum Schmücker-Prozess zu geben. Wem das kein Begriff ist, sollte unbedingt mal auf der Wikipedia nachlesen.
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Die ersten 4 Absätze bieten schon eine brauchbare Zusammenfassung.

[pauli8]

Bitte nur eine klitzekleine Anmerkung zu dieser "Fakten-Feststellung" von heise:

...Weder in der Lunge von Uwe Mundlos, noch in der von Uwe Böhnhardt fanden sich Rußpartikel...

Im Gegensatz zu einigen Jounalisten weiß sogar "Kleinhänschen" >>>

Ist man sofort tot (Schuss) dann atmet man nicht mehr. Wie soll da denn Ruß in die Lunge kommen. Es kommt also immer auf den Zeitpunkt des Todeseintritts in Verbindung mit der Rußentwicklung an.

Wird jemand erschossen mit sofortigen finalen Ende und dann in einem Fluss/Teich/See usw. geworfen, macht man die Schwimmprobe der Lunge. Sie wird nicht untergehen, weil kein Wasser drin ist. >>>

Dem zufolge müsste er nicht ertrunken sein...oder ?

[Melvin van Horne]

Moin,

da gibt es Ausnahmen. Bei totalen Hohlbirnen können durch die Hitze oder den Wasserdruck Druckverhältnisse entstehen, die auch nach dem Tode noch Ruß oder Wasser in die Lunge saugen.

So! Nun steht es im Internet. Und damit stimmt es.

[Ghozz]

Der Tod wird uns alle zu seiner Zeit holen.

[pauli8]

Ich mach es dann so...man handelt mit ihm auf bayrisch und schwatzt ihm mit ein paar Schnäpsen und Kartenspiel noch ein paar Jährle ab.

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