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myGully |
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27.09.20, 15:15
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#1
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.247
Bedankt: 22.242
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Westeuropäische Angst - Der Albtraum, die Gewohnheiten zu verlieren
Zitat:
Westeuropäische Angst
Der Albtraum, die Gewohnheiten zu verlieren
Eine Kolumne von Sibylle Berg
Am Ende dieses seltsamen Sommers ist die Sehnsucht groß nach der heilen Welt. Und umso größer die Furcht vor dem Verlust der Gewohnheiten. Doch die Zeit des "Das haben wir immer so gemacht" ist vorbei.
26.09.2020, 19.04 Uhr
Schlafender: Haben wir alle die gleichen Albträume?
Foto: Cavan Images / Getty Images
Bricht man all die schlechten Träume, die Ängste meinen, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunter, so bleibt die Wahrheit: Nichts fürchten die meisten mehr als den Verlust von Gewohnheiten.
Das kleine geschundene Wort: Gewohnheit, das klingt nach schweigenden Ehepaaren an Restauranttischen, nach Vorgärten und Weihnachten. In diesem kleinen Wort steckt das, was das Leben vieler ausmacht. Die Routine, die Tradition, der Alltag. Dinge machen, wie man sie schon immer machte. Das Sonntagsfrühstück mit der Familie, die leisen Gespräche mit der Partnerin oder dem Partner unter der Bettdecke.
Der Tag besteht aus Millionen kleiner Gewohnheiten, sie bilden das Mosaik, aus dem das Sein besteht, und wehe, wenn sie einem genommen werden. Die Welt, die sich gerade rasend schnell verändert, die Unwetter, die Pandemien, das Sichtbarwerden der Ausbeutung, in der sich die meisten Arbeitnehmenden befinden, all das bedroht das Gewohnheitsrecht, das viele zu haben meinen. Ein Leben als irgendwem überlegener Westeuropäer.
Als würde man sich auflösen in der Feindlichkeit des Lebens
Viele Westeuropäer haben sich an die Abwesenheit eines Krieges so sehr gewöhnt, dass sie es für ihr eigenes Verdienst halten. So wie sie sich an den Wohlstand gewöhnt haben oder an die Angst, die zum Bedrohungsmechanismus des Kapitalismus gehört. Streng dich an, verkaufe deine Lebenszeit, sonst verlierst du den Job, die Wohnung, die Daseinsberechtigung.
Diese für wenige wunderbare Erfindung des Wettbewerbs, aus dem fliegt, wer nicht leistet. Und nur wer leistet, kann sich irgendein Zeug leisten, was dann herumsteht. Und die Angst befeuert, es wieder zu verlieren. Egal, die Angst ist vertraut, die Arbeit wird nicht hinterfragt, so ist es eben.
Nichts soll sich verändern, von außen. Vermutlich ist der größte Albtraum der meisten, Gewohnheiten zu verlieren. Als würde man auseinanderfallen, keinen Boden, kein Geländer, keine Sicherheit mehr haben, und sich auflösen in der Feindlichkeit des Lebens.
Apropos auflösen, der Sommer ist vorbei, dieser kurze, seltsame Sommer in einem Jahr, das alles, was Gewohnheit bedeutet, für die meisten einfach aufgelöst hat. Und nichts scheint besser.
Draußen marschieren schon wieder Nazis. Die Klimakatastrophe holt weiter zum großen Kollaps aus, 150 Tierarten sterben jeden Tag aus, und fast alle ahnen, dass die Zeit des "Das haben wir schon immer so gemacht" vorbei ist. Kaum einer weiß, wie es nun weitergehen soll.
Ein paar Komplettpfosten in der Wirtschaft produzieren dumpf und klimazerstörend weiter vor sich hin, von der Allmacht der Märkte lallend, und die größten Teile der Lohnarbeitnehmenden, der selbstausbeutenden Freiberuflichen wollen einfach zurück in eine Zeit, die es schon lange nicht mehr gibt, außer in reizenden alten Filmen. Ohne Staus, Dreck, Lärm, steigenden Meeresspiegel, steigende Mieten und schmelzende Gletscher.
Um es kurz zu machen: Wir sind alle am Arsch
Vielleicht wäre es hilfreich, sich vorzustellen, dass es fast allen genauso geht wie einem selbst, mit all der Nervosität, der Sehnsucht nach Ruhe und Beständigkeit, dem großen Wunsch nach einer heilen Welt und dem riesigen, unbestimmten Gefühl des Verlustes.
Der betrifft uns alle.
Die Jugend verliert eine halbwegs intakte Natur, die Älteren die Sorglosigkeit, die Nichtinformiertheit mit sich bringt. Um es kurz zu machen: Wir sind alle am Arsch. Und wenn man sich das ein paarmal sagt, kann man schon fast wieder gute Laune bekommen.
Und damit einen gut gelaunten, wunderbaren Abend in die Runde.
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Quelle:
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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27.09.20, 20:55
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#2
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 191
Bedankt: 182
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Zitat:
Doch die Zeit des "Das haben wir immer so gemacht" ist vorbei.
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Wer aber meint das entscheiden zu können?
Schon im März war jenes explizite Virus schon unlängst wieder verschwunden, als man die Maskenpflicht einführte. Seither macht man die Menschen damit verrückt, zumindest jene bei denen sowas ankommt, statt darüber zu reflektieren, wie diese Grippewelle im diesmal sehr heissen Sommer möglich sein soll.
Zitat:
Apropos auflösen, der Sommer ist vorbei, dieser kurze, seltsame Sommer in einem Jahr, das alles, was Gewohnheit bedeutet, für die meisten einfach aufgelöst hat. Und nichts scheint besser.
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Daran sollte man bei der Wahlurne nächstes mal immer denken. Der Sommer war in der Tat seltsam, weil er für uns seltsam gestaltet wurde.
Den Kapitalismus kann man immer kritisieren, bin ich in Maßen dabei. Zugunsten einer Fake-Pandemie Existenzen an dem auch Arbeitsplätze hängen, zu vernichten und unsere Freiheiten zu beschneiden, aus fragwürdigen Motiven die erst noch auf uns zukommen werden, das ist es sicher nicht.
Aus einen gut klimatisierten Jounalisten-Büro (oder heute Home-Office) kann man allerhand Blödsinn schwafeln, von dem sich im Kapitalismus sicher gut leben lässt. Danke, aber derartige Einblicke in solch eine Gedankenwelt braucht kein Mensch, uns zu erklären was vorbei wäre, weil man selbst den Weltverbesserer in sich glaubt.
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27.09.20, 21:18
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#3
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 2.804
Bedankt: 12.091
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Zitat:
Zitat von wennsdennseinmuss
Schon im März war jenes explizite Virus schon unlängst wieder verschwunden, als man die Maskenpflicht einführte.
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Aha. Keine weiteren Fragen.
Mal schauen, wie das im Januar/Februar aussieht und damit meine ich die real existierende Welt.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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28.09.20, 06:49
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#4
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Apr 2011
Beiträge: 191
Bedankt: 182
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Zitat:
Zitat von Uwe Farz
Mal schauen, wie das im Januar/Februar aussieht und damit meine ich die real existierende Welt.
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Das ist ganz einfach. Wenn bis dahin noch kein Impfstoff auf dem Markt ist, wird es so weiter gehen. Diese "Pandemie" wird man niemals, als von allein erledigt erklären. Ist schon verrückt genug, das es seit März so geht und das auch noch trotz der Maßnahmen. Damit ist klar was Sache ist und das ist leider die real existierende Welt, die nur wenig mit dem Virus zu tun hat.
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28.09.20, 12:02
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#5
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.106
Bedankt: 13.092
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„Nichts fürchten die meisten mehr als den Verlust von Gewohnheiten.“
M.E. ist der Verlust von Gewohnheiten ein Gewinn der Freiheit.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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28.09.20, 12:20
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#6
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Agnostiker
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 4.200
Bedankt: 4.430
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Zitat:
Zitat von karfingo
M.E. ist der Verlust von Gewohnheiten ein Gewinn der Freiheit.
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Von schlechten Angewohnheiten wohl ja, aber liebgewonnene Gewohnheiten wie Hobbys, Essen gehen, Feiern, usw. eher nicht...
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Der Klügere gibt nach... deshalb regieren die Dummen die Welt
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28.09.20, 16:17
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#7
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 6.266
Bedankt: 6.958
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Doch, auch das Eitch - es eröffnet dir ganz neue Möglichkeiten. Dies mag im ersten Moment immer mit einer Bestrafung einhergehen, man fühlt sich seiner Freiheit, selbst entscheiden zu können, betrogen. Aber: Aus einer anderen Perspektive ermöglicht es, andere Dinge anzugehen, Dinge anders zu gestalten und sich und sein Leben neu zu hinterdenken.
Alles was passiert, hat mindestens 2 Seiten. Wenn eine wegfällt, ergibt sich, sofern man dazu bereit ist, immer eine neue Sichtweise.
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Urlaubsmodus
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Thorasan bedankt:
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29.09.20, 01:19
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#8
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.106
Bedankt: 13.092
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Ich bin zeitlebens ein freiheitsliebender Erdbewohner.
Lieber auf etwas verzichten, als sich in Abhängigkeit zu bringen.
Das fängt bei Gegenständen an. Die haben dich, anstatt dass du sie besitzt.
Ist meine Weltsicht.
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