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[Recht & Politik] Braucht Finnland den "Fix-it"?

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Ungelesen 29.07.15, 10:17   #1
TinyTimm
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Standard Braucht Finnland den "Fix-it"?

Zitat:
Tipps für die Finnen aus Übersee

„Finnlands Probleme sind dieselben wie die Griechenlands“, kann man zur Zeit in den Blogs amerikanischer Wirtschaftskommentatoren und -experten lesen. Mit der Conclusio: Ein Exit aus dem Euro könne sowohl Griechenland als auch Finnland helfen. Nobelpreisträger Paul Krugman empfiehlt den Finnen für die Gegenwart, womit die frühere finnische Finanzministerin in der ersten schweren Griechenland-Krise drohte: einen „Fixit“, also den Ausstieg Finnlands aus dem Euro. Was damals als politische Drohung gemeint war, weil man nicht für deutsche Interessen finnische opfern wollte, ist für Krugman der einzige Weg, wie Finnland aus der jetzigen Rezession kommen kann. Überhaupt, so finden US-Kommentatoren, sei der Euro-Raum zu groß.

Euro als „Zwangsjacke“ für Finnen?

Gibt es in der Euro-Zone mehr als ein Land, das dringend aus dem Euro aussteigen sollte? Ja, sagen US-Kommentatoren und deuten dabei nicht nur auf Griechenland, sondern auch auf Finnland. Aus US-Sicht ist Finnlands wirtschaftliche Entwicklung durch die Bindung an den Euro und eine dominante Volkswirtschaft ein Nachteil, der gerade in Krisenzeiten wie der jetzigen schlagend wird. Stimmt nicht, beeilt sich dagegen der finnische Finanzminister zu versichern, der vor seinem jetzigen Job Premier des Landes im äußerten Nordosten Europas war.

„Fixit“, das war analog zum Konzept des „Grexit“ ein Schlagwort, das in der Debatte über den Euro bereits 2012 aufgetaucht war. Geprägt hatte es unter anderen die damalige finnische Finanzministerin und damals auch Vorsitzende der finnischen Sozialdemokraten, Jutta Urpilainen.


Wollte nicht um jeden Preis im Euro bleiben: Finnlands frühere sozialdemokratische Finanzministerin Jutta Urpilainen
hier 2014 mit Jeroen Dijsselbloem und Wolfgang Schäuble

Finnland könne aus dem Euro austreten, so ihre Überlegung 2012, als es Debatten über das Überleben Griechenlands, aber auch Spaniens in der Euro-Zone gab. Ein „Fixit“ schien Beobachtern damals wahrscheinlicher als ein „Grexit“. Finnland, selbst stark getroffen von der Wirtschaftskrise 2008/2009, hatte damals wie heute seine Staatsverschuldung im Vergleich zur Euro-Zone im Griff. Und finnische Banken waren in den Problemzonen im Süden der Euro-Zone weniger engagiert als etwa deutsche. Weshalb also eine Rettung um jeden Preis, lauteten die finnischen Überlegungen damals. 2012 verzeichnete man eine Staatsverschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 53 Prozent.

Finnland bei Staatsschulden immer noch vorbildlich

Nach aktuellen Zahlen steht Finnland bei der Staatsverschuldung immer noch besser da als im EU-Schnitt - 2014 waren es 59,3 Prozent; im EU-Schnitt liegt die Quote bei 86,8 Prozent. Von der „Finnischen Krankheit“ schrieb der US-Ökonom Paul Krugman Anfang Juni und bekam gleich via „Forbes“ von Tim Worstall Unterstützung: Finnland gehe es schlecht, aber nicht die Schuldenlast des Landes sei das Problem, auch nicht, dass die Finnen nicht günstig an Geld kämen - das Problem der Finnen sei, „wie schon im Fall Griechenlands“: der Euro. Finnland und Griechenland hätten eine Gemeinsamkeit: Keines der beiden Ländern sollte im Euro sein.

Wirtschaftliche Eckdaten

Seit dem Verkauf der Handysparte des jahrzehntelang die Volkswirtschaft beherrschenden Elektronikkonzerns Nokia an Microsoft ist der Nimbus Finnlands als wirtschaftliches Vorzeigeland angekratzt. Auch heuer senkte das Finanzministerium die Wirtschaftsprognose. International wurden bei den Ratingagenturen Zweifel am bisherigen Topstatus Finnlands wach. In Helsinki rechnet man nun für 2015 mit einem Gerade-noch-Wachstum von 0,5 Prozent.

Aufschwung in den 1990ern

Die Finnen mögen doch an die Wirtschaftskrise der 1990er denken und daran, dass man mit einer radikalen Abwertung den wirtschaftlichen Aufschwung eingeleitet habe. Jetzt befinde sich Griechenland in der „Zwangsjacke“ des Euro.

Krugman erinnert in seiner Argumentation an die „Theorie optimaler Währungsräume“ - und kommt für Griechenland wie für Finnland zu dem Schluss, dass die Kosten-Nutzen-Frage, in einem Währungsverbund zu bleiben, für beide Länder negativ zu beantworten sei. Allerdings kommt diese Einschätzung Krugmans auch vor dem Zeitpunkt seines Geständnisses, in der Griechenland-Debatte nicht immer ganz genau auf alle Variablen geschaut zu haben.

„Zu große Währungsverbände“

„Konstante Preise, konstante Löhne“ führten in bestimmten Konstellationen „konstant bergab“, richtet sich auch Worstall in der Argumentation gegen Währungsverbände, die zu groß geworden seien. Das, so Worstall, sei nicht ein besonders rechter Ansatz, sondern eher die Argumentation des modernen Keynesianismus. „Die Euro-Zone ist eindeutig zu groß, weil zu viele Länder in diese Zone gegangen sind, die einfach nicht in dieser Zone Platz haben“, so Worstall.

Dass Finnland durchaus einen „Fixit“ überlegen könnte, daran erinnerte schon der britische „Economist“ 2012: Nur 31 Prozent der finnischen Exporte gingen in die Euro-Zone, fünf von sieben finnischen Exportmärkten lägen außerhalb der Euro-Zone. Finnlands größter Lieferant sei Russland, Finnlands größter Abnehmer nun einmal Schweden. Finnland, so schloss der „Economist“ damals, lasse sich immer wieder von Deutschland in Lösungsszenarien drängen, die mehr im Interesse Deutschlands als im Interesse Finnlands lägen. „Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel soll die Wut der Finnen zur Kenntnis nehmen, dass ihre Politik der kleinen Schritte in der Euro-Krise nicht hilft“, so der „Economist“ vor drei Jahren.

Der aktuelle Finanzminister widerspricht

Gegen die Ansicht, Finnland könne mit einer dynamischen Währungspolitik und einem Austritt aus dem Euro seine Wirtschaftsprobleme in den Griff bekommen, wendet sich der frühere Premier und jetzige Finanzminister Alexander Stubb von der konservativen Nationalen Sammlungspartei mit Vehemenz.


Dachte in der Griechenland-Krise auch an einen temporären „Grexit“: Finnlands Finanzminister Alexander Stubb

In einem Gespräch mit der „New York Times“ („NYT“) vor wenigen Tagen erinnerte er an drei Hauptfaktoren für die gegenwärtige Rezession in Finnland. Da sei zunächst der Niedergang von Nokia als Player auf dem weltweiten Mobilfunkmarkt. Das habe nicht nur Tausende Arbeitsplätze direkt bei Nokia gekostet - der Schaden für die breite Zulieferindustrie sei noch viel größer gewesen. Für Finnland nachteilig sei auch die gefallene Nachfrage nach Papier. Und schließlich sei da die Wirtschaftskrise beim wichtigen Nachbarn Russland. Diesen drei Faktoren könne Finnland nicht mit einer Abwertungspolitik begegnen.

„Abwertung ist wie Doping im Sport“, so Stubb gegenüber der „NYT“: Das bringe zwar kurzzeitige Effekte, „auf lange Sicht ist es aber nicht von Vorteil“. Das Argument, Finnland sei in einen Verbund mit einem wirtschaftlich zu dominanten Deutschland eingespannt, will Stubb jedenfalls nicht gelten lassen.

Eine Glaubensfrage?

Für Neil Irwin von der „NYT“ ist die Euro-Ausstiegsdebatte jedenfalls auch eine Glaubens- und Kulturfrage, die man ebenso am Beispiel Finnland ablesen könne. Während US-Wirtschaftsbeobachter mehr an den kurzfristigen „ups and downs“ interessiert seien, hätten die Europäer auch in der Krise immer einen Langzeitansatz im Auge. US-Kommentatoren aus verschiedenen Lagern werden aber wohl auch in den kommenden Monaten auf ihrer These beharren: Der jetzige Währungsverbund in Europa sei zu groß und dadurch unflexibel - und am Ende immer im Schlepptau der deutschen Volkswirtschaft.
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Ungelesen 29.07.15, 11:09   #2
Thorasan
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Da der Dollar genauso wertlos ist, da dort ebenfalls viel zu viel nicht existentes Geld verschoben wird, ist das keine Lösung.
So lange die Politik nicht drauf kommt, das man durch stetige Neuverschuldung nicht schuldenfrei wird, ändert sich an den Problemen nichts.
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Ungelesen 29.07.15, 12:21   #3
Nana12
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Geld entsteht aus Schulden und wenn man der Wirtschaft keinen Grund gibt sich zu verschulden bleibt nur noch der Staat. Wenn die Wirtschaft stagniert verschuldet sich der Staat automatisch immer mehr, da er teilweise Standards aufrecht erhalten muss. Man kann es also drehen und wenden wie man will: Ohne eine Wirtschaftspolitik welche auch die Nachfrage berücksichtigt, kommt man langfristig nie auf einen grünen Zweig.
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