[Sonicsnail]

„Nix wie weg hier!“
Polizistinnen sollen verletzten Kollegen bei Schusswechsel im Stich gelassen haben

In Gevelsberg (NRW) eskaliert im vorigen Jahr eine Verkehrskontrolle, bei der ein Autofahrer einen Streifenpolizisten anschießt. Aktuell wird der Fall vor Gericht verhandelt. Auch zwei Polizistinnen stehen wegen ihres Fehlverhaltens im Fokus.

Es sind dramatische Szenen, die sich am 5. Mai letzten Jahres bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle in Gevelsberg abspielten: Eine Polizeistreife zieht Vitalij K. aus dem Verkehr, der zuvor durch sein Fahrverhalten aufgefallen war.

Polizei kontrolliert Autofahrer, der eröffnet das Feuer

Da die Polizisten vermuten, dass der Autofahrer unter Drogen steht, ordnen sie eine Urinprobe an. Bei der Überprüfung seiner Papiere stellen sie dann fest, dass K. per Haftbefehl gesucht wird und darüber hinaus keine Fahrerlaubnis besitzt.

Der 37-jährige K. nimmt daraufhin den Urinbecher, schüttet den Inhalt auf einen der Polizisten und rennt dann zu seinem Auto, wo er nach einer scharfen Schusswaffe greift und sofort das Feuer eröffnet.

Einer der Polizisten (damals 2 wird dabei am linken Oberbauch getroffen und zu Boden geschleudert. Seine schusssichere Weste rettet ihm jedoch das Leben. Sein Streifenpartner (damals 23) erwidert das eröffnete Feuer.

Nach weiteren Schüssen flüchtet K. dann zunächst mit dem Auto und später weiter zu Fuß. Der Zugriff gelingt der Polizei erst knapp vier Stunden später in einem Hinterhof in Gevelsberg. Dabei erleidet der 37-Jährige eine Schussverletzung am Oberschenkel. Zuvor soll er aber auch dort noch einmal auf mindestens einen Polizisten geschossen haben.
„Wir hatten Angst“

Für seine vermeintlichen Taten muss sich K. nun vor Gericht verantworten. Doch auch die Polizei gerät in den Blick der Ermittlungen. Denn augenscheinlich sollen zwei Polizistinnen vom Tatort geflüchtet sein und ihren angeschossenen Kollegen zurückgelassen haben. Das berichten die „Bild“-Zeitung und die „Westfalenpost“.

So sollen Patricia B. (37) und Nadine A. (32) sich hinter ihrem Streifenwagen versteckt haben, während ihr 29-jähriger Kollege verletzt am Boden lag und der Streifenpartner den Angreifer mit Schüssen abzuwehren versuchte.

„Wir hatten Angst“, berichtete Patricia B. laut „Bild“. „Meine Kollegin schrie nur noch: ‚Nix wie weg hier! Renn! Renn!‘“ Daraufhin flohen die Beamtinnen und ließen ihre Kollegen zurück.

Oberstaatsanwalt: „Ihr Beamtenstatus ist in Gefahr“

Wegen ihres Fehlverhaltens wurden die beiden Polizistinnen mittlerweile bereits in den Innendienst versetzt. Im April müssen sich Patricia B. und Nadine A. dann vor dem Landgericht Hagen verantworten.

Der Vorwurf: gemeinschaftlich versuchte gefährliche Körperverletzung wegen Unterlassen. Für die Beamtinnen steht dabei mehr als nur ihr Ruf auf dem Spiel. „Ihr Beamtenstatus ist in Gefahr“, sagt Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli zu „Bild“.

Quelle:
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[Klopperhorst]

Wegen ihres Fehlverhaltens wurden die beiden Polizistinnen mittlerweile bereits in den Innendienst versetzt. Im April müssen sich Patricia B. und Nadine A. dann vor dem Landgericht Hagen verantworten.

Der Vorwurf: gemeinschaftlich versuchte gefährliche Körperverletzung wegen Unterlassen. Für die Beamtinnen steht dabei mehr als nur ihr Ruf auf dem Spiel. „Ihr Beamtenstatus ist in Gefahr“, sagt Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli zu „Bild“.

Es ist eine Sache ggf. nicht für den Streifendienst tauglich zu sein. Das ist eben ein Brot-und-Butter-Job, den nicht alle Polizisten gerne tun und es auf einem Bürostuhl im Innendienst sicher angenehmer finden. Auch für solche Menschen gibt es beim Polizeiapparat Planstellen. Aber den angeschossenen in Lebensgefahr schwebenden Kollegen einfach sich selbst zu überlassen...da sollte man als Konsequenz nicht mit einer Verwendung im Innendienst "drohen". Da sollte man eher ansetzen wo es wirklich weh tut. Sprich beim Beamtenstatus und damit beim Ende der Vollversorgung bis Lebensende.

[Melvin van Horne]

Moin,

ich wäre da zurückhaltender. Das sie sich nicht richtig verhalten haben ist klar. Eine Versetzung in den Innendienst halte ich für gerechtfertigt. Zumal sicher keiner der Kollegen mit einer der beiden auf Streife gehen will. Von mir auch noch eine gediegene Auswahl aus dem Angebot der Disziplinarstrafen für Beamte.

Aber mehr auch nicht. Ich finde nicht das man von einem Gericht verurteilt werden sollte weil man sich in einer solchen Extremsituation falsch verhalten hat. Angehörige von Spezialeinheiten werden sorgfältigen psychologischen Tests unterzogen und trainieren oft sich unter Stress richtig zu verhalten. Und wenn die ausrücken, wissen sie das es gefährlich wird.
Streifenpolizisten haben einen ganz normalen Tag der unvermutet innerhalb von Sekunden zu einer Frage von Leben und Tod werden kann. Und die Ausbildung ist bei weitem nicht so gründlich. Das einem da die Nerven versagen finde ich absolut verständlich.

Auf dem Übungsplatz sind einmal ein paar Murmeln ein paar Meter an mir vorbeigeflogen. Ich habe mir fast in die Hosen geschissen und konnte noch Stunden später kaum an etwas anders denken. Wenn ich mir nun vorstelle, dass da nicht ein gottverdammter Drusenfürst mit dem Finger am Abzug einer entsicherten Waffe stolpert sondern einer gezielt auf alles knallt, was eine Uniform anhat wüsste ich nicht zu sagen, wie ich mich verhalten würde. Angst kann beflügeln und auch lähmen.

P.S. Ich war nicht der einzige. Der, an dem die Dinger noch dichter vorbeigesegelt sind wollte sich auf den Schreck eine Kippe anbrennen. Das war kein Zittern, das war schon Winken.

[Kirkwscks4eva]

gemeinschaftlich versuchte gefährliche Körperverletzung wegen Unterlassen

Wegen unterlassener Hilfeleistung könnte ich verstehen, aber die beiden Polizistinnen waren es nicht die auf ihren Kollegen geschossen haben.

Versetzung in den Innendienst dürfte richtig gewesen sein. Psychologische Hilfe wäre vielleicht auch gut.

Vielleicht auch eine Nachschulung wenn es erneut zu so einer Situation kommen sollte. Die Frauen hatten Angst. Die hätte ich auch wenn jemand auf mich oder jemanden nahe mir schießen würde.

Sie sind hinter dem Auto in Deckung gegangen und haben was getan? Verstärkung gerufen? Vielleicht die bessere Variante als die Knarre zu ziehen und zu versuchen den Täter zu treffen bevor er auch sie erwischt.

Der Mann schien ja sehr aggressiv gewesen zu sein. Die Verkehrsstreife hat er beschossen, dabei einen der beiden Männer sogar getroffen.

Diejenigen die ihn dann gefunden haben (der angeschossene Mann und die beiden Frauen) wurden ebenfalls beschossen.

Vielleicht sollte man wirklich Nachschulungen und regelmäßige Schulungen für Extremsituationen anbieten. Damit besser auf solche Situationen reagiert werden kann.

[MotherFocker]

Da könnt' ich ja was erzählen... aber muss nicht sein.

Nur so viel:
Mein Streifenpartner und ich hatten auch Schusswaffengebrauch (jedoch nur Androhung) und hatten im Prinzip die Hosen voll. Beim rückblickenden Gespräch stellte sich bei uns beiden das gleiche Scenario:

Hoffentlich nicht schiessen, weil der Papierkram danach macht dich richtig fertig.
Papierkram kam trotzdem, wegen § 113 StGB und diverse andere Kleinigkeiten.

Der Typ hatte zwar keine Waffe dafür aber 2 richtig lange Messer. Auch war uns beiden klar, dass wir die Situation in jedem Fall zu unseren Gunsten lösen werden. Egal wie und egal wie lange. Wir redeten uns die Gosch fusselig...

Also ich möchte nicht in der Haut der beiden Kollegen stecken.

Man bekommt eine Formalausbildung, Einsatztrainiung, Schiesstraining, sowie Deeskalationstraining. Aber das während der Ausbildung. Später im Einzeldienst wurde das nur noch sehr sehr selten und ansatzweise geübt. Schiesstraining erfolgte im heimischen Schiesskeller und dann auf die weissen Röhrchen vom Kirmes ^^

Hier und da mal mit der MP auf dem Freistand. Dann liess die Kollegin den Sicherungsbolzen auf "F" wie Frieden und es löste sich ein Schuss. So schnell sah ich noch nie acht Mann auf dem Boden liegen...

BTW:
Für die Alten, Kranken und ungwollten Innendienstler gibt es jede Menge Planstellen irgendwo im Bundesland ...

Man darf die echte Angst hier nicht unterschätzen und den Beamten den Boden unter den Füssen wegziehen.

[mikki2020]

Wie geil , die Bullen laufen einfach so weg

[elise]

heftiger fehler der beiden frauen in einer absolut schrecklichen situation - ich mag mir nicht mal in ansätzen vorstellen, wie man sich da fühlt. und da mag man noch so oft hören "polizisten müssen damit rechnen, dass.... "
theoretisch wussten die beiden das sicher auch - aber zwischen theorie und praxis ist halt ein gewaltiger unterschied... panik/angst ist ansteckend und man reagiert oft nur noch ausm reptilienhirn heraus... das da sagte "WEG!" ... es ist nicht okay, irgendwen zurückzulassen - aber das verhalten war nur zu menschlich... innendienst reicht meines erachtens erstmal völlig. die beiden strafen sich wahrscheinlich selbst genug...

[elise]

Zitat von mikki2020

Wie geil , die Bullen laufen einfach so weg

ein kurzer satz, der mich wirklich zweifeln lässt.... manchmal kann man doch einfach nur den kopf schütteln oder wahlweise in die tischplatte beißen!

[Melvin van Horne]

Moin,

Zitat von MotherFocker

Man darf die echte Angst hier nicht unterschätzen und den Beamten den Boden unter den Füssen wegziehen.

Das ist aber die typische Reaktion von Sesselfurzern aus der Teppichetage oder Sofarambos. Selten passt der Begriff "Maulheld" besser.

Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden Beamtinnen von sich selbst enttäuscht sind. Da muss man nicht noch juristisch nachtreten.

P.S. Wir haben mal probiert, wie das ist, wenn es wirklich unvermutet passiert. Wie schnell und sicher reagiert man da. Die Tür flog auf und der kam schreiend auf mich zu. Es ist ja ein bisschen peinlich. Aber mir ist die Pistole runtergefallen. Die anderen haben mir versichert, das hätte wie im Stummfilm ausgesehen.

[Kirkwscks4eva]

Was mich stört:

Sie mögen einen Fehler gemacht haben und im schlimmsten Fall ist alles weg für was sie hart gearbeitet und sich in Gefahr begeben haben: Der Beamtenstatus, der Job draußen auf der Straße... einfach mal so, weil vielleicht ein Richter/eine Richterin oder halt mehrere darüber entscheiden ohne dabei gewesen zu sein.

Ich weiß nicht ob die beiden Damen sonst einen vorbildlichen Job machen. Ihnen wegen dieser einen Sache dann quasi die gesamte Zukunft kaputt machen, ist das wirklich Sinn und Zweck? Wie wäre es mit mehr Schulungen? Besserer Schutzausrüstung? Härteres Vorgehen bei solchen Straftaten gegen die Täter?

Wenn ich solche Berichte lese denke ich manchmal, das ist ja wie in einem US Action Film. Aber es ist die Realität - in Deutschland und leider immer seltener die Ausnahme.

[Draalz]

Zitat von Kirkwscks4eva

Ihnen wegen dieser einen Sache dann quasi die gesamte Zukunft kaputt machen, ist das wirklich Sinn und Zweck? Wie wäre es mit mehr Schulungen? Besserer Schutzausrüstung? Härteres Vorgehen bei solchen Straftaten gegen die Täter?

Ich denke, dass dieser Fall von erfahrenen Personen beurteilt werden wird. Oftmals wird das wahre Wesen eines Menschen erst in einer *******n Krisensituation erkennbar.

Schulungen kosten Geld, Ausrüstung auch. Nicht umsonst gibt es besonders geschulte Polizeieinheiten (GSG 9, Swat). Die wird man aber kaum für Verkehrskontrollen einsetzen.
Die Unterhaltung solcher Einheiten dürfte erheblich mehr kosten, als eine normalen Polizeieinheit.

Härteres Vorgehen gegenüber solchen Straftaten dürfte wenig bringen, weil der Täter auf einer Fahndungsliste stand und in Panik war.

Niemand ist in einer Situation, die völlig unerwartet und überraschend ist, vor sich selbst gefeit.

Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mir mit der Steuerung einen gewaltigen und gefährlichen Prozesses. Wenn dieser Prozess ausser Kontrolle gerät, habe ich keine Zeit mehr zu planen. Ich muss augenblicklich reagieren um Menschen und Anlagen vor schlimmerem zu bewahren.
Um das zu gewährleisten muss ich mich mental darauf vorbereiten, im dem ich mir im Vorfeld überlege, was bei dieser, oder jener Situation zu tun ist. Ist mir, bis dato, eigentlich immer gut gelungen.

Bei einer Polizeikontrolle kenne ich es eigentlich immer so, dass ein Beamter mit mir am Auto spricht und ein anderer steht in sicherer Entfernung und sichert ersteren mit der Hand am Halfter.

Zu bemerken ist auch, dass der Partner des getroffenen nicht davon wich, sondern das Feuer erwiderte. Der hatte sicherlich auch Angst. Es ist müssig das Verhalten der beiden Beamtinnen zu beurteilen, weil man da ja nicht drin steckt. Es sind ja keine Maschinen.

[Kirkwscks4eva]

Du darfst aber auch nicht vergessen dass solche US Action Film Szenarien noch relativ neu sind. Da muss nachgeschult werden. Dringend. Wenn man solche Zustände hat, kann man nicht darauf verweisen dass Schulungen ja teuer sind.

[Draalz]

Zitat von Kirkwscks4eva

Du darfst aber auch nicht vergessen dass solche US Action Film Szenarien noch relativ neu sind.

Habe ich nicht.

[screamon]

Hätten die 2 Damen nun doch geschossen,wären Die jetzt vielleicht worm Gericht wegen Waffengebrauch.
So ist das in Deutschland.
Egal was man macht,es ist immer falsch.

[parlheinz]

Ich denke, dass hier der Fehler gemacht wird, von Polizisten etwas ganz Besonderes zu erwarten. Das sind ganz normale Menschen, da gehört in bestimmten Situationen auch ein gesundes Maß an Angst dazu und man darf auch feige sein. Wer mir hier einer von den anwesenden Polizisten sagen will, dass diese Eigenschaften niemals auf ihn zutreffen würden, dem würde ich das ganz einfach nicht glauben. Angst ist ein angeborenes und biologisch verankertes Reaktionsmuster, bitte Mal den Psychologen fragen, ich schrieb es neulich schon mal.

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[Draalz]

Zitat von parlheinz

Angst ist ein angeborenes und biologisch verankertes Reaktionsmuster, bitte Mal den Psychologen fragen, ich schrieb es neulich schon mal.

Natürlich. Es gibt Menschen, die sind mutiger, können die Angst zu ihrem Vorteil nutzen, andere können das weniger. Belastbarkeit, Astronautenmenthalität und Furchtlosigkeit (heisst nicht angstfrei) sind Voraussetzungen für Elitetruppen, sei es bei Polizei, oder Militär. Bei der Prüfung dieser Attribute fällt nur eine geringe Anzahl, der Bewerber nicht durchs Netz.

Das zeigt eben auch, dass man von gewöhnlichen Menschen keine Fehlerfreiheit erwarten kann.

[Klopperhorst]

Eine kleine Statusänderung bzgl. des Themas :

Polizistinnen sollen verletzten Kollegen zurückgelassen haben

Gevelsberg Ein dramatischer Polizeieinsatz in Gevelsberg hat für zwei Polizistinnen Konsequenzen. Weil sie geflohen waren, als Schüsse fielen und ein Kollege verletzt zu Boden ging, müssen sie nun vor Gericht.

Gegen zwei Polizistinnen ist Anklage erhoben worden, weil sie einen verletzten Kollegen im Stich gelassen haben sollen. Das hat ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hagen am Freitag bestätigt. Beide Frauen im Alter von 32 und 37 Jahren müssten sich wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung durch Unterlassen vor Gericht verantworten.

Die beiden Beamtinnen waren im Mai vergangenen Jahres in Gevelsberg im südlichen Ruhrgebiet zufällig mit ihrem Streifenwagen zu einer Verkehrskontrolle hinzugekommen, als diese aus dem Ruder lief.

Ein Streifenbeamter habe die Beamtinnen per Handzeichen zum Anhalten aufgefordert. Als die Polizistinnen ausstiegen, sollen schon Schüsse gefallen sein. Ein 36-jähriger Autofahrer hatte eine Pistole gezückt und auf einen der Beamten gefeuert, die die Kontrolle durchführten.

Die Kugel blieb zwar in dessen Schutzweste stecken, der 28-jährige Beamte wurde aber zu Boden gerissen und erlitt eine schwere Prellung. Statt dem Kollegen im Kugelhagel beizustehen, sollen die Beamtinnen davon gerannt sein.

Ihren Streifenwagen samt Maschinenpistolen hätten sie unverschlossen stehen gelassen, berichtete Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli. Dann hätten sie als Anhalterinnen einen Wagen gestoppt und sich von einer Autofahrerin davonfahren lassen.

Später sollen die Beamtinnen zum Tatort zurückgekehrt sein. Da war der Schütze bereits flüchtig und die Beamtinnen hätten sich noch „an den Absperrmaßnahmen beteiligt“. Die „Westfalenpost“ hatte zuerst über die Anklage berichtet.

Die 32-jährige Beamtin schweigt bislang zu den Vorwürfen. Die ältere hatte ausgesagt, sie sei geschockt gewesen. Als ihre Kollegin ihr zugerufen habe: „Lauf, lauf, lauf!“ sei sie gelaufen.

Der Kölner Rechtsanwalt Eckhard Wölke, der die 37-Jährige vertritt, war früher selbst Polizist und sagt, dass man sich in die Situation hineinversetzen muss: „Vom Schreibtisch aus sieht das zweifellos unglücklich aus. Aber wenn sie sich in stockfinsterer Nacht plötzlich im Kugelhagel befinden, nicht wissen, von wo die Schüsse kommen, mit wem und wie vielen sie es zu tun haben, sieht die Sache anders aus.“

Seine Mandantin sei völlig unvorbereitet in Lebensgefahr geraten und eine Möglichkeit, in Deckung zu gehen, habe sie vor Ort nicht gesehen.

Aber laut Staatsanwalt wären beide Polizistinnen verpflichtet gewesen, Hilfe zu leisten - „erst recht den eigenen Kollegen“. Am 27. April soll der Fall vor dem Amtsgericht in Schwelm verhandelt werden.

Nach dem Strafverfahren wartet auf die Beamtinnen auch noch ein Disziplinarverfahren. Bei einer Verurteilung zu mehr als einem Jahr Haft droht ihnen die Entfernung aus dem Polizeidienst und der Verlust des Beamtenstatus.

Der mutmaßliche Schütze steht bereits wegen mehrfachen versuchten Mordes in Hagen vor dem Landgericht. Bei seiner Festnahme war es erneut zu einem Schusswechsel gekommen.

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Kollegen nicht helfen und wie wildgewordene Hühner rumlaufen, ok...Schwamm drüber. Einsatzfahrzeug inklusive Maschinenpistolen unverschlossen stehenlassen....lustig. Per Anhalter flüchten...grandiose Idee