In erster Rede seit Entlassung holt Hans-Georg Maaßen zu Rundumschlag aus
In erster Rede seit Entlassung holt Hans-Georg Maaßen zu Rundumschlag aus
Zitat:
Er kam im dunkelblau gedeckten Anzug und schien guter Dinge zu sein: Die Goldrandbrille akkurat aufgesetzt, ein süffisanter Blick auf die Zuhörer. Hans-Georg Maaßen, 56, hat den ersten öffentlichen Auftritt nach seinem erzwungenen Abgang als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) im vergangenen November genossen.
Der einstige Chef des Inlandsgeheimdienstes hält einen äußerst provokanten Vortrag bei der neuen konservativen Rechten der CDU, der WerteUnion im Kölner Steigenberger-Hotel.
Es geht um Fehler in der Migrationspolitik und Gefahren für die innere Sicherheit. Zudem zeigt sich der Ex-Nachrichtendienstchef äußerst besorgt um „die Stabilität der deutschen Demokratie“.
Seine Rede wird von den 150 Zuhörern beklatscht. Eine Reihe handverlesener Journalisten nur darf teilnehmen. Maaßen, selbst seit 1987 Unionsmitglied, nimmt die Ovationen wie so häufig eher zurückhaltend entgegen. Er weiß, dass er hier kaum auf Kritiker trifft. Das lassen schon die Eingangsworte des Vorsitzendenden des konservativen Flügels der CDU erahnen. Alexander Mitsch, Chef der WerteUnion spricht von einer Graswurzel-Bewegung, die der AfD das Wasser abgraben müsse.
WerteUnion-Chef kritisiert Kanzlerin
Der Bundestagsabgeordnete wettert gegen jene, die Leute ausgrenzen würden, die gegen den politischen Mainstream gesprochen hätten. Damit bezog sich Mitsch auf Maaßens öffentlich geäußerte Skepsis gegenüber den Worten der Kanzlerin, dass es nach dem Mord an einem Handwerker in Chemnitz Hetzjagden auf Ausländer durch einen rechtsradikalen Mob gegeben habe.
Eine profilsüchtige SPD-Vorsitzende Andrea Nahles habe letztlich das Aus für Maaßen initiiert, so sein Statement. Schlimm sei aber, dass die CDU-Kanzlerin Angela Merkel sich „auf dieses Spiel eingelassen hat“. Dies habe das Vertrauen in den Staat und in die CDU beschädigt.
Klarer kann man Kritik an der noch amtierenden Regierungschefin nicht formulieren. Es ist spürbar, dass sich Teile der Union von der einstig alles beherrschenden "Mutti" zunehmend abgrenzen.
Maaßen will "Schüttelfrost" bekommen haben
Der einstige Verfassungsschutzchef Maaßen nimmt den Stab gerne auf: In seinem halbstündigen Referat greift er die Merkel‘sche Migrationspolitik scharf an.
Als er hörte, dass die Kanzlerin im Herbst 2015 die Flüchtlinge unkontrolliert hineinlassen wollte, habe er „Schüttelfrost“ bekommen. 70 Prozent der Einwanderer seien ohne Pass eingereist. Folglich waren Kontrollen ihrer wahren Identität und Herkunft unmöglich. Bei 170.000 Straftaten in 2017 galten Zuwanderer als tatverdächtig.
Natürlich kommt Maaßen auch auf die Querelen um sein Ausscheiden im vergangenen Herbst zu sprechen. Wobei der geschasste BfV-Präsident sich mit Details zurückhält.
Ex-BfV-Chef sieht sich als Opfer
Nur so viel: „In keiner anderen Nation werden die Sicherheitsbehörden medial mit einer derartigen Geringschätzung behandelt wie hierzulande.“ Trotz der medialen Kritik vertrauen demnach 75 Prozent laut dem Demoskopieinstitut Allensbach den Geheimdiensten, nur 39 Prozent der Politik. „Es ging gegen meine Person und das BfV“, führt Maaßen weiter aus.
Für Teile der Linken und Grünen sowie gewisser Medien sei er „das Fleisch gewordene Feindbild“ gewesen. Insbesondere seine Kritik an dem NSA-Whistleblower Edward Snowden, die NSU-Affäre oder die Strafanzeige wegen Geheimnisverrats gegen die Betreiber der Plattform Netzpolitik.org – jedes Mal habe er darauf gewartet, dass er seinen Hut nehmen müsse.
Dabei suchten nach seinen Worten linke Politiker und die Grünen - begleitet durch entsprechende Medien - die Sicherheitsbehörden zu schwächen.
Außenpolitische Herausforderungen
Maaßens Analyse umspannt den ganzen Erdball: Nach dem Mauerfall 1989 hätten viele gedacht, der Kalte Krieg sei vorbei, man brauche keinen Sicherheitsapparat mehr, dozierte der promovierte Jurist. „Viele wähnten sich im ewigen Dauerfrieden.“ Dabei torpediere Russland ständig durch Cyberattacken hiesige Regierungs- und Parlamentsstellen.
Bei den USA unter Präsident Donald Trump sei es fraglich, ob sie den Schutzschirm aufrecht erhalten, sollten ernst-zunehmende Angriffe auf Europa folgen.
Und China betreibe eine aggressive Außen- wie Wirtschaftspolitik, die etliche Staaten in Abhängigkeiten führten. In dem Kontext wendete sich Maaßen gegen eine Beteiligung des chinesischen Konzerns Huawei am Aufbau des deutschen 5G-Netzes. Der Ex-Geheimdienstler sprach von einer „nicht beherrschbaren Abhängigkeit. Dies ist nicht akzeptabel.“ China sei ein kommunistischer Staat, der seine hegemonialen Ziele verfolge, ohne Kompromisse durchzusetzen suche.
Sicherheitslage in Deutschland
Große Sorge bereitet Maaßen die Sicherheitslage in Deutschland. „Durch die Globalisierung und die Konflikte im nahen und mittleren Osten ist die Anschlagsgefahr in Deutschland weiterhin hoch.“
Trotz immenser Gebietsverluste agitiere die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) weiterhin übers Netz. Auch die Zahl der radikal-islamischen Salafisten in Deutschland sei binnen sieben Jahren von 3800 auf heute 11.500 gestiegen. Darunter zählten die Behörden inzwischen 2200 als anschlagsbereite Personen.
Ein großes Problem stellen nach Aussage Maaßens in dem Zusammenhang „als Flüchtlinge getarnte IS-Kämpfer“ dar. So etwa der Biokampfstoffbauer Sief Allah H. aus Köln-Chorweiler.
H. wollte Rizin-Splitterbomben herstellen, den Giftstoff hatte der Tunesier bereits produziert. „Es hätte hunderte Tote und Verletzte gegeben“, führte Maaßen aus.
Allein 20 Dschihadisten habe man in den vergangenen Jahren als Terroristen identifiziert. Die Dunkelziffer liege weitaus höher, da gut ein Drittel der Migranten über keinen Pass verfüge.
Kritik an Asyl-Praxis
Auch findet der Ex-BfV-Chef, dass die deutschen Stellen die Zuwanderung nach wie vor nicht im Griff hätten. Jährlich 200.000 Flüchtlinge kämen nach Deutschland, nicht eingerechnet jene Migranten, die durch Familienzusammenführung einreisen dürfen. „Auch heute noch reisen 500 bis 700 Menschen täglich aus sicheren Drittstaaten ein.“ Eigentlich müssten sie direkt zurückkehren, aber die hiesige Gesetzeslage lässt es zu, dass sie zunächst einmal Asyl beantragen können, auch wenn das Ersuchen wenig erfolgreich ist.
Maaßen monierte, dass 230.000 Ausländer wegen abgelehnter Asylanträge das Land verlassen müssten, dies aber in der Praxis nicht funktioniere. Aus seiner Sicht fehle es an dem politischen Willen dieses Manko zu ändern.
„Es mangelt an dem gesellschaftlichen Konsens, demokratisch zu handeln“, doziert der einstige Spitzenbeamte. Dabei rieb er sich vor allem an dem gerade erschienenen Buch des ehemaligen CDU-Bundesinnenministers Thomas de Mazière. Der hatte noch einmal die Flüchtlingskrise 2015 Revue passieren lassen. De Maizière räumte Fehler ein beim Umgang mit der unkontrollierten Einreisewelle. Aber, so gab er zu bedenken: Hätte die Bundesregierung seinerzeit die Grenzen geschlossen, hätte man die Folgen ertragen müssen: „Diese Bilder hätten wir nicht ausgehalten.“
Mit scharfen Worten kritisierte Maaßen die aus seiner Sicht vorgetragene Willfährigkeit der Regierenden und deren Angst vor medialer Kritik. Dies habe ihn sehr betroffen gemacht. Der Rechtsstaat bewähre sich jedoch erst dann, „wenn auch unangenehme Entscheidungen getroffen werden müssen“. Maaßens Resümee: „Die Migrationslage haben wir aus meiner Sicht noch nicht im Griff“.
Kritik an Politikern
Zugleich las er den Parlamentariern der großen Parteien die Leviten. Tenor: Viele Abgeordnete hätten nie etwas anderes gelernt als Politiker zu sein. Nach dem Studium gehe es direkt in die Parteikarriere. Deshalb verfüge der Durchschnittsabgeordnete auch über keine berufliche Alternative, als weiter aufs Mandat zu schielen.
Sein Fazit: Wer nicht nach Parteilinie spurt, der verliert seinen Abgeordnetenstatus. Wer wollte da schon gegen die von oben vorgegebene Linie rebellieren? „Der Abgeordnete ist eher seiner Partei oder der Kanzlerin verpflichtet, als der Bevölkerung“, so Maaßen. All diese Missstände führten dazu, dass der Normalbürger das Vertrauen in den Staat verlöre.
Maaßen spricht von neuer Biedermeier-Zeit
Zum Vortragsende folgt eine Analyse, die hellhörig macht: Der frühere BfV-Chef fürchtet inzwischen um „die Stabilität der deutschen Demokratie“. Linksextremismus werde mehr gelitten als Neo-Nazis. Dabei müsse man beides gleichermaßen verfolgen. Was früher als konservativ galt, sei heute rechts und werde an den Pranger gestellt.
Manche „Medien berichten Tatsachen einfach nicht oder manipulieren diese“, behauptet Maaßen und spricht von einer von Entfremdung der Politik und der Presse vom Wahlvolk. Sei es in der Sicherheitslage, sei es bei Weltkonflikten oder in der Klimapolitik.
„Wir erleben eine Wiederkehr der deutschen Romantik aus dem 19. Jahrhundert.“ Idealismus versus Realität. „Das deutsche Bürgertum hat sich ins Biedermeier zurückgezogen: Steuern zahlen, alle vier Jahre wählen gehen und ansonsten will man seine Ruhe haben.“
Das Hans-Georg Maaßen zum Rundumschlag ausholt kann ich in meinem Sinne völlig nachvollziehn. Aber mit dem neuen Verfassungsschutz-Präsidenten Thomas Haldenwang läuft es jetzt sicherlich jetzt besser. Schein ein Schosshündchen von Angelika Merkel zu sein.
Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Terothe bedankt:
Seine Rede wird von den 150 Zuhörern beklatscht. Eine Reihe handverlesener Journalisten nur darf teilnehmen. Maaßen, selbst seit 1987 Unionsmitglied, nimmt die Ovationen wie so häufig eher zurückhaltend entgegen. Er weiß, dass er hier kaum auf Kritiker trifft. Das lassen schon die Eingangsworte des Vorsitzendenden des konservativen Flügels der CDU erahnen. Alexander Mitsch, Chef der WerteUnion spricht von einer Graswurzel-Bewegung, die der AfD das Wasser abgraben müsse.
Und dann das ganze im Focus...
Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei betaalpha bedankt:
Liebesgrüße aus Chorweiler - Hans-Georg Maaßen und der Verfassungsschutz
Unser Man of the Week heißt Hans-Georg Maaßen! Endlich ist der Verfassungsschutzchef da angekommen, wo ein hoch angesehener Geheimdienstchef mit Designerbrille hingehört: in den Mittelpunkt einer mittelmäßigen Comedyshow! Diese Ehre hat sich Maaßen in den letzten Jahren aber auch hart erarbeitet. Kein Fettnäpfchen, kein Skandal, den Secret Schorsch ausließ. Ohne unsere Maaßometer würde man glatt den Überblick verlieren.
Dem würde ich wirklich nichts mit Verantwortung geben oder Einschätzungen einen Stellenwert einräumen.
Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
Nun ja, ob man nun ein YT Video von einem Öffentlich Rechtlichem Sender oder eine dubiose Quelle von
irgendwelchen Thrash Quellen nimmt, ist für mich dann doch ein Unterschied.
Ich denke das muss nicht sein.
__________________
Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Avantasia bedankt:
B345T, du wolltest doch aus diesem Bereich fern bleiben? Dann bleib es bitte endlich. Die ganze Zeit hier beanstanden, wie verlogen alle sind - und selbst nicht die Eier haben, einfach mal zu dem zu stehen, was du von dir gibst und einfach weg bleiben. Du bist keinen Deut besser als jene, die du kritisierst.
Und damit bitte wieder zum Thema. Es ist nicht relevant, wo man sich ein Video anschaut - relevant ist der Inhalt und die Botschaft davon.
Ich darf ja wohl noch meine Meinung sagen ?! Munich hält mit seiner auch nicht hinterm Berg....aber diese passt wohl besser in eure komische Weltanschauung ?
Von daher....Nein !
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei B345T bedankt:
Dem würde ich wirklich nichts mit Verantwortung geben oder Einschätzungen einen Stellenwert einräumen.
Ich rieche Regierungskonformität. Wer es braucht.
Aber man mag von Maaßen denken was man möchte, dass wofür er seinen Marionettenarbeitsplatz verloren hat, war die Wahrheit. Und die Wahrheit stört mitten in einem großangelegten Propagandaprojekt. Er sagte es so deutlich, dass er praktisch direkt danach gegangen wurde. Es gab keinen Mob und fertig, aber ein Mob wäre so hilfreich, könnte man noch mehr bevormundend verbieten, zensieren, einschränken, abkassieren, dämonisieren, diffamieren, demütigen, Feindbilder aufbauen usw., alles was der Sache/Agenda hilft. Die Reaktion zeigt auch denn darin enthaltenen Wahrheitsgehalt, da das ja kein Einzelfall ist bei konträren Aussagen, welche nicht zur hart erkauften und zeitraubenden, meinungsbildenden Mainstreamlinie verlaufen. Zahnräder lassen sich austauschen, die Maschine läuft schon weiter, keine Angst.
Er habe ein "gestörtes Verhältnis zu demokratischen Grundprinzipien", sagte etwa die Grünen-Politikerin Renate Künast.
Das kann man episch nachlesen ... Maaßen ist alles andere als ein guter Ratgeber.
Die Doktorarbeit
1997 gab Maaßen seine Dissertation in Köln ab, der Titel lautete: "Rechtsstellung des Asylbewerbers im Völkerrecht". Auf den mehr als 450 Seiten wird klar: Maaßen ist ein Hardliner, auch innerhalb der damals noch von Helmut Kohl geführten Partei. Der Jurist formulierte dort vor mehr als 20 Jahren schon hypothetische Bedrohungsszenarien, die an die hysterischen Parolen heutiger Rechtspopulisten erinnern. Auch rechtspopulistisches Vokabular wie etwa "Asyltourismus" ist enthalten.
Maaßen wollte mit seiner Arbeit nachweisen, dass für eine "restriktive Flüchtlingspolitik erhebliche noch unausgeschöpfte Spielräume bestehen", so zitiert die Frankfurter Allgemeine Maaßens Rezensentin Gertrude Lübbe-Wolff. Die langjährige Verfassungsrichterin bescheinigte Maaßen auch, dass er inhaltlich mitunter unsauber arbeitete: "Argumentative Gründlichkeit und Sorgfalt" seien in Maaßens Doktorarbeit "des Öfteren recht selektiv."
Murat Kurnaz
Maaßen befasste sich 2002 als Referatsleiter für Ausländerrecht im Bundesinnenministerium mit dem Fall Murat Kurnaz. Der Bremer war nach den Anschlägen vom 11. September 2001 nach Pakistan gereist, um eine Koranschule zu besuchen. Kurz vor seiner Rückkehr wurde er von den USA nach Afghanistan und dann nach Guantánamo verschleppt und gefoltert.
Die Amerikaner waren nach wenigen Monaten von Kurnaz' Unschuld überzeugt und wollten den Bremer in seine Heimat abschieben, doch die deutsche Seite lehnte ab - auch wegen Maaßen. Kurnaz, der nur eine türkische Staatsbürgerschaft hatte, durfte Maaßens Rechtsgutachten zufolge nicht mehr einreisen. Kurnaz' Aufenthaltsgenehmigung sei "kraft Gesetz erloschen", denn er habe sich "länger als sechs Monate im Ausland" aufgehalten. Dass Kurnaz in der Zeit in Folterlagern gefangen war, änderte für Maaßen nichts. Der Bremer musste vier weitere Jahre in Guantánamo bleiben, bevor er 2006 zurückkehren konnte, nachdem sich Angela Merkel für ihn eingesetzt hatte.
Wegen der Causa Kurnaz wurde Maaßen später von der FU Berlin der Titel "Honorarprofessor" verweigert, was der Verfassungsschutzchef trotzig kommentierte: Die Bezeichnung sei ihm "schnurz".
Ermittlungen gegen Journalisten
2015 erstattete Maaßen Strafanzeigen beim Landeskriminalamt Berlin, die zu Ermittlungen gegen das Blog netzpolitik.org führten. Damit wurde zum ersten Mal seit Jahrzehnten und mehr als fünfzig Jahre nach der Spiegel-Affäre wieder Journalisten Landesverrat vorgeworfen. Zwei Netzpolitik-Redakteure hatten aus vertraulichen Unterlagen des Verfassungsschutzes zitiert.
Medien werteten die Ermittlungen als Angriff auf die Pressefreiheit, Generalbundesanwalt Harald Range, der sie eingeleitet hatte, wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Mehrere Politiker forderten auch den Rücktritt von Verfassungsschutz-Präsident Maaßen. Er habe ein "gestörtes Verhältnis zu demokratischen Grundprinzipien", sagte etwa die Grünen-Politikerin Renate Künast. An Maaßen prallte das damals noch ab.
Die AfD-Kontakte
Als Präsident des Verfassungsschutzes pflegte Maaßen bis in die jüngste Vergangenheit in Art und Umfang recht ungewöhnliche Kontakte zu hohen Funktionären der Alternative für Deutschland (AfD). Bereits bevor die Rechtspopulisten in den Bundestag einzogen, kam es zu mehreren Treffen mit der damaligen Parteichefin Frauke Petry - auf Initiative von Maaßen, betont die Abgeordnete. Einer AfD-Aussteigerin und früheren Petry-Vertrauten zufolge soll Maaßen Ratschläge gegeben haben, wie die immer weiter ins Rechtsradikale driftende AfD der Beobachtung durch den Verfassungsschutz entgehen könne.
Inzwischen wurde auch bekannt, dass Maaßen Kontakt zu einem engen Begleiter von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke hatte - sowie zu Alexander Gauland, dem er einen Gefallen erwies: Auf Bitte Gaulands ließ Maaßen einen AfD-Abgeordneten wegen seiner Russland-Kontakte überprüfen. Maaßen lehnt es bislang ab, die AfD beobachten zu lassen, obwohl einige Landesämter für Verfassungsschutz seit Längerem darauf drängen.
Snowden und die russischen Geheimdienste
Am 9. Juni 2016 sagte Maaßen im NSA-Ausschuss des Bundestages aus. Es ging um die Frage, wie die USA in Deutschland spioniert haben - und was deutsche Geheimdienste davon wussten. Vom Chef des Verfassungsschutzes erhofften sich die Parlamentarier spannende Erkenntnisse. Doch Maaßen nutzte seinen Auftritt dazu, schwere Anschuldigungen gegen Edward Snowden zu erheben, der den NSA-Skandal maßgeblich enthüllte.
"Edward Snowden wird weltweit als selbstloser Whistleblower dargestellt", sagte Maaßen. Aus seiner Sicht aber gebe es eine "hohe Plausibilität" für etwas ganz anderes: Dass Snowden ein Agent russischer Geheimdienste sei. Die Bundestagsabgeordneten bohrten mehrfach nach, stichhaltige Belege für seine Verdächtigung aber konnte Maaßen nicht nennen. Noch während Maaßen sprach, reagierte der Beschuldigte zynisch auf Twitter: Es könne ja auch sein, dass Maaßen Mitarbeiter russischer Dienste sei. Der Verdacht, den Maaßen auf den Amerikaner lenken wollte, kann einen durchaus persönlichen Grund haben: Snowden hatte drei Jahre zuvor enthüllt, dass unter anderem der deutsche Verfassungsschutz US-Spionagetechnik einsetzt - was Maaßen dann auch einräumen musste.
"Keine V-Leute" im Umfeld von Amri
Im Januar 2017 beschäftigte sich der Bundestag mit dem Attentat am Berliner Breitscheidplatz, bei dem der Terrorist Anis Amri wenige Wochen zuvor zwölf Menschen tötete. Maaßen ließ schriftlich erklären, dass sein Geheimdienst "keine V-Leute" im Umfeld Amris gehabt habe. Bei einer späteren Befragung des Innenausschusses erneuerte er die Aussage. Nach Recherchen mehrerer Medien war das jedoch gelogen.
Die Welt, der RBB, das Fernsehmagazin "Kontraste" und die Berliner Morgenpost berichteten Ende August, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz sehr wohl einen V-Mann in unmittelbarer Nähe zu Amri platziert hatte, nämlich in der salafistischen Fussilet-Moschee in Berlin-Moabit. Dorthin kam Amri regelmäßig zum Beten, sogar noch Stunden, bevor er den Anschlag beging.
Den Recherchen zufolge wusste Maaßen von dem Mitarbeiter, entschied aber, die Öffentlichkeit zu täuschen. Das dem Verfassungsschutz übergeordnete Bundesinnenministerium stellte sich in der Angelegenheit hinter Maaßen. Amri sei nicht nachrichtendienstlich überwacht worden, es habe nur niedrigschwellige, vorbereitende Maßnahmen gegeben.
Das Video von Chemnitz
Besonders heftige Kritik löste Maaßen wenige Tage nach den Krawallen von Chemnitz aus. Bei den dortigen Ausschreitungen gingen einige Rechts******* gezielt gegen ausländisch aussehende Menschen vor, von "Hetzjagden" war die Rede. Als Beleg diente vor allem ein in Chemnitz aufgenommenes Video. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte Maaßen: "Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist."
Der Verfassungsschutzchef konnte danach aber seinerseits auch keine Belege für seine Einschätzung präsentieren. Bisher spricht alles für die Echtheit des Videos. Zudem stellte sich Maaßen mit seiner Aussage gegen Kanzlerin Merkel, die selbst von Hetzjagden gesprochen hatte. Etliche Politiker forderten daraufhin die Abberufung Maaßens, die Koalition geriet über die Personalie in Streit. Bundesinnenminister Seehofer (CSU) stellte sich hinter Maaßen. Doch das reichte nicht, um ihn im Amt zu halten. Wie die Spitzen der Bundesregierung am Dienstagnachmittag mitteilten, wechselt er als Staatssekretär ins Bundesinnenministerium.[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Das kann man episch nachlesen ... Maaßen ist alles andere als ein guter Ratgeber.
ich bezweifle sehr stark, das du die Expertise hast , zu urteilen ob Maaßen ein guter Ratgeber ist oder nicht, zumal du auch nur das wiedergibst, was Medien dir vorkauen
zB ist " Asyltourismus " kein rechtspopulistisches Vokabular, es sei denn du wirfst der SPD vor das sie vor 40 Jahren Rechtspopulisten waren
bei der CDU lass ich es ja noch gelten, denn in den 80' haben diverse CDU Politiker dieses Vokabular benutzt
Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei brakal1 bedankt:
Fakt ist das hier einige Beifall zu Seinem Auftritt klatschen wegen Seinen Äußerungen zur Asyl Politik.
Nur vergessen jene die 6 Jahre Seiner Amtszeit wo der Herr einen Scheiß nach dem anderen gebaut hat.
Ich werde auch bestimmt jetzt nicht alle Kommentare einzelner hier danach durchsuchen aber alleine bei der NSA Affäre werden einzelne Beifall Klatscher Ihn Gnadenlos runter gemacht haben.
Aber jetzt isser nen Held.
P.s: Ist zwar Offtopic aber hier fehlt zu 100% ein Facepalm Smiley
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Kneter33 bedankt:
Nur vergessen jene die 6 Jahre Seiner Amtszeit wo der Herr einen Scheiß nach dem anderen gebaut hat.
Dies dürfte sicherlich der Hauptgrund sein warum er "abgesebelt" wurde!
Jedenfalls hat es 6 Jahre gedauert bis man dies bemerkt hat. Ist ja auch ein Armutszeugnis für die derzeit Regierenden. Mal sehen ob es sein Nachfolger besser macht! Ich selbst glaube daran nicht im entferntesten.