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BLACKY74 11.07.18 12:16

Missbrauch der Marktdominanz Google droht Milliardenstrafe wegen Android
 
Zitat:

Die EU will die Marktmacht von Googles Betriebssystem Android einschränken und eine Geldbuße von mehreren Milliarden Euro verhängen. Der Vorwurf der Europäer: Machtmissbrauch und Vorinstallationen von Apps.

Der US-Internetkonzern Google muss in der Europäischen Union mit einer neuen Rekordstrafe rechnen. Insider gehen davon aus, dass die EU-Kartellbehörde eine Geldbuße in Höhe von mehreren Milliarden Euro an den Internetriesen verhängt und Änderungen in den Geschäftspraktiken anordnet.

Der Grund: Google soll die Marktdominanz seines Betriebssystems Android missbraucht haben und soll von Smartphone-Herstellern, die Android kostenlos nutzen, verlangt haben, auf ihren Geräten Google-Apps vorzuinstallieren oder nur auf Google-Dienste zu verweisen. Dem Konzern droht deshalb eine Strafzahlung von bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes von Googles Mutterkonzern Alphabet. Dieser lag im vergangenen Jahr bei rund 111 Milliarden Dollar.

Die drohende Geldbuße könnte die Rekordstrafe von 2,42 Milliarden Euro noch übersteigen, die die EU im vergangenen Jahr gegen Google verhängt hatte. Im Zuge dieses Vorwurfs soll der US-Internetkonzern seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber ausgenutzt und sich bei Shopping-Suchen und seinem eigenen Preisvergleichsdienst in den Suchergebnissen ganz oben platziert haben. Die nun drohende Strafe werde aber wahrscheinlich nicht in den zweistelligen Milliardenbereich hineinreichen, sagten die Informanten.

Drei Prüfverfahren gegen Google

Ein EU-Kartellverfahren, bei dem es um den Anzeigendienst Adsense geht, ist noch anhängig. Ein drittes formales Prüfverfahren zum Thema Suchmaschinenwerbung läuft ebenfalls noch. Welche Schritte die Brüsseler Behörden von Google verlangen werden, um Abhilfe zu schaffen, ist nicht klar. Die EU könnte das Unternehmen zum Beispiel auffordern, die Verträge mit Herstellern von Android-Handys zu ändern.

Ein Google-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Das Unternehmen mit Sitz in Kalifornien hat die Vorwürfe der EU in der Vergangenheit zurückgewiesen. Das Betriebssystem Android habe vielmehr den Wettbewerb auf dem Smartphone-Markt erhöht, wodurch die Preise gesunken seien und die Verbraucher profitiert hätten, argumentierte Google.
Quelle:[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Thorasan 11.07.18 15:07

Finde es nach wie vor unverständlich, wieso die EU sich hier so wichtig nimmt und auch noch recht bekommt. Klar, sie brauchen Geld, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden, aber die Argumentation ist wohl ein Witz.
Da kann ihc auch Ferrero verklagen, wieso auf der Kinderschokolade keine Werbung für andere Hersteller aufgedruckt ist. Google bzw Alphabet ist Entwickler von Android - konsequenterweise bestimmen sie damit, was dort läuft. Was zusätzlich laufen kann, ist ja nicht eingeschränkt. Hab dieses Theater schon bei MS nicht verstanden. Wenn ich ein BS entwickel, ist es absolut meine Sache, was anfangs drauf ist. Wer es dann ändern will, kann das machen. Wenn ich das verhindern würde, würde ich die Aufregung verstehen, aber das passiert ja nicht.

Wornat1959 12.07.18 14:23

Ferrero hat ja wohl kaum eine Marktdominanz auf Schokaldenprodukte?

Es geht hier für mich darum das die Marktdominanz ausgenutzt wird. Für mich ist es schlicht eine Art Erpressung an Smartphone-Hersteller, denen vorzuschreiben was sie vorinstallieren müssen. Der Smarthphone-Hersteller ist in dem Zusammenhang schon ein Zwischenhändler. Warum sollte der dann nicht selber frei entscheiden was vorinstalliert wird?

Ich kann das Urteil nur unterstützen!

Thorasan 12.07.18 20:40

Nein, das hast du falsch (heraus) gelesen.
Google schreibt keinem Smartphone Hersteller vor, was zu installieren ist. Es gibt ein Android-Paket, das so, wie es ist, genutzt werden muss - sprich, die Software, die drauf ist, darf nicht geändert/entfernt werden.
Und da sehe ich Google durchaus im Recht.
Die eigentlich nervige Software, die meist nicht zu entfernen geht, ist von den Herstellern selbst. Wenn du mal ein reines Android (Google) Phone (pixel z.b.) hattest, wüsstest du, das da nichts drauf ist, was nicht löschbar wäre, sofern es nicht zum System gehört.

Was dabei auch nicht vergessen werden darf: Google hat kein Monopol. Es gibt nur keine Kokurrenz. Ein Monopolist unterbindet ja auch Konkurrenz. Das macht google nicht. Jedwede nutzbare Software ist veränder- und austauschbar. Und das ohne Aufwand. Lediglich bei Drittherstellersoftware (z.b. Samsung, um mal was prominentes zu nennen), sieht das anders aus. Die verhindern in ihrer, durch sie angepassten Version, die weitere Veränderung. Das kann man aber nicht google anlasten.

Wornat1959 12.07.18 21:46

Zitat:

Zitat von Thorasan (Beitrag 32382523)
Es gibt ein Android-Paket, das so, wie es ist, genutzt werden muss - sprich, die Software, die drauf ist, darf nicht geändert/entfernt werden.

Genau das ist der Punkt es wo wir jetzt nicht zur gleichen Meinung kommen. Für mich ist das Erpressung.

Und dabei ist es egal ob es ein Monopol ist das ausgebeutet wird weil die Konkurrenz mittlerweile aufgrund zu viel Marktdominanz schon nicht mehr existiert.

Die Begründung lautet: Missbrauch der Marktdominanz.
Zitat:

Der Grund: Google soll die Marktdominanz seines Betriebssystems Android missbraucht haben und soll von Smartphone-Herstellern, die Android kostenlos nutzen, verlangt haben, auf ihren Geräten Google-Apps vorzuinstallieren oder nur auf Google-Dienste zu verweisen.
Ein Verurteilung würde ich begrüssen.

Caplan 13.07.18 07:02

Zu M$. auch dort gab es dominanten Missbrauch. Wurden doch einst per Vertrag Hersteller wie z.B IBM und sonstige dazu gezwungen, keinen Rechner mehr ohne M$ verkaufen zu duerfen.
Einst der Coup schlechthin von Bill Gates, bis es irgendwann irgendwem zu bunt wurde.

MotherFocker 13.07.18 07:57

Na DJKuhpisse...
schon wieder hier? Ging schnell ;)

dieterthehaack 13.07.18 18:00

Der Ansatz zum Vorgehen gegen Google ist falsch, jedenfalls was Android betrifft. Die können gerne einen auf den Deckel bekommen.

Aber jeder darf sich AOSP nehmen, auf dem selbstgebauten Smartphone installieren und verkaufen. Nur eben die Google Dienste nicht, da die rechtlich geschützt sind. Das blöde bei der Sache ist, der Kunde will diese Dienste, "ohne" sind die Dinger nämlich eher sinnfrei. Dass die Hersteller keinen Bock haben, sich um Zahlungsdienstleister, Abrechnungen, oder Sicherheit bei Apps und OS zu kümmern, und n Inkompatibilitäten der Stores, ist wohl eher nicht das Problem von Google.

Schwierig ist dagegen, jeder der ein Google-Phone verkaufen will, *darf* kein anderes Android anbieten. Warum wohl schlägt sich Samsung mit seinem erfolglosen alternativen OS (mittlerweile nur noch auf Smartuhren) herum, und auch da nicht mehr lange?


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