[TinyTimm]

Seit dem Tod von Fußball-Legende Diego Maradona in der Vorwoche werden auf der ganzen Welt vor Spielen Schweigeminuten im Gedenken an den Argentinier abgehalten. Eine spanische Fußballerin boykottierte nun eine Schweigeminute und bekommt deshalb sogar Morddrohungen.

Paula Dapena vom spanischen Drittligist Viajes Interrias FF weigerte sich am Wochenende beim Spiel gegen La Coruna, eine Schweigeminute für Maradona abzuhalten. Während ihre Teamkolleginnen vor dem Anpfiff trauerten, setzte sich Dapena auf den Boden und drehte sich um.

„Für die Opfer gab es keine Schweigeminute. Ich weigere mich, eine Schweigeminute für einen Vergewaltiger, Pädophilen und Täter abzuhalten“, sagte Dapena gegenüber „Pontevedra Viva“. „Ihm können nicht alle Gräueltaten vergeben werden, die er begangen hat. Um Fußballer zu sein, muss man zuerst als Person Werte vertreten, die weit größer sind als Maradonas Fähigkeiten. Wir wissen alle, dass seine spektakulären Fähigkeiten nur fußballerischer Natur waren.“

Die argentinische Legende sorgte während seiner Karriere und auch danach für mehrere Skandale, Dapena spielt mit ihrem Protest offenbar auf einen Vaterschafts-Prozess im Jahr 1999 an. In seiner Heimat soll Maradona eine Minderjährige geschwängert haben.

Laut eigener Aussage habe sie nach ihrem Schweigeminuten-Boykott mehrere Morddrohungen erhalten, als Reaktion stellte die 24-Jährige vorübergehend ihre Social-Media-Konten auf privat.

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[lichtll]

Jetzt hat es eine unbekannte sportbefreite Drittligafussballversuchende auch weltweit in die Schlagzeilen geschafft....

[Tassenkuchen]

Oder sie blieb einfach ihren Prinzipien treu und hat Charakterstärke unter Beweis gestellt. Dadurch ist sie zwangsläufig in die Kritik der Öffentlichkeit geraten, was ihr wohl bewusst war, und hat einige Psychos auf sich gezogen. Die meisten Menschen sind ja eher auf der Suche nach positiver Aufmerksamkeit und nicht solchen Irren .

Ich finde es auch immer schade wenn Personen des öffentlichen Lebens, die man ein Stück weit bewundert aber privat dann doch 0,0 (also überhaupt nicht) kennt, sterben. Ich hab erst heute Morgen noch nach einem Beitrag auf reddit gedacht, dass ich es ganz schön traurig fände, wenn Arnie mal von uns geht. Und das wird auch nicht mehr allzu lange dauern.

Maradonna war ein Fußballer, der zu unserer Belustigung einen Ball getreten hat und dafür von seinen Vereinen und Vertragspartnern fürstlich entlohnt worden ist. Dafür muss man ihn nicht zwangsläufig feiern oder mögen.

Die Fußballerin, die sich mit ihrem Sport sicherlich hochgradig identifiziert, hat ganz klar darauf hingewiesen, dass das, was uns Menschen ausmacht, außerhalb eines Fußballplatzes geschieht. Dem würde ich zustimmen.

PS: Wie Maradonna wirklich war, keine Ahnung. Ich habe keine großartige Meinung zu ihm, er war in meinen Augen ein äußerst talentierter Fußballer, alles weitere geschah außerhalb meiner Blase (und zu Teilen vor meiner Geburt^^).

[gerhardal]

Maradona war bestimmt ein begnadeter Fußballer, aber ein Vorbild war er wie viele andere Sportler in der Öffentlichkeit nie.
Er hat seine Arbeit gemacht, wurde hierfür bezahlt, wieso man solche Leute bewundert, verstehe ich nicht.
Es gibt viele Menschen, die schlecht bezahlt sind, vorbildliche Arbeit leisten und die in der Öffentlichkeit unbekannt sind. Wenn die nicht mehr sind, kräht kein Hahn mehr danach.

Deshalb verstehe ich nicht, wieso man solch zweifelhaften Personen nachweint...

[karfingo]

Ein Leben ohne Idole ist m.E. mehr wert.

[elise]

mei... auf seiner beerdigung kann man ja gerne eine schweigeminute abhalten... aber warum bei irgendeinem fußballspiel mit der erwartung, dass alle mitschweigen?
er hat ja nu nix weltbewegendes gemacht oder so.... er hat für ein schweinegeld (tschuldigung) einen fußball getreten.
da schweige ich ja lieber immer am 22. februar - da dann gerne auch für mehrere minuten.

[karfingo]

Wir schweigen lieber für Jimi Hendrix!