[TinyTimm]

Wer für Amazon Pakete ausfährt, könnte eine Falle gestellt bekommen. Fahrern der Lieferdienste werden fingierte Lieferungen untergeschoben. Damit sollen einige Langfinger überführt worden sein.

Diebstahl ist nicht nur für den stationären Handel, sondern auch für ein Online-Kaufhaus wie Amazon ein Problem. Jetzt wurde bekannt, mit welchen Tricks Amazon vorgeht, um Diebe unter den Fahrern der Zustelldienste zu überführen. Dafür werden Lieferanten nach dem Zufallsprinzip fingierte Pakete untergeschoben. Diese können vom Fahrer nicht elektronisch erfasst und damit nicht zugestellt werden. Dann müsste das Paket eigentlich wieder bei Amazon landen. Passiert das nicht, geht Amazon davon aus, einen Fahrer beim Diebstahl erwischt zu haben.

Ein ehemaliger Logistikmanager von Amazon hat Business Insider von diesem Vorgehen berichtet. Er wollte anonym bleiben, weil er rechtliche Konsequenzen fürchtet. Laut seinem Bericht versieht Amazon Pakete mit gefälschten Versandetiketten. Die betreffenden Pakete sind entweder leer oder es befinden sich Waren von geringem Wert darin. Während der Lieferung scannen die Fahrer die Etiketten aller Pakete, die sie ausliefern müssen. Stoßen sie dabei auf ein gefälschtes Etikett eines fingierten Pakets, gibt es auf dem Scanner eine Fehlermeldung.

Wenn das passiert, können die Fahrer ihre Vorgesetzten anrufen, um das Problem zu lösen. Alternativ lassen sie das Paket in ihrem Fahrzeug und geben es am Ende ihrer Schicht im Amazon-Lager zurück. Die Fehlermeldung bedeutet im Grunde, dass das Paket im Amazon-System nicht erkannt wurde, sodass die Fahrer davon ausgehen, dass niemand merken würde, wenn das Paket fehlt. Allerdings weiß Amazon ganz genau, wer mit so einem Paket unterwegs ist.

Es ist eine Falle für Fahrer von Lieferdiensten

"Es soll eine Falle sein ..., um die Integrität des Fahrers zu überprüfen", beschreibt der Informant das Vorgehen. Wenn sich der Fahrer dann nicht meldet und auch das Paket nicht zurückgibt, geht Amazon davon aus, einen Dieb enttarnt zu haben. Das wird von Sid Shah bestätigt. Er ist ehemaliger Manager von DeliverOL, einem Kurierunternehmen, das Pakete für Amazon ausliefert. Shah sagt: "Wenn du das Paket zurückbringst, bist du unschuldig. Wenn du es nicht tust, bist du ein Krimineller."

Der ehemalige Amazon-Logistikmanager, der das Vorgehen öffentlich gemacht hat, erklärte, dass die Strategie aufgegangen sei. Damit sollen effektiv Diebe gefasst werden. "Wir haben Leute erwischt, die nicht ehrlich waren", sagte er. Die entsprechenden Anweisungen stammten direkt aus Amazons Firmenzentrale in Seattle, erklärte der Informant. Damit dürfte es dieses Vorgehen in allen Versandzentren des Unternehmens geben.

Amazon wurde von Business Insider um eine Stellungnahme gebeten. Das Unternehmen sagte dazu, dass im Rahmen von Qualitätskontrollen zufällig Überprüfungen vorgenommen würden, ohne weitere Details zu nennen.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[nolte]

Ist die Verleitung zum Diebstahl nicht auch strafbar?

[bambamfeuerstein]

ich finde nicht das amazon hier verleitet, sie wissen ja das geklaut wird, ist einfach nur eine maßnahme die diebe zu erwischen

[Panasonic11]

Wer kennt es nicht, den Ärger mit den Packetdiensten ? DHL, Hermes, DPD oder GLS
Und bei mir ist es DPD seit ca. 6 Monaten nur noch Theater. (können die Adresse nicht finden)
Und gelegentlich kommt auch schon mal was weg, da halte ich es schon für legetim hier
"schwach Stellen" zu orten.

[B345T]

Wenn Amazon seine Fahrer ordentlich bezahlt dann hören sicherlich auch die vielen Diebstähle auf. Oder meint ihr nicht ?

[betaalpha]

Zitat von B345T

Oder meint ihr nicht ?

Auch. Aber ich denke, das ein respektvoller Umgang im Team nicht weniger wichtig sein wird.

[Thorasan]

Zitat von nolte

Ist die Verleitung zum Diebstahl nicht auch strafbar?

Ist es doch überhaupt nicht. Es ist eine Kontrolle, ob du deine Arbeit richtig machst. Deine Aufgabe ist es, Pakete zu sortieren und zuzustellen. Wenn es dabei zu einem Problem kommt, sollst du es zurück geben, damit ein anderer Mitarbeiter es überprüfen kann.
Das mitnehmen oder entsorgen dieses Paketes ist nicht deine Aufgabe, zusätzlich ist es verboten.
Und genau das wird kontrolliert. Du darfst es ja nicht einfach klauen bzw behalten, wenn das liefern nicht klappt.

Und.. Amazon direkt zahlt ordentlich. Mehr als die meisten anderen in den jeweiligen Bereichen. Trotzdem gibt es eben immer Leute, die sich weiter bereichern wollen.

[painjester]

Zitat von B345T

Wenn Amazon seine Fahrer ordentlich bezahlt dann hören sicherlich auch die vielen Diebstähle auf. Oder meint ihr nicht ?

Amazon hat keine Fahrer. Es sind die Paketdienste wie DHL, DPD, UPS usw. Diese vergeben Touren an Subunternehmer. Wers nicht glaubt kann sich ja mal die Nummernschilder der DHL Autos oder der, die im Auftrag der DHL unterwegs sind. Da sind Nummernschilder aus dem ganzen Ostblock dabei. Als ob einer von den Fahrern Mindestlohn oder drüber verdienen würde. Aber sie können scheinbar am Zoll vorbeifahren ohne je kontrolliert zu werden.
Selbst wenn man den Lohn erhöht, wir würden als erste aufschreien da die Waren um einiges teurer verkauft werden müsste. Vorausgesetzt, die Mehrkosten fließen in die Taschen der Fahrer der Paketdienste.

[Caplan]

Verstehe die Aufregung nicht.
Einst arbeitete ich in einem Unternehmen, ein recht grosses bekanntes Unternehmen mit langer Geschichte, da war es ueblich, das der Pfoertner mit 2-3 Mann Werksschutz bei Ausgang aus dem Werk sporadische Taschenkontrollen durchfuehrte.
Das praktizierte nicht nur dieses Unternehmen.
Damals ging es a nicht wie heute vielfach auch begruendet wird um knowHow Diebstahl , sondern um die alltaeglichen Dinge des Lebens, die sich in Garagen,Kellern und Lauben wieder finden sollten. Was dort geklaut wurde, waere auf einige Jahre schon ein ordentlicher frueher Berufsausstieg gewesen, bez. auf die Gesamtsumme.
Ich habe nie einen Sinn fuer Kleptomanie gehabt, aber man sollte nicht glauben , wieviele Gelegenheiten Diebe machen.Und wenn es der beruehmte Aschenbecher als " Beutesouvenier" lediglich ist.

[Silent Rob]

Zitat von painjester

Es sind die Paketdienste wie DHL, DPD, UPS usw. Diese vergeben Touren an Subunternehmer. Wers nicht glaubt kann sich ja mal die Nummernschilder der DHL Autos oder der, die im Auftrag der DHL unterwegs sind. Da sind Nummernschilder aus dem ganzen Ostblock dabei.

Schein aber nicht überall so in Deutschland zu sein.
Sowohl DHL, DPD und UPS haben in der nächstgelegenen Großstadt Paketzentren, und die Auslieferungsfahrzeuge haben keine ausländischen Nummernschilder.

[B345T]

Bei uns fahren die DHL Paketdienste auch mit dem städtischen Kürzel rum der hier so üblich ist ?!