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MasterOers 27.12.12 00:41

wann ist wein verdorben?
 
... und was versteht man überhaupt unter "verdorben" bzw "ungenießbar"?
methanol kann da eigentlich nicht entstehen, auch 5 tage nachdem man die flasche
angebrochen hat?!

im netz faseln alle was von essigbildung, aber das wäre mir jetzt erstmal egal.

also, gesundheitsschädlich ist es nicht "verdorbenen" wein zu trinken, oder?

fritzchen1900 27.12.12 02:42

Rotweine halten meist länger als Weisse.
Weisse ca 1-3 Tage, Rote ca.3-5

Immer vorausgesetzt, die Flasche ist recht luftdicht verschlossen.
Durch Kontakt mit Sauerstoff kann Essigstich entstehen.
Und auch dieser Aldehyd-Ton.

Wenn du kosten willst, ob ein Wein noch fehlerfrei ist,
giesse je einen Teil Wein und einen Teil Wasser in ein Glas.
Aromen kann man verdünnen, Fehlnoten nicht.

Riecht und schmeckt die verdünnte Weinprobe fehlerhaft,
ab in die Tonne.

Sehr zum Wohl

MasterOers 27.12.12 02:48

und aldehyd ist schädlich?

fritzchen1900 27.12.12 03:15

Je mehr Aldehyd, desto schlimmer der Kater.
Aldehyd ist ein Zwischenprodukt beim Abbau von Ethanol.

Acetaldehyd wird in der chemischen Industrie z.B. für die Herstellung von Essigsäure verwendet. Damit schliesst sich der Kreis von Essigstich und Aldehyton.

Aldehyd ist leberschädigend, auch wenns schwer fällt,
wenig Alohol und keinen verdorbenen Wein, auch nicht zum kochen

dersparky 27.12.12 19:11

Wein kippt doch zu Essig um, wenn er länger offen steht (was meist selten passiert). Wenn sich Weistein bildet, am Grund der Flasche, kann man den aber dennoch trinken (ich zumindest, wenn ich solch alte Flaschen hätte). Ganz schlimm ist, wenn Glycol zugesetzt wurde (gabe es mal vor Jahren in öst. Weinen) oder Fuselalk. (Methyalkohol) drinn ist ... kann man blind von werden.
Habe mal seber Wein gemacht aus div. Beeren und aus Schlehen ... der aus Johannisbeeren (schwarze u. rote) ist mir nach dem Umfüllen aus dem Gärballon umgekippt ... den Ansatz mit den Schlehen habe ich auf ca. 11/12 Vol.% bekommen und ist net umgekippt (hatte beide nicht geschwefelt).

Mehr Erfahrung habe ich auch net.

stacheldachs 27.12.12 21:16

Nach ca. einer Woche kippt der Wein. Weißwein eher als Rotwein. Schmeckt dann metallisch oder nach Essig. Deshalb sollte man in der Kneipe immer eine volle Flasche nehmen und die am Tisch öffnen lassen. Sonst passiert es oft, das man einen kaputten Wein bekommt. Mit großer Sicherheit, wenn der Wein deutlich zu kalt serviert wird- Roter ist dann oxidiert(metallisch).Ein Korker- passiert nur bei Kork, durch Lufteinschlüsse im Korken, schmeckt und riecht meist wie Jauche. Deshalb riecht man nach dem Entkorken am Korken. Fehltöne kommen nach der Gärung oder während der Gärung in den Wein. Typischer Fehlton zum Beispiel bei "Scheurebe" süß, ist Katzenpiss- dort gewollt.


Schönen Abend

stacheldachs

googleuser81 12.01.14 20:28

sollte man roten,wenn er offen war in den kühlschrank stellen?normal muss ja rotwein nicht kalt sein ?!

keks3000 13.01.14 14:48

@googleuser81:

Ja. Korken wieder drauf und stehend in den Kühlschrank.

Die Werte von fritzchen1900 halte ich für realistisch, danach schmeckt man schon Veränderungen, auch wenn man es wie oben beschrieben lagert. Aber sterben tut man dann noch nicht. Ich benutz Rotwein durchaus auch noch nach 1 Woche zum Kochen, wenn es jetzt nicht grad ein Gericht für Freunde ist, sondern nur für mich. ;) Aber das ist dann auch echt Maximum. Danach schmeckt der einfach nur noch nach Essig.

Ich frag mich immer wieder, ob es nicht auch kleinere und günstige Weinflaschen zum Kochen gibt... Weil in einem Singlehaushalt ist es nicht ganz einfach wenn man mal mit Wein kocht und sich nicht direkt die Kante geben will. :D Werd ich gleich mal googln... weil im Supermarkt hab ich da bisher nix gesehen. Höchstens teure zum Probieren...

googleuser81 13.01.14 20:48

oder es gibt tetrapackwein :) kleiner scherz :)

Osiris1983 13.01.14 23:48

@keks3000:

Du könntest den Wein auch [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], falls der Filter nicht durch Schwebeteilchen verstopft, und in 50 ml Aliquots, dazu eignenen sich Falcon tubes, lagern :D Wenn du jemanden kennst der in einem medizinischen oder biologischem Labor tätig ist kann der dir das sicher besorgen.

keks3000 17.01.14 23:38

Werd mich mal umhören. :D

Butzi150960 01.06.17 19:51

Zitat:

Zitat von MasterOers (Beitrag 24142361)
... und was versteht man überhaupt unter "verdorben" bzw "ungenießbar"?
methanol kann da eigentlich nicht entstehen, auch 5 tage nachdem man die flasche angebrochen hat?!

Du kannst den so wie schon gesagt immer trinken. Methanol entsteht nicht. Die Gerbstoffe durch Oxidation schaden dem Geschmack:dozey:
Aber wenn er nach Essig schmeckt dann nimm den Wein lieber anstelle von Essig für den Salat:T

AlittleR2D2 01.06.17 19:57

Zitat:

Zitat von Butzi150960 (Beitrag 30221973)
Du kannst den so wie schon gesagt immer trinken. Methanol entsteht nicht. Die Gerbstoffe durch Oxidation schaden dem Geschmack:dozey:
Aber wenn er nach Essig schmeckt dann nimm den Wein lieber anstelle von Essig für den Salat:T

MasterOers letzte Aktivität war am 05.09.13:T:T

schutto 07.06.17 20:25

Zitat:

Zitat von fritzchen1900 (Beitrag 24142526)
Rotweine halten meist länger als Weisse.
Weisse ca 1-3 Tage, Rote ca.3-5

Immer vorausgesetzt, die Flasche ist recht luftdicht verschlossen.
Durch Kontakt mit Sauerstoff kann Essigstich entstehen.
Und auch dieser Aldehyd-Ton.

Wenn du kosten willst, ob ein Wein noch fehlerfrei ist,
giesse je einen Teil Wein und einen Teil Wasser in ein Glas.
Aromen kann man verdünnen, Fehlnoten nicht.

Riecht und schmeckt die verdünnte Weinprobe fehlerhaft,
ab in die Tonne.

Sehr zum Wohl

Aber warum hält Rotwein länger als Weisswein? Kann der Alkoholgehalt hier auch eine Rolle spielen? Vielleicht ein Tipp, damit der Rotwein gar nicht erst schlecht wird: Wer merkt, dass er nicht viel schafft, weil er schnell zu Kopf steigt (so wie mir), dann sucht euch ein leckeres Rezept (am besten Braten) und kocht eine leckere Rotweinsauce. Geht auch zu Gulasch. So lässt sich schnell mal noch ein halber Liter aufbrauchen. Und Rotweinsaucen sind super! Wenn ihr Infos zu Weinen braucht, könnt ihr auch hier mal schauen: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Bon$ai 08.06.17 00:34

wann ist wein verdorben?
 
Wenn du ihn nachdem schlucken sofort wieder ausspuckst. :confused:

DerNeueGrafiker1 09.06.17 14:58

Er hält länger, weil viel Zucker drinne ist.

le___chuck 13.06.17 18:36

Zitat:

Zitat von MasterOers (Beitrag 24142361)
auch 5 tage nachdem man die flasche
angebrochen hat?!

So lang hat bei mir noch nie eine flasche gehalten :D

acherontia 14.06.17 10:15

Außerdem - wenn uralter, in Amphoren am Meeresgrund gefundener Wein zumindestens nicht komplett ungenießbar war, sollte bereits in Glasflaschen ( und nicht in prähistorischen Gefäßen) abgefüllter "Stoff" unproblematisch sein.....

sunchaser1975 14.06.17 17:58

Alter Wein schmeckt nicht mehr oder wandelt sich in Essig um ("Weinessig"). Letzteres praktiziere ich fürs Kochen. Einfach alten Rotwein in ein Sammelgefäß und unter der Spüle stehen lassen. Bestens für Salate usw.

BlackZero500 24.04.19 23:52

Sobald er nicht mehr nach Traubensaft schmeckt

martinuss 04.05.19 18:33

Oje ... was wird hier zum Thema Essen und Trinken geschrieben :eek: :D

Wein verdirbt nicht, er "kippt" höchstens um oder hat "Kork". Wie schon zuvor erwähnt, bildet sich u. U. Essigsäure die den Wein ungenießbar macht. Vorzugsweise bei Rotwein, da dort die Gerbstoffe im Vergleich zum Weißwein einen höheren Anteil haben.

Bis Wein "schlecht" wird, muss viel und lange etwas passieren.
Die Weine die wir heute im Supermercado kaufen sind dermaßen gut gefiltert, da passiert in punkto Umkippen kaum noch was. Gleiches gilt für Bier. Dazu werden kaum noch noch Korken verwandt, was die Winzer total super finden. Also das beziehe ich auf die Weine aus dem günstigen bis mittelklassigen Supermarktregal.

Die Behauptung Rotwein oder Weißwein müsse soundsolange vor dem Trinken geöffnet werden oder wäre nach einer bestimmten Zeit hinüber ist -leider- totaler Quatsch.

Alles ist abhängig von der Rebe/Traube, dem Boden, der Region und nicht zuletzt vom Winzer und seiner Arbeitsweise. Bestes Beispiel wäre der Vergleich von französischen, italienischen und spanischen Weinen gleicher Traube, z. B. Cabernet Sauvignon.

Während Italiener und Spanier schon nach wenigen Jahren die Trinkreife erreichen können, dauert dies im Bordeaux wesentlich länger. Andere Sonnenintensität, anderes Klima, etc. Nicht nur der Geschmack, auch die Farbe verändert sich unterschiedlich. Die erstgenannten werden möglicherweise schon nach 10 Jahren ziegelfarben, der Franzose vielleicht nach 25 Jahren. Ich war vor vielen Jahren auf einer Weinmesse in Athen. Dort haben wir griechische Weine verkostet, die waren schon nach 3-4 Jahren ziegelfarben :T :D

Anm. d. Red.: Ist die Farbe eines Rotweins ziegelfarben, deutet dies auf ein hohes Alter hin.

Alles was das Weinergebnis angeht, kann und wird natürlich durch den Winzer beeinflusst. In Frankreich werden die Weine seit Jahrzehnten u. a. gechipt. D. h. es werden Eichenchips in den Wein gegeben, um schnell ein "holziges" Aroma zu erreichen. Dazu muss der Wein nicht in Holzfässern, sondern kann in Stahltanks gelagert werden. Die haben natürlich ein höheres Fassungsvermögen und der Wein muss nicht so lang gelagert werden, wie im Holzfass. Das Lagern kostet natürlich Geld!
Das machen aber nicht nur die Franzosen ;)
Australien, Neuseeland, Südafrika, Südamerika, Kalifornien ...... alle chippen, färben, setzen Chemie ein, um Prozesse zeitlich zu verkürzen.

Das macht sich natürlich bemerkbar, wenn Du z. B. die Flasche öffnest. Manche Weine müssen vor dem Genuss länger geöffnet werden als andere. Manche müssen sofort gesoffen werden, da sie sehr schnell ihre flüchtigen Aromen verlieren, das tritt häufig bei jungen Weinen auf.

Hat sicher jeder schon einmal erlebt: Der Wein verfügt beim 1. Glas über ein üppiges Beerenaroma, Wird die Flasche jetzt nicht ad hoc geleert, kann schon beim 2. oder 3. Glas nichts mehr von diesem angenehmen Geschmackserlebnis übrig sein.

Aus Erfahrung kann ich sagen, manche Weine müssen mehrere Stunden vorher geöffnet werden, andere eben nicht. Ein Weinhändler hatte mir von Weinen berichtet, die hat er 3 Tage lang Luft schnappen lassen müssen. Es gibt diesbezüglich also keine Grundregel.

Was immer ganz geil kommt ist eine Degustation bei der auch GESCHLUCKT wird. Einfach mal mehrere Flaschen von der gleichen Suppe kaufen, zu unterschiedlichen Zeiten öffnen und dann einen lustigen Abend mit Freunden und Bekannten genießen. ;)
Dabei soll jede/r notieren, was geschmacklich erlebt wird. Das wird lustig :D :T


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