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Ungelesen 09.03.14, 12:15   #345
Tommy64
Anfänger
 
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Standard Kapitalismus vs Kommunismus

Sicher kann man sich diesen Themen aus vielen Richtungen annähern. Wichtig ist dabei, das man die Natur von Kapitalismus & Kommunismus richtig einschätzen kann. Wird Kapitalismus z.B. nicht richtig definiert, kommt man natürlich zu falschen Ergebnissen und Beurteilungen.

Im Kapitalismus dreht sich alles ums sogenannte „Kapital“. Was ist den eigentlich Kapital?

Unter „Kapital“ versteht man Besitz, der ein arbeitsloses Einkommen abwirft. Das können z.B. Aktien oder Sparguthaben sein, oder Besitz von Häusern, Wohnungen, Grundstücken die man vermietet oder verpachtet. Sicher können auch Maschinen, Fabriken und Unternehmen Kapital sein. Allerdings investieren Unternehmer meist erhebliche Arbeitsleistung, so das sich hier ein leistungsloses Kapitaleinkommen etwas schwieriger bestimmen lässt. Jedes Unternehmen, jede Mietwohnung muss(!) im Kapitalismus jedoch Kapital sein. Ist der Unternehmer oder Vermieter verschuldet, muss der Kapitalanteil an die Gläubiger weitergereicht werden. Unternehmer oder Vermieter sind also nicht unbedingt „Kapitalisten“.

Eine wichtige Erkenntnis fehlt noch: Jedes(!) leistungslose Einkommen wird von den Arbeitseinkommen abgezogen! Anders geht es nicht, Kapital (Aktie, Geldguthaben, Grundstück, Maschine...) kann bekanntlich nicht selber, oder selbstständig arbeiten.

Im Kapitalismus findet eine kontinuierliche Umverteilung von „fleißig nach reich“ statt. Von den Lohnabrechnungen, hin zu den Aktienzertifikaten, Sparbüchern, Wertpapieren, Besitzurkunden..usw.
Die Umverteilung wird mit fortschreitender Zeit immer größer und gewaltiger, sie steigt synchron mit dem anwachsenden Kapitalvermögen.

Heute halten 10% Der Privathaushalte ca. 60% des Volksvermögens. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer muss die Hälfte(!) seiner Arbeitszeit für die arbeitslosen Kapitaleinkommen der wenigen Reichen aufwänden, ohne „Kapital“ würde sich die durchschnittliche Kaufkraft verdoppeln. Oder man müsste für das gleiche Gehalt 6 Monate weniger im Jahr Arbeiten.



Kapitalismus und Kommunismus haben mit Marktwirtschaft nichts zu tun!

In einer Marktwirtschaft geht es überhaupt nicht um Kapital, also leistungslose Einkommen zulasten von Arbeitseinkommen. In einer Marktwirtschaft geht es ausschließlich darum, den eigenen Arbeitsertrag im freien Wettbewerb gegen andere Arbeitserträge eintauschen zu können.

„Kapital“ ist dabei nur im Weg und behindert(!) Markt & freien Wettbewerb in nicht tolerierbaren Größenordnungen. In einer richtig konstruierten Marktwirtschaft verschwindet alles Kapital mit Zeit von selbst. Es bleiben dann nur noch Arbeitseinkommen übrig, die bei annähernd gesättigter Marktlage eine 20 Stunden Woche, mit mehr als ausreichenden Lebensunterhalt ermöglichen. Eine Marktwirtschaft ermöglicht für den Durchschnittsverdiener z.B. viel mehr Geld und Zeit, als der heutige Kapitalismus, der die leistungslosen Kapitaleinkommen mitfinanzieren muss.

In der Frage Kapitalismus vs Kommunismus muss man die Marktwirtschaft also außen vor lassen. Weder Kommunismus noch Kapitalismus haben etwas mit Marktwirtschaft zu tun. Beides sind fehlerhafte Wirtschaftssysteme, die nicht in der Lage sind, einen marktgerechten Austausch von Arbeitsleistung zu gewährleisten.

In diesem Strang wurde das Thema detailliert behandelt. Wer neugierig geworden ist, kann ja etwas stöbern.
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