[ziesell]

Daten stehen zum Verkauf: Neue Ransomware-Gruppe hat angeblich Sony gehackt

Da Sony angeblich nicht zahlen will, haben die Angreifer beschlossen, die Daten zu verkaufen – "in strikter Übereinstimmung mit der DSGVO".



Eine erst seit diesem Monat aktive Ransomware-Gruppe namens Ransomed.vc behauptet, in "alle Systeme" des japanischen Elektronikkonzerns Sony eingedrungen zu sein und dort Daten abgegriffen zu haben. Wie aus einem Bericht von Cyber Security Connect hervorgeht, versuchen die Angreifer, die erbeuteten Daten derzeit über eine Datenleckseite zu verkaufen.

"Wir haben erfolgreich alle Systeme von Sony kompromittiert", heißt es auf der Webseite. Da Sony nicht zahlen wolle, habe die Gruppe beschlossen, die Daten zu verkaufen. Allerdings scheint die Beute der Angreifer für ein Eindringen in "alle Systeme" des Konzerns nicht besonders umfangreich zu sein. Der bereitgestellte Dateibaum umfasst laut Cyber Security Connect weniger als 6.000 Dateien – darunter einige Build-Protokolldateien sowie eine große Menge an Java-Ressourcen und HTML-Dateien.

Auch ein paar Beispieldaten hat Ransomed.vc auf der Datenleckseite bereitgestellt. Dabei handle es sich aber lediglich um wenig aussagekräftige Screenshots von einer internen Anmeldeseite, eine interne Powerpoint-Präsentation mit Testbench-Details sowie eine Reihe von Java-Dateien, heißt es in dem Bericht von Cyber Security Connect.

Hacker arbeiten "in Übereinstimmung mit der DSGVO"

Einen Preis für den gesamten Datenbestand nennt die Ransomware-Gruppe in ihrer Meldung nicht, für die Kontaktaufnahme ist jedoch eine Adresse für den Nachrichtendienst Tox angegeben. Als "Post Date" nennen die Angreifer den 28. September 2023, wobei noch unklar ist, was genau dann passiert. Denkbar wäre beispielsweise eine Veröffentlichung der Daten, sofern bis dahin niemand dafür bezahlt hat.

Andererseits erklären die Angreifer auf der Webseite auch, sie seien, sofern keine Zahlung eingehe, verpflichtet, einen Verstoß gegen geltende Datenschutzgesetze an ihre DSGVO-Agentur zu melden. Ironischerweise beschreiben sie sich selbst in diesem Zusammenhang als "sichere Lösung für die Behebung von Datensicherheitslücken in Unternehmen". Darüber hinaus erfolge ihre Arbeit "in strikter Übereinstimmung mit der DSGVO und den Datenschutzgesetzen".

Eine offizielle Stellungnahme zu dem Vorfall seitens Sony steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus. Gewiss wäre dies aber nicht der erste Hackerangriff auf den Konzern. Im Jahr 2011 hatte das Unternehmen gleich mit mehreren Cyberangriffen zu kämpfen, bei denen teils persönliche Daten von Millionen von Kunden in die Hände Cyberkrimineller gelangt waren.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]