[uffnik]

So war es heute bei Spiegel online zu lesen.

Hi Leute,
ich ´glaub ich
brauche mal etwas Nachhilfe.

Der AFD Vize soll sich heute mit einer üblen rassistischen Äußerung über Boateng danebenartikuliert haben. Er sagte:"Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben" und als Reaktion folgte ein "Niveaulos", "geschmacklos", "inakzeptabel": Selbst Partei-Chefin Petry distanziert sich. DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte der Zeitung (Spiegel?), es sei "einfach geschmacklos", die Popularität Boatengs und der Nationalmannschaft "für politische Parolen zu missbrauchen". Boateng sei "ein herausragender Spieler und ein wunderbarer Mensch, der sich übrigens auch gesellschaftlich stark engagiert und für viele Jugendliche ein Vorbild ist".

Auch der Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff wandte sich gegen Gaulands Äußerung: "Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir mit solchen Aussagen konfrontiert werden. Sie bedürfen keiner weiteren Kommentierung, die Personen diskreditieren sich von alleine."

Bundesjustizminister Heiko Maas reagierte ebenso ablehnend auf Gauland.

Einfach nur niveaulos und inakzeptabel.Wer so redet, entlarvt sich selbst - und das nicht nur als schlechter Nachbar.....

Soweit die Reaktionen einiger gesellschaftlich anerkannter Meinungsmacher. Doch wenn man mal eine! Sekunde über die Gaulandsche Aussage sinniert, dann hat er doch weder einen Boateng noch eine Religion noch eine Rasse beleidigt, sondern - wenn schon - die "guten" Mitbürger die sich "gute" Nachbarn wünschen.
(es sei denn Gauland hat ein persönliches Problem mit einem Boateng ... das weiß ich hier natürlich nicht.)
Jedenfalls - er sagte also - Satz 1:":"Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut."
ist doch o.k. oder sieht hier schon jemand eine Beleidigung (Außer Bierhoff vielleicht?)
Satz2:"Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben"
hier liegt vielleicht der Casus knacksus.
Eine mögliche Beleidigung sehe ich hier in der Formulierung "aber sie..." doch wer ist damit gemeint? Antwort: Leute die einen Boateng nicht als Nachbarn wünschen...
Also sollten diese sich doch wohl angesprochen und beleidigt fühlen... ups - haben sie schon?
Deshalb der ganze Bohau? Heiko Maas, O. Bierhoff, DFB-Präsident Reinhard Grindel und wer noch alles fühlen sich offensichtlich von Satz2 (persönlich) angesprochen?

Nun mein Verständnisproblem: Wo liegt da eigentlich die ebenfalls unterstellte rassistische Äußerung? Sind Gutmenschen die einen Boateng nicht als Nachbarn haben wollen jetzt eine eigene Rasse?

Zugegeben: Geschickte Rhetorik war noch nie Sache der AFD. Ich vermute mal mit "einen Boateng" meinte Gauland ganz allgemein einen athletischen ganzkörpertätowierten südländisch (bedrohlich?) aussehenden Fremdling plötzlich in der Nachbarwohnung vorzufinden. (und.. wenn der dann sagt:"Ey isch wohn jetzt hier und isch verdien soviel Kohle im Monat wie du dein ganzes Leben nisch sehn´wirscht.")
Und da wir schon mal dabei sind: Welchen Boateng meinte Gauland eigentlich?

Wir erinnern uns:

Es gibt ja den einen guten Boateng, der uneigennützig Woche für Woche für Ruhm und Ehre unseres Vorzeigeprestigeobjekts Borussia München schuftet und ackert, und dann gibt es noch den bösen, den bähh! Boateng der 2010 im britischen Pokalfinale den deutschen Nationalhelden M.Ballack zum Krüppel kaputt trat, so daß dieser vorzeitig seine Karriere beenden mußte... - ein offenes Rätsel das wohl nur Gauland selbst lösen kann. - HEY GAULAND - KLÄR MAL AUF!! - Der Vorname Jeromé wurde meines Wissens nur von den Medien ins Spiel gebracht.
Ach ja übrigens: und die Reaktion der OberAFDlerin Petry finde ich einer geistigen Pygmäe durchaus angemessen. (Wie schon nach der verbalen Attacke von Öttinger auf ihre Person im letzten Wahlkampf...) Aber das nur am Rande.

Fragen über Fragen...

Was meint ihr?

[alperen2016]

Warts ma ab wenn die AFD mal das Sagen haben hier in der BRD , dann werden diese Beleidigungen gegen Boa nur ein Klacks sein , gegen das was in Zukunft passiert.

[Käsekruste1024]

Würde das auf einer anderen Ebene betrachten: Laut Konzernabschlussbericht 2015 hält Bertelsmann am Spiegel-Verlag 25,25% und Bertelsmann mag "europakritische populistische Parteien" nicht sonderlich, nennt diese auch gern "Anti-Europäer", welche nur ein schwaches "integrationskritische[s] Netzwerk" haben.
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Der Spiegel hat sich in das Bertelsmannnetzwerk relativ gut eingegliedert über die Jahre.
Mit dem Artikel soll möglicherweise bezweckt werden, dass der Leser denkt, dass die AFD noch menschenverachtender/lebensfeindlicher wäre als die übrige Parteienmafia. Was bei der permanenten Hetze gegen die AFD jedoch unberücksichtigt bleibt (oder gerade beabsichtigt ist?), dass jene Wähler der AFD sich unbeachtet fühlen und weiterhin möglicherweise glauben, diese Partei sei irgendwie eine gute Wahl gewesen, da sie quasi permanent medial abgewatscht wird, ohne jemals inhaltlich auf irgendwas einzugehen, denn sonst würde sich schnell ergeben, dass die AFD nicht weniger imperialistisch ist als ihre Genossen im Reichstag.
Also meine Behauptung wäre die AFD stellt die Antithese zu den übrigen Parteien dar, welche schon längst das Vertrauen der meisten potentiellen Wähler verloren haben, jedoch kann medial durch dieses Schauspiel die Illusion der Vielfalt in der Parteienlandschaft für viele erhalten werden.
Die Problematik die ich darin sehe ist primär, dass teilweise in anderen Medien der Begriff Jude durch Moslem ausgetauscht wird und wir uns langsam auf ein zweites 1933 hinbewegen...

[Shao-Kahn]

@Uffnik: Natürlich kann man hingehen, und mit Wortklauberei Satz für Satz oder Wort für Wort den Senn zu suchen oder zu verdrehen. Sicher hast Du Recht, dass Satz eins wunderbar klingt und in Satz zwei auch nicht direkt eine Beleidigung zu lesen ist.

Ich stelle mich dann aber in die gleiche Reihe wie Bierhoff & Co: Es war einfach nur abwertend. Egal ob Hautfarbe, Tattoos, Geld oder Deutschlands Lieblingsverein der Grund dafür sein soll. Und die Tatsache, was mit Ballack passiert ist, hat damit auch nichts zu tun.

Die DfB-Elf ist seit Jahren ein Vorzeigemodell für Integration von jungen Spielern mit Migrationshintergrund, anderer Hautfarbe oder Religionen. Und wen stört es?

Ist ja nicht das erste Mal, dass die AfD mit menschenverächtlichen Aussagen im Rampenlicht steht oder wie war das noch mit dem Schießbefehl? Anschließend wird alles fein dementiert und auf die Lügenpressen geschoben. Das eigentliche Opfer dieser Geschichte ist die AfD und niemand sonst.

[rosstäuscher]

Ich möchte dazu den Standpunkt der PNP zitieren der es ganz gut trifft.

AfD-Vize Gauland sagt, er habe Boateng nicht beleidigt. Er habe lediglich auf die "Einstellung mancher Menschen" in Deutschland hingewiesen – auf Menschen also, die den Nationalspieler nicht als Nachbarn haben wollen. Ja, da hat Gauland recht, solche Menschen existieren: Man nennt sie Rassisten! Dass es sie gibt, ist schlimm genug. Schlimmer noch ist aber, dass Gauland die AfD offenbar als deren politische Interessensvertreter positionieren will.

Soweit man weiß, hat Gauland in dem umstrittenen Gespräch den Alltagsrassismus nicht bedauert. Er hat auch nicht überlegt, was die Politik tun kann, um Ängste oder Vorurteile abzubauen. Der AfD-Chefstratege hat einfach analysiert, wo seine Partei ihr Potenzial sieht und wie sie auf Wählerfang gehen will. Und das alles in dem gleichen zynischen Kalkül, mit dem er verkündet hatte, die Flüchtlingskrise sei ein "Geschenk" für seine Partei.

Mit der zum Teil berechtigten Sorge vor Überforderung durch die Krise, die viele Bürger zur AfD getrieben hat, haben die jüngsten Äußerungen aber nichts mehr zu tun, ebenso wenig wie die Pauschalverurteilung des Islam – was umso alarmierender sein sollte. Denn wenn sich die AfD-Spitze am Ende an denen orientiert, denen auch Integration nicht ausreicht, wenn das Problem schon darin besteht, dass jemand dunkelhäutig ist oder Muslim – wo ist dann noch der Unterschied zum puren Rechtsextremismus?

Frauke Petry hat sich gestern für die Äußerungen ihres Vizes entschuldigt. Angeblich alles nur ein Missverständnis. Wirklich? Einmal mehr scheint es, als ob hinter den Wortmeldungen von Gauland, dem Pro-Pegida-Kurs von Thüringen-Chef Höcke oder den Verunglimpfungen gegen die Flüchtlingshilfe der Kirchen die wahren, menschenverachtenden Einstellungen einiger AfD-Spitzenpolitiker sichtbar werden. Leider wollen viel zu viele Bürger das noch nicht wahr haben.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[eitch100]

Zitat von uffnik

Nun mein Verständnisproblem: Wo liegt da eigentlich die ebenfalls unterstellte rassistische Äußerung? Sind Gutmenschen die einen Boateng nicht als Nachbarn haben wollen jetzt eine eigene Rasse?

Wenn Gaulands Äußerung nicht rassistisch gemeint ist und er laut eigener Aussage Jerome Boateng nicht persönlich kennt, woher zur Hölle weiß er dann, dass ihn niemand als Nachbar haben möchte?

Gaulands Aussage (wenn denn dann so getätigt) lässt genau 2 Interpretationen zu:
1. Alle guten arischen Deutschen sind Rassisten, weil sie keinen "Neger" als Nachbar wollen
oder 2. Jerome Boateng möchte niemand als Nachbar, weil er ein komplettes Arschloch ist.

Nun, wenn man darüber mal eine! Sekunde nachdenkt, ist Gauland entweder ein Prophet oder ein rassistisches Arschloch...

Die einzige große Unbekannte an der Aussage ist "die Leute". Die könnte natürlich in der Tat mal wieder aus dem "Kontext" gerissen worden sein und er meinte vielleicht die AfD-Wähler damit. Ups, dann hat er ja doch recht mit seinem Geschwafel...

[bambamfeuerstein]

glaube kaum das sich der freak ein haus neben boateng leisten kann

[Melvin van Horne]

Moin,

Ich verstehe den Threadtitel nicht. Wie kann etwas, was ein offensichtlicher Idiot absondert eine Beleidigung sein? Ich verstehe auch die Ablehnung die dem Gauland nun entgegenschlägt nicht. Mitgefühl ob seines Geisteszustandes ja aber Ablehnung?

Und als ob es nicht schon tragisch genug wäre das der arme Gauland ein Idiot ist. Nein, er hat sich nun auch noch als [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]geoutet. Der arme Kerl ...

[Lord_Wellington]

Also aktuell ist der Stand doch, dass Gauland sich nicht mehr erinnern kann, ob er das gesagt hat. Außerdem hat die FAZ das Zitat frei erfunden. Ohnehin ist das längst erledigt, weil Frauke Petry sich schon für den Ausrutscher entschuldigt hat. Zudem ist sich Gauland sicher, dass er das nie gesagt hat. Überhaupt, was ist denn an dem Satz rassistisch und wieso ist er beleidigend? Und Gauland hat sowieso längst klar gestellt, dass er mit dem Zitat nur die rassistische Denkweise mancher Deutscher anprangern wollte.

[HappyMike34]

Vorweg: ich habe nichts für die AfD übrig und für Gauland schon gar nicht, aber die Sache stinkt meiner Meinung nach gewaltig...

Gauland behauptet ja, dass er sich nicht sonderlich für Fußball interessiert und Boateng nicht kennt, aber er räumt ein, dass der Name im Interview gefallen ist. Ich finde das sehr seltsam.
Wenn ich mir so ansehe, wie die gewieften Journalisten ala Anne Will, Bettina Schausten, Thomas Walde uva. den Politikamateuren von der AfD (und auch anderen) das Wort im Munde herumdrehen, da glaube ich nichts mehr was so in den Medien berichtet wird.
Man muss auch mal sehen, dass die angebliche Aussage nur von zwei Journalistenkollegen in einem Dreiergespräch notiert wurde. Der Wahrheitsgehalt ist nicht nachprüfbar, aber alle berichten unisono darüber. Das sagt meiner Meinuing nach viel über die Qualität der Berichterstattung unserer Medien.

[sunsetstrip]

Von "Politamateuren" in Talkshows konnte man höchstens sprechen, als die Piraten noch Gäste waren, Leute wie Gauland, Petry, Höcke haben inzwischen auch ihre Lektionen gelernt und eine professionelle PR-Maschine in Betrieb, inklusive Trainings für Verhalten in Interviews. Das Mitleid mit Gauland dürfte an dieser Stelle nicht angebracht sein. Der erklärte Bismarck- und Aufrüstungs-Fan erregt aber auch sonst nicht gerade mehr Empathie bei mir, als er gewillt ist, anderen entgegenzubringen.

[Melvin van Horne]

Moin,

Also er kann sich nicht erinnern was er genau gesagt hat. Aber er weiss ganz genau, dass er mit dem was er gesagt hat nur die rassistische Denkweise mancher Deutscher anprangern wollte. Aber das hat er auch nicht gesagt, denn das angebliche Zitat wurde von der FAZ frei erfunden. Und für das, was frei erfunden wurde, Gauland nicht gesagt, das er aber - obwohl er sich nicht erinnern kann - anders gemeint hat entschuldigt sich Frau Petry. Lord_Wellington und HappyMike34 hab ich das so richtig verstanden?

Wo wir schon dabei sind zu fragen. Lord Wellington: Herr Gauland weiss nicht mehr ob er das gesagt hat. Aber Du "weisst" das das Zitat frei erfunden wurde. Beide Aussagen kommen aus dem gleichen Posting von Dir. Wie passen sie zusammen? Der, der dabei war weiss es (angeblich) nicht. Aber jemand der nicht dabei war, behauptet das es eine Erfindung ist? Wie kann das sein?

Happy Mike: Er kennt also den Boateng nicht. Und er interessiert sich nicht für Fussball. Aber möglicherweise hat er den Namen mal gesagt. Aber warum weiss er auch nicht mehr.
Welchen Grund könnte es denn geben den Namen eines Akteurs in einer Sportart die einen nicht interessiert und den man auch nicht kennt überhaupt in den Mund zu nehmen?

Und dieses arme Opfer der bösen Journalisten masst sich nun an, zu wissen wen "die Leute" in Deutschland als Nachbarn haben wollen. Sonst ist er selektiv vergesslich. Aber das weiss er schon.

Also dann ich bin schon mal nicht "die Leute" Ich würde Herrn Boateng gerne gegen die Rindsnille tauschen der hier Sonntag um acht mit der Flex Terassenplatten schneidet. Den kann Gauland gerne haben. Er wird ihm gefallen. Strahlend weiss der Mann!

[pauli8]

Ach ist das wieder mal aufregend...da mache ich doch glatt auch mit.
Meine Abneigung gegen Rechtspopulisten sollte hier bekannt sein...das setze ich jetzt voraus.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist es keine Beleidigung nach dem Strafrecht, sondern im Kontext (dem Auftreten der AfD) eine subtile rassistische Äußerung und gewollte, wohl überlegte Strategie der Partei.

Dazu bringt rbb-online einen interessanten Aspekt ins Spiel...die Doppelstrategie.

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Wieder einmal kann man sehen, wie schwierig es für alle ist, sich im Mediendschungel zurechtzufinden.
Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn die Tonbandaufnahmen wirklich auftauchen sollten. In etwa könnte dasselbe passieren wie mit den Kohl-Bändern...... Das ist mir jetzt zu lang. Jeder kann sich das ergooglen.

Und Melvin...du sezierst ja Worte genau so wie ich. Ich lade dich mal zu einem jährlichen Veteranentreffen ein. Grins

[HappyMike34]

Zitat von Melvin van Horne

Happy Mike: Er kennt also den Boateng nicht. Und er interessiert sich nicht für Fussball. Aber möglicherweise hat er den Namen mal gesagt. Aber warum weiss er auch nicht mehr.
Welchen Grund könnte es denn geben den Namen eines Akteurs in einer Sportart die einen nicht interessiert und den man auch nicht kennt überhaupt in den Mund zu nehmen?

Genau das ist die Frage, die mich bei der ganzen Sache stört. Welchen Grund könnte es geben? Vielleicht weil man ihm den Namen als Köder vorgeworfen hat? Man weiß es nicht und wird es auch nicht erfahren. Wie man sieht passt es den Medien aber ganz gut, wenn einer von den "Bösen" unsere Helden von der Nationalmannschaft in irgendeiner - wenn auch ziemlich konstruierten - Form gerade rechtzeitig zur EM beleidigt oder angreift. Da wird aus jedem Schwachsinn den einer labert eine Staatsaffäre gemacht anstatt mal fundiert über die Forderungen der AfD und die bei der Umsetzung entehenden Konsequenzen für die Wähler und alle übrigen Bürger zu berichten. Ist ja auch viel einfacher eine Schlagzeile ala Bild rauszuhauen, anstelle zu recherchieren.

Der von pauli8 verlinkte Artikel bringt es übrigens auf den Punkt:

bedeutsam ist jemand, der sich in der Titelzeile einer wichtigen Sonntagszeitung so wiederfindet: "Gauland beleidigt Boateng".

Ich habe selbst vor zwei Wochen ein (nichtpolitisches) Zeitungsinterview gegeben. Das erschien wortgleich in drei (!) unterschiedlichen regionalen Zeitungen bei uns. Der Redakteur meinte, die Verlage hätten die Redaktionen schon länger zusammengelegt und würden sie am liebsten ganz einsparen.

Ich will Gauland oder die AfD in keiner Weise verteidigen, teile auch ihre Ansichten nicht. Ich sehe nur die Art und Weise mit der die Medien diese angebliche Äusserung verarbeiten sehr kritisch.

[Setchan]

Also ich versteh auch nich wirklich warum man das ganze jetzt so auseinanderfummeln und diskutieren muss.
Man kann jedes Wort für sich analysieren. Oder man sieht einfach die Ausländerfeindliche Absicht in dieser Aussage die nun wirklich nicht zu leugnen ist.

Klar können die Medien auch die Worte verdrehen aber selbst wenn das der Fall wäre: Womit? Mit Recht. Der Sauhaufen AfD hats eh nich anders verdient.

Der einzige Haken aber an der ganzen Sache ist doch nur dass im Moment jede auch nur annährend negativ klingende Äußerung aus Reihen der AfD gefundenes Fressen für alle Seiten ist. Ist doch klar dass man sich jetzt auf alles stürzt was sone gute Vorlage bietet.

aber nochmal zur Analyse dieses Satzes:
Wenn jemand mit "rechtem Gedankengut" zu einem farbigen Menschen (Sprich:Ausländer...die unterscheiden ja nich) sagt "Wir wollen Menschen wie dich hier nicht haben."

Wo bleibt da noch der Raum für Interpretation?

[Shao-Kahn]

Zitat von Susi_Whoop

Du hast aber auch gar nichts gelesen und genau so viel verstanden.

Der Gauland hat gesagt: "Es gibt Leute die den nicht als Nachbarn haben wollen" [...]

Dann lies selber noch mal. Er sagte (angeblich):

Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Zitat von Susi_Whoop

[...]

Was ist daran rassistisch ? [...]

In Anbetracht dessen, dass er den Boateng (nach eigener Aussage) nicht kennt, würde ich denken, dass er damit die "falsche" Hautfarbe meint. Ich schätze, das könne man "rassistisch" nennen.

[Lord_Wellington]

Zitat von Melvin van Horne

Moin,

Also er kann sich nicht erinnern was er genau gesagt hat. Aber er weiss ganz genau, dass er mit dem was er gesagt hat nur die rassistische Denkweise mancher Deutscher anprangern wollte. Aber das hat er auch nicht gesagt, denn das angebliche Zitat wurde von der FAZ frei erfunden. Und für das, was frei erfunden wurde, Gauland nicht gesagt, das er aber - obwohl er sich nicht erinnern kann - anders gemeint hat entschuldigt sich Frau Petry. Lord_Wellington und HappyMike34 hab ich das so richtig verstanden?

"Und für das, was frei erfunden wurde, Gauland nicht gesagt, das er aber - obwohl er sich nicht erinnern kann - anders gemeint hat entschuldigt sich Frau Petry"

Eine gute Zusammenfassung meiner Zusammenfassung. Ich hätte vielleicht Sarkasmus-Tags verwenden sollen, aber andererseits ist meine völlig widersprüchliche Zusammenfassung eben (leider) kein Sarkasmus, sondern die schlichte Wiedergabe des Irrsinns, den die AfD innerhalb weniger Stunden kommuniziert hat.

[eitch100]

Zitat von Susi_Whoop

Die Linken Spinner haben hier wieder Thesen.

Also wer tendeziell dem rechten Flügel zugewandt ist, ist zwar noch lange kein (Neo-)Nazi. Aber wer nicht rechts ist, ist noch lange nicht automatisch links... Permanent regen sich einige "besorgte Bürger" darüber auf, dass sie als Nazis tituliert werden und im Gegenzug ist, was nicht deren Meinung ist, entweder Links, Gutmensch oder Lügenpresse...

[picard82]

Zitat von Shao-Kahn

Dann lies selber noch mal. Er sagte (angeblich):


[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]



In Anbetracht dessen, dass er den Boateng (nach eigener Aussage) nicht kennt, würde ich denken, dass er damit die "falsche" Hautfarbe meint. Ich schätze, das könne man "rassistisch" nennen.

Herrje, immer diese Interpretationen. Entscheidend ist, dass man nicht "von einem Boateng" redet.

Das ist schlicht entwürdigend und zeugt von schlechter Kinderstube. Man sagt auch nicht, die Leute wollen nicht neben einem Müller wohnen. Damit spricht man der Person ihre Individualität und Menschlichkeit ab.

Eine andere Frage ist, ob der Satz exakt so gefallen ist. Die F.A.S. hat das Zitat ja angeblich aufgezeichnet.

[pauli8]

Kleine zusätzliche Überlegung von mir, ganz unabhängig welche Sätze da genau gefallen sind oder nicht.

(Dr.) Alexander Gauland ist studierter Jurist. Er wird sicher genau wissen, was strafrechtlich eine Beleidigung ist oder nicht.

Gauland war von 1991 bis 2005 Mitgeschäftsführer (bzw. Generalbevollmächtigter) der zur Verlagsgruppe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) gehörenden Märkischen Verlags- und Druck-Gesellschaft und Herausgeber der Märkischen Allgemeinen (MAZ) in Potsdam.

Seine Lebensgefährtin Carola Hein ist Lokalredakteurin bei der Märkischen Allgemeinen.

Man weiß also genau Bescheid, wie der Hase so läuft. Das spricht für mich auch wieder für die Doppelstrategie der AFD.

[Shao-Kahn]

@Picard: Deshalb habe ich das "angeblich" in Klammern hinzu gefügt.

[Shao-Kahn]

Zitat von Susi_Whoop

[...]

Merkst Du was ?

[...]

Ja. Dass eigentlich keiner die AfD leiden kann.

Wobei ich das ehrlich gesagt bei beiden gleichermaßen nur am Rande wahrgenommen habe.

Btw. haste mal nen Link dazu, dass die FAZ zurück rudert?
Außerdem solltest du aufhören, zu beleidigen.

Edit: was hier wieder gut zu sehen ist, ist der scheinbare Trend, dass sobald jemand etwas gegen Rassismus, Pegida oder die AfD sagt, man in die linke Ecke gedrückt wird. Leute, man muss nicht links sein, nur weil man nicht rechts ist. Und umgekehrt.

[eitch100]

Zitat von Susi_Whoop

von Storch bekommt ne Torte in das Gesicht - Reaktion "das ist ein Demokratisches
Mittel"

Und auch dazu gibt es vermutlich keinen Beleg, denn der Tortenwerfer selbst hat es so ähnlich ausgedrückt und nicht die "Mainstreammedien"

Hier mal das Zitat des Tortenwerfers:
„Kein Aktivist will einen Politiker torten. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Sahnetorten. Und derzeit ist der Gebrauch von Torten das moralische Gebot der Stunde. Der Tortenwurf ist letztes Mittel am Grenzbaum zur Unmenschlichkeit und dringlichster Ausdruck direkter Demokratie.“

Und hier noch ein Zitat von wegen "FAZ rudert zurück":
Zeitung hält an ihrer Darstellung fest

Die Zeitung bekräftigte, dass die Aussagen Gaulands wie von ihr zitiert gefallen seien. Die kritisierte Äußerung stamme aus einem Gespräch Gaulands mit zwei Berliner Korrespondenten am Mittwoch, heißt es in einer Stellungnahme der Politik-Redaktion der "FAS". "Beide Kollegen haben die Passage aufgezeichnet, ihre Aufzeichnungen stimmen überein." Wie in früheren Gesprächen habe Gauland nicht auf einer Autorisierung von Zitaten bestanden. Er habe nur den Teil des Gesprächs, in dem er sich über AfD-Führungspolitiker äußerte, als Hintergrund eingestuft und gebeten, daraus nicht zu zitieren. Daran habe sich die "FAS" gehalten, heißt es in der Stellungnahme.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Aber das sind natürlich Mainstreammedien...
Also wenn du deine Aussagen nicht belegen kannst, solltest du mit dem Wort "Lügenpresse" vorsichtig sein...

Ich muss allerdings zugeben, dass das Gauland-Zitat von den FAS-Journalisten höchstwahrscheinlich schon etwas aus dem Zusammenhang gerissen wurde und mit einer fragwürdigen bzw. bewusst provokanten Überschrift veröffentlicht wurde. Nichtsdestotrotz wurde es möglicherweise so gesagt und jeder interpretiert es sich nun nach seinem Geschmack...