[ziesell]

Solarauto-Start-up: Sono Motors in Ermittlungen wegen Subventionsbetrugs verwickelt

Das Münchner Solarauto-Start-up Sono Motors, einst als Pionier der deutschen Autoindustrie gefeiert, gerät ins Visier der Staatsanwaltschaft.



Die Staatsanwaltschaft München I hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Sono-Motors-Firmengründer Laurin Hahn und Jona Christians wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs beim Kurzarbeitergeld eingeleitet, berichtet die Zeitschrift Capital. Es gilt hier natürlich die Unschuldsvermutung.

Laut der Pflichtmitteilung von Sono Motors an die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) geht die Staatsanwaltschaft dem Vorwurf nach, das Unternehmen habe den Staat über das Ausmaß der Arbeitszeitverkürzung im Jahr 2020 und damit über die Höhe der öffentlichen Zuschüsse, auf die seine Mitarbeiter Anspruch hätten, getäuscht. Vereinfacht gesagt, wird Sono Motors beschuldigt, beim Kurzarbeitergeld betrogen zu haben. Dabei handelt es sich um eine finanzielle Beihilfe, die Unternehmen in Krisenzeiten helfen soll, Entlassungen zu vermeiden.

Laurin Hahn, einer der ehemaligen CEOs von Sono Motors, sagte Capital, dass es bei dem Verfahren um einen Betrag von rund 40.000 Euro ging. Er fügte hinzu, dass weitere Fragen beantwortet würden, sobald das Verfahren abgeschlossen sei. Jona Christians, der andere Mitbegründer, reagierte laut Capital nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Unternehmen behauptet, die meisten Vorwürfe seien geklärt

In seiner Mitteilung an die SEC im Dezember behauptete Sono Motors, dass die meisten Vorwürfe aus Sicht des Unternehmens ausgeräumt worden seien. Das Unternehmen machte jedoch keine genauen Angaben dazu, welche Vorwürfe noch anhängig waren und welche bereits ausgeräumt wurden. Stattdessen verwies Sono Motors auf Anfragen an seine beiden ehemaligen Co-CEOs und erklärte, die Angelegenheit betreffe Laurin Hahn und Jona Christians in einer persönlichen Angelegenheit.

Sono Motors wurde 2016 mit dem Ziel gegründet, ein erschwingliches Elektroauto für den Massenmarkt zu bauen, das teilweise mit Solarenergie betrieben werden kann. Das Unternehmen machte 2021 Schlagzeilen, als es an der Technologiebörse Nasdaq debütierte und seine Bewertung zeitweise auf mehr als 2 Milliarden US-Dollar anstieg. Das Solarauto-Projekt wurde jedoch Anfang 2023 aufgrund mangelnder Finanzierung eingestellt, so dass das Unternehmen gezwungen war, sich als Zulieferer von Solarzellen für die Automobilindustrie neu zu erfinden.

Die Ermittlungen in München dürfte auch deshalb das Interesse der Öffentlichkeit geweckt haben, da das börsennotierte Unternehmen seinen Gläubigern noch mehrere Millionen Euro schulden soll, berichtet Capital.

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