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Deutschlandticket: Verbraucherschützer kritisieren Fahrplan-App der Bahn

Die Deutsche Bahn kontert, dass vorhandene Zeitkarten für den Nahverkehr bei Zugbuchungen für Kunden noch nie berücksichtigt worden seien.



Die NRW-Verbraucherschutzzentrale und Fahrgastvertreter haben die Deutsche Bahn dafür kritisiert, dass in der App DB Navigator und im Onlinebuchungssystem noch immer eine Ermäßigungsoption für das Deutschlandticket fehle. "Das kann dazu führen, dass Kunden zu viel Geld zahlen", sagte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen, der Rheinischen Post.

Kunden sollten im Navigator eingeben können, dass sie das Deutschlandticket haben, weil damit hinterlegt sei, dass sie in Regionalzügen und S-Bahnen kostenfrei fahren. Ein Beispiel: Ein Fahrgast mit Deutschlandticket will von Bonn nach Berlin fahren. Die erste Teilstrecke bis Köln kann er mit dem Regionalverkehr absolvieren, dort steigt er in einen ICE um.

Derzeit lässt sich im System nicht hinterlegen, dass ein 49-Euro-Ticket vorliegt und die Teilstrecke im Regionalverkehr nicht bezahlt werden muss. Bei der Eingabe von Bonn nach Berlin in der Suche wird stattdessen der volle Preis angezeigt. Wer bei solchen Reisen nicht zu viel zahlen will, muss also manuell die Teilstrecken heraussuchen, die mit dem Fernverkehr absolviert werden und nicht mit dem Deutschlandticket abgedeckt sind.

Bahn verteidigt sich

Der Bundesvorsitzende des Fahrgästeverbandes Pro Bahn, Detlev Neuß, nannte das kundenunfreundlich und ärgerlich. Die Bahn habe in Nordrhein-Westfalen schon länger gezögert, regionale Freifahrten wie beim Bärenticket in ihr System zu integrieren.

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen erklärte, für die Kundschaft sei es seit jeher Praxis, für die Buchung von Fernverkehrsfahrten Zeitkarten des Nahverkehrs zu berücksichtigen. Viele hätten etwa eine Monatskarte, Jahresabo oder Semesterticket für den Nahverkehr gehabt.

Nach Sicht der Bahnsprecherin musste die Kundschaft bereits vor Einführung des Deutschlandtickets berücksichtigen, "für welche Abschnitte sie eine Fernverkehrsfahrt separat benötigen".

Bahn: Integration des Deutschlandtickets ist kompliziert

Die Deutsche Bahn will die geforderte Option nach eigenen Angaben ins Buchungssystem einbauen: "Unser Ziel ist es, dass unsere Kundinnen und Kunden in Zukunft direkt in der Buchungsstrecke angeben können", wenn sie ein Deutschlandticket besäßen, erklärte die Bahn auf Anfrage der Rheinischen Post.

Dann würde automatisch nur der Fernverkehrsanteil der angefragten Strecke berechnet. Allerdings sei die Umsetzung des Vorhabens kompliziert. Die Bahn nannte keinen Zeitplan dafür.

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