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Ungelesen 24.06.20, 13:14   #39
Melvin van Horne
Chuck Norris
 
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Moin,

da ist Dir etwas durchgerutscht. Der ganze Text heisst ja:

Zitat:
Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
Und ob direkt oder indirekt als Müll bezeichnet zu werden empfinde ich absolut als ehrverletzend. Ganz besonders dann, wenn es pauschal für eine so große Personengruppe geschieht.

Für mich besteht der Sinn der Pressefreiheit darin das Journalisten besondere Rechte und besonderen Schutz geniessen wenn sie versuchen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Er besteht für mich nicht darin, eine Deckung aufzubauen aus der heraus man politisch oder sonstwie missliebige ungestraft beleidigen darf.

Wenn wir uns dabei nicht richtig verstehen liegt das vielleicht an unterschiedlichen Sichtweisen was Journalismus ist und was er soll.

Besser als die Wikipedia kann ich es nicht beschreiben.

Zitat:
Das Selbstverständnis von Journalisten aus England und Amerika unterscheidet sich von demjenigen ihrer Kollegen auf dem europäischen Kontinent. Klischeehafte Ansichten wie „All The News That's Fit To Print“ oder „Tell it like it is“ kennzeichnen die angelsächsische Sicht der Dinge. Eine diametral entgegengesetzte Auffassung bringt Tissy Bruns im Vorwort zu einer neueren Untersuchung von Weichert und Zabel auf den Punkt: „Journalisten wollen und sollen die Welt erklären“. Die unterschiedlichen Einstellungen zur Rolle und Aufgabe des Berufsstandes bleiben laut Elisabeth Noelle-Neumann nicht ohne Einfluss auf die Wirkungsabsichten der zwei Journalistengruppen: „In verschiedenen Untersuchungen zeigte sich bei deutschen Journalisten eine Dominanz der eher aktiven und teilnehmenden Rolle mit dem Ziel, den gesellschaftlichen und politischen Prozess selbst zu beeinflussen, während in angelsächsischen Ländern die Rolle des Informationsvermittlers an oberster Stelle der Wertehierarchie steht“. Renate Köcher spricht von „Anspruch auf geistige Führung“ (deutsche Journalisten) und „skrupellose[r] Recherchebegeisterung“ (britische Journalisten).
Ich hänge eher der amerikanisch - englischen Auslegung an. Aus einem einfachen Grund. Stell Dir vor Du bist Schalkefan und hörst im Radio eine Übertragung des Revierderbys. Am Mikrofon ein bekennender Dortmund Fan. Der sitzt da in schwarz gelb auf der Reportertribüne. Was wirst Du hören? Was wirst Du glauben? War es ein wirklich ganz klarer Elfmeter wie der sagt? ich unterstelle hier keine absichtliche Lüge. Konsequentes eingreifen des Torhüters im Fünfmetrraum kann man auch "Rücksichtsloses auf den Mann gehen das der Schiri nicht geahndet hat" nennen. Ansichtssache. Möchtest Du wissen was da auf dem Rasen passiert oder möchtest Du wissen wie der Reporter das sieht und bewertet, was da auf dem Rasen passiert?

Müsste ich mich nun bei allem was ich von Journalisten höre oder lese erst einmal nach dessen persönlichen Ansichten erkundigen um den Bericht entsprechend bewerten zu können? Ich möchte wirklich niemanden mehr der aktiv gestaltet was ich zu sehen bekomme damit ich dann das denke was er für richtig hält. Mein Bedarf an solcher Art "Anspruch auf geistige Führung" ist gedeckt.

Die Frage ob die Klage erfolgreich sein wird gibt mir mal wieder die Gelegenheit mit Lateinkenntnissen zu prahlen die ich garnicht habe. Coram iudice et in alto mari sumus in manu Dei Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand. Und wenn ich ehrlich bin wäre mir der Ausgang der Sache eigentlich egal. Es beträfe ja ohnehin nur den Einzelfall. Aber auch dessen Klärung wäre wichtig. Wie immer sie auch ausfällt.
Ich sehe Gerichte als "vernünftigen Dritten" der mit profunder Rechtskenntnis strittige Fragen abschliessend regelt. Beleidigung oder nicht. Von der Pressefreiheit gedeckt oder nicht. Leider hat sich in Politik wie in der gesamten Gesellschaft ein Trend herausgebildet die Gerichte als Knüppel für politische oder persönliche Auseinandersetzungen zu benutzen. Ungefähr so.



Ein bisschen was davon steckt zweifellos auch in Seehofers Klage.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.

Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...

Geändert von Melvin van Horne (24.06.20 um 13:20 Uhr)
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