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[Recht & Politik] Putins Brücke als Symbol der Macht

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Ungelesen 14.03.18, 14:41   #1
TinyTimm
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Standard Putins Brücke als Symbol der Macht

Zitat:
Die Brücke über die Straße von Kertsch ist eines der größten Bauprojekte des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie soll Russland über die Insel Tusla mit der 2014 annektierten Halbinsel Krim verbinden.

Noch ist die Brücke nicht fertiggestellt, doch im Dezember 2018 soll sie bereits mit dem Auto befahrbar sein. 228 Mrd. Rubel (rund 3,2 Mrd. Euro) nahm Putin dafür in die Hand - und setzt seiner Politik ein Monument.

Rund 19 Kilometer lang soll die Pfeilerbrücke werden, eine vierspurige Autobahn sowie eine zweigleisige Eisenbahnstrecke führen darüber, um die Menschen rasch über die Straße von Kertsch bringen zu können. Ab 2019 sollen täglich 40.000 Fahrzeuge und 94 Züge die Brücke passieren.


Die Bauarbeiten an der Brücke über die Straße von Kertsch sind in vollem Gange

Derzeit sind die Pendler noch auf Fährverbindungen angewiesen, die bereits seit 1953 bestehen und Teil der Europastraße 97 sind. Damit auch in Zukunft Schiffe passieren können, soll die Brücke 35 Meter hoch werden. Für den Bau sind außerdem drei Hilfsbrücken notwendig.

Alte Idee, neue Umsetzung


Doch die Idee, die beiden Ufer mit einer Brücke zu verbinden, ist nicht neu. Während des Zweiten Weltkriegs begann die deutsche Organisation Todt, eine paramilitärische Bautruppe, mit dem Bau, die nicht fertiggestellte Brücke wurde allerdings 1943 beim Rückzug aus der Sowjetunion gesprengt. Obwohl anschließend durch die Sowjets wieder als Eisenbahnbrücke aufgebaut, wurde sie durch Treibeis stark beschädigt und deshalb später wieder abgerissen.

Die unberechenbaren Wetterbedingungen an der Straße von Kertsch sind auch heute nicht zu unterschätzen. Eisschollen treiben im Frühjahr regelmäßig durch die Meerenge, die das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet. Starker Wind ist zwischen den Bergketten an den Ufern zudem keine Seltenheit, ebenso wenig wie Erdbeben. Durch die Meeresströmung entstand über die Jahre außerdem eine 80 Meter dicke Schicht an Schlick auf dem Grund - nicht unbedingt die beste Basis für den Bau einer Brücke also.

Naturgemäß geht einem solchen riesigen Vorhaben also eine intensive Planungsphase voraus. Als das Projekt erstmals vorgestellt wurde, so schrieb etwa die „New York Times“ („NYT“), habe sich kaum eine russische Firma freiwillig zur Umsetzung gemeldet. Zu knapp bemessen sei der Zeitraum, zu groß und außergewöhnlich die technische Herausforderung. Jedoch: „Das ist heute alles eine Frage des Geldes“, so Michail Blinkin, Infrastrukturexperte eines Moskauer Instituts für Ökonomie gegenüber der „NYT“.

„Zeitplan kam vom Präsidenten persönlich“

Den Großteil von Russlands Infrastrukturbudget des vergangenen Jahres soll jedenfalls die Krim-Brücke verschluckt haben - obwohl das offiziell bestritten werde. Dafür würden andere Infrastrukturprogramme des Landes ignoriert. In den nächsten Monaten plane die Regierung deshalb, die Benzinsteuer zu erhöhen, um das „Entwicklungsprojekt Krim“ voranzutreiben, so die „NYT“.

„Der Zeitplan kam vom Präsidenten persönlich, deshalb wollte niemand das Risiko eingehen“, so der Brückenbauspezialist Oleg Skworzow zur „NYT“, der außerdem ein Beratungsgremium zum Bau der Brücke leitet. Zudem hatte Russlands Annexion der Krim zahlreiche internationale Sanktionen, etwa durch die EU und die USA, zur Folge. Die Angst vieler Bauunternehmen sei gewesen, Lieferungen von Baumaterial könnten nicht ankommen.

Enger Freund Putins bekam Auftrag

Den Sprung ins kalte Wasser wagte schließlich der russische Oligarch Arkadi Rotenberg mit seiner Firma Stroigasmontasch, die, laut Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ („SZ“), noch nie zuvor eine Brücke gebaut hatte. Rotenberg erlangte als Jugendfreund Putins aus St. Petersburg Bekanntheit. Später trainierten die beiden zusammen Judo.


Rotenberg gilt Insidern zufolge als einer der wenigen mächtigen Männer Russlands, denen Putin vertraut

Viele Spekulation gibt es darüber, ob Rotenberg zu dem Auftrag gezwungen wurde oder nicht. Offiziell sei es aber eine große Ehre für den Bauherrn: „Es scheint, als sei dies das letzte große Projekt für mich, und ich mache es nicht, um Geld zu verdienen“, sagte er der russischen Tageszeitung „Kommersant“ im Jahr 2015. „Wenn Sie erlauben, es ist ein Beitrag zur Entwicklung des Landes.“

Rotenberg unter Beschuss durch Paradise-Papers

In den Augen vieler Kritiker ist Rotenberg ein Strohmann Putins, der außerdem unter Verdacht steht, eine Offshore-Firma - die Kanzlei Appleby - zugunsten Putins und seiner selbst betrieben zu haben. Somit habe er Sanktionen umgehen können, wie bereits 2017 durch die Aufdeckung der Paradise-Papers bekanntwurde. Das sei also nicht nur Putin und Rotenberg persönlich millionenfach zugutegekommen, sondern auch Stroigasmontasch im Bau der Krim-Brücke.

Doch die Krim-Brücke ist bei Weitem nicht das einzige Megaprojekt, an dem die Familie Rotenberg über die Freundschaft mit Putin beteiligt ist. Die rund 40 Milliarden Euro etwa, die in die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi investiert wurden, sollen ebenfalls zum Teil an die Rotenbergs geflossen sein. Boris Nemzow, ein 2015 ermordeter Kreml-Gegner und vehementer Kämpfer gegen Korruption, schätzte, dass etwa 15 Prozent des Olympiabudgets von 2014 in die Tasche von Rotenberg und seinem Bruder Boris gewandert sein sollen.

„Symbolischer wird’s nicht mehr“

Die Brücke über die Straße von Kertsch ist also viel mehr als nur ein Infrastrukturprojekt. Es gehe dabei um ein russisches Leitbild der Korruption, um ein Symbol, das sich auf die Person Putin konzentriere, schrieb die „NYT“. Kreml-Kritiker behaupten, dass Putins „Projekt Krim“ erst dann abgeschlossen sei, wenn auch die Brücke stehe: „Die Brücke zeigt auf die offensichtlichste Art und Weise die Verbindung zwischen Russland und der Krim, dass die Krim ein Teil Russlands ist - verbunden durch eine massive Brücke - symbolischer wird’s nicht mehr“, sagte etwa die russische Politikwissenschaftlerin Ekaterina Schulmann gegenüber der Zeitung.


Laut der russischen Straßenbaubehörde wird die Straßenverbindung auf der Krim-Brücke ab Ende 2018 befahrbar sein

Putin könne so der Welt zeigen, welch großartige Dinge er vollbringen könne. „Die Regierung ist vielleicht nicht imstande für Sicherheit, ein funktionierendes Gesundheitssystem oder für Bildung zu sorgen, aber sie kann große Bauprojekte verwirklichen.“ Und auch der russische Infrastrukturexperte Blinkin zeigt sich gegenüber der „NYT“ überzeugt: „Politisch gesehen, musste es zu einer realen Verbindung kommen. Wenn du eine Brücke irgendwo hin baust, dann zeigst du damit, dass das Land dein ist.“

Am Mittwoch stattete Putin - kurz vor der Präsidentenwahl am Sonntag - der Krim einen Besuch ab und besichtigte dabei auch die Baustelle der Brücke. Auch den Bau des Flughafens der Stadt Simferopol sowie die Hafenstadt Sewastopol wollte Putin besichtigen.
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Vielleicht hätte Putin auch den Bau des BER beaufsichtigen sollen? Ironie off ...
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