Atomkraft ist ein totes Pferd – warum steigt Merz nicht ab?
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Naja, ich hätte vermutlich eher eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) im Keller, als einen permanent laufenden Dieselgenerator. ;) Für die Verdeutlichung des Problems passt der Dieselgenerator jedoch. ;) In seiner letzten Amtszeit warb der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt, vermutlich vor dem Hintergrund der CO2 Problematik, Atomkraftwerke zu bauen. Seinerzeit eine richtige Entscheidung, denn EEG gab es nur rudimentär. Eine seiner Nachfolgerinnen entschied Atomkraftwerke auszuschalten, möglicherweise von anderen Ländern belächelt, aber dennoch gut für die Menschen. Atomstrom ist der teuerste, den der Verbraucher erlangt und Atomstrom bestimmt den Preis. Dass er eben noch durch Subventionen, also letztendlich durch unsere Steuergelder finanziert wird., dürfte den wenigsten bewusst sein. 8) |
Ich muss da mal den Klugscheißer spielen... NICHT die Atomkraft ist (wohlgemerkt fast nur bei uns) ein totes Pferd, sondern die Atomkraft aus Kernspaltung!
Atomkraft aus Kernfusion ist nach wie vor die große Hoffnung für eine schier unerschöpfliche Energiequelle... |
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Eine passable Energiemenge in dieser Zeit, jedoch noch nicht effizient. Soll heißen, dass mehr Energie verbraucht wurde, um seine Magnetfelder aufrecht zu erhalten, als die Energie, die er abgab. Ich denke das wird auch der Knackpunkt von [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] sein. Die große Hoffnung, in die so viele Nationen investieren. Dennoch ist ITER scheinbar an die Entwicklungszeit seiner spaltenden Kollegen gebunden. Ursprünglich sollte er 2016 in Betrieb gehen, jetzt geht man von 2028 aus. Dennoch bleibt er eine Hoffnung, wie viele andere Projekte auf der ganzen Welt. Ich war allerdings überrascht, dass Deutschland mittlerweile so viel Potential in Energiespeicher investiert, denn die sind das Rückrad von EEG. |
Ja, Frankreich und Tschechien haben beschlossen, neue Atomkraftwerke zu bauen.
Meine Meinung : hiervon werden die wenigsten in Betrieb gehen, da sie einfach unbezahlbar sind. Vor allem Frankreich, wo der Atombetreiber EDF so gut wie zahlungsunfähig ist ... Keine Ahnung, wieso es Politiker gibt, die dies ( entgegen der Meinung von Betreibern, die hier evtl in Frage kommen), befürworten. Ein Betreiber, der hier sehen würde, dass etwas zu verdienen wäre, wäre sofort dabei. Zum Thema Kernfusion : Ich erinnere mich daran, wie mein Physiklehrer in den 70er Jahren gesagt hat, das dauert noch 30-40 Jahre, bis wir daraus Energie bekommen. Neulich hörte ich im Auto einen Bericht in BR24, da war irgendwann in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts die Rede. Also ich werds nicht mehr erleben .... .. und wer Kernkraft befürwortet ... ok, aber fahrt, wenns wieder geht, nach Tschernobyl und hört euch an, was die Führer dort zu erzählen haben. Ich war 2019 dort, und war wochenlang zutiefst erschüttert und verstehe auch niemand, der Atomkraft befürwortet ... |
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nur weil 1 mal sowas passierte..wenn mann überlegt wieviel kraftwerke es gibt auf der welt. dann müsste mann ja auch flugzeuge verbieten fallen viel öfters vom himmel... |
Sellafield, Harrisburg, Tschernobyl, Fukushima ... sind die bekanntesten Störfälle in Reaktoren mit massiver Freisetzung von Radioaktivität.
Statistisch kommt es nur alle 10 000 Jahre zu einem schweren Störfall in EINEM Kernkraftwertk. Allerdings ergibt sich bei ca 400 KKW weltweit die gleichwertige Aussage, dass es alle 25 Jahre irgendwo auf der Welt einen schwerwiegenden Störfall gibt. Und ein abgestürztes Flugzeug hat keine schwerwiegenden Nachwirkungen, außer es stürzt in ein KKW. |
Ich habe letzt diese Miniserie Tschernobyl gesehen.
Ist es nicht besser, wenn wir das selber unter Kontrolle haben, als wenn wir Strom aus anderen Ländern beziehen, die ihre 08/15 Kraftwerke nur mit einem Bruchteil unseres Sicherheitsdenkens nachvollziehen? |
Prinzipiell kann man natürlich darüber nachdenken.
Allerdings war das Kraftwerk von Fokushima auch mit erlesenen Sicherheitsstandards ausgerüstet und gebaut. Es hielt einem Erdbeben mit der Richterscala von 9,1 stand. Das ist schon ein gewaltiger Wert, den man nicht allzuhäufig finden dürfte. Den Garaus machte dem Kraftwerk ein anschließender Tsunami. Abgesehen davon, dass wir hier von eine Hochrisiko Technologie sprechen, sind AKWs einfach zu teuer, erheblich zu teuer. Der Rückbau einer solchen Anlage dauert 15 Jahre und das Material muss sorgfältig entsorgt werden. Mittlerweile nehmen Stromanbieter aus diesem Grund auch Abstand von dieser Art Kraftwerk. Dabei sollte man auch nicht vergessen, dass die Stromerzeugung überwiegend von der Wirtschaft betrieben wird und das kann, bei mangelnder Nachhaltigkeit auch gefährlich sein. Sicherheitsstandards kosten nun mal Geld. Indes gab es auch hierzulande Störfälle in AKWs: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] |
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Dann g?be es die unsicheren im Ausland und zus?tzlich vor der Haust?re noch die "sicheren" im Inland. F?hrt also nicht wirklich zu einer Risikoreduzierung, sondern zu einer Erh?hung. |
Moin,
ich würde mit der Ansicht "in Deutschland kann so etwas nicht passieren" sehr vorsichtig sein. Die bekannten Risiken sind nicht das Problem. Für viel gefährlicher halte ich die Risiken, die man bisher nicht auf dem Radar hat. Bei der Errichtung der deutschen AKW hat man an das Risiko eines abstürzenden Flugzeuges gedacht. Um sowas zu vermeiden, hat man über den AKW Flugverbotszonen eingerichtet. Bis zum 11.September 2001 hat man das für ausreichend gehalten. Niemand hatte die Idee, dass jemand eine Passagiermaschine als Waffe einsetzen würde. Dabei hätte man, und das soll kein Vorwurf sein, sowas durchaus ahnen können. Schon 1994 hat Tom Clancy in seinem Roman "Ehrenschuld" geschildert, wie ein Pilot eine 747 in das Gebäude des US-Kongresses stürzt. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob dieses Buch an der Entstehung der Idee zu den Anschlägen auf da WTC beteiligt war. Ich weiß es nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Osama das gelesen hat und ins Grübeln kam. Bisher war der Blick auf die Atomenergie vor allem der Blick auf die Risiken. Man hielt sie für unnötig, weil es ja mit den fossilen Energieträgern genügend risikoärmere Technologien zur Verfügung standen. Die sind nun aber nicht mehr gewollt. Und das ändert eben auch den Blick auf die Atomenergie. Sie wird offensichtlich von vielen als beste Möglichkeit gesehen die Klimaziele in der vorgegebenen Zeit zu erreichen. Von der Atomenergie als einem "toten Pferd" zu sprechen würde ich deshalb so nicht unterstreichen. |
Was jetzt das Thema Risiko anbelangt, das hat man durchaus auch bei regenerativen Energiequellen.
Ich wohne in einem Tal, was in ca. 1 km Entfernung von einer Staumauer eines Pumpspeicher Kraftwerkes entfernt ist. Die gesamte Anlage wurde Anfang in den 1960ern begonnen und um 1980 fertiggestellt. Es gab/gibt Simulationen, sollte die Staumauer brechen. Die so entstehende Flutwelle hätte eine Reichweite von ca. 10 km. Das Tal wäre binnen in Minuten überflutet. Da gäbe es keine Rettung, worst case. Zurück zum Thema, man darf bei der ganzen Betrachtung auch nicht vergessen, was wir heute für Möglichkeiten haben, technologisch gesehen, was vor Jahrzehnten noch gar nicht denkbar war. Zu der Zeit, war man eben auf AKWs fokussiert, als "saubere Energie". Tschernobyl war dann der Auslöser, auch Kernenergie kritisch zu betrachten. Wenn heute schon über 50 % der erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen stammt ([Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]), dann kann man das auch nur positiv sehen. Zumal auch die Akkutechnik immer mehr fort streitet, weil auch die Industrie sieht, das hier in den nächsten Jahren der Bedarf wächst. Wenn man es genau betrachtet, hat hier ein generelles Umdenken begonnen. Meine Meinung dazu. |
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Ich kann mich noch gut an eine Situation in der Region, in der ich lebe, entsinnen. Ein sogenannter Gichtgas Gasometer brannte. Da dieser Behälter immer unter einem minimalen Überdruck steht, drangen die Flammen nicht nach innen. Wir reden hier von 100000 Kubikmeter brennbaren Gases. Vorsorglich wurde ein Stadtteil in der Nähe vollständig evakuiert, denn eine Explosion hätte sämtliche Häuser in ihm beschädigt. Gichtgas ist das Abgas eines Hochofens und enthält ca. 20 % Kohlenmonoxid. Auch in Bremen wurde ein solcher Behälter mal durch eine blockierte Regelstrecke beschädigt. Diese Behälter haben zumeist einen Deckel, der auf dem Gas schwebt. Hier wurde der Deckel aus seiner Führung gehoben, kippte und riss den Ganzen Gasometer auf. Es gab keine Explosion, nur mächtig viel Kopfschmerzen im Umfeld. Bei den genannten Szenarien, auch von meinem Vorposter, würde eine Region jedoch nicht über Jahrzehnte unbewohnbar sein. |
Ein britischer Versuch gleich zwei tote Pferde hochzuzüchten:
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Die Kosten bis dato astronomisch, wobei die Endabrechnung noch offen ist. Wann das fertig werden soll steht auch noch nicht fest. Dagegen war die Elbphilharmonie ein Schnäppchen. Darüber hinaus steht noch die Frage im Raum wer sowas überhaupt versichert. |
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Ich hatte es schon vor kurzem mal gepostet, denn in Frankreich läuft es ähnlich "gut". Kernkraftwerk Flamenville: Der Baubeginn war am 3. Dezember 2007, EDF prognostizierte ursprünglich eine Fertigstellung 2012 und Baukosten in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. ... ... ... Im Dezember 2022 wurde bekannt, dass die Mehrkosten auf 10 Milliarden und die Gesamtkosten damit auf voraussichtlich 13,2 Milliarden ohne Finanzierungskosten von rund 5 Milliarden € steigen. Die Befüllung mit Brennstäben war damals für das erste Quartal 2024 geplant. [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] |
Die EDF ist so gut wie pleite, die werden mit Sicherheit kein neues AKW bauen, bzw. werden sie nicht in der Lage sein, ein neues fertigzustellen.
Da sind Vergleiche mit dem BER Peanuts [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] |
Die EDF wird aber vom Staat versorgt werden (müssen) - also nie Pleite gehen
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