[TinyTimm]

Grenzüberschreitende Polizeiaktion

Bereits seit 2012 wird ermittelt, nun hat sich der Verdacht verhärtet: Für den menschlichen Verzehr ungeeignetes Pferdefleisch ist offenbar in mehreren Ländern jahrelang illegal in den Handel geschleust worden sein. Bei einer grenzüberschreitenden Polizeiaktion klickten nun für 26 Verdächtige die Handschellen.

Wie die Koordinierungsstelle für Justizzusammenarbeit in der EU (Eurojust) am Samstag weiter mitteilte, wurden von den zuständigen Behörden in Frankreich, Belgien, Deutschland, Irland, Luxemburg, den Niederlanden und Großbritannien am Vortag Dutzende Betriebe durchsucht. Der Großteil der Festnahmen erfolgte den Angaben zufolge in Frankreich. Belgischen Medienberichten zufolge wurden in Frankreich auch vier Belgier festgenommen, darunter auch der mutmaßliche Chef des Pferdefleischhändlerrings.

Auch in den Niederlanden wurden nach Angaben der dortigen Behörden 15 Betriebe durchsucht und drei Verdächtige festgenommen. Frankreich verlangt deren Überstellung. Die Überstellungen sollen nach Angaben aus ermittlernahen Kreisen „im Laufe der Woche“ erfolgen. Bei den Razzien wurden zudem 200 Pferde und 800 Pferdepässe sowie Bargeld und Medikamente beschlagnahmt.

„Große Profitmargen“

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Handel mit Pferdefleisch um ein „grenzüberschreitendes organisiertes Verbrechen“ handle, vor allem hätten die kriminellen Pferdefleischhändler aber in Frankreich, Belgien und den Niederlanden operiert. Wie der Fernsehsender RTBF berichtete, wurden die Tiere im südfranzösischen Marseille geschlachtet.

Den Vorwürfen zufolge sollen für die Beseitigung vorgesehen Tierkörper dank gefälschter Papiere in die Nahrungsmittelkette gelangt sein. Gefälscht worden seien vor allem die Pferdepässe, mit denen sich die Herkunft jedes einzelnen Pferdes und dessen Gesundheitszustand nachvollziehen lassen. „So wurde aus Pferden, die eigentlich beseitigt werden sollten, ein wertvolles Gut mit großen Profitmargen“, hieß es in Ermittlerkreisen in Den Haag.

Französischen Behörden zufolge könnten allein zwischen 2010 und 2013 rund 4.700 für den menschlichen Verzehr ungeeignete Pferde auf den Tellern der Konsumenten gelandet sein. Bisher gebe es noch keine Hinweise darauf, dass Verbraucher auch gesundheitlich geschädigt worden seien.

„Völlig anderes Verfahren“

Die Ermittlungen haben nichts mit dem Pferdefleischskandal von Anfang 2013 zu tun: Damals war einwandfreies Pferdefleisch falsch deklariert und in Lebensmitteln verarbeitet worden. „Das ist ein völlig anderes Verfahren“, hieß es in Den Haag.

Erste Ermittlungen seien in Arlon (Belgien) im November 2012 und in Marseille (Frankreich) im Juli 2013 aufgenommen worden. Dabei habe sich herausgestellt, dass es auch Verbindungen zu anderen Ländern gebe. Sämtliche betroffenen Staaten hätten sich in Abstimmung mit Eurojust dann entschlossen, bei dem „Aktionstag“ am Freitag gleichzeitig Betriebe und Büros zu durchsuchen.

Schuldspruch in Causa 2013

In der juristischen Aufarbeitung des 2013 aufgeflogenen Pferdefleischskandals wurde unterdessen Anfang des Monats ein spätes Urteil gefällt und ein Fleischgroßhändler von einem niederländischen Gericht zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der 45-Jährige hat laut Anklage zwischen 2011 und 2012 mehr als 330.000 Kilogramm billiges Pferdefleisch als Rindfleisch deklariert und verkauft.

Der Skandal war ans Licht gekommen, als in Hamburgern Pferdefleisch entdeckt worden war. Da die Sicherheit des Fleisches nicht garantiert werden konnte, hatten die niederländischen Aufsichtsbehörden aus großen Teilen Europas insgesamt über 50.000 Tonnen Fleisch zurückgerufen - der Großteil davon war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits verarbeitet oder verzehrt.

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Letzte Woche war ich bei Freunden zum Grillen eingeladen.
Das Fleisch hat nach der Fertigstellung derart abartig nach Fisch gestunken, das wir alles entsorgt haben (nachdem es nichtmal der Hund fressen wollte).

[30makk]

In einer Doku, die letztens im TV lief, sagte ein ehemaliger Mitarbeiter eines solchen Metzgereibetriebs, dass das "vermengte" Fleisch noch über Jahre unauffindbar in irgendwelchen Kühlhäusern lagern und dann zu Tiefkühlprodukten weiterverarbeitet werden könnte. Da ging es aber auch noch um verdorbenes Fleisch, was wohl erheblich ungünstiger für den Verzehr ist.

Und solange man sein Fleisch in nicht gepressten Stücken vom Metzger bezieht, fährt man wohl recht sicher.

[Odatas]

Ich weiß ja nicht. Die Lösungen werden immer so einfach angepriesen. Aber wenn man in ner Stadt wohnt muss man erstrmal 20 Minuten fahren bis man bei nem Bauern ist. Metzger gibts in meiner Umgebung nicht einen. Ich kenn einen der auch 20 Minuten in die andere Richtung ist. Was bleibt mir da noch übrig? Ich ess schon weniger Fleisch. Im Groben einmal die Woche und ab und zu Wurst auf Brot. Aber es gibt halt keine vernünftige Alternative.

[Clontarf]

@Odatas ... mir geht`s genauso ... Großstadt ... paar Millionen Einwohner.

Wo es da einen richtigen Metzger (oder auch Bäcker) geben soll wird sich mir wohl nie erschließen. Selbst wenn man denkt oder gehört hat ... da iss einer, stellt sich bei genauerem hinschauen heraus, der wird auch nur von irgendeiner "Kette" beliefert.

Allerdings bevorzuge ich beim Grillfleisch zumindest die Frischetheke z.b. bei Kaiser`s.

Aber ... bezüglich des o.g. Themas ... die werden das Zeug (alle Jahre wieder) schon los. Die Grillsaison mit diesem abgepackten, marinierten "Etwas" hat ja begonnen. Mir stellen sich schon die Nackenhaare auf, wenn vor mir an der Kasse einer solch riesen Stapel in Wagen hat

Gruss Clon

[Odatas]

20 Minuten hinfahren und 20 Minuten zurück fahren. Das ist dann nicht nur Benzin für 5 Euro sondern auch noch ne Stunde unterwegs sein. Dafür dass ich dann ein Kotlett ess? Ne aber dass ist es mir tatsächlich nicht wert.

[Jackieiii]

Nunja, man könnte als Alternative ja wenigstens ab und an mal vegetarische Sachen probieren. Die Schinkenspicker haben ja jetzt drei verschiedene Sorten Aufschnitt für 1,39€ rausgebracht, gibt es bei Kaufland, Netto, Reichelt/Edeka und sicher noch vielen anderen Supermärkten. Dazu noch anderer Aufschnitt von anderen Anbietern, inzwischen sogar schon welcher für 99 Cent/80 Gramm. Von den Aufstrichen, die es inzwischen auch überall gibt, sind einige dabei die gut schmecken, ich muss aber auch gestehen viele davon mag ich geschmacklich gar nicht. Wie alles halt Geschmacks- und (Um)Gewöhnungssache.

Die Valess-Artikel als Fertigprodukt (Schnitzel gefüllt und natur) sind imho auch lecker. Und wenn ich dann die Soja Big Steaks zubereite (als Schnitzel, Medaillon, Sparerip etc.) oder das Soja-Schnetzel (Bolognese, Chili con Carne etc) hat sich auch noch niemand, außer der extrem beratungsresistenten "Was der Bauer nicht kennt..." Fraktion beschwert. Muss man natürlich gut würzen/zubereiten, das ist das A und O dabei! Und dadurch dass immer mehr umswitchen werden die Preise auch langsam annehmbar (sicher für viele bisher ein Hemmnis gewesen). Zumal ich die Dinger im Schrank ewig lagern und bei Bedarf zubereiten kann.

Hier mal ein paar Links falls Interesse, Rezepte dazu (Big Steaks, Schnetzel) gibt es Millionen im Netz.

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"Die Wurst ist die Zigarette der Zukunft", sagt Patriarch Rauffus. Bald werde es ebenso verpönt sein, Wurst zu essen, wie heute schon das Rauchen, soll das heißen.

[Clontarf]

Nee ... also Fleisch ist Fleisch und ich will Fleisch.

Dieses ganze rumgemurkse mit diesen Fleischersatzlebensmitteln geht mir sowas von auf ... ... naja meine Meinung.

Mich nerven schon diese ganzen Wurst (versuchs) - sorten bei meinem Netto gegenüber (welche schon fast die hälfte des Regales füllen) mit irgendwelchen Hänchen, Puten oder sonstigen Gefiederdurchdrehzeugs. Dazu noch diese Abpackmengen wie z.b. 80g. Für eine Arbeitsbemme zu viel, für zwei zu wenig

Gruss Clon

[Kneter33]

Zitat von Odatas

20 Minuten hinfahren und 20 Minuten zurück fahren. Das ist dann nicht nur Benzin für 5 Euro sondern auch noch ne Stunde unterwegs sein. Dafür dass ich dann ein Kotlett ess? Ne aber dass ist es mir tatsächlich nicht wert.

Ich geb Dir da sogar Recht im gewissen Sinn.
Aber probiere mal ein Ei von einem Bauernhof mit einem Ei ausm Supermarkt.
Egal welche Sorte,
ob Bio,Landlauf usw...
Für nen RICHTIGES Schnitzel lauf ich 20Km wenn nötig!
Nur leider ist es fast unbezahlbar heute noch Echtes Essen zu bekommen.

[Melvin van Horne]

Moin,

und wieder einmal erklingt die romantische Melodie vom "beim Bauern/Metzger seines Vertrauens kaufen"

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Wie will man den Metzger des Vertrauens auswählen? Klein = gut, Großkonzern = Verbrecher? Leute mit einem IQ der nur knapp über der Zimmertemperatur liegt können das System locker austricksen. Da werden Belege gefälscht, Ware hin- und hergefahren bis keiner mehr weiss wo das Zeug mal herkam u.s.w. Man könnte fast sagen, daß es für den Metzger an der Ecke leichter ist mal mit seinem Transporter loszuziehen und eine Kiste vom billigen zu holen um sie zu verabeiten als es für einen großen Konzern ist, Tonnen von Fleisch in seine Produktionskette zu schleusen. Betrogen werden können sie alle beide.

Woran erkennt man einen Metzger des Vertrauens? Alles was man darüber wissen kann weiss der Metzger auch. Und so ist es ihm ein leichtes die entsprechenden Merkmale vorzulegen.

Ein Zertifikat von welchem Bauern er sein Fleisch kauft? Kein Problem. Er kauft eine Kuh und bekommt das Herkunftszertifikat. Dann kauft er noch ein Pferd und nimmt noch so ein komisches Tier vom Straßenrand mit.

Jedem Käufer in seinem Laden kann er beweisen woher sein Fleisch kommt. Zertifikat ist vorhanden. Kunden können beim Bauern anrufen und nachfragen. Die können sich bei ihm umsehen. Die können sehen wie er seine Wurst macht u.s.w. Und sie bilden sich ein das alles ok ist. Das 40% der Wurst in den Gläsern der letzte Dreck ist kann der Kunde nicht sehen. Was der Cutter da alles geschreddert hat ... . Metzger des Vertrauens ??? Im Grunde weiss man garnichts. Weder beim Metzger an der Ecke noch bei der eingeschweissten Wurst im Supermarkt. Man muss es glauben. Ich werd mich hüten hier eine Diskussion zum Thema "Glauben" anzufangen ...

Anmerkung. Das ist nur ein Beispiel. Wie genau der Betrug funktioniert, weiß ich nicht. Wer da näheres wissen will, wendet sich an den Metzger seines Vertrauens ...

Merkmal des Betruges ist doch das es gut (und teuer) aussieht.

Bliebe da noch das Zeitproblem. Während man also Stunden beim Fleischer zubringt um vom ersten bis zum letzten Moment die Herstellung der Wurst zu verfolgen werden im Dorf 15 Kilometer weiter die Eier gelegt, die man am Wochenende essen will. Eigentlich müsste man ja da sein. Nicht das einem da Kühlhauseier untergejubelt werden. Die Ehefrau kann nicht. Die ist 8 Kilometer weiter und überwacht die Herstellung der Kaffeesahne und des Käses. Hoffentlich werden die Kinder schnell gross. Wir brauchen dringend Leute die die Herkunft des Weizens zweifelsfrei klären. Und da reden wir noch nicht von denen, die für ein Schnitzel 20 Kilometer radeln oder gar laufen wollen.

Ich war mal in einem Hofladen einkaufen. Gute und teure Sachen. Unter anderem auch Eier. Das einzige was es auf diesem Hof nicht gab waren Hühner ... Die Besitzerin des Ladens (eine Kundin von mir) hat freimütig erklärt das sie das zukauft um den Kunden ein komplettes Sortiment anbieten zu können.

Thema Qualität: Ich habe noch nie Eier gegessen die so sehr nach Fisch geschmeckt haben wie die, die ich von einem Nachbarn für einmal Windows reparieren bekommen habe. Der Mann hat sich entschuldigt. Er hat die Hühner mit Fischresten (vom angeln) gefüttert.

P.S. Ich glaube das 99 % der Leute die Lebensmittel verarbeiten, saubere, ehrliche Leute sind. In der Industrie genau so wie im Handwerk.

[Kneter33]

Melvin ich geb Dir vollkommen Recht.
Beschissen wirst überall.
Aber wenn ich ein Stück Fleisch in die Pfanne hau und nicht 1-2 Liter Wasser raus laufen(Ist übertrieben jetzt) dann merke ich Qualität!
Genauso wie mein Vergleich mit den Eiern.
Wenn das Eigelb ne Farbe hat die man nicht mehr als Gelb bezeichnen kann bin ich raus.