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ARD-Rentenreport: In 230 Berufen reicht die Rente später nicht

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Ungelesen 13.11.17, 12:05   #1
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Standard ARD-Rentenreport: In 230 Berufen reicht die Rente später nicht

Zitat:
Zwar beziehen nur drei Prozent der Rentner staatliche Zusatzleistungen. Der ARD-Rentenreport zeigt nun aber: Das Problem Altersarmut ist viel größer. Und es wird sich durch niedrige Einkommen in vielen Berufen in den nächsten Jahren noch verschärfen.

Was heißt das überhaupt: Altersarmut? Menschen wie Klaus Dieter Meuer aus Offenbach wissen es. Seit 1995 ist er in Rente. "Ich habe acht Kinder großgezogen. Die haben alle einen Beruf - das macht mich glücklich", sagt Meurer. Jetzt kaufen seine Kinder manchmal für ihn ein, erzählt er. Denn: Nur 632 Euro Rente hat er im Monat. Dazu bekommt der 75-Jährige rund 280 Euro vom Sozialamt. Alle, die wie er im Alter zusätzlich auf die sogenannte Grundsicherung angewiesen sind, gelten in der Statistik als altersarm. Nach Abzug der Wohnkosten bleiben Klaus Dieter Meuer rund 400 Euro pro Monat zum Leben. Wer als Rentner einmal in der Armutsfalle drin ist, kommt in der Regel auch nicht mehr raus.

Viele Junge fürchten Altersarmut


"Ja, ich bin von Altersarmut betroffen" - das antworteten 15 Prozent der befragten Rentner und Pensionäre in einer aktuellen, repräsentativen Umfrage von infratest dimap für die ARD. Von den Nicht-Rentnern fürchten sich sogar 37 Prozent vor Armut im Alter. Vor allem Frauen und Menschen in Ostdeutschland fühlen sich nicht ausreichend abgesichert.

Laut offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind derzeit nur rund drei Prozent der Rentner auf Fürsorgeleistungen des Staates angewiesen, um ihre Rente aufzustocken. Das sind rund eine halbe Million Menschen. Aber: Seit 2003 hat sich die Zahl der Rentner verdoppelt, die Grundsicherungsleistungen beziehen. Dabei ist die regionale Verteilung sehr unterschiedlich. Beispiel Offenbach: Hier sind 8,6 Prozent der über 65-Jährigen auf staatliche Unterstützung angewiesen.

Verzicht aus Stolz und Scham

Drei Prozent oder 15 Prozent? Die Umfrage zeigt, dass es bei dem Thema Altersarmut offenbar eine hohe Dunkelziffer gibt. Zahlreiche Rentner, die Leistungen vom Staat beantragen könnten, nehmen ihre Ansprüche aber nicht wahr - aus Scham oder Stolz, wie die Sozialverbände sagen. Oder aus Unwissenheit.

Derzeit gibt es rund 20 Millionen Rentner in Deutschland. Die gesetzliche Rentenversicherung ist ein gigantisches System, das Jahr für Jahr mehr als 245 Milliarden Euro auszahlt. Ihnen stehen mehr als 53 Millionen Beitragszahler gegenüber, die in die Rentenkasse einzahlen.

Noch, denn die Bevölkerung in Deutschland bleibt länger gesund und wird immer älter. 2030 wird ein Viertel aller Deutschen über 65 sein. Frauen, die 1960 in Rente gingen, lebten noch durchschnittlich zehn Jahre. Frauen, die 2015 in Rente gingen, leben noch durchschnittlich 23 Jahre, Männer noch 19 Jahre. Ausgehend von diesen Alterswerten funktioniert das Rentensystem künftig nur noch, wenn das Rentenniveau sinkt, die Beiträge steigen und der Zuschuss aus dem Bundeshaushalt - derzeit rund 40 Milliarden Euro - weiter steigt, rechnet die Bundesregierung vor.

"Teilzeitarbeit von heute ist Altersarmut von morgen"

Wie groß wird das Problem Altersarmut? Bis zu 50 Prozent der Rentner werden in Zukunft betroffen sein, warnen die Gewerkschaften. Vor allem geschiedene, alleinstehende Frauen und Menschen, die nicht kontinuierlich in die Rentenkasse einzahlen, stehen schlecht da. Experten warnen: "Die Teilzeitarbeit von heute ist die Altersarmut von morgen". Andere Studien, wie die jüngste Rentenstudie der Bertelsmann-Stiftung, gehen davon aus, dass 2036 immerhin 20 Prozent der Rentner betroffen sein könnten.

Laut einer Studie der Deutschen Rentenversicherung Bund ist das Risiko bei Menschen, die zwischen 1981 und 1984 geboren wurden, später niedrige Rentenansprüche zu haben, höher. Besonders betroffen: Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Wer jeden Monat darum kämpfen muss, die Miete pünktlich zu zahlen, hat kein Geld, privat fürs Alter vorzusorgen.

230 Berufsgruppen gefährdet

In einer Daten-Auswertung der ARD zeigt sich, dass über 170 Berufsgruppen - vom Koch über den Paketzusteller bis zum Zahnarzthelfer - von Altersarmut bedroht sind, selbst bei langer Lebensarbeitszeit: Das dort gezahlte mittlere Einkommen von unter 2387 Euro würde nach 45 Jahren eine gesetzliche Rente von nicht mal 950 Euro ergeben. Wer unter 1854 Euro monatlich verdient, rutscht mit seiner Netto-Rente sogar unter dem Grundsicherungsniveau. Betroffen sind hier rund 50 Berufe, darunter Wachpersonal, Kosmetiker und Frisöre. Als Faustregel gilt zur Zeit: Wenn das gesamte Einkommen, also aus gesetzlicher, Betriebs- und privater Rente sowie weiteren Einkünften, unter 823 Euro liegt, kann geprüft werden, ob Leistungen aus der Grundsicherung beantragt werden können.

Zusätzlich zu den Betriebsrenten sollen Arbeitnehmer sich privat absichern - das war der Plan. Doch die Riester-Rente ist in den vergangenen Jahren unter Druck geraten. Und ob sie die Lücke schließen kann, die sich durch ein künftig sinkendes Rentenniveau auftut, ist noch nicht sicher - denn die ersten Riester-Rentner gehen jetzt gerade erst in Rente. Forscher des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik haben berechnet, dass "riestern" zu einem guten Teil die gesetzliche Rente aufwerten kann, aber nur wenn Arbeitnehmer Anfang 20 anfangen und ohne Unterbrechung 45 Jahre ansparen.

Kein Rentnerparadies auf Kosten der Jungen


Ein Blick in unser Nachbarland Österreich zeigt: Es geht auch anders. Dort ist die durchschnittliche Bruttorente deutlich höher als in Deutschland. Alle zahlen in die Rentenkasse ein, egal ob Angestellter oder Beamter. Und: Die Arbeitgeber zahlen einen höheren Anteil als die Arbeitnehmer. Alle, die eine Rentenhöhe unterhalb der Armutsgrenze erreichen, haben Anspruch auf eine Ausgleichszahlung. Diese Mindestrente ist deutlich höher und weniger bürokratisch als die Grundsicherung in Deutschland.

Die Mehrheit der Deutschen findet, dass das derzeitige System der gesetzlichen Rente ungerecht ist (63 Prozent), dass vor allem auch Beamte und Selbständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollen (88 Prozent). Nur 27 Prozent der Befragten unterstützen die Aussage, die Alten würden auf Kosten der Jungen leben. Rund die Hälfte (56 Prozent) unterstützt die Forderung nach einer gesetzlichen Grundrente, egal wie viel er oder sie eingezahlt hat.
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