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Kaliforniens Klimakatastrophe

 
 
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pauli8
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Standard Kaliforniens Klimakatastrophe

Zitat:
Fünf vor acht / Waldbrände

Kaliforniens Klimakatastrophe

Eine Kolumne von Heike Buchter



Der Gouverneur resigniert, der Präsident ignorant: Die USA setzen den verheerenden Bränden an der Westküste wenig entgegen. Leidtragende sind Natur und Bewohner.

14. September 2020, 7:22 Uhr

In Kalifornien ging in den vergangenen Tagen die Sonne nicht mehr auf. Stattdessen hing ein rötlicher Nebel über Hunderten von Kilometern der Westküste der USA. Es ist der Smog von Waldbränden, die Mitte August ausgebrochen sind – die verheerendsten, die die Westküste von Kalifornien im Süden bis Washington State im Norden je erlebt hat.

Insgesamt brennen rund 100 Feuer. Auslöser waren ungewöhnliche Trockengewitter, bei denen Blitze den nach dem Sommer trockenen Untergrund in Brand steckten. Bisher sind allein in Kalifornien über 1,2 Millionen Hektar abgebrannt. Das entspricht nahezu der Fläche von Schleswig-Holstein. Berry Creek, ein 500-Einwohner-Flecken, wurde durch eine Feuerwalze fast vollständig zerstört. Dabei kamen mindestens zwölf Menschen in den Flammen um. Das Desaster erinnerte an die Vernichtung von Paradise, einem 50 Kilometer entfernten Ort in der Sierra Nevada. Bisher sind durch die Brände insgesamt 34 Tote zu beklagen, Dutzende werden vermisst. Tausende Feuerwehrleute sind seit Wochen im Einsatz.

Am vergangenen Freitag rief Gavin Newsom, der Gouverneur von Kalifornien, den Klimanotstand aus, einen Begriff, den es bisher im offiziellen Vokabular nicht gab. "Wenn Sie nicht an wissenschaftliche Erkenntnisse glauben mögen, dann vielleicht an die erkennbare Realität", sagte ein sichtlich frustrierter Newsom vor verkohlten Baumstümpfen und Aschehaufen, wo bis vor Kurzem der Bezirkswald von Butte stand. Eine Anspielung auch auf Präsident Donald Trump, der sich immer wieder als Klimawandelleugner geäußert hat und es als "Trick der Chinesen" abtat, die versuchten, die US-Wirtschaft an schnellerem Wachstum zu hindern.

Trump verweist auf mangelhafte Waldpflege

Der US-Präsident hat fast drei Wochen lang geschwiegen, während die Brände sich durch die Landschaften des Westens fraßen. Erst für diesen Montag plant er einen Besuch in der betroffenen Region. Die an Häufigkeit und Intensität zunehmenden Waldbrände in Kalifornien hat der Präsident nach der Zerstörung von Paradise 2018, bei der 86 Menschen starben, auf mangelhafte Pflege der Wälder durch die dortigen staatlichen Stellen geschoben. Während Newsom Versäumnisse einräumte, verwies er auf die seit Jahren steigenden Temperaturen.

Sechs der Brände in diesem Jahr zählen zu den 20 schlimmsten Waldbränden in Kaliforniens Geschichte – und die Jahreszeit, in der das Risiko am höchsten ist, hat gerade erst begonnen.
Die ökonomischen Folgen sind enorm. Über elf Milliarden US-Dollar betrug die Summe der versicherten Schäden in Kalifornien, dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat, für 2018. Allein bis Oktober 2019 waren es über 25 Milliarden Dollar. Die Zahl der Hausbesitzer, die keine Versicherungspolice mehr bekommen, hat sich seit 2010 verdreifacht. In solchen Fällen springt in Kalifornien der staatliche Versicherer FAIR ein. Doch die Prämien sind hoch und die Deckung weniger umfänglich als bei privaten Anbietern.

Ziehen sich die Versicherer weiter zurück, drückt das auch auf die Immobilienwerte. Banken gewähren ohne Versicherung keine Kredite, Gewerbetreibende wandern an sicherere und billigere Standorte ab. Damit gerät der Wohlstand Kaliforniens in Gefahr. Mit 3,2 Billionen Dollar ist der US-Bundesstaat die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, gleich hinter Deutschland. Ein Expertenbericht, der vergangene Woche veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss: "Klimawandel stellt ein bedeutendes Risiko für die Stabilität des US-Finanzsystems dar und seiner Fähigkeit, die amerikanische Wirtschaft zu stützen."

Experten empfehlen CO2-Preis

Die Warnung kam nicht etwa von einer Umweltorganisation, sondern von der US-Terminmarktaufsicht CFTC, einer offiziellen Regierungsbehörde. An der Studie waren unter anderen auch Dutzende Analysten von Investmentbanken wie Morgan Stanley, Rating Agenturen wie S&P Global und Fondsgesellschaften wie Vanguard beteiligt, aber auch Vertreter von Big Oil wie BP und ConocoPhillips sowie dem Agrargroßkonzern Cargill. Bemerkenswert ist der Bericht, weil die Topführungskräfte der CFTC von Präsident Trump nominiert wurden. Zu den Empfehlungen der Experten gehört die Einführung eines Preises für CO2-Emissionen und die Einbeziehung vom Klimarisiko bei der Überwachung von Finanzinstitutionen wie Banken.

Die Studie passt nicht zu Trumps bisheriger Politik. Er förderte das umstrittene Fracking und öffnete das Arctic National Wildlife Refuge in Alaska für die fossile Brennstoffindustrie, ein Gebiet, das laut einem Gesetz aus den Sechzigerjahren "ewig" unerschlossen bleiben sollte. Durch die Streichung von Umweltauflagen half er Öl- und Gasunternehmen. Sollte der Präsident im November eine zweite Amtszeit erhalten, dürfte der CFTC-Bericht in der Schublade verschwinden.

Die Wälder im Westen werden weiter brennen.
Quelle:

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