Einzelnen Beitrag anzeigen
Ungelesen 21.07.15, 19:58   #25
ekris
Erfahrener Newbie
 
Registriert seit: Jul 2010
Beiträge: 174
Bedankt: 76
ekris gewöhnt sich langsam dran | 38 Respekt Punkte
Standard

Zitat:
Zitat von Barschmeister Beitrag anzeigen
Vergleiche hierzu beispielsweise die Debatte über Griechenlands Situation in den Medien und die erschreckend zutreffenden Prognosen Gysi's oder treffenden Analysen Flassbeck's oder Müller's, von denen mann bestenfalls nach 22:00 Uhr auf nem 3. mal was zu hören bekommt. Obwohl das alles vorhanden, zugänglich und manchmal sogar bekannt ist, wird soetwas (hier ja auch von Dir) ignoriert oder verdrängt.
Die Prognosen solcher Experten kannst du in der Pfeife rauchen. Zu jeder Theorie lassen sich ausreichend Experten mit Dr.-Titel finden.

Sehe es wie Melvin, wir leben alle unsere eigene Filterblase. Was nicht passt wird überwiegend abgelehnt oder zumindest hinterfragt.

Die Medien richten sich auf ihre Zielgruppen ein. Primäres Ziel ist Geld verdienen. Entsprechend gibt es Zeitungen von rechts bis links. Jeweils mit einem Schreibstil von Reißerisch bis Seriös. Die Konsumenten zu manipulieren funktioniert nur in einem begrenzten Rahmen. Ein FAZ-Leser wird kaum auf eine Bild-Kampagne aufspringen und umgekehrt. Der Welt-Leser ist da empfänglicher, die Ausrichtung ist ähnlich aber weniger plakativ.
Schwierig wird es, wenn konkurrierende Zeitungen von einander abschreiben um das Thema ebenfalls zu bedienen.

Hatte früher auch eine Zeitung im Abo, diese hat sich Inhaltlich mehr Richtung Boulevard bewegt um zusätzliche Zielgruppen zu gewinnen. Als Folge habe ich diese abbestellt. Manipulationsversuche funktionieren hier also nur in soweit die Zielgruppe hierfür offen ist. Viel mehr festigt man durch die Filterblase immer weiter seine eigene Position.

Nun haben wir es mit unabhängigen Verlegern zu tun, welche eine ihre eigenen Überzeugungen haben. Soweit es wirtschaftlich vertretbar ist, sind diese natürlich versucht ihre Zeitungen auf die eigene Linie zu bringen. Das läuft aber weniger über direkte Einflussnahme. Viel mehr sucht man sich das Personal aus, welches zu einem passt. Umgekehrt versuchen Journalisten bei den Verlagen eine Anstellung zu finden, welche den eigenen Überzeugungen am ehesten entsprechen. Eine Beeinflussung der Mitarbeiter ist so kaum notwendig. Jeder bleibt in der eigenen Subkultur.

Manipulation findet natürlich statt, oder wird zumindest versucht. Die Medien werden nun Manipuliert, in dem man ihnen entsprechende Krümel vor die Füße wirft. So einfach ist das aber auch nicht, diese Krümel müssen der Redaktion auch schmecken. Wobei aber gewisse Autoren auf bestimmte Themen sofort anspringen.

Was auch von der USA gemacht wurde, der Presse vorgefertigte Artikel zu aktuellen Themen liefern. Das läuft dann aber auch eher über die Hintertür, die Texte landen von "freien Autoren" in Content-Pools, aus denen sich die Redaktionen bedienen können.
ekris ist offline   Mit Zitat antworten