[gunslinger69]

Heute werde Ich euch ein ungewöhnliches Browsergame vorstellen. Es heisst The Nethernet und ist bis jetzt das einzige seiner Art. Die Einzigartigkeit besteht darin dass es keine Seite sondern ein Browserplugin ist und das gesamte Internet zu einem Spiel verwandelt. The Nethernet ist eine Weiterentwicklung seines Vorgängers mit dem kryptischen Namen PMOG, Passively Multiplayer Online Game, dessen Slogan „Play the Internet“ das Spielprinzip hervorragend getroffen hat.

Als erstes muss man sich auf der Nethernet Seite registrieren und ein Browserplugin für Firefox oder Flock installieren. Es ist auch empfehlenswert der Englischen Sprache einigermaßen mächtig zu sein da viele Nethernet Spieler aus den USA kommen und der Spielcontent sich meistens auf Englisch abspielt.

Obwohl das Spiel viele Feinheiten hat, ist das Grundprinzip sehr einfach: für jede neue Domain die man beim Surfen besucht bekommt man 2 Data Points gutgeschrieben. Erst nach 24 Stunden wird es für den Besuch derselben Domain wieder Punkte geben. Nach einer bestimmten Anzahl an hart ersurften Data Points steigt man ein Level auf. Und wenn es am Anfang mit dem Leveln noch recht schnell geht, wird mit jedem erworbenem Level der Aufstieg immer schwerer. Data Points sind nicht nur Erfahrungspunkte, sondern gleichzeitig auch Nethernets Währung. Für Data Points kauft man sich die im Spiel reichlich vorhandene Ausrüstung die von Minen bis hin zu Wachhunden und Kisten reicht. Außerdem wird die Kommunikation mit anderen Mitspielern mit Pings belohnt. Mit Hilfe von Pings kann man gewöhnliche Ausrüstung aufbessern z.B. Minen zu versteckten Minen upgraden oder eine gewöhnliche Kiste mit einem Passwort versehen.

Als Neueinsteiger besitzt man vorerst keine Klasse. Man ist ein „shoat“ – ein Frischling der den Angriffen erfahrenerer Spieler vorerst ausgeliefert ist. Dies ist allerdings nicht wirklich tragisch. Bereits nach kurzer Zeit hat man das Spiel durchblickt und ist genauso am spielen wie jeder andere Nethernet Mitstreiter.

Das friedliche Leben Nethernets wird von zwei rivalisierenden Kräften gespalten. Wie es auch im echten Leben passiert, lehnen sich die Kräfte des Chaos gegen die Macht der Ordnung auf. Chaos wird von drei Klassen dargestellt: den Seers, den Destroyers und den Vigilantes. Die Seers, zu Deutsch Seher, nutzen Portale um Spieler von einer Seite zur anderen zu teleportieren. Da landet man hin und wieder auf einer interessanten Seite die man sonst nie gefunden hätte. Aufgabe der Destroyer – Zerstörer – besteht darin Seiten zu verminen und gemein kichernd unvorsichtige Opfer aufzulauern. Tritt man auf eine Mine, und trägt man zu dem Zeitpunkt keine Rüstung, verliert man 10 DP. Vigilantes sind die Bürgerwehr Nethernets. Sie rächen sich an den Destroyern für jede Mine, indem sie diese mit St. Nicks angreifen. St. Nicks sind kleine fiese Drohnen die neben einem fliegen und verhindern dass man eine Mine legt. Versucht man das, wird einem ein geringfügiger DP Verlust zugefügt. Da die Vigilantes durch ihre Aktionen den Kreislauf der Gewalt unterstützen zählen diese zu der Chaos Fraktion.

Die Order Fraktion besteht aus den Benefactors, den Pathmakers und den Bedouins. Benefactors hinterlassen überall im Internet ihre Kisten mit nützlichen Geschenken wie z.B. Data Points oder der Rüstung. Pathmakers erstellen Missionen die andere Spieler annehmen können. Die meisten Missionen sind einem bestimmten Thema gewidmet und lotsen einen durch mehrere Seiten, die zu diesem Thema passen, durch. Die letzte Klasse – die Bedouins – surfen mit ihrer dicken Rüstung im Internet und bewahren andere vor Minen. Nebenbei verdienen sie mit ihren weiten Reisen viele DPs.

Vielleicht ist es so manchen schon aufgefallen – jede Klasse hat ein Tool mit dem sie ihre Aufgaben erfüllt. Das ist natürlich kein Zufall. Die Nutzung von Tools bestimmt am ende welcher Klasse und Fraktion man angehört. Die Klasse und Fraktion ist damit nicht festgelegt und kann z.B. durch die Nutzung der Ausrüstung anderer Klassen beeinflusst werden. Der Übergang zwischen den Klassen und Fraktionen geschieht völlig nahtlos. Mit der Nutzung der Tools steigert man außerdem sein Klassenlevel und kriegt nach längerer Spielzeit neue Tricks seiner Klasse beigebracht. Damit bleibt das Spiel immer spannend und dynamisch.

Als würde diese Vielfalt an Optionen und Freiheit im Gameplay nicht ausreichen, haben die Spielentwickler noch mehr auf Lager. Sie führten Badges (Abzeichen) ein die die Funktion der Errungenschaften übernehmen. So gibt es z.B. einen Indie Badge den man für 24 Stunden surfen ohne Googlenutzung kriegt.


Wer jetzt meint dass es in diesem Spiel keine Geschichte gibt hat sich geirrt – jeden Monat schreiben die Spielentwickler einen längeren Text der in die Geschehnisse in Nethernet – den Kampf Chaos gegen Order beschreibt. Jede Geschichte kriegt auch eine Farbenprächtige Illustration die das Vorstellungsvermögen von jedem Spieler noch zusätzlich anregt.

Alles in allem – The Nethernet ist ein Spiel in dem wir für das belohnt werden, was wir sowieso tun würden – Surfen. Es bringt euch neue Interneterfahrungen, neue Bekanntschaften und neuen Spaß am Internet. Probiert es aus!

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