[BLACKY74]

Morgenpost-Kolumnist Hajo Schumacher über den Kampf um die Macht in der Republik.

Ich habe lange nachgedacht, ob ich auspacken soll. Natürlich ist es selbstmörderisch. Wahrscheinlich werden schwarze Limousinen vorfahren. Die Scheiben werden lautlos herabgefahren. Und dann fliegen einige Handvoll Obatzter an unser Haus, schmierige Käseresteklumpen, die unter das Chemiewaffenverbot der Vereinten Nationen fallen sollten.

Egal. Die Wahrheit muss ganz einfach ans Licht. Jeder weiß, dass Berlin von Clans regiert wird. Doch die brutalste aller Großfamilien operiert immer noch im Geheimen. Sie sind mächtig, sehr mächtig. Mit ihren eiskalten Methoden sind sie bis in höchste Staatsämter vorgedrungen. Sie tragen Anzüge, Brillen, zwei von ihnen hatten vorübergehend sogar mal einen Doktortitel. Einer davon hält sich, keiner weiß wie, an der Spitze eines Ministeriums; was mit Autos. Klar: Statussymbole. Wie ihre Frauen, die nichts zu sagen haben, aber in Zwangskostüme gesteckt werden, die die Brüste unnatürlich himmelwärts schnüren, zur Gaudi der Männer.

Clanchef ist ein motorisch eher zurückhaltender Mann. Aber er hat das Gemüt einer Mamba. Erst hinrichten, dann fragen. Der Pate kennt nur ein Motiv: Rache. Wofür? Egal. Hat er vergessen. Hauptsache, kaputt machen. Schneller, brutaler, sinnloser als alle anderen. Und demütigen. Und Kohle besorgen für die Sippe, Steuergeld. Stets den anderen Clans zeigen, wer der Gewissenloseste ist.

Schon bald wird er wieder um seinen Verbleib an der Clanspitze kämpfen müssen. Fehde, Blutrache, Ehrenmord – so ist es seit jeher üblich in dieser Großfamilie, die aus einem finsteren Reich im Süden stammt. Dort werden Ochsen durch die Straßen getrieben, die Fuhrwerke mit Bierfässern ziehen. Der Clan mischt groß mit im Drogen- und Waffenhandel. Sie verkaufen Suchtmittel in braunen Halbliterflaschen schon an Kinder. Und werfen eben mit diesem Obatzter.

Oft klingt wüste Stammesmusik aus ihren Zelten. Lüsterne Männer in Leder urinieren dazu wild. Sie weigern sich, unsere Sprache anständig zu lernen. Sie wollen uns Deutsche verdrängen. Frau Merkel, handeln sie endlich.

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[B345T]

So ein Schwachsinn....

[Destiny]

Qualitätsjournalismus wie er sein muss.

Ein paar Menschenleben bei den Clankriegen in Berlin? Ach nicht so schlimm.

Dass jetzt einer der Bosse tot ist und es blutige Rache geben wird? Auch nicht schlimm.

Aber Seehofer bei der CSU und das Münchener Oktoberfest? HILFE, das ist soooo böse!

[Avantasia]

Gut, das wir NOCH Pressefreiheit haben, ob es euch nun passt oder nicht.

[Uwe Farz]

Es gibt Leute, die mit Ironie oder Satire nichts anfangen können.
Das ist ein ziemliches Defizit.

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von Avantasia

Gut, das wir NOCH Pressefreiheit haben, ob es euch nun passt oder nicht.

und wir haben Meinungsfreiheit. Und die gestattet es mir zu sagen das ich den Text masslos blöde finde. Und deshalb mache ich das auch. Ob es euch nun passt oder nicht.
Ich bin mir natürlich im klaren darüber, das man jemandem der einen Text mit der "richtigen Tendenz" blöde findet, ein Defizit unterstellt. Es ist in den Denkmustern einiger Freiheitsverteidiger einfach nicht vorgesehen das man etwas "gutes" nicht gut findet und zu kritisieren wagt. Wer sowas tut, muss einfach ein Defizit haben. Es kann nicht anders sein. Oder?

Und mir wundert Euch woher die AfD ihre Stimmen hat?

[Destiny]

Zitat von Uwe Farz

Es gibt Leute, die mit Ironie oder Satire nichts anfangen können.

Zitat von Avantasia

Gut, das wir NOCH Pressefreiheit haben, ob es euch nun passt oder nicht.

Was ist es denn nun? Eine Satire oder ein ernst gemeinter Artikel?

[bambamfeuerstein]

Zitat von Destiny

Was ist es denn nun? Eine Satire oder ein ernst gemeinter Artikel?

pressefreiheit hat nichts mit ernst gemeinten artikel zu tun, was du zietierst und worüber du dich wunderst sind völlig verschiedene dinge

[Destiny]

Darum gehts nicht, ob es völlig verschiedene Dinge sind, sondern dass es entweder kein ernstgemeinter Artikel ist (Satire) oder halt doch.

[pauli8]

Übrigens Hajo Schumacher hat eine Biografie über Angela Merkel geschrieben.
Seine Ansichten kommen in seinem Buch "Die zwölf Gesetze der Macht - Angela Merkels Erfolgsgeheimnisse" zum Ausdruck. Veröffentlicht 2006.

Das Buch ist lesenswert.
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Rezension:

EINE DER MÄCHTIGSTEN FRAUEN DER WELT - WER KENNT SIE WIRKLICH? Sie könnte das neue Deutschland sein. Die Frau, der kaum jemand zugetraut hatte, Kanzlerin zu werden, ist so gesamtdeutsch, so liberal, unerschrocken und neugierig, wie ihr Land es erst wieder werden muss. Was macht Merkel anders als die politische Konkurrenz?

Was bringt sie an politischen Instinkten mit, und welche Fähigkeiten hat sie sich im Laufe ihres Lebens angeeignet, um höchsten Ämtern zu genügen? Warum handelt sie so, wie sie handelt, und was bedeuten ihre Strategien für die Zukunft? Hajo Schumacher beschreibt und analysiert die Erfolgsgeheimnisse einer machtbewussten Frau. Sie repräsentiert uns in der Welt. Sie agiert in den Hinterzimmern der Macht. Angela Merkel, Bundeskanzlerin. Alle kennen sie, viele schätzen sie, manche fürchten sie. Und doch bleibt sie uns merkwürdig fremd, die mächtigste Frau, die Deutschland je hatte. Wer ist diese Politikerin, die immer erreicht hat, was sie wollte?

Hajo Schumacher traf Angela Merkel zum ersten Mal 1995, sie war gerade Umweltministerin geworden. Er hat sie seither immer wieder getroffen - zu Interviews, Hintergrundgesprächen, auf Reisen und Parteitagen. Fasziniert von ihrem ebenso glücklichen wie schlauen Agieren in der Spendenaffäre und ihrer weniger glücklichen Niederlage in der K-Frage gegen Edmund Stoiber begann der Autor, sich für die Machttechniken einer Frau zu interessieren, die eher zufällig an die Politik und in die CDU geraten war.

Das Bild, das Schumacher von der Kanzlerin zeichnet, weist viele, höchst unterschiedliche Facetten auf. Dass die ostdeutsche Pfarrerstochter vor ihrer Politkarriere im Westen eine geachtete Physikerin war, ist bekannt. Aber wissen wir, dass diese kühle Strategin auch eine Spielerin ist, die experimentiert und Risiken eingeht? Dass diese Patriotin, die alle ihre Kämpfe im Namen der Freiheit führt, eine Herrscherin ist, die sich Respekt auch durch Brutalität verschafft? Eine grandiose Seilschafterin, die grundsätzlich siegen will und sich gerne unterschätzen lässt, der das in der DDR lebensnotwendige Heimlichtun in Fleisch und Blut übergegangen ist, und die keinem traut, der nicht ihrem engsten politischen Zirkel angehört? "

Hajo Schumacher hat ... einen Drahtseilakt gewagt. In 'Die zwölf Gesetze der Macht - Angela Merkels Erfolgsgeheimnisse' erklärt er nämlich nicht nur, warum Angela Merkels Einzug ins Kanzleramt das Ergebnis zielstrebiger Planung gewesen ist, sondern vor allem auch, warum sie dort noch lange bleiben wird. ... zweifellos ein Buch, das dem Leser die unnahbar wirkende Kanzlerin deutlich näher bringt." Kieler Nachrichten

Und nein,...Hajo Schumacher ist kein Parteimitglied der CDU.

@Melvin:

Wir haben Pressefreiheit und Meinungsfreiheit.

Das heißt: Man darf solche Artikel blöd finden oder nicht verstehen können,,,oder doch sie verstehen und gut finden.

Und zur Pressefreiheit gehört, dass man sie schreiben kann und darf..

[Uwe Farz]

Zitat von Destiny

Darum gehts nicht, ob es völlig verschiedene Dinge sind, sondern dass es entweder kein ernstgemeinter Artikel ist (Satire) oder halt doch.

Schumacher hat eine sogenannte Glosse geschrieben:

Die Glosse ist ein meinungsbildender Text. Sie kritisiert (meist aktuelle) Themen und verpackt diese originell, witzig und komisch. Dabei soll sie allerdings zum Nachdenken anregen
Die Textsorte ist in der Regel kurz und erscheint in Zeitungen, Zeitschriften oder anderweitigen journalistischen Publikationen, diese können selbstverständlich auch online, aber in jedem Fall in Textform und vom berichtenden Artikel abgegrenzt, vorliegen.
Sie zeichnet sich durch ihre Kürze aus und nimmt oftmals nur wenige Zeilen oder Abschnitte ein. Der Umfang könnte durchaus als eine Art epigrammatische Kürze bezeichnet werden (Epigramm: kurzes, meist in Distichen abgefasstes Sinn- oder auch Spottgedicht).
Die Glosse ist mit dem Kommentar verwandt. Sie unterscheidet sich von diesem allerdings insofern, als dass sie zwar thematisch ähnlich ist, sich aber durch ein hohes Maß an Sprachfertigkeit (teils auch Sprachwitz) und Sachkenntnis auszeichnet.
So wirkt die Glosse zwar wie ein einfacher Text, der leicht zu lesen ist, aber durch zahlreiche Stilmittel bestimmt wird und eine hohe Sachkenntnis des Autors erfordert. Die gängigsten Stilmittel sind dabei Ironie, Sarkasmus, Hyperbel und eine hohe sprachliche Eleganz.
Die Glosse ist satirisch, bärbeißig, ironisch, lustig, zynisch, klar sowie verständlich, wobei sie idealerweise alle diese Merkmale gleichzeitig vereint. Sie greift in der Regel ein Thema auf, überspitzt es und nimmt es in der Folge journalistisch aufs Korn.
Sie gilt als eine der schwierigsten journalistischen Textformen, da es sehr kompliziert sein kann, die Gratwanderung zwischen Sarkasmus und Einfachheit zu bewältigen ohne ins Lächerliche abzurutschen. Emil Dovifat, ein Publizistikwissenschaftler, beschrieb die Textsorte deshalb so: „Die Glosse ist die kürzeste und daher die schwerste journalistische Stilform.“

Quelle:

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[Melvin van Horne]

Moin,

Es ist für mich dummfrech einen Ministerpräsidenten mit den Chefs der Berliner Verbrecherclans zu vergleichen. Blödheiten bleiben für mich auch dann Blödheiten wenn sie in die "richtige" Richtung gehen, Und hinterher zu rufen "war nur Spass" macht es auch nicht besser.

Die geschmähten sind durch Wahlen in ihre Positionen gekommen. Für mich sind Wahlen eines der wichtigsten Elemente der Demokratie. Da verbietet sich jeder Vergleich mit den Methoden der arabischen Verbrecherbanden.

Und selbst, wenn ich das ganze als Satire oder Glosse anerkennen könnte. Ich kann an der Tatsache das arabische Verbrecherclans unser Rechtssystem unterwandern überhaupt nichts lustiges finden. Muss ich den ebenso wackeren wie ungeschickten Kämpfern gegen die AfD wirklich erklären was eine Verharmlosung ist?

Vielleicht gelingt es mir nicht richtig zu erklären was ich meine. Um das deutlicher zu machen stelle man sich vor jemand zitierte hier einen satirischen, bärbeißigen, ironischen , lustigen und zynischen Text in dem Motive und Handlungsweisen der zu uns geflüchteten journalistisch aufs Korn nimmt. Stichworte "Fehde, Blutrache, und Ehrenmord"

Wird es nun deutlicher?

[BLACKY74]

Zitat von Melvin van Horne

Und mir wundert Euch woher die AfD ihre Stimmen hat?

Bei einer Glosse bzw. Kolumne wird seit eh und je überspitzt formuliert.
Kolumnen gibt es seit 1751 und gibt es bis heute, das spricht für den Erfolg.

Ähnlich verhält es sich bei Satire z.B. Extra 3 oder der Heute Show, und ich bin glücklich in einem Land zu leben, wo es Pressefreiheit gibt.
Es wäre ja noch schöner, dass man in solch einen Format auf die Befindlichkeiten einiger Personen/Wählergruppe (egal welcher Partei) Rücksicht nehmen soll.(Zudem es in diesen Artikel noch nicht mal um Deine genannte Partei geht.)
Das heißt, der Autor muss sich selbst einen Maulkorb verpassen, und das wäre Selbstzensur.
Nein, Danke!
Es gibt genug totalitäre Regime wo man nicht sagen/schreiben darf was man will, ich hoffe in Deutschland kommt es nicht soweit.
Auch wenn von einigen hart daran gearbeitet wird, die Pressefreiheit in Deutschland einzuschränken.

[Melvin van Horne]

Moin,

niemand will dem Autor dieses Blödsinns verbieten Blödsinn zu schreiben. Ich konnte in diesem Thread bisher nichts entsprechendes lesen. Hinweise auf die Pressefreiheit sind immer interessant. Aber was sie in diesem Thread machen erschliesst sich mir nicht.

Ich erkläre das hier gerne noch einmal. Pressefreiheit bedeutet, das man schreiben darf was man will solange man nicht gegen Gesetze verstösst. Das verstehen die meisten und reklamieren das auch gerne für sich.

Etwas mehr Probleme scheint es zu geben, wenn es um einen anderen Aspekt der Pressefreiheit geht. Pressefreiheit bedeutet nicht, das man verpflichtet ist das geschriebene gut und richtig zu finden. Das gilt unabhängig davon, ob einem der Artikel gefällt, ob man das geschriebene richtig findet oder ob es der jeweiligen Parteilinie entspricht. Das ist mit dem Ende des schwarzen Kanals und der Aktuellen Kamera abgeschafft worden. Und darüber bin ich glücklich.

Presse- oder Meinungsfreiheit bedeutet auch nicht, dass jeder verpflichtet ist jeglicher Meinungsäusserung eine Plattform zu bieten. Das schreibe ich nur falls einer diesen Thread benutzen will, um über einen hier verhängten Bann zu jammern.

[dewi]

Zitat von Melvin van Horne

Moin,

Ich bin mir natürlich im klaren darüber, das man jemandem der einen Text mit der "richtigen Tendenz" blöde findet, ein Defizit unterstellt. Es ist in den Denkmustern einiger Freiheitsverteidiger einfach nicht vorgesehen das man etwas "gutes" nicht gut findet und zu kritisieren wagt. Wer sowas tut, muss einfach ein Defizit haben. Es kann nicht anders sein. Oder?

Melvin hat absolut recht. Das Problem mit der "richtigen Richtung" ist sehr real, und macht diese Diskussion so relevant. Beispiel: Im Rahmen der gesellschaftlichen Umbrueche als Folge der 68er wurden viele Provokationen als Kunst verkauft. Eine davon war, soweit ich mich erinnere, mit Faekalien bedeckte christliche Symbole. Das war pure Provokation und hat auch voll eingeschlagen. dh heftigste Diskussionen ausgeloest. Viele fanden es geschmacklos, sahen es aber als einen Weg, gewisse Umwalezungen der Gesellschaft voranzubringen und das katholische konservative Spiessertum und den Mief der Zeit aufzubrechen Probiert mal solche Aktionen jetzt, mit Zielsetzung auf eine gewisse Religion. Der Protest waere unerhoert, die Aktion schnell beendet (meistens von denen, die damals solche Aktionen befuerworteten, es ging ja gegen Spiesser). Und so geht das in vielen Bereichen, viel ist erlaubt aber mehr in eine Richtung, die moralisch richtige, gell!

Abgesehen davon ist die Glosse einfach platt. Der gute Bruno Jonas hat sich auch viel ueber die CSU lustig gemacht, das ist aber wirklich lesenswert und komisch.