auch Marx war ein uebler Rassist
Zitat:
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Vielleicht sollten sich alle Marx Jünger genauer über ihr Idol informieren. Auch hier wieder eine Scheinheilige Doppelmoral. |
Vielleicht solltest du nicht den Focus und Wolfgang Weimar als Informationsquelle zu Marx lesen.
Sind nur die üblichen Weglassungen. Ein paar Teile schnell zitiert und bloß nix schreiben darüber das der Herr Marx sich auch auf die Seite der Juden gestellt hat, das er selber antisemitisch angefeindet wurde, oder mal etwas mehr zu seiner jüdischen Herkunft. Das passt ja auch nicht zu dem was man gerade braucht ... also *psssssssst* Ich verweise mal auf einen Artikel von juedische-allgemeine.de. Dann wird das Bild von ihm doch deutlich anders ... Zitat:
Edit: Ob man jetzt Karl Marx Statuen braucht oder nicht ist mir btw völlig egal. Ich wollte nur einer völlig einseitigen Sichtweise ein wenig mehr Differenzierung entgegensetzen. Und er nun Rassist war oder nicht das soll jeder selber für sich ausmachen ... |
Unsere Geschichte ist von Antisemitismus und Rassismus geprägt und man kann die Beurteilung solcher, hier gegen Marx gerichteten Aussagen, nur innerhalb der jeweiligen Zeit bewerten. Marx war der Anwalt der Ausgebeuteten und die Juden wurden zu seiner Zeit diesem Klientel nicht zugerechnet, um das mal mit ganz wenigen Worten zu beschreiben.
Wenn nun zum Beispiel Denkmäler beseitigt werden sollen, der Wortgebrauch verändert wird und alles getan wird, um die vermeintlich schlechten Bestandteile unserer Geschichte zu beseitigen, dann ist das meines Erachtens völlig kontraproduktiv. Wir erwarten, dass jeder in der Lage ist, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen, aber ein Denkmal aus alter Zeit wollen wir nicht stehen lassen. . |
Zitat:
Die [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] z. B. ist ein methodischer Grundsatz in sowohl den Geschichts- als auch den historischen Hilfs- und Nachbarwissenschaften. Wie willst du sonst Lehren aus der Vergangenheit ziehen? :confused: Zitat:
|
Dann muss man den Kreis erweitern,
Mag es Heute ein Marx sein, eine Bismarkstatue, die zuhaufe herumsteht und schon Entfernungsjuenger aus politisch gezielter Riichtung scharf gemacht hat. So muessen es morgen saemtliche Kirchen sein, die aus mindestens , als Beutebeteiligte im Hintergrund agierten, wenn nicht sogar auch vordergruendig in ihrer Geschichte. Im Prinzip ist ein Grossteil der gesellschaftlichen Errungeschaften, so man sie nennt, basiernd auf vergangene Handlungsmechanismen aufgebaut. Selbst wenn davon viele nicht mehr vollumfaenglich praktiziert werden, aber sie bilden nach wie vor das Fundament. Beispiel der juengeren Geschichte , ist sicherlich auch der sehr elitaere Umgang mit Gastarbeitern. Zwar unterliegen sie keiner Sklaverei mehr, aber der unterschwellig in vielen Haushalten gepflegte Rassismus, spielt in ihrer Einordung eine nicht unerhebliche Rolle. Am Ende , darf man sich sicherlich fragen, ob man es wie in den Tagen der ISIS halten will: wegsprengen allen Goetzentums ? |
@ muavenet, ich habe es nicht philosophisch betrachtet. Ich spreche einfach nur davon, dass man die Maßstäbe, Ansichten und Erkenntnisse unserer heutigen Zeit nicht so einfach hernehmen kann, um Sachverhalte zu beurteilen, die sich unter völlig anderen gesellschaftlichen Verhältnissen abgespielt haben. Zwischen der damaligen und unserer heutigen Zeit liegt ein gewaltiges Stück gesellschaftlicher Entwicklung. Dazu kommt ein ganz anderer Wissensstand. Ereignisse der Geschichte lassen sich heute nicht mehr verändern, es ist eben Vergangenheit.
Den Spiegel-Artikel kann ich nicht einsehen, aber ich versuche trotzdem mal zu erklären, was ich mit "kontraproduktiv" meine: Hier wäre es vielleicht verständlicher gewesen davon zu sprechen, dass heute negativ bewertete Teile unserer Geschichte offenbar aus der öffentlichen Wahrnehmung gedrängt werden sollen. Wenn ich ein Denkmal kippe, eine Statue verhülle oder beseitige, etwas verschwinden lasse und den Wortgebrauch verändere, dann kommt es zumindest nach meiner Meinung genau zu diesem Verlust an öffentlicher Wahrnehmung. Was passiert dann? Dazu mal ein zugegeben O.T. Beispiel, das es aber veranschaulicht: Nehmen wir mal die Völkerschauen (ich wiederhole mich), wo Menschen (!!) anderer Hautfarbe bzw. Fremde in den Zoos ausgestellt wurden - in Deutschland, noch nach dem WK2! Nahezu alle deutschen Zoos waren dabei, Millionen Besucher haben es gesehen. Das ist noch nicht so lange her und so derart menschenverachtend - aber wer weiß das heute noch? [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Und genau solches Wissen darf nicht einfach in Vergessenheit geraten, weshalb ich meine, dass eben auch der provokante "Anstoß" vorhanden sein sollte, sich solches Wissen anzueignen. Nun könnten wir gleich eine Diskussion anschließen, was unser Bildungssystem so hergibt ... . |
Moin,
für mich steht bei einem Denkmal nicht die Frage "Wer war das in allen Facetten?“, sondern die Frage "Wofür soll er oder sie geehrt werden?" Die Abwägung Verdienste gegen Schattenseiten kann und muss man sicher diskutieren. Dabei ist ein Blick in die Lebenszeit des oder der Geehrten sicher nötig. Auch, wenn sich das viele heute nicht vorstellen können. Das, was wir heute moralisch einwandfreies Verhalten nennen muss es morgen lange nicht mehr sein. Um das zu verstehen, muss man überhaupt nicht weit in die Vergangenheit gucken. Seit 1977 (ich war 11) dürfen Frauen in der Bundesrepublik Arbeitsverträge selbstständig abschließen. Und selbst wenn sie einen solchen Vertrag hatten konnte der Ehemann den einfach kündigen, wenn ihm danach war. In Österreich wurde 1977 der Paragraf abgeschafft, der es Eltern erlaubte "unsittliche, ungehorsame oder die häusliche Ordnung störende Kinder auf eine nicht übertriebene und ihrer Gesundheit unschädliche Art zu züchtigen" Die Unterdrückung der Frau und die Züchtigung der eigenen Kinder war also gesetzlich legitimiertes Verhalten. Sollte es dann, weil heute inakzeptabel zur Aberkennung einer Ehrung für herausragendes führen? Irgendeine Wissenschaftlerin erzielt im Alleingang einen Durchbruch im Kampf gegen Corona. Folgerichtig erhält sie ein Denkmal. In 100 Jahren stellt man fest, dass sie einen Hund hatte. Was? Ein Mensch (wenn man so eine widerliche Kreatur denn überhaupt so nennen will) demütigt und knechtet ein Tier zu seinem Vergnügen und bekommt ein Denkmal? Weg mit dem Ding! Die meisten der heutigen Menschen könnte das kaum verstehen. Jemand, der eine große Leistung zum Wohle der Menschheit vollbracht hat wird wegen eines zu seinen Lebzeiten vollkommen normalen oder zumindest gesellschaftlich weitgehend akzeptierten Verhaltens geächtet? Nun kommt eine Steilvorlage für die leseblöden und mit Absicht falsch Versteher. So ein vollkommen normales oder zumindest gesellschaftlich weitgehend akzeptiertes Verhalten war der Antisemitismus zu Karl Marx Zeiten. Und auch das, was wir heute als "Rassismus" kennen, war lange Zeit von breiten Teilen der Bevölkerung absolut akzeptiert. Hier kommt nun die Abwägung zwischen Verdienst und Schattenseiten zum Tragen. Was wiegt schwerer. Der ohne Zweifel vorhandene Antisemitismus oder seine Arbeiten für die Arbeiterbewegung? Stauffenberg, Als was sehen wir ihn? Als den Mann, der sein Leben in die Waagschale geworfen hat, um ein verbrecherisches Regime zu beenden? Oder machen wir ihn an dem was er über die polnische Bevölkerung gesagt hat fest? „Die Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt.“ Wohl eher als das erste. Viele der Attentäter des 20. Juli 1944 haben lange Zeit dem Hitlerregime treu gedient und so wissentlich oder unwissentlich einem Jahrhundertverbrechen den Boden bereitet. Ob nun in Uniform oder ohne. Wer findet nun das unter den Attentätern keiner ist, der ein Denkmal, eine Gedenktafel oder eine nach ihm benannte Straße verdient hätte? Probieren wir doch mal etwas aus. Wer kennt ein Denkmal, das eine Person ehrt, die nicht nach heutiger Sichtweise mit einem Makel behaftet ist? Nur in der abgeschirmten Welt der Elfenbeintürme und Studierstuben ist die Welt schwarz und weiß und die Menschen entweder Helden oder Monster. In der Wirklichkeit ist die Welt bunt. Sie hat Licht und Schatten. Wie wir Menschen auch. |
Zitat:
Zitat:
Das Vergessen, wie unten von dir angemahnt, folgert aus inadequater Erinnerungskultur. Wenn z. B. Täter als Namensstifter von Erinnerungsorten (Kasernen, etc.) zelebriert werden, kommt es unweigerlich zu einer Wertbestätigung dieser, während gleichzeitig die Opferperspektive verdrängt wird. Ein weiteres Exempel für einen Erinnerungsraum sind z. B. Lexika—mit ihren oftmals bereinigten Lebensläufen diverser Verbrechergestalten. Zitat:
|
Natürlich habe ich nicht die Vorstellung, dass Tätern als Namensstifter eine Ehrung oder Tolerierung zukommt und Verbrecher gehören auch nicht auf einen Sockel. Das war hier aber auch nicht das Thema.
Was die Zoos anbelangt, da ging es mir nicht um den Einzelfall (der es ja auch nicht ist), sondern nur darum zu zeigen, wie Ereignisse für die breite Masse der Bevölkerung in die Vergessenheit rutschen können. Es gibt da das Sprichwort "Aus den Augen - aus dem Sinn", ich denke, dass da was dran ist. Es ist ein Unterschied, ob Geschichte den Menschen begegnet oder ob alles im Buch nachlesbar ist. Hier kann man mal lesen: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Zitat:
. |
Zitat:
|
Zitat:
Stimmt, musste doch lachen. Man könnte heute auch Kim Jong-Un Shirts verkaufen, weil er zu gut seinen Mitbürgern ist. :D:D |
Zitat:
Aber weisst Du was? Karl Marx war noch Bartträger. Potzblitz.... |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 04:04 Uhr. |
Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.