[TinyTimm]

Den Namen einer Frau in der Öffentlichkeit zu nennen, gilt in Afghanistan vielerorts als Ehrverletzung. Doch dagegen kämpfen Frauenrechtlerinnen - und können einen ersten Erfolg vermelden.

Die Rechte der afghanischen Frauen, etwa das Recht auf Bildung und Arbeit und auf ein selbstbestimmtes Leben, sind wichtiger Bestandteil des innerafghanischen Dialogs, der vor über zwei Wochen in Doha begonnen hat. Während die Delegationen der Taliban und der afghanischen Regierung noch immer über Grundsatzfragen und organisatorische Details der Gespräche streiten, haben die Frauen in Afghanistan beim Kampf um ihre Rechte einen bedeutenden Erfolg erzielt.

So kann künftig, neben dem Namen des Vaters auch der Name der Mutter im Ausweis eingetragen werden. Präsident Ashraf Ghani unterzeichnete eine entsprechende Gesetzesänderung.

"Ein großartiger Erfolg"

Lelah Osmani hatte vor drei Jahren unter dem Hashtag #whereismyname die Kampagne für die Namensnennung gestartet. Dies sei ein großartiger Erfolg, sagt die 28-Jährige aus Herat:

Namensnennung ist Ehrverletzung

Den Namen einer Frau in der Öffentlichkeit zu nennen, gilt in Afghanistan vielerorts als Ehrverletzung. Auf Geburtsurkunden eines Kindes wird bislang nur der Name des Vaters eingetragen. Sogar bei der Hochzeit, wird auf den Einladungskarten nur der Name des Bräutigams genannt und selbst auf Sterbeurkunden und auf Grabsteinen taucht der Name einer Frau nicht auf, sondern nur der Name des Mannes der Verstorbenen.

Brutale Drohungen

Nicht nur die Taliban, auch andere konservative Kreise in Afghanistan, wollen diese Tradition erhalten. Sie habe seit dem Start ihrer Kampagne zahlreiche Drohungen erhalten, so Lelah Osmani. "Letzte Woche erst hat mir jemand ein Foto von einem Mädchen aus Kandahar geschickt, dem die Haut vom Gesicht abgezogen wurde. Darunter stand, das sei mein Schicksal, wenn ich meine Kampagne nicht einstellte."

Taliban wollen Frauen weiter unsichtbar halten

Und auch die Taliban sind dagegen. Sie haben ihre Unzufriedenheit damit zum Ausdruck gebracht, dass auch der Name der Mutter in Dokumenten genannt werden soll. Der Sprecher der Taliban, Zabihullah Mujahid, sagte, die Taliban würden das nicht akzeptieren.

Die Taliban haben immer wieder bekräftigt, dass sie bereit seien, den Frauen ihre Rechte zuzugestehen. Allerdings müsse dies im Rahmen des islamischen Rechts geschehen, so Khairullah Khairkwah, in einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al Jazeera. Der frühere Guantanamo-Häftling ist jetzt Mitglied der Verhandlungsdelegation der Taliban.

Während des islamischen Emirats Afghanistan, das die Taliban von 1996 bis zu ihrem Sturz 2001 führten, durften Mädchen nur die Grundschule besuchen. Frauen durften nicht studieren und auch nicht außerhalb ihres Hauses arbeiten. Auf der Straße mussten sie sich vollständig unter einer Burka verhüllen.

Regierung verspricht, Frauen zu achten

Bei den Verhandlungen mit den Taliban würden die in den vergangenen 19 Jahre erreichten Fortschritte nicht aufgegeben, versprach der Vorsitzende des Hohen Rates für Versöhnung, Abdullah Abdullah. Dafür würden die Frauen in der Verhandlungsdelegation der Regierung sorgen, aber auch andere, so Abdullah in einer Video-Konferenz der US-Denkfabrik "Council on Foreign Relations".

Frieden wichtiger als Frauenrechte?

Wieviel der heute geltenden Frauenrechte erhalten werden können, ist jedoch ungewiss. Die Taliban haben bislang mit den meisten ihrer Bedingungen für das Zustandekommen des innerafghanischen Dialogs Erfolg gehabt und werden versuchen, auch in allen anderen Streitfragen ihre Maximalforderungen durchzusetzen. Die Gefahr ist groß, dass am Ende die Rechte der Frauen dem wichtigen Ziel - Frieden in Afghanistan - untergeordnet werden könnten.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[MotherFocker]

Und jetzt müssen wir diesen wirklich armen Frauen erklären, dass wir hier Grabenkämpfe wegen Genderdebatten führen.

Eine lesenswerte Studie aus 2009 über die GEnderdebatte im Islam aus studentischer Sicht:
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[Kirkwscks4eva]

Wer weiß wie lange diese Errungenschaft anhält. Die Taliban und Islamisten des Landes werden doch sicher Druck machen. Bei denen ist doch eine Frau nichts wert. Geburtsmaschine und ansonsten Mund halten und dem Mann dienen und gehorchen.

[eitch100]

Zitat von Kirkwscks4eva

Geburtsmaschine und ansonsten Mund halten und dem Mann dienen und gehorchen.

Nur gut, dass wir das religiös fanatische Mittelalter sowie die Anfänge der Neuzeit als auch den Nationalsozialismus hinter uns haben. Denn in der Bibel ist und bei den Nazis war das Frauenbild nicht viel besser...

[Kirkwscks4eva]

Zitat von eitch100

Nur gut, dass wir das religiös fanatische Mittelalter sowie die Anfänge der Neuzeit als auch den Nationalsozialismus hinter uns haben. Denn in der Bibel ist und bei den Nazis war das Frauenbild nicht viel besser...

Whataboutism?

Aber ja, wir haben hier im "Westen" den Mist hinter uns gelassen dass Frauen keine Rechte haben und dem Mann zu gehorchen haben. Obwohl es hier immer noch genug Kerle gibt die das anders sehen und ihre Frauen auch so behandeln. Egal ob jetzt Rechts******* oder Islamisten/streng gläubige Muslime.

Deshalb ist es wichtig z.B. Migranten... die neu in unser Land kommen und auch Kerlen die hier schon wohnen (egal ob rechtsradikal oder nicht) klarzumachen dass die Frau hier dieselben Rechte hat wie ein Mann.

Das hat jetzt aber nichts mit dem Thema zu tun, denn da geht es um Frauenrechte in Afghanistan und die sind - nun ja - unstrittig kaum vorhanden.

[Shao-Kahn]

Zitat von Kirkwscks4eva

[...]
Aber ja, wir haben hier im "Westen" den Mist hinter uns gelassen dass Frauen keine Rechte haben und dem Mann zu gehorchen haben.[...]

Dass Frauen in Deutschland wählen dürfen, ist auch erst gut hundert Jahre her.
Bis 1958 durfte der Ehemann entscheiden, ob die Frau arbeiten darf oder nicht. Und dass Männlein und Weiblein für gleiche Arbeit das gleiche Gehalt bekommen, soweit sind wir immer noch nicht.

Auch wenn der Westen den Mist größstenteils hinter sich gelassen hat, war das ein langer Weg, der viel Zeit in Anspruch genommen hat (nimmt).

[Kirkwscks4eva]

Zitat von Shao-Kahn

Dass Frauen in Deutschland wählen dürfen, ist auch erst gut hundert Jahre her...

Und nochmal: Das hat jetzt was mit Afghanistan zu tun? Ich schrieb doch schon dass es gut ist dass wir den Mist hinter uns gelassen haben.

Abgesehen davon dass viele aktuell islamistisch geführte Länder früher schon einmal moderner waren. Beispielsweise der Iran in den 70ern.

Frauenrechte unter Taliban waren 0 vorhanden: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Wenn sich jetzt der Taliban wieder durchsetzen kann, dann gute Nacht Mariechen.

[MunichEast]

Zitat von Kirkwscks4eva

Abgesehen davon dass viele aktuell islamistisch geführte Länder früher schon einmal moderner waren. Beispielsweise der Iran in den 70ern.

Frauenrechte unter Taliban waren 0 vorhanden..

Die Vergewaltigung in der Ehe wurde in Deutschland erst ab 1997 strafbar. Bitte nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Wir wären ja so dem Islam überlegen. Dieses Islamgerede ist vorgeschoben. Horst Seehofer übrigens auch Friedrich Merz” stimmten damals dagegen !

[Shao-Kahn]

Zitat von Kirkwscks4eva

[...]
Wenn sich jetzt der Taliban wieder durchsetzen kann, dann gute Nacht Mariechen.

Na, wenn das so ist, wirst Du sicher Recht haben. Die sollten das in Afganistan schleunigst rückgängig machen, bevor was passiert. Wie können die Angesichts dieser Gefahr nur so leichtsinnig sein und den Frauen solche Rechte zusprechen? Denken die Männer in den Ländern gar nicht nach?

[Draalz]

Zitat von Kirkwscks4eva

Und nochmal: Das hat jetzt was mit Afghanistan zu tun? Ich schrieb doch schon dass es gut ist dass wir den Mist hinter uns gelassen haben.

Und deshalb sollten wir uns nicht so weit aus dem Fenster lehnen, gelle?

Abgesehen davon dass viele aktuell islamistisch geführte Länder früher schon einmal moderner waren. Beispielsweise der Iran in den 70ern.

Jaja, der Schah , der Libanon, vor allem seine Hauptstadt Beirut galt einst als Paris des Nahen Ostens und war christlich geprägt. Die Libanesen waren so zivilisiert islamisch geprägten Flüchtlingen Einlass zu gewähren und wurden darüber, mehr oder minder, in ihrer Zivilisation ausgelöscht. Die Modernität, von der Du redest, war ein Einfluss aus dem Westen. Die Völker waren dazu nicht bereit, genauso, wie das russische Volk nicht bereit war für die Demokratie, genauso, wie das deutsche Volk in den 30er Jahren nicht bereit war für die Demokratie.

Das Christentum ist untergliedert in etliche Glaubensrichtungen, genauso, wie der Islam. Aleviten, Suniten, Shiniten, alle unterschiedlich tolerant und weltoffen. Hier gibt es z.B. katholische, evangelische und auch Sekten.

In meinen Augen sind der IS und die Taliban Sekten. Sie haben nichts mit dem Grossteil der an den Islam glaubenden Menschen zu tun. In ihrer, wie es mir scheint, sexuell und machtmässig orientierten Auslegung des Koran suchen sie nur ihre eigene Befriedigung und stehen damit im Grunde auf der selben Stufe, wie die hierzulande als braun bezeichneten Mitbürger. Auch die sind führungssuchend und scheinen den schnellen Erfolg zu suchen. <ironie>Vielleicht sollten die Taliban damit beginnen Autobahnen zu bauen. Das schafft Arbeit und alle sind glücklich. </ironie>

Der Koran selbst, sieht solcherart Abwandlungen eigentlich nicht vor, genausowenig, wie die Bibel, auf deren Schriften ja hierzulande über 30 Jahre lang Krieg geführt wurde.
In den Überlieferungen galt Saladin, der Herrscher der Sarazenen, als ein grosszüger Mann. Er besiegte seinerzeit die Kreuzritter und anderes päpstliches Gesocks vor Jerusalem.

Ich hoffe, dass Afghanistan das hinkriegt. Immerhin wurde im Nachbarland Pakistan schon Ende der 80er eine Frau gewählt. Benazir Bhutto war ca. 2 Jahre Regierungscheffin dieses islamisch geprägten Staates. Das ist sicher auch eines Deiner Argumente, dass die islamisch fundierten Staaten einst mal moderner waren. Benazir Bhutto hatte eine erfolgreiche, aber keine glückliche Regierung. Ich perlönliche habe die Frau bewundert, Gott hab sie seelig, oder besser, Allah hab sie seelig.

Trotz alle dem sind diese kleinen Schritte, meiner Meinung nach, der Weg in die richtige Richtung. Hierzulande haben wir sehr lange gebraucht um zu einer scheinbaren Gleichberechtigung zu kommern, um zivilisierter zu werden. Ich denke den Völkern im nahen Osten sei diese Zeit auch zugestanden.