[shaunderzombie]

Die Hautfarbe und das Aussehen der Spielfiguren in der Survival-Simulation Rust wird fortan fest vorgegeben. Damit wagt Entwickler Gary Newman und sein Team an ein kontroverses Sozialexperiment. Nicht nur wollen die Rust-Macher latenten Rassismus unterdrücken, sondern jeder Spielfigur ein individuelles Aussehen verpassen. Die Resonanz unter den Spielern ist gespalten.

Für gewöhnlich können Spieler in Rollenspielen und diversen anderen Titeln mit Charaktererstellungs-Tools ihre Spielfigur frei und nach Belieben gestalten. Die Survival-Simulation Rust von Indie-Entwickler Gary Newman bezeichnet nun jedoch eine ganz besondere Ausnahme. Mit einem jüngst veröffentlichten Update sind nicht nur Spielfiguren weißer, sondern auch dunkler Hautfarbe verfügbar. Anbei wagen sich die Macher von Facepunch Studios an ein Sozialexperiment: Die Hautfarbe und das Aussehen der Spielfigur wird den Spielern unwiderruflich vorgegeben.

Die Hautfarbe der Spielfigur ist gar an die Steam-ID gebunden, eine Änderung ist nicht möglich und bedarf dem Erwerb einer neuen Rust-Lizenz. "Wie im echten Leben bist du, was du bist", heißt es im offiziellen Entwicklerblog zum Update. Mit der Vorgabe der Hautfarbe erhofft sich Rust-Schöpfer Newman erhöhte Empathie unter den Spielern und plant gezieltem Rassismus unter Online-Spielern entgegen zu wirken. "Ich würde nichts lieber sehen als einen weißen Typen, der durch das Spielen eines farbigen Charakters erkennt, was es bedeutet, einer verfolgten Minderheit anzugehören", so Newman.

Insgesamt stößt die Vorgabe der Hautfarbe, die sich auch nach Ableben des virtuellen Charakters nicht ändern lässt, auf viel positive Resonanz. Doch naturgemäß sind nicht alle Spieler von der Neuerung begeistert, auch rassistische Ausfälle sind in diversen Foren, auf Steam und vor allem natürlich im Spiel zu beobachten. "Ich wünschte mir, ich könnte eine Statistik aufsetzen um festzustellen, wie oft das N-Wort vor und nach dem Update genutzt wurde", erklärt Newman. "Es wurde, nach dem was ich beobachten konnte, recht oft benutzt".

Zunächst planten Newman und sein Team, rassistische Äußerungen zu bestrafen, stellten dann jedoch einen interessanten Trend fest: "Was wir herausfanden war, wenn Leute sich rassistisch äußerten, waren sie immer in der Minderheiten und sehr oft traten die anderen Spieler auf dem Server zur Stelle und schritten zur Tat (zum Beispiel arbeiteten sie alle zusammen um ihn zu jagen."

Mit dem neuen System der automatischen Charaktererstellung soll jedoch nicht nur der Rassismus unterbunden werden, auch planen die Entwickler, jedem Spieler ein individuelle Aussehen zu verleihen. Dies sei jedoch noch viel Arbeit, so die Entwickler. Gelingt das Vorhaben, soll jede Spielfigur von der anderen zu unterscheiden sein um Namensschilder nahezu überflüssig zu machen. Was ist eure Meinung zu dem Experiment? Haltet ihr die Neuerung für eine gute Idee? Hinterlasst uns eure Kommentare! Weitere Informationen zu Rust auf unserer Themenseite.

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[Barschmeister]

So ein Schwachsinn! Diese Maßnahme wird evtl. das Verhalten von Einzelnen ändern, aber sicherlich nicht das Denkmusetr von Einzelnen oder Gruppen.

Für mich wirkt die Theorie, mit der sich diese Aktion begründet, so, als hätten die Entwickler (wie die Meisten) garkein Verständsnis dafür, was Rassismus ist und somit auch keine keine Wahrnehmung für Rassismus.

[Destiny]

Das sind Spielfiguren. Nicht real. Und selbst wenn sie die Spielfiguren in Regenbogenfarben präsentieren, werden Leute nicht in ihrer Denkweise - wie auch immer die aussehen mag - bezüglich anderer Menschen ändern.

Abgesehen davon, dass Rassismus nicht von der Hautfarbe abhängig ist.

[Teconas]

Und bald wird dann bestimmt eine Frauenquote für zufällig generierte Charaktere gefordert

Nein, im ernst coole Sache, wie ich finde, aber gegen Rassissmus wird das nicht viel bringen..

[Thorasan]

Zumindest ist das mal eije Neuerung in der spielewelt. Ein fester Charakter, untauschbare merkmale.. vielleicht erzielt es nicht zu 100% die erwünschte Wirkung, aber sie machen sich immerhin gedanken drum.

[happyk]

Für mich haben sich Computerspiele bisher dadurch unter anderem ausgezeichnet, dass ich meinen "Charakter" im Spiel so gestalten kann, wie ich möchte.

[jutan]

Zitat von happyk

Für mich haben sich Computerspiele bisher dadurch unter anderem ausgezeichnet, dass ich meinen "Charakter" im Spiel so gestalten kann, wie ich möchte.

Und ich konnte dem ganzen Personalisieren nie was abgewinnen .
Aber Gott sei dank sind die Geschmäcker verschieden.
Find ich ne coole idee das man einfach hinnehmen muss wie man aussieht,
aber das wird wohl nur den Rassismus im Spiel selber eindämmen.
Denke nicht das jemand dadurch zum Umdenken angeregt wird.

[shaunderzombie]

Genau andersrum.
Frag mich was viele unter rassismus verstehen.

Viele kriegen schon ein dicken hals wenn das wort schon faellt.

Ich persönlich finde diese Entwicklung absolut gut und finde das sowas viel mehr sein sollte.
Man kann sich im wahren leben seine Herkunft und Hautfarbe auch nicht aussuchen.
Warum sollte das in einem survival game anders sein?
Hier gehts ja nicht um mario.

Hey es ist ein spiel.
Will auch keine Diskussion ueber Rassismus fuehren. Dafuer ist hier weder platz noch der richtige ort.
Es ging mir um eine news zu einem spiel, wo die Entwickler sich gedanken gemacht haben.

es gibt ja genug selbstversuche von Reportern, die verkleidet erst die volle Packung des hasses spüren und sich dann wundern.
Das geht bei mir in Richtung komedie.
"Weil mit sowas hat man nicht gerechnet" das ich nicht lache.

Wie immer, who cares.....

Btw: die idee mit dem Geschlecht find ich gut.
Natürlich nur mit der Option auf chinesischen servern den ersten weiblichen char loeschen zu duerfen.

[tomcrswer]

Zitat von Destiny

Abgesehen davon, dass Rassismus nicht von der Hautfarbe abhängig ist.

Mit Sicherheit ist die Hautfarbe nicht der einzige Grund für Rassismus...

Quelle: humanrights.ch

Zitat von Barschmeister

So ein Schwachsinn! Diese Maßnahme wird evtl. das Verhalten von Einzelnen ändern, aber sicherlich nicht das Denkmusetr von Einzelnen oder Gruppen.

Für mich wirkt die Theorie, mit der sich diese Aktion begründet, so, als hätten die Entwickler (wie die Meisten) garkein Verständsnis dafür, was Rassismus ist und somit auch keine keine Wahrnehmung für Rassismus.

Was ist denn deine Definition von Rassismus?

Meiner bescheidenen Meinung nach sollte jedwede antirassistische* Maßnahme unterstützt werden.

Wenn nur ein einziger Mensch dadurch toleranter wird, hat sich die Sache gelohnt!



* Ich halte mich an diese Definition:

Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], Rassismus, Frankfurt a.M. 1987, S.164

[pööse]

Das mit dem Rassismus ist schon eine tolle Wunderwaffe. Da muss man immer aufpassen!

Wenn ich nun behaupten würde, dass gesunde humanoide Männer von afrikanischer Abstammung einen überdurchschnittlich großen Penis haben, ist das dann sexistisch oder rassistisch oder leide ich wohlmöglich an einer Penisphobie?

[Legeon]

Ich sehe im festen Charakteraussehen vor allem den Wiedererkennungseffekt. Gute Spieler erkennt man flott wieder und miese kleine Scheisserle ebenfalls! Könnte ruhig Schule machen, hat echt Potenzial!
Ob jetzt schwarz/Weiß/Braun/Gelb/Chocola/Mint/Orange/Perlmutt mit Regenbogeneffekt ist dabei wohl eher ne Spielerei ohne größeren Nährwert.

Aber ich will ne grüne Figur, 2,60m groß und mit Muckis!

[Destiny]

@ tomcrswer: Ja, eben. Weil es nicht nur Hautfarbe ist.

Ob sich dieses Experiment bei Spielen durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Glaube eher nicht daran.