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Triple Boot: iAtkos ML2 + Windows 8 + Ubuntu 12.10

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Ungelesen 22.02.13, 17:16   #1
rumpumpel1
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Standard Triple Boot: iAtkos ML2 + Windows 8 + Ubuntu 12.10

Hier kommt eine Anleitung, wie man die drei Betriebssysteme Mac OS, Windows
und Linux auf einem Rechner installiert. Konkret gemacht habe ich das mit einem
Lenovo X230 und einem PC mit einem Gigabyte GA-H67A-UD3H-B3, jeweils mit HD4000.

Wenn jemand noch nie ein Dual-Boot System aufgesetzt hat, dann ist er hier fehl
am Platz. Dies ist keine Schritt-für-Schritt Anleitung, sondern ich werde hier
eher in groben Zügen beschreiben, was man machen und beachten muß.

Auswahl der Distribution: bei Windows 8 keine Auswahl, bei Linux habe ich mich
für Ubuntu entschieden, es müsste jede andere Distro auch tun, solange sie auf
grub-2.00 basiert. Bei Mac OS gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:
man hat eine funktionierende OS X Installation (oder einen Mac) und besitzt eine
gekaufte Version von OS X, oder man besitzt keines von beiden. Für mich kam nur
letzteres in Betracht. Damit bleibt meines Wissens nur iAtkos ML2 übrig.

Einige nützliche Webseiten für OS X:
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Auf den iAtkos Seiten gibt es auch relativ ausführliche Infos zum Triple Boot.
Leider sind diese Infos nicht mehr aktuell und stimmen für neuere Linux Distros
nicht mehr.

Eine Bemerkung vorweg: Windows und Linux sind für keine spezielle Hardware
entwickelt und bringen eine Vielzahl von Treibern mit. Bei OS X ist das ganz
anders: es sind ausschließlich die Treiber vorhanden, die für eine aktuelle
Mac Version benötigt werden. Alles andere bleibt außen vor. Es empfiehlt sich
also im Vorfeld die eigene Hardware mit Kompatibilitätslisten in den Foren
abzugleichen (WLAN !).

Apple Rechner haben kein BIOS, sie setzen auf EFI auf. Trotzdem müssen wir das
BIOS so einstellen, dass es im BIOS Modus startet. Je nach Rechner heißen die
Einstellungen etwas anders:

BIOS Einstellungen: UEFI/Legacy Boot: Both
UEFI/Legacy Boot Priority: Legacy First

Hat euer Rechner keine solchen Einstellungen, dann braucht ihr auch nichts zu
ändern.

Disk Layout: um die Sache einfach zu halten, habe ich ein minimales layout
gewählt: für jedes System eine Partition zuzüglich einer EFI Partition für
OS X und eine winzige bios_grub Partition für Linux.
Beim Partitionieren ist folgendes zu beachten: OS X will einen GPT (GUID
Partition Table), Windows will einen MBR und Linux kann mit beidem leben.
Die Lösung ist eine Hybrid-Partitionstabelle. Wir starten also mit einer Disk,
die einen leeren GPT enthält (und NICHT eine msdos Partitionstabelle).
Bei einem GPT ist der erste Block identisch mit einem MBR, nur dass dieser
immer eine vollständig belegte Festplatte zeigt. Bei einer Hybrid-Partitions-
tabelle enthält nun dieser MBR reale Werte, die den ersten 4 Partitionen
entsprechen, der Rest wird als unallocted space angezeigt. Auf meiner
SSD sieht das dann so aus:

/dev/sda1 fat32 200 MB boot
/dev/sda2 hfs+ 120 GB
/dev/sda3 ntfs 230 GB
/dev/sda4 unbekannt 33 MB bios_grub
/dev/sda5 ext4 120 GB

Wenn nun jemand gewohnheitsmäßig zu GParted greift: Finger weg!
OS X nutzt eine spezielle journaled Version des HFS+, mit der GParted nicht
umgehen kann. Es bleibt uns nichts anders übrig, als den Disk Manager von
iAtkos ML2 zu nutzen, da dieser mit der journaled Version umgehen kann. Damit
legen wir aber erst nur die drei großen Partitionen an, also die OS X Partition
sowie die Windows und Linux Partition. Die letzteren beiden erst mal als FAT.
Die kleine Partition /dev/sda1 wird immer automatisch vom Disk Manager erzeugt,
aber von diesem nie angezeigt. So ähnlich wie sich Windows auch versucht, eine
zusätzliche Partition für den Bitlocker einzurichten. Die bios_grub Partition
richten wir erst ganz am Ende ein, unmittelbar bevor wir linux installieren.

Wer Erfahrung mit grub-2.00 hat wird sich villeicht wundern, warum wir die
bios_grub Partition brauchen. In der Tat versucht sich grub-2.00 zuerst einmal
in einem Bereich gleich hinter dem GPT einzunisten. Gparted berücksichtigt das
auch, und läßt entsprechend Platz beim Einrichten der ersten Partition. Der
Disk Manager von iAtkos ML2 tut das aber nicht. Und da man in diesem Disk
Manager den Anfang der ersten Partition auch nicht verschieben kann, muß man
wohl oder übel mit einer extra bios_grub Partition leben. Und ja: es ginge auch
ohne diese Partition, jedoch funktionieren dann die altbekannten Kommandos wie
grub-install nicht ohne weiteres, da erschien mir die zusätzliche Partition als
das kleinere Übel.

Nun zur Frage, mit welchem Bootmanager wir leben möchten. Im Prinzip haben alle
drei Systeme einen Bootmanager. Den Windows Bootmanager schließe ich gleich mal
aus. Mit dem wird man vermutlich nie ein Mac OS booten können. Verbleiben nur
noch der Chameleon der iAtkos ML2 Distro und grub von Linux. Chameleon war mal
in der Lage eine Linux Partition zu erkennen und zu starten. Mit dem neuen grub
kommt es jedoch nicht klar. Damit verbleibt nur der grub. Daraus folgt: Linux
zuletzt installieren, da jedes System sich im GPT so verewigt, als ob es nichts
anders auf der Welt gäbe.

Noch ein paar Tips zum Boot-Medium: man kann alles von CD installieren, von
einem USB Stick geht es aber bedeutend schneller. iAtkos ML2 findet man in den
Foren auch als Image für USB Sticks. Bei Linux kann man so einen Stick direkt
erstellen und für Windows gibt es zahlreiche Anleitungen.
Bei meinem Lenovo musste ich nur an einer Stelle aufpassen: während man bei der
Windows Installation ab dem 2. Boot gefragt wurde, ob man von der CD booten
möchte, galt das für einen USB Stick nicht: hier wurde ohne Rückfrage wieder
der USB Stick gebootet, wenn man nicht schnell genug per F12 das Boot Device
ändert. Und nochr ein Tip: macht euch auch ein bootfähigen Stick mit GParted
Live, das ist sehr nützlich.

Wir beginnen also mit der Installation von iAtkos ML2. Grundsätzlich muß man
eines wissen: durch die sehr experimentelle Treiberunterstützung ist der Umgang
mit dieser Distro eher als herausfordernd zu bezeichnen. Hier wird viel Bereit-
schaft zum Experimentieren gefordert. Hat mich an die Zeiten von linux-0.98
erinnert. Eine der wichtigsten Boot-Optionen (auch schon bei der Installation!)
ist das -x. Dabei werden nur die allernotwendigsten Treiber benutzt und man kann
damit eigentlich immmer booten. Nicht vergessen: deutsche Tastatur: '-' ist 'ß'.
Zuerst mit dem Disk Manager drei Partitionen einrichten. Als nächstes die
Optionen festlegen (hier für meinen Lenovo):
Bootloader:
Grafik Auflösung 1366x768
Apple Boot Logo
Patch:
Mac Model = MacBook Pro 9.1
Treiber:
PS/2 - ganz wichtig: sonst tut weder Maus noch Tastatur!
Laptop Akku
Grafik = HD3000 nicht HD 4000!
Dann installieren und sich hoffentlich an der schönen neue Mac Oberfläche
erfreuen.
Tastenbelegung:
Win-Taste + l = @
Win-Taste + n = ~
Win-Taste + Shift + 7 = \

Als Nächstes kommt Windows dran. Über die Installation brauche ich nichts weiter
zu erzählen. Das sollte alles funktionieren. Ihr müßt nur ganz am Anfang die
Installationspartition formatieren, damit aus dem fat32 ein ntfs wird. Solltet
ihr je eine Fehlermeldung bekommen, dann GParted booten und folgendes Kommando
ausführen: gptsync /dev/sda. Damit wird der MBR Teil des hybriden GPT wieder
aktualisiert. Danach sollte Windows nicht mehr protestieren. Dieses Kommando
muß man immer dann ausführen, wenn man mit GParted etwas geändert hat. Selbst
wenn es nur ein Boot-Flag war!

Als letztes wird linux installiert. Dazu müssen wir aber jetzt mit GParted die
bios_grub Partition erstellen. also die bisherige fat32 Partition löschen und
die kleine bios_grub Partition ohne Format und die eigentliche linux partition
als ext4 anlegen. Ich habe mir eine swap Datei eingerichtet, aber ihr könnt euch
natürlich an dieser Stelle auch eine swap Partition einrichten.
Das abschließende gptsync /dev/sda nicht vergessen!
Zur Installation selber brauche ich nichts erzählen. Das sollte alles tun.

Nach der Installation sollte man zur Sicherheit den GPT sichern. Muß man später
einmal Windows oder OS X nach-installieren, kann man den ursprünglichen GPT
wieder herstellen: dd if=/dev/sda of=GPT.dat count=35 bs=512

Zumindest Ubuntu erzeugt Boot-Einträge für Windows und Mac OS. Selbst der für
Mac OS funktioniert (nur 64 Bit), jedoch hat dieser Eintrag einen entscheidenden
Nachteil: er bootet Mac OS direkt unter Umgehung des Bootloaders. Da wir damit
keine Möglichkeit mehr haben, Boot-Parameter anzugeben, ist diese Lösung
eigentlich ein no-go.
Abhilfe: Wir machen folgenden Eintrag in /etc/grub.d/40_custom

menuentry "MacOS Chameleon" {
insmod hfsplus
set root='(hd0,msdos1)'
search --no-floppy --fs-uuid --set=root c47dd597b1bfd0bf
multiboot /boot
}

Die UUID des Mac OS müsst ihr anpassen. Hier nicht die Ausgabe von blkid
verwenden, sondern die UUID aus dem vorhandenen Booteintrag für Mac OS
übernehmen. Nach update-grub sowie grub-install /dev/sda können wir nun
Chameleon starten und auch Boot-Parameter angeben.

Abschließend noch ein paar Tips für das Mac OS.
Der Bootvorgang dauert sehr lange. Zwischendrin kann sich mal 20 Sekunden nichts
tun, bevor es weitergeht. Also nicht unruhig werden, einfach warten.
Der Boot-parameter -v zeigt euch ganz ähnlich wie bei Linux die System Konsole.
Wenn der Bootvorgang mit "root device not found" hängen bleibt, bedeutet dies,
das der Zugriff auf die Festplatte nicht klappt. Ev. hilft es hier die
AHCIInjector.kext durch AHCI_Extended_Injector.kext zu ersetzen (sucht in den
Foren danach).
Wichtig ist: ihr müßt darauf achten, dass Quartz ******* (Grafikbeschleunigung)
tut, sonst könnt ihr nicht mal ein Video anschauen.

Ab hier überlasse ich eurem Schicksal, Viel Erfolg und frohes kexten!
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