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pauli8 11.09.17 00:47

Markt und Moral - Der Zustand unserer Wirtschaft
 
Zitat:

Markt und Moral - Der Zustand unserer Wirtschaft

Deutsche Autobauer von Weltruf manipulieren Abgaswerte und scheinen sich abgesprochen zu haben, Banken verkaufen faule Papiere - was ist los mit der deutschen Wirtschaft ?

Mediathek - 44 min. 11.09.2017 Verfügbar bis 11.09.2022

Darüber spricht Richard David Precht mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Daimler-Benz AG und heutigem Systemkritiker, Edzard Reuter. Was ist übrig geblieben von der sozialen Marktwirtschaft?

Freies Spiel der Kräfte?

Die fünf großen deutschen Autobauer mit dem besten Renommée auf dem Weltmarkt haben sich offensichtlich jahrelang abgesprochen, um den Wettbewerb untereinander zu unterlaufen. Von einem offenen Markt könne hier kaum mehr die Rede sein, meint Richard David Precht. Das viel gepriesene freie Spiel der Kräfte finde wie etwa auch im Bankwesen, bei Internet-Konzernen, der Pharmaindustrie oder der Energiewirtschaft tatsächlich kaum mehr statt, meint Precht.

Selbstregulierende Kraft des Marktes?

Richard David Precht und sein Gast, der ehemalige Chef der Daimler-Benz AG, Edzard Reuter fragen sich: Ist die vielgelobte selbstregulierende Kraft des Marktes nur eine Illusion, an die Ökonomen so beharrlich glauben wie an eine Religion?
Und ist das Nichtfunktionieren des Marktes heute in der Zeit zunehmender Monopolisierung und Globalisierung deutlich eklatanter geworden? Muss es ein Umdenken geben, weil die Marktautomatismen aus dem Ruder laufen? Ob in der Finanzkrise oder in der aktuellen Diesel-Krise – die Politik ließe sich von der Wirtschaft in die Pflicht nehmen und nicht umgekehrt, sagt Precht.

Kein Platz mehr für den "ehrbaren Kaufmann"?

Edzard Reuter beklagt seit Jahren eine zunehmende Heuchelei und Gier in den Chef-Etagen großer Unternehmen. Er prangert das selbstsüchtige Gebaren nicht nur der wirtschaftlichen Führungskräfte an, sondern auch jenes der politisch Verantwortlichen.

Reuter fordert eine Rückbesinnung auf alte Werte wie Verantwortungsbewusstsein, Anstand und Augenmaß. Inwieweit steht eigentlich noch der Mensch im Vordergrund, fragt sich Reuter? Ist für den "ehrbaren Kaufmann" überhaupt noch Platz im Turbokapitalismus des 21. Jahrhunderts?

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Edzard Reuter, 1928 in Berlin als Sohn des späteren Berliner Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter geboren, verbrachte seine Kindheit im Exil in der Türkei. Ab 1947 studierte er Mathematik und Theoretische Physik an der Berliner Humboldt-Universität, später Jura an der Freien Universität in Berlin.

Reuter war unter anderem Prokurist der Filmfirma Ufa und der Münchner Bertelsmann Fernsehproduktion, ehe er 1987 Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG wurde. Das Amt hatte er bis 1995 inne.

1998 wurde Reuter zum Ehrenbürger von Berlin ernannt, richtete die gemeinnützige Helga und Edzard Reuter-Stiftung zur Förderung der Völkerverständigung ein.

In Büchern wie „Stunde der Heuchler“ (2010) oder „Egorepublik Deutschland“ (2013) geht er mit Deutschlands Manager-Elite hart ins Gericht.
Bildquelle: ZDF/Juliane Eirich
Quelle:

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Caplan 11.09.17 05:21

Grundsaetzlich hat der in die Jahre gekommene Mann recht.
Die Tugenden deutschen Kaufmannstums und verschiedener technischer Berufststaende ; siehe Maschinenbau , etc, sind gelinde gesagt ...da wo die Sonne niemals scheinen wird.

Man bleibt zunehmend unverbindlicher, nimmt nur seine Vorteile mit und nach mir die Sintflut.
Was er allerdings uebersieht, die neuen Herden, die er letzendlich anprangert, sind auch Teil des Bildungsproduktes oder Erkenntnisausrichtung seiner Generation. Man machte sie sich zu Handlangern, wie es generativ ueblich ist.
Diese nun zum Umdenken oder Rueckbesinnen aufzufordern ist aussichtslos,
dazu ist man sich selbst zu viel wert.

Frueher kaufte man einen Fernseher mit der Vorausschau, das man die naechsten 20 Jahre keinen mehr kaufen muss, weil auch teuer genug.
Das hat sich alles ueberholt, ausser die neuen Einsichten zur Nachhaltigkeit und einige anderer Schlagworte.Auch leeres Geschwafel aber markttraechtig.
Die Wandel laufen eben auch in immer kuerzen Cyclen, so das man Werte, die man erst einmal erreichem muss gar nicht mehr erreicht, da schon bald veraltet.

Im Alter kommen die Sehnsuechte der ersten 25 Jahre wieder hoch , die Zeit zwischen 35-65 blendet man aus.

MunichEast 12.09.17 04:26


Die soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard gibt es nicht mehr. Die aufgeweichten Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte, der globalisierte Handel und Rückgang klassischer Familienbetriebe führten in Deutschland zu einem harten Kapitalismus.


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