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Bushido, warum sind alle auf ihn hereingefallen?

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Ungelesen 26.12.14, 14:31   #1
TinyTimm
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Standard Bushido, warum sind alle auf ihn hereingefallen?

Vorab - ich weiß welchen Stellenwert die Bild als Nachrichtenorgan hat.
Trotzdem finde ich das dieser Artikel im Hinblick auf den neuesten Skandal Bushidos [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] eine gute Zusammenfassung darstellt,
und zeigt wie weit nicht nur die Bild am Image Bushidos mitgebastelt hat.

Zitat:

Seit Freitag steht die große Frage im Raum, ob der Musiker seine Noch-Ehefrau Anna-Maria Ferchichi (33) geschlagen hat. Sie erstattete Anzeige wegen Körperverletzung im Rahmen häuslicher Gewalt, flüchtete mit ihren Kindern zu ihrer Mutter nach Ganderkesee (Niedersachsen). Dort soll sie nun unter Polizeischutz stehen.


BUSHIDO – VOM GYMNASIAST ZUM „STAATSFEIND NR. 1“

Die zweite große Frage, die im Raum steht: Warum fielen so viele Menschen auf Anis Mohamed Youssef Ferchichi (36), so Bushidos bürgerlicher Name, herein? Der Rapper soll in den letzten Jahren viele Menschen geblendet haben. Doch der Lack ist ab, wie auf den zweiten Blick zu erkennen ist.

Bushido wuchs in Berlin-Tempelhof auf, einer gepflegten Gegend. Sein tunesischer Vater verließ die Familie, als der Junge drei Jahre alt war. Bushido ging bis zur elften Klasse aufs Gymnasium. Dann brach er die Schule ab und lernte wenig später bei einer Ausbildung zum Maler und Lackierer den Rapper Fler kennen.

Bushido wurde auf der Sonnenseite geboren – doch die Schattenwelt zog ihn an. Er legte sich seinen Künstlernamen zu, der „Weg des Kriegers“ bedeutet.

Und wie ein Krieger hat sich Bushido „vom Bordstein bis zur Skyline“ gekämpft, so jedenfalls besingt er seinen Erfolgsweg auf seinem Album (2003), das wegen jugendgefährdender Inhalte auf dem Index steht.

Schon damals waren Bushidos Texte härter als die der rappenden Konkurrenz. Eine Marktlücke. Der junge Mann, der beleidigend auffiel, kam an. Sein Album wird als Meilenstein des deutschen Gangster-Rap bezeichnet. Die Plattenfirma Universal Music nahm ihn 2004 unter Vertrag.

MEDIALE ANFÄNGE


In Interviews von 2003 sehen wir noch einen Rapper, der sich mit Ghetto-Slang durch die Fragen wuselt.

Auf die Frage, welche Musik er in bestimmten Lebenslagen hört, antwortet Bushido: „Ich hör keine Musik, wenn ich ficke, ich hör das Stöhnen von der Ollen, die ich grad bumse – das ist meine Fickmusik. Und der Typ, der schreit, weil ich ihn gerade boxe, der macht meine Ausrastmusik. Ich brauch keine Musik, um mich in bestimmte Gemütszustände zu versetzen.“

Ein Jahr später spricht Bushido im „Taz“-Interview plötzlich andere Töne. Er erklärt, dass es große Unterschiede zwischen dem Rapper Bushido und Privatmenschen Anis Ferchichi gebe. Man möchte es ihm glauben und hofft, dass hinter der harten Schale irgendwo ein weicher Kern steckt.

„Meine Mutter hat mich gut erzogen: Man guckt sich in die Augen, gibt sich die Hand und zieht die Schuhe aus, wenn man in eine Wohnung kommt. (...) Ich möchte immer noch der normale Junge sein, der zu seiner Mama zum Essen fahren kann ...“, sagte der Rapper 2003.

Seine Mutter (starb 2013) wusch laut Bushido die Wäsche für ihren Sohn, er mietete 2004 eine Wohnung gegenüber von ihrer.

POLITISCHES INTERESSE

Was vermutlich viele Menschen erstaunte: Schon vor zehn Jahren plauderte Bushido darüber, dass er sich gern politische Sendungen ansieht.

Das Bild des belesenen Rappers mag faszinieren. Und Sätze wie „Politik ist wichtig, weil man nicht so tun kann, als hätte man damit nichts zu tun“ lesen sich bei Bushido vermutlich spannender als der hundertste Kraftausdruck. Sie lassen Mütter vielleicht ruhiger schlafen, wenn die Kinder aufs Konzert gehen und Worte brüllen, die man versucht hat, zu unterbinden.

Bushido legte sich 2005 einen PR-Berater zu. Sein Image wandelte sich.

2005 bis 2008 wurde Lars Amend PR-Berater von Bushido und schrieb mit dem Musiker die Biografie „Bushido“. Sie sollte Kindheit, Jugend und den Aufstieg des Künstlers zeigen – aber auch seine Skandale beleuchten.

Klingt spannend – so ließen sich vermutlich viele Menschen weiter von Bushido blenden – auch BILD. 2008 veröffentlichte BILD exklusive Vorab-Auszüge aus der Biografie und kooperierte mit dem Rapper. Bushido war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als jugendgefährdend einzustufen, sondern als gesellschaftsfähig.

BUNDESTAGS-PRAKTIKUM

Im Juni 2012 absolvierte Bushido ein Praktikum bei dem schwäbischen CDU-Abgeordneten Christian Freiherr von Stetten. Seriös im Anzug begleitete er den Politiker bei dessen parlamentarischen Aufgaben im Bundestag.

„Er ist hochinteressiert und hochintelligent“, schwärmte von Stetten damals über seinen berühmten Praktikanten. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer befand im Januar 2010 im „Spiegel“, Bushido sei „ein netter junger Mann. Er hat mir seine Lebensphilosophie geschildert. Dass er jungen Leuten Zuversicht schenken und ihnen Mut zum Anpacken vermitteln will, hat mir gefallen.“

Das erklärte Ziel des Rappers lautete, Polit-Karriere zu machen. Eine eigene Partei wollte er gründen und Regierender Bürgermeister von Berlin werden. Nichts schien unmöglich.

ZEITEN ÄNDERN DICH ... NICHT

2010 der Ritterschlag: Film-Mogul Bernd Eichinger (�* 61) findet die Geschichte des Berliner Jungen spannend, so dass er sein Leben unter dem Namen „Zeiten ändern dich“ verfilmt. Und im BILD-Interview sagt: „Schön ist, dass aus der Zusammenarbeit auch eine Freundschaft geworden ist.“

Bushido urlaubt mit Bernd Eichinger in Thailand, isst mit Hannelore Elsner im Berliner Restaurant „Borchardt“, smalltalkt mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer beim Münchner Filmball.

Er lächelt auf dem roten Teppich der Berliner Filmpremiere mit Deutschlands Top-Stars. Damals noch mit seinem jetzigen Feind Kay One kumpelhaft im Arm.

Morgens vor der Premiere war Bushido noch zu Gast bei BILD. Er nahm an der Redaktionskonferenz teil und äußerte sich zur aktuellen Ausgabe. Recht bezeichnend: Am besten gefiel ihm die Sportberichterstattung und das große Foto von Hollywood-Star Megan Fox. „Ich betrachte das Foto mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn ich weiß, die bekomme ich nie ins Bett“, sagte Bushido grinsend.

So machohaft seine Sprüche auch sind, immer wieder gelingt es dem Rapper, auch sanfte Töne von sich zu geben. Sie wirken ein wenig beruhigend. Ehrengast bei der Filmpremiere sei seine Mutter, die er „noch zum Friseur“ schickt und dann „mit einem Wagen abholen“ lässt.

BAMBI FÜR DEN BÖSEWICHT


Der Höhepunkt in Bushidos gesellschaftlicher Karriere: 2011 erhält er den Bambi, den wohl begehrtesten Medienpreis Deutschlands. Jedoch nicht für seine Musik. „Integration“ prangt auf der Trophäe. Der damals 33-Jährige wird als Paradebeispiel gelungener Integration ausgezeichnet.

Dass er auch mit schwulen- und frauenfeindlichen sowie gewaltverherrlichenden Passagen berühmt geworden ist, war damals kein Hindernis. „Musik ist eine Kunstform, der bewusste Tabubruch ein Stilmittel des Raps“, hieß es in einem Statement, das der Burda-Verlag einen Tag vor der Verleihung herausgab.

„Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel sagte während der Verleihung: „Unser nächster Preisträger polarisiert.“ Laudator Peter Maffay – kurz zuvor mit Bushido im Tonstudio – gab zu, nicht besonders viel über Bushido zu wissen, „... aber wir sind beide Musiker. Wir rudern manchmal raus, ohne das gegenüberliegende Ufer zu kennen. Der Weg ist das Ziel“. Ja, Bushido hat vermutlich viele Menschen geblendet.

2013 – DER TIEFE FALL


Auf den Höhepunkt folgt der Fall. Das ist oft so. Bei Bushido beginnt der Niedergang im Jahr 2013.

Im April veröffentlichte der „Stern“ einen umfangreichen Artikel über die Beziehungen von Bushido zu dem Abou-Chaker-Clan. Diese Großfamilie hat laut Berliner Staatsanwaltschaft mafiöse Strukturen. Laut „Stern“-Bericht sollen sich der Rapper und Clan-Mitglied Arafat Abou-Chaker wechselseitig Generalvollmachten über ihr gesamtes Vermögen erteilt haben.

Am 12. Juli veröffentlicht Bushido mit Rapper Shindy den Song „Stress ohne Grund“. Mit Wirkung zum 19. Juli 2013 landet der Song wegen jugendgefährdenden Inhalts auf dem Index. Jetzt „polarisiert“ Bushido nicht mehr. Er ist einen Schritt weiter gegangen.

HETZE GEGEN POLITIKER

Die angestrebte Politik-Karriere gibt es nicht mehr. Stattdessen rappt Bushido nun gegen die Berufsgruppe. Zeilen wie „Ich will, dass Serkan Tören jetzt ins Gras beißt“ oder „Ich schieß auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz“ werden als Anstiftung zum Mord gedeutet.

Die im Song erwähnten Politiker Klaus Wowereit (SPD) und Serkan Tören (FDP) erstatteten Strafanzeige. Renate Künast (Die Grünen) forderte ein Ermittlungsverfahren gegen Bushido. Heino erklärte, Bushidos „kriminelle Energie muss dringend gestoppt werden“. Er forderte die Aberkennung des Integrations-Bambis – nachdem er seinen eigenen Bambi wegen Bushidos Auszeichnung bereits zurückgegeben hatte.

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien bezeichnete Inhalte von Shindys Album als „verrohend“, zu „Gewalttätigkeiten anreizend“ und diskriminierend gegenüber Frauen und Homosexuellen.

Im September 2013 erhob die Staatsanwaltschaft Berlin wegen diverser Texte Anklage gegen den Rapper wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Gewaltdarstellung. Zwei Monate später wurde die Anklage mit Hinweis auf die Kunstfreiheit abgewiesen.

BUSHIDO UND KAY ONE

Erst brüderliche Freunde, nun verbitterte Feinde. Am 22. November 2013 veröffentlichte Bushido den Diss-Track „Leben und Tod des Kenneth Glöckler“ (so Kay Ones bürgerlicher Name).

Im Video hält Bushido einem Mann, der Ähnlichkeit mit Kay One hat, eine Pistole an den Kopf. Bushido kidnappt ihn, „dichtet“ dazu fragwürdige Hass-Passagen gegen seinen ehemaligen Freund. Ende November 2014 kam die Antwort: Kay One veröffentlichte „Tag des jüngsten Gerichts“.

Der Track sollte wohl dazu gut sein, Kay Ones Ehre zu retten und seine Sicht der Feindschaft zu erklären. Es sollte ein perfekt inszenierter Rückschlag werden – 25 Minuten lang. Prompt kam eine Abmahnung durch Bushidos Frau Anna-Maria, die im Kay-One-Track erwähnt wird.

GEFALLENER FAMILIENVATER

Anna-Maria war es, die Anfang Dezember die Abmahnung durch ihre Anwälte verschickte. Gegen Kay One. Und sie ist es nun, die ihren Ehemann Bushido, den sie 2012 heiratete, wegen häuslicher Gewalt angezeigt hat. Der Gipfel des tiefen Falls des Rappers, der sich in der Vergangenheit doch so oft so märchenhaft über seine Familie und das Wort Ehre ausließ. Der mit seiner Noch-Ehefrau drei gemeinsame Kinder und Anna-Marias Sohn aus einer früheren Beziehung in Berlin großzog. Bis vor knapp einer Woche.
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Irgendwie erinnert mich das Gejammer an einen ähnlichen Fall, wenn auch der Hauptdarsteller um einige Kaliber gefährlicher als Bushido war.
An den Österreicher Jack Unterweger. Zuerst als Knastpoet bis in die höchsten (auch politischen) Kreise gehipt, und nach seiner Entlarvung als Serienkiller die selbe Frage wie bei Bushido ...
"Warum sind alle auf ihn hereingefallen?".
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