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Draalz 08.03.24 17:56

Das Unwissen über die Milchproduktion ist entlarvend
 
Zitat:

Meinung Tierschutz

Das Unwissen über die Milchproduktion ist entlarvend


https://image.geo.de/34517902/t/oB/v...-220147793.jpg
Kälber aus der Milchproduktion werden in der Regel gleich nach der Geburt von ihren Müttern getrennt
© Krick / AGRAR-PRESS / picture alliance

von [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
05.03.2024, 14:32 2 Min.


Einer Umfrage zufolge weiß nicht einmal jeder Dritte, dass Milchkühe gleich nach der Geburt von ihrem Kalb getrennt werden. Noch weit weniger bekannt sein dürfte: Für Millionen "überschüssige" Kälber der Milchindustrie gibt es keinen Markt. Sie müssen nur irgendwie weg. Ein Kommentar

Wer Bio-Milch kauft, glaubt oft, mit ein paar Extra-Cent aktiv etwas für den Tierschutz zu tun. Schließlich geht es Bio-Milchkühen besser als ihren konventionell gehaltenen Artgenossen, von denen viele buchstäblich in Ketten leben und nie eine Weide sehen. Bio-Kühe dagegen haben Auslauf, bekommen besseres Futter ohne Gentechnik, Dünger und Pestizide.

Alles fein also. Wäre da nicht das "Kälberproblem".

Kühe geben nicht "von Natur aus" Milch. Sie werden, damit sie ununterbrochen Milch produzieren, einmal im Jahr künstlich befruchtet und bringen ein Kalb zur Welt. Von dem sie meist gleich nach der Geburt getrennt werden. Die 3,8 Millionen Milchkühe in Deutschland gebären also jedes Jahr etwa ebenso viele Kälber, von denen nicht einmal jedes dritte zum Auffüllen der Milchkuhbestände gebraucht wird.

Sind die Neugeborenen nicht robust genug, ist ihr Leben schon zu Ende, bevor es richtig angefangen hat: Die Kosten für eine tiermedizinische Behandlung liegen oft weit über dem möglichen Verkaufspreis. Viele von ihnen – die Tierschutzorganisation ProVieh schätzt, dass es [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] sind – sterben in den ersten vier Wochen nach ihrer Geburt. Es müsse davon ausgegangen werden, schreibt die NGO, dass ein Teil der Milchviehkälber getötet oder unzureichend versorgt werde.

Da es vor allem für die männlichen Tiere keinen Markt gibt, werden die überlebenden "überzähligen" Jungtiere an Mastbetriebe verramscht. Sie müssen, oft mehrfach in ihrem kurzen Leben, stundenlange LKW-Transporte erdulden – im schlimmsten Fall in sogenannte Drittländer. Immer wieder sorgen vor allem Massentransporte per Schiff für Empörung. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, droht vielen der verkauften Tiere am Ende ihres Leidensweges auch noch ein besonders grausamer Tod: Beim Schächten wird den Tieren bei vollem Bewusstsein die Kehle bis zur Wirbelsäule durchschnitten.

All das geschieht Tieren, die auch aus Bio-Betrieben stammen. Und es erinnert an ein anderes inzwischen geradezu berüchtigtes Tierschutzproblem: das in Deutschland mittlerweile verbotene Kükenschreddern. Auch in der Eiererzeugung fallen lebende Wesen sozusagen als ungewollte Nebenprodukte an. In manchen Ländern, darunter Großbritannien und Neuseeland, ist es sogar üblich, wie beim Kükenschreddern, die neugeborenen Kälber direkt nach der Geburt zu töten und zu entsorgen.

Dass und wie viele Tiere für ihre (Bio-)Milch sterben müssen, wollen Menschen, die glauben, mit ihrer Kaufentscheidung etwas für den Tierschutz zu tun, vermutlich gar nicht so genau wissen. Das lässt eine [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] vermuten. Mehr als jedem dritten Befragten (37 Prozent) war demnach nicht einmal klar, dass Mutter und Kind meist direkt nach der Geburt voneinander getrennt werden.

Doch wie könnte nun die Lösung des "Kälberproblems" aussehen?

Man könnte versuchen, das Fleisch der Kälber in Deutschland (besser) zu vermarkten. Man könnte den Zyklus bis zur nächsten künstlichen Besamung um einige Monate verlängern, die Tiere im Betrieb oder auf der Wiese schlachten, Mutter und Kind länger zusammen lassen. Ach ja: oder einfach keine Milchprodukte kaufen.
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
Zugegebenerweise ist es Jahrzehnte her, dass ich etwas mit Landwirtschaft zu tun hatte und dieser Umstand hier war mir bis dato auch nicht bekannt.
Da kaufst Du einen Liter Bio Milch und ahnst nicht, dass es sich hierbei um ein Produkt gnadenloser Tierquälerei handelt.
Nicht nur weil es viele tote Kälber hervorbringt, sondern vor allem, weil diese sofort von der Mutter getrennt werden. In Säugetieren ist ein Instinkt verankert, der sich Mutterliebe nennt. Ein 'Kind' von seiner Mutter zu trennen ist grausam, nicht empathisch und rücksichtslos, bei Menschen, Kühen, Hunden, Katzen, Walen usw.

Ich, für meinen Teil, orientiere mich schon seit Jahren an veganer Milch, sei es aus Soja, Hafer usw.. Den einzigen 'Nachteil' den ich bisher feststellen konnte war, dass der Milchschaum für einen Latte Macchiato nicht ganz so hell ist, wie solcher aus Kuhmilch.

Und leider lässt sich aus solcher auch keine Butter, kein Quark, kein Käse, usw. machen, allerdings lasse ich mich darüber gern eines besseren belehren.

beggo 09.03.24 09:54

Draalz, es freut mich, dass du diese Erkenntnis hast.

Aber die Verdrängung der Masse funktioniert weiterhin tadelos.

Danke fürs Einstellen dieses Artikels.

Caplan 09.03.24 10:26

Der Landwirschaftsfunk:

Es gibt sogar Verwendungszwecke fuer Kaelber, ob Totgeburt ( natuerlich nicht ewig tot), ob mit Spasmen geboren oder, oder.
Die Ochsenschwanzsuppe z.B. ist ein Quell dafuer.

Es wird auch teils anders gehandhabt.
Milchkuehe, die keien Milch mehr geben, werden eine Zeitlang im Stand des Rind's gehalten, zur, sagen wir, Regeneration, bevor diese dann wieder besamt werden.

elise 18.03.24 20:12

es ist schlimm, wie mensch vor allem die augen verschließt, was irgendwie unangenehm ist. wir (oder viele von uns) sind diesbezüglich wahre meister... direkt danach kommt das nahezu perfekte vormirselbstundanderen-rechtfertigen, warum ich etwas tue, von dem ich weiß, dass es irgendwo mist ist. und direkt danach kommt dann das trotzige "mirdochegal - ich mach, was mir passt".

ganz ehrlich - ohne milch lässt sich prima existieren... lassen wir den kälbern doch einfach ihre nahrung.
und NEIN, man muss es nicht komplett extrem halten - auch hier wäre es schon toll, wenn man auf die milch einfach an den stellen verzichtet, wo man sie nicht dringend braucht oder wo sie problemlos ersetzt werden kann...

es ist gruselig zu hören, wie eine kuh schreit, wenn ihr ihr kalb genommen wird... die trauern teilweise wirklich lange... wir schöpfungskronen haben sicher nicht das recht, andere lebewesen derart leiden zu lassen!

Caplan 20.03.24 07:31

Jain,
informiere dich mal wo alles Milch als Basis oder fermentierter Stoff enthalten ist.
Da muss man auch gedanklich weiter ausholen. Oder eben Alternativen schaffen.
Der Konsument ist so einiges gewohnt.

eitch100 20.03.24 10:22

Es gibt da übrigens seit 2021 ein scheinbar brauchbares Projekt Namens "VerLak" (Verlängerung der Laktationsperiode und selektives Trockenstellen zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes bei Milchkühen). Zum einen verringert man dadurch den Antibiotikaeinsatz und es würden weniger Kälber geboren. Das läuft bis 2025, glaube ich... Inwieweit damit die Kälberflut zu verringern ist, kann ich allerdings nicht sagen.

tronx 20.03.24 13:41

Jedes Tier ist wertvoll, aber erklär das mal den zig Tausenden von Tieren, die jedes Jahr an meiner Windschutzscheibe verenden.
Das Schöne an den kleinen Tieren ist halt, das sie nicht so traurige Augen haben.

Ein Glück, dass ich nicht dem Jainismus angehöre....

Draalz 20.03.24 13:46

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 49926841)
Und leider lässt sich aus solcher auch keine Butter, kein Quark, kein Käse, usw. machen, allerdings lasse ich mich darüber gern eines besseren belehren.

Hier muss ich mich selbst korrigieren. Es gibt durchaus nicht wenige, vegane Alternativen zu Käse, Quark und Joghurt aus Milch.
Die Zeit des Probierens ist gekommen. 8)

tronx 20.03.24 15:10

Da ist mir bei vielen zu viel Chemie drin.
Ich hätte lieber nichts Nachgeahmtes, vegane Wurst, Schnitzel, Steak, Käse, Quark etc.
Sondern lieber direkt das, was es ist. Dann würde es mir vielleicht Spaß machen, das mal zu probieren.
Bei Vergleichen, kann das nur verlieren.

Ich habe auch gerne mal andere Obstsorten und Süßkartoffeln probiert. Leider sagt mir nichts davon zu. Aber da musste ich nicht vergleichen, sondern habe mich einfach auf das Produkt eingelassen.
Bei manchen Sachen ist es halt so, dass es eine Weile braucht, bis man sich darauf einlässt.
Bei mir hat es lange gedauert, bis ich ein zweites mal Pizza oder Knoblauch konsumiert habe.
Heute liebe ich beides.

Wie gesagt, ich möchte genau wissen, was es ist und wie ich es am besten nutzen kann.
Es gibt genialen Brotaufstrich der Vegan ist, aber da will ich nicht lesen: "Leberwurst aus Tofu", sondern das was es ist.

eitch100 20.03.24 16:16

@tronx

Also bei vielen wenn nicht gar den meisten Lebensmitteln, die man sich so reinzieht, sind Großteile der Zutaten doch schon lange durch billigere Ersatzstoffe ersetzt. Wir kaufen doch oft quasi nur noch den Geschmack eines Produktes, den wir entweder gewohnt sind oder an den uns die Lebensmittelindustrie gewöhnt hat. Wer sich dem entziehen möchte, muss viel Spaß und Geduld beim Lesen und Verstehen von Inhaltsstoffen haben...
Mal 2 Beispiele: Analogkäse oder noch besser Erdbeerjoghurt mit "natürlichem Aroma". Erdbeeranteil bis zu 0 % und der Erdbeergeschmack kommt von Schimmelpilzkulturen auf Holzspänen.

tronx 20.03.24 16:43

Am besten finde ich den Vergleich mit wilden Erdbeeren und den aus dem Supermarkt XD
Eine Handvoll Wilde auf 10 Liter Sahne, ergibt das erdbeerigste Erdbeereis, dass du je gegessen hast.
Eine Riesenschale aus dem Supermarkt ergibt gerade mal, mit viel Bananen, einen Shake, der vielleicht ein bisschen Geschmack hat.

Symrise ist im Nachbarort, da weißt du, wenn der Wind günstig steht, was der nächste Saisonfruchtschlager wird, ohne dass du je hast eine Frucht in die Firma fahren sehen.

Die Zuchtfrucht und das Zuchtgemüse hat doch auch schon lange nicht mehr irgendwas Natürliches.

Zitat:"Wo kommt der künstliche Vanille Geschmack her?

Es handelt sich hierbei um eine bräunlich, klebrige Substanz, die Biber aus ihrem Hinterteil, zwischen After und äußeren Geschlechtsorganen absondern, um ihr Territorium zu markieren. Aufgrund des Vanille ähnlichen Geruchs wird dieses von Lebensmitteltechnikern als Aromastoff – beispielsweise für Parfums – verwendet."

eitch100 20.03.24 17:07

Vorsicht ÖRR! (also speziell @goreman: es Bedarf keinerlei Hinweis deinerseits, dass der Inhalt grundsätzlich Scheiße ist. Und ja, ich bekomme für die Werbung 3 Happy Meals aus Happy Meat...)

Einige werden einiges davon eventuell gesehen haben und obwohl mir sein schelmiges Lachen zuweilen etwas too much war, fand ich die Sendungen (habe aber auch nicht alle gesehen) recht interessant bis erschreckend...


Tricks der Lebensmittelindustrie:
Produktentwickler Sebastian Lege enthüllt die Tricks der Lebensmittelindustrie. Vom Algen-Trick bis zur Zucker-Falle zeigt er, wo wir Konsumenten bei Supermarkt-Produkten hinters Licht geführt werden.

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P.S. Anti-Off Topic-Hinweis: In der Folge "Milka, Oreo, Philadelphia" geht es auch um Milch- und Käseprodukte. Obwohl wir vom eigentlichen Topic eh schon relativ Off sind... :)

@elise
Erster... :) Obwohl vermutlich Zweiter... war lange im Edit-Modus... :)

elise 20.03.24 17:13

bezüglich der lebensmittelbastelei finde ich ja die sendungen mit sebastian lege ziemlich gut und informativ - und manchmal so ein bisschen appetitverderbend ;-)

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wahlweise auch bei youtube


ich finde ja, die milchalternativen sind ziemlich lecker...man muss halt manchmal ein wenig aussuche, welche alternative für welchen zweck... auch butteralternativen finde ich meist okay, in sachen quark und joghurt gibt es einiges, aber davon ist noch nicht alles wirklich überzeugend. die sachen aus kokos sind echt lecker aber von den inhaltsstoffen her halt nicht wirklich so gesund wie joghurt/quark das wären.. ich habe mich jetzt an ein joghurt aus ackerbohnen gewagt... riecht komisch, schmeckt aber ziemlich gut.
da gilt es halt: ausprobieren!

Draalz 20.03.24 17:48

Viele Alternativen kann man ja auch selbst herstellen, Quark, Frischkäse etc.

Ich bin jetzt gespannt auf meine Eiweiß Brötchen. Sie sind nicht vegan und werden aus
  • Eiern
  • Quark
  • Sonnenblumenkernen
  • Leinsamenkernen
  • Kürbiskernen
  • gemalenen Sojaflocken
  • Flohsamenschalen
  • Haferkleie
hergestellt. Das faszinierende daran ist, wenn man morgens eines isst, man bis zum Mittag keinen Hunger mehr verspürt. Ich denke, dass das an der Soja liegt, die recht eiweißhaltig ist.

Mal sehen, wie sie mit einem veganen Quark werden. ;)

ziesell 21.03.24 07:17

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 49926841)
Da kaufst Du einen Liter Bio Milch und ahnst nicht, dass es sich hierbei um ein Produkt gnadenloser Tierquälerei handelt.

das betrifft aber nicht nur Bio Milch sondern jegliche Tierische Milch..


da wir hier schon auf das Thema "ZDF Besser Esser bzw Lege packt bzw deckt auf" gekommen sind, wer alle Folgen so wie ich geschaut hat, der wird nicht mehr normal Einkaufen gehen können, denn in der Realität sieht es nämlich so aus, das 99% aller Produkte irgendwie gestreckt sind mit billigen und ungesunden Zutaten.

elise 21.03.24 07:23

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 50008365)
  • Eiern
  • Quark
  • Sonnenblumenkernen
  • Leinsamenkernen
  • Kürbiskernen
  • gemalenen Sojaflocken
  • Flohsamenschalen
  • Haferkleie

klingt gut .. rezept? (das ei kann ich mir ersetzen mit ein bisschen leinsamen... sollte kein problem sein)
wirklich kein backtriebmittel?
:D


ich finde es spannend, was es mittlerweile in dem sektor alles gibt... gesund oder nicht stelle ich mal dahin, extrem fetthaltiger käse ist auch nicht supergesund und massenweise kuhmilch nun auch nicht. was an chemie in milch und co ist, einfach weil die kühe das bekommen, will ich auch nicht wissen - insofern isses mir auch fast egal, was die in die alternativen reinmixen.
ich probiere gerne. und ich lerne, dass ich nicht wirklich alles brauche...

fleischalternativen ähnliches thema... fleisch ist auch nicht zwingend gesund - warum sollten es die alternativen sein. es geht darum, einen anderen geschmack und eine andere konsistenz auf dem teller zu haben... ab und zu - nicht jeden tag.

einfach so, weil sie lustig sind...

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Draalz 21.03.24 08:26

Zitat:

Zitat von elise (Beitrag 50012238)
klingt gut .. rezept? (das ei kann ich mir ersetzen mit ein bisschen leinsamen... sollte kein problem sein)
wirklich kein backtriebmittel?

Doch, Backpulver. :p
Also für 4 Brötchen:

Caplan 21.03.24 11:09

nunja..))

wer gut schmiert, faehrt gut.

Mineraloele in veganer Butter , fast so hoch wie der Wassergehalt in veganen Wuerstchen?!

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Da ist noch viel Luft nach oben :D


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