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Zitat von redspot
Siddharta als "unnötig" zu bezeichnen ist schon eine ziemliche Fehlleistung. [...] Es ist also leicht, sich heute blasiert darüber zu äussern.
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Die Thematik des Buches ist prinzipiell sicher immer noch aktuell, aber dem Buch an sich, dem Stil, der Geschichte kann ich einfach nix abgewinnen. Für eine derartige Grundausbildung
(als solche empfinde ich Siddharta) würde ich dem TE lieber
Sofies Welt empfehlen - egal, ob er 15 oder 50 Jahre alt ist. Vielleicht habe ich mich gestern einfach falsch ausgedrückt, aber als ich
Siddharta gelesen habe, empfand ich es
für mich als unnötig und langweilig. Ein Buch muss mich entweder unterhalten oder bilden - bestenfalls beides auf einmal - und
Siddharta hat das eben nicht. Vielleicht war ich auch zu dumm dafür! Oder zu blasiert...
@TE: Wäre interessant zu wissen, wie alt Du bist und was Du bis jetzt schon an sog. "Literatur" gelesen hast!
Ich würde Dir
Erich Maria Remarque an Herz legen. Prinzipiell handelt es sich um Romane, die in der Zeit des WKI, der 20er Jahre/der Weimarer Republik spielen. Erzählt wird von der nackten Wahrheit des Krieges, den traumatischen Erlebnissen der Kriegsheimkehrer und den Versuchen, sich in dieser
(zwischenmenschlich und politisch) unruhigen Zeit wieder ein bürgerliches Leben aufzubauen.
Spätere Romane handeln von der konsequenten, europaweiten Verfolgung "Andersartiger" durch die Nazis und auch vom "Leben" in einem KZ im ständigen Angesicht des Todes.
Remarque schreibt in einem sehr einfach zu lesenden Stil - gerade so, als säße er Dir mit einer Flasche Wein gegenüber und erzählte Dir eine Geschichte...
Er bietet keine Lösungen und keine Allheilmittel für Ungerechtigkeiten - aber stellt sehr viele Fragen und regt Dich an, nachzudenken!
Konkrete Empfehlungen: Im Westen nichts Neues, Zeit zu leben und Zeit zu sterben, Der Weg zurück, Drei Kameraden, Der Funke Leben
Wenn's etwas schwerer sein darf, lies
Dostojewski! Bei Amazon gibt's immer noch das
Gesamtwerk für 39,90€! Das lohnt sich allemal...
Dostojewski wurde selbst von Friedrich Nietzsche als "Psychologe, von ich etwas zu lernen hatte" bezeichnet!
Die Bücher sind vom Aufbau und der Sprache her immer noch recht einfach, doch sollte man von Zeit zu Zeit das Buch zur Seite legen und sich fragen: "Was ist im letzten Kapitel denn nun eigentlich passiert?" und "Welche Bedeutung hat das Geschehene denn überhaupt?"
Das erste Buch, das ich von Dostojewski gelesen hatte, war "Schuld und Sühne"
(der Titel ist übrigens einigermaßen falsch aus dem Russischen übersetzt!). Als ich damit fertig war, war mir unklar gewesen, wo denn nun eigentlich "der Punkt" des Buches ist. Ich denke, ich werde es mir nochmal vornehmen müssen.
Wenn's was verqueres sein darf, das einem beibringen kann, alles mal "ganz anders" zu sehen und alle Unmöglichkeiten zuzulassen: Lies
Douglas Adams' "
Per Anhalter durch die Galaxis" ff.
(wurde schon genannt) und vielleicht
Charles Bukowski!
Viel Spaß!