[TinyTimm]

Unter wilden Freudenschüssen hatten türkische Truppen und ihre Verbündeten am Sonntag die mehrheitlich kurdische Stadt Afrin in Syrien eingenommen, als symbolisches Zeichen die Flaggen der Türkei und der Milizen gehisst und eine kurdische Statue mit Leopard-Panzern aus Deutschland niedergerissen.

In sozialen Medien posierten mit der Türkei verbündete Milizen unter anderem vor den deutschen Panzern. Nach ihrem Einmarsch drangen protürkische Rebellen in Geschäfte und Wohnhäuser ein, rafften nach Angaben von Beobachtern wahllos Lebensmittel, Decken, aber auch Ziegen und dergleichen zusammen und verluden sie auf ihre Pick-ups. Auch vor Fahrzeugen machten die Rebellen nicht halt.

Die Rebellen rafften wahllos Lebensmittel und dergleichen zusammen.


Mit Traktoren wurden sogar Autos aus der Stadt geschleppt.

„Mit eingezogenem Schwanz geflohen“

Die Stadt war am Sonntag von der türkischen Armee und deren Verbündeten komplett besetzt worden. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sprach von einer „vollständigen“ Eroberung, berichtete, dass eine „große Zahl“ kurdischer Kämpfer „mit eingezogenem Schwanz geflohen“ sei.

Die in der gleichnamigen Enklave gelegene Stadt Afrin war das Hauptziel der am 20. Jänner von der Türkei gestarteten Offensive „Olivenzweig“. Die Einnahme der Stadt ist ein wichtiger Sieg der Türkei über die Kurdenmiliz YPG. Ankara betrachtet diese wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation. Für die USA sind die YPG jedoch ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[nachtmasse]

Islamisten mit Panzern aus deutscher Produktion kämpfen gegen eine Gruppe die den Islam eher liberal auslegt und die Frau als gleichberechtigt ansieht. Es ist zum Haare raufen...

[nolte]

Was haben die mit den Ziegen vor?
[Satire off]

[betaalpha]

Zitat von nachtmasse

Islamisten mit Panzern aus deutscher Produktion kämpfen gegen eine Gruppe die den Islam eher liberal auslegt und die Frau als gleichberechtigt ansieht. Es ist zum Haare raufen...

Hatten die Kurden nicht auch geholfen, die IS zu bekämpfen?

[HappyMike34]

Zitat von betaalpha

Hatten die Kurden nicht auch geholfen, die IS zu bekämpfen?

Natürlich, dafür haben sie ja auch [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] erhalten.
Dass die Waffen dann später mal in einem Unabhängigkeitskrieg der Kurden verwendet werden, konnte damals ja auch niemand ahnen.

[Caplan]

Ds seh ich anders. Schon die ausgeteilten Waffen im Irak sorgten fuer Ueberlegungen, wann diese Waffen , einmalig geliefert, in anderen konflikten wieder zum einsatz kommen. Man hofft nur eben, das sie nicht gegen das Herstellerland gerichtet werden.

[Melvin van Horne]

Moin,

es wir immer kritisiert, dass Deutschland Waffen an andere Länder liefert. Da kann der Eindruck entstehen das damit eine Mitschuld an den bewaffneten Konflikten verbunden ist. Ich behaupte mal das es letztendlich ziemlich egal ist, wer da Waffen liefert. Solange es Gruppen auf dieser Welt gibt, die sich mit Waffengewalt bekämpfen wollen, werden sie diese Waffen auch bekommen. Es mag vielleicht Einfluss auf den Preis der Waffen haben. Und es mag auch etwas komplizierter sein. Aber wer will, der bekommt auch so ziemlich alles was er zu brauchen meint.

Wenn ich nicht vorhabe meinen Nachbarn zu erschiessen, dann brauche ich auch keine leicht verfügbaren Waffen. Und wenn ich das ernsthaft will, dann werde ich immer Mittel und Wege finden mir eine Knarre zu besorgen.

Keine Waffen mehr an andere Länder zu liefern ist sicher für das eigene Gewissen gut. Aber an der Zahl und der Intensität der bewaffneten Konflikte wird sich dadurch nichts ändern. Wer darauf hofft, wird sehr wahrscheinlich eine Enttäuschung erleben.

Weil ich es hier für notwendig halte noch einmal der "Forumsdisclaimer": Dieses Posting sagt genau das, was da zu lesen ist. Es sagt nichts über meine Haltung zu Waffenlieferungen im allgemeinen und Waffenlieferungen in Krisengebiete im besonderen.

[HappyMike34]

@Melvin: Ganz so sehe ich das nicht. es ist ungleich schwerer einen Krieg zu beginnen, wenn es an Ausrüstung fehlt.

Stell dir mal vor, wenn 1989 die Bundesrepublik oder die Amerikaner Waffen und Geld an die "Rebellen" in der DDR geliefert hätten... Da wäre die Wende mit Sicherheit auch nicht friedlich geblieben. Genau so ist es bei den ganzen Farbrevolutionen, in der Ukraine, in Nordafrika und anderen Ländern abgelaufen.

Der deutschen Regierung werfe ich vor, dass sie ihre Macht in Form von wirtschaftlicher Stärke nicht einsetzen um die Kriegsparteien zum Verhandeln zu bewegen. Weder die Türken noch die Kurden können auf die Handelsumsätze oder Entwicklungshilfe aus Deutschland verzichten.

[Melvin van Horne]

Moin,

wenn die Leute es auf einen gewaltsamen Umsturz angelegt hätten, wären sie auch an Waffen gekommen. Das ist das was ich meine und wo ich Dir auch Recht gebe. Wer schiessen will, der wird auch sich Waffen besorgen können. Das einzige was funktionieren kann ist, dafür zu sorgen das da niemand mehr seine Probleme mit Waffengewalt lösen "will".

Wenn wir nur sagen "wir liefern keine Waffen mehr" ist das "nur" für das Gewissen gut. Bewirken wird es nichts.

Um zum Beispiel den religiösen Fanatikern den Saft abzudrehen müsste man jedes Land boykottieren das die unterstützt. Wir wissen, wer das ist. Wir kennen sie mit Name, Hausnummer, BIC und IBAN. Aber wollen wir das wirklich? Wollen wir das auch dann noch, wenn es den doppelten Benzinpreis bedeutet? Würden wir mit überwältigender Mehrheit eine Partei wählen, die uns die Lasten aufbürdet die ein Boykott dieser Länder bringen würde? Oder würden wir mehrheitlich sagen "Sollen die sich doch die Turbanträger die Rübe runterschiessen. Solange sie das bei sich Zuhause machen, soll mir das Wurscht sein".

Diese Fragen sollten wir uns ruhig mal stellen. Auf korrupte Politiker schimpfen ist sicher nicht falsch. Aber die alleinige Ursache sind sie meiner Meinung nach nicht.

[pauli8]

Also wenn ich mir die Häufung der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] über die Mängel aller Waffensysteme der Bundeswehr so ansehe ist ja die Türkei mit dem Leo ja noch glimpflich weggekommen.

Und jetzt mein tiefschwarzer Humor:
Hätten die voll einsatzfähige "Dinger" bekommen...wer weiß was da noch alles passiert wäre, denn dann........
Sorry, das war gerade fast zynisch von mir. Asche über mein Haupt !

[betaalpha]

[Nana12]

Zitat von Melvin van Horne

Ich behaupte mal das es letztendlich ziemlich egal ist, wer da Waffen liefert.

"Herr Richter, wenn ich ihn nicht umgebracht hätte, dann hätte es jemand anderes getan!"

Die Verantwortung trägt natürlich derjenige, der es letztendlich getan hat, und nicht wer es gerne getan hätte. Verbrechen wird es auch in Zukunft geben genauso wie Kriege. Das ändert aber an der Verantwortlichkeit nichts. Ja (ich schreibe es mal aus), auch auf die Gefahr hin, ein paar Milliarden nicht am Schlachten zu verdienen.

[Melvin van Horne]

Moin,

keine Waffen mehr zu liefern wäre ein tolles Symbol. Mehr aber auch nicht. Wollte man wirklich etwas ändern, wollte man wirklich dafür sorgen das weniger Menschen weltweit unter vollkommen idiotischen Kriegen leiden, müsste man dafür sorgen das denen die Waffen kaufen um damit ihre politischen, finanziellen oder religiösen Interessen durchzusetzen das Geld ausgeht.

Und das hätte Folgen. Und zwar nicht nur weniger Gewinn für die Waffenindustrie. Sondern sehr wahrscheinlich für uns alle. Sei es ein kräftig steigender Ölpreis oder mehr Geiselnahmen a´la Deniz Yücel. Ich habe große Zweifel ob wir wirklich alle bereit sind diese Folgen hinzunehmen. Spätestens an der Tanksäule hört die Freundschaft auf.

Wie würde wohl eine Volksbefragung enden wenn man fragt:

Sollen wir mit aller Entschlossenheit gegen jeden vorgehen der Krieg als Mittel der Politik ansieht? Auch dann, wenn der Benzinpreis über zwei Euro steigt?

Ich würde fast auf den Ausgang wetten. Und deshalb bleibe ich dabei. Wir wollen alle ein Zeichen setzen. Aber wirklich etwas ändern bitte nur dann, wenn es nichts kostet. Wie so oft in unserer Politik. Es muss toll aussehen. Ob es was bewirkt ist doch scheissegal. Denn gewählt wird der, der toll dasteht. Und um "gewählt werden" geht es in der Politik. Der Rest ist Mittel zum Zweck.

[betaalpha]

Zitat von Melvin van Horne

Auch dann, wenn der Benzinpreis über zwei Euro steigt?

Markus sang 1982

und kost's Benzin auch 2 Mark 10
scheißegal es wird schon gehen
ich will fahrn ich will fahrn ich will fahrn

.
DM 2,10 sind Euro 1,07.

Was kostet der Sprit momentan?

[Nana12]

Zitat von Melvin van Horne

Moin,

keine Waffen mehr zu liefern wäre ein tolles Symbol. Mehr aber auch nicht. Wollte man wirklich etwas ändern, wollte man wirklich dafür sorgen das weniger Menschen weltweit unter vollkommen idiotischen Kriegen leiden, müsste man dafür sorgen das denen die Waffen kaufen um damit ihre politischen, finanziellen oder religiösen Interessen durchzusetzen das Geld ausgeht.

Ich glaube, dass du kein Idiot bist und verstanden hast welche Metaebene des Problems hier eine Rolle spielt. Ich habe geschrieben das es weiterhin Kriege geben wird, weil es eben Menschen gibt die andere ermorden. Das ändert aber nichts an der Verantwortlichkeit.

Wenn das Ziel der Weltfrieden ist, dann ist durch individuelles Handeln entsprechend wenig dazu beigetragen. Andere handeln gegenteilig und so ist und bleibt der Weltfrieden in Gefahr. Fertig ist die Komfortzone. Dagegen kann man wohl kaum argumentieren, denn das ist richtig.
Habe ich als Ziel den Weltfrieden? Vielleicht will ich mich einfach nur anständig verhalten, und bringe meinen ehemaligen Chef nicht um, auch wenn er der Allgemeinheit Millionen gekostet hat (und wird), und mehrere Existenzen ins Elend stürzte. Ich handele einfach mal ohne Return of Investment.

Wieso jetzt der Ölpreis steigen muss, wenn ein Irrer keine Waffen bekommt, verstehe ich nicht. Japan konnte das jahrzehntelang, und der Belzebub tanzt trotzdem nicht nackt auf dem Schreibtisch. Sollte ich an der Stelle schreiben, dass Japan einen mehr als doppelt so hohen Ölverbrauch als Deutschland hat?

[Melvin van Horne]

Moin,

ob nun der Ölpreis, die Preise für die Urlaubsreise oder sonstwas. Wir wollen alle nur das beste. Aber es darf nichts kosten. Wir finden es toll das die Busfahrer streiken um endlich einen vernünftigen Lohn zu bekommen. Aber doch bitte so, das keine Busse ausfallen. Wir sind natürlich dagegen das die Türkei zur Durchsetzung ihrer Ziele Geiseln nimmt. Aber wenn es die Woche Antalya für 199 Eu gibt muss der Yücel halt noch eine Woche länger drin bleiben.

Ich glaube ganz fest daran, dass es eine grosse Zustimmung geben würde wenn die Bundesregierung beschliesst die Waffenlieferungen um die es hier geht einzustellen. Und diese Zustimmung würde anhalten bis zu dem Moment, wo sich negative Folgen zeigen. Sei es der Benzinpreis, der Preis für Auslandsreisen, Beschränkungen bei Auslandsreisen oder was weiss ich. Ab dem Moment würde die Zustimmung anfangen abzubröckeln.

Ja sicher unterstützt Hamudistan den IS. Und das muss man mit allen Mitteln bekämpfen. Aber wenn ich jetzt umbuche, geht mein Frühbucherrabatt flöten! Und da hört der Spass ja wohl auf!