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Wornat1959
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Ein Update zu Professor Drosten - leider bitter böse ...

Zitat:
Virologe Christian Drosten
“Ich bekomme Todesdrohungen”
  • In einem Interview mit dem "Guardian" hat der Virologe Christian Drosten sehr persönliche Einblicke gewährte.
  • Der vielgefragte Corona-Experte ist auch im Ausland als Gesprächspartner gefragt.
  • Drosten sorgt sich vor der Nachlässigkeit der Bürger, fürchtet eine zweite Infektionswelle - und spricht auch von Todesdrohungen.

Daniel Killy | 27.04.2020, 15:13 Uhr



Professor Christian Drosten (48) ist Direktor am Institut für Virologie der Berliner Charité. Im Interview mit dem “Guardian" äußert er sich unter anderem zu seinen Sorgen, dass es zu einer zweiten, tödlichen Infektionswelle kommen könnte. Weiter äußert sich Drosten darüber, warum Angela Merkel im Vergleich zu anderen politischen Führungsfiguren auf der Welt im Vorteil ist – und was ihn nachts wachliegen lässt. Als “Präventions-Paradox" bezeichnet Drosten die Situation, die jetzt im Lande nach den ersten Lockerungen herrscht.

Drosten fürchtet zweite Infektionswelle
Zitat:
Ich befürchte, dass wir eine Menge Kreativität in der Auslegung der Lockerungen sehen werden.

Virologe Christian Drosten
“Die Menschen behaupten, wir hätten überreagiert, der politische und ökonomische Druck, zur Normalität zurückzukehren, steigt. Der Plan der Bundesregierung ist es, die Lockerungen behutsam durchzuführen, doch die Länder stellen ihre eigenen Regeln auf. Ich befürchte, dass wir eine Menge Kreativität in der Auslegung der Lockerungen sehen werden. Es beunruhigt mich, dass die Reproduktionsquote wieder ansteigen wird und dass eine zweite Welle auf uns zu kommen könnte”, sagt Drosten.

Drosten beantwortet die Fragen der britischen Kollegen mit der gewohnten Souveränität und Distanz. Nur bei einer Frage wird er emotional und persönlich: Was lässt Sie nachts wachliegen?

“Die Menschen in Deutschland sehen, dass die Krankenhäuser nicht überlaufen sind und sie begreifen nicht, warum ihre Geschäfte geschlossen sein müssen. Sie sehen nur, was hier passiert, schauen nicht auf die Situation in New York oder Spanien. Das ist das ,Präventions-Paradox‘, und für manche Deutsche bin ich der Sündenbock, der die Wirtschaft ruiniert. Ich bekomme Todesdrohungen; die leite ich an die Polizei weiter. Aber andere E-Mails beunruhigen mich viel mehr: diejenigen von Menschen, die schreiben, sie hätten drei Kinder und Angst vor ihrer Zukunft. Es ist wirklich nicht meine Schuld – aber diese Nachrichten rauben mir den Schlaf.”

Drosten äußert sich im Interview mit dem “Guardian" ausführlich zu unterschiedlichen wissenschaftlichen Aspekten der Corona-Pandemie. Etwa zu Erkenntnissen über die Weiterverbreitung des Virus. “Wir haben Beweise, dass rund die Hälfte der Ansteckungen geschehen, bevor der Infizierte irgendwelche Symptome entwickelt. Die Menschen sind bis zu zwei Tage vor den ersten Symptomen bereits ansteckend.

Das heißt, dass eine Rückverfolgung der Personen-Kontakte und derjenigen, die dem Virus ausgesetzt wurden, ein Rennen gegen die Zeit ist. Sie brauchen Hilfe, all diejenigen möglichst schnell zu finden, die gegebenenfalls dem Virus ausgesetzt waren – und dafür brauchen wir eine elektronische Kontakt-Nachverfolgung.”

Nein zur Herdenimmunität

Drosten spricht sich auch gegen das Prinzip der Herdenimmunität aus, allein schon deshalb, weil es dafür einer Antikörper-Quote von 60 bis 70 Prozent innerhalb der Bevölkerung bedürfe. Der aktuelle Stand der Forschung in Europa und den USA gehe aber von einer Antikörper-Quote in der Gesamtbevölkerung im unteren einstelligen Bereich aus. Zudem wisse man noch nicht, ob nicht vielleicht andere Coronaviren, die normale Erkältungen auslösten, auch Schutz vor Covid-19 böten.

Dass das neuartige Virus aus China stammt, davon ist Drosten überzeugt. Nicht so allerdings von der These, die Ur-Infektion habe auf dem Nachtmarkt in Wuhan stattgefunden. “Es gibt eine interessante Information aus der alten Sars-Literatur. Das Virus wurde damals in Zibet-Katzen und Marderhunden gefunden, etwas, das die Medien bisher übersehen haben. Marderhunde sind ein Riesengeschäft in China. Sie werden wegen ihres Fells entweder auf Farmen gezüchtet oder in freier Wildbahn gejagt. Wenn mir jemand ein paar Hunderttausend Dollar und Bewegungsfreiheit in China anbieten würde, um den Ursprung des Virus zu finden, würde ich an Orten nachschauen, wo Marderhunde gezüchtet werden.”

“Da wird eine Menge an Forschungsressourcen verschwendet”

Der gebürtige Emsländer äußert Kritik an der Fülle der wissenschaftlichen Publikationen zum Thema Coronavirus. “Zu Beginn, im Februar, gab es viele interessante wissenschaftliche Artikel. Jetzt muss man schon 50 lesen, um einen fundierten und interessanten Beitrag zu finden. Da wird eine Menge an Forschungsressourcen verschwendet.”

Viel Lob allerdings findet Drosten für die Kanzlerin: “Sie ist extrem gut informiert. Es ist sicherlich hilfreich, dass sie selbst Naturwissenschaftlerin ist und mit Zahlen umzugehen weiß. Doch ich glaube, dass ihre Führungsqualität in ihrem Charakter begründet ist – in ihrer Besonnenheit und der Fähigkeit, die Menschen zu beruhigen. Vielleicht ist es ein Charakteristikum von guten Führungspersönlichkeiten, dass sie die gegenwärtige Situation nicht zu ihrem politischen Vorteil nutzen. Sie wissen, wie kontraproduktiv das wäre.”
Quelle: rnd.de
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
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