[RytanosaurusFlex]

Okay, der Titel ist vielleicht ein bisschen Clickbait.
Hier ist jedenfalls die Story die mir bevorsteht, in die ich eigentlich keinen involvieren wollte, aber nachdem ich dieses Board gefunden habe, gedacht habe es wäre ganz interessant eure Meinung dazu zu hören.

Im Februar beende ich voraussichtlich meine Ausbildung zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik. Ich will definitiv nicht weiter in meinem aktuellen Betrieb arbeiten. Der Schuppen macht mich sowas von depressiv, wir sind nur zu viert, die Arbeit ist stressig und man wird immer nur angemault.
Mein Chef würde mich jedoch definitiv übernehmen. Das Jahr lief schlecht für den Betrieb und ich bin die einzige Person die bei uns Stapler fährt und WIG Schweißen kann. Er weiß auch noch nichts von meinen Plänen DEM Betrieb zu wechseln und geht davon aus dass ich die nächsten paar Jahre bleibe. Ich habe mich natürlich auch nie gegen meinen Chef gewehrt wenn es Stress gab oder wieder nur gemotzt wurde. Für ihn bin ich der Junge der gute Noten in der berufsschule hat und immer brav "Ja" sagt.

Ich wollte seit Dezember langsam mal damit um die Ecke kommen um ihm zu sagen dass er sich besser nach jemand neuem umschaut. Doch immer wenn ich das Gespräch anfangen will kommt er mit etwas, was die Situation so unangenehm macht dass ich es dann lasse. zB. "Zum Glück bist du auskuriert, stell dir vor du wärst heute krank gewesen und hättest gefehlt."... "ja stell dir mal vor dass ich ab Februar komplett fehle "

Ich hab bis jetzt aber auch immer zurück gehalten weil ich noch keinen neuen Job in meiner neuen Heimat habe. Einige Personalfirmen haben mich aber bereits auf ein Gespräch eingeladen worauf ich definitiv zurück kommen werde falls ich bis Ende Ausbildung noch keine neue Arbeit habe.

Jedenfalls bleiben mir zwei Optionen:
Es ihm irgendwann beichten und dann blöd dastehen weil ich keine Erklärung dafür hab warum ich es erst jetzt sage und dann den Rest meiner Ausbildung damit leben dass er mich fertig macht. Ich hör ihn schon in meinem Kopf "Das müssen wir jetzt noch fertig kriegen weil du ja im Februar weg bist und jetzt hab ich riesen Stress hier und muss strafe zahlen da und bla bla"
Oder ich warte ab und schaue ob er einfach davon ausgeht dass ich nach der Prüfung wieder komme und einen Vertrag unterschreibe. Weil dann würde ich einfach nichtmehr kommen. Nur einen netten Brief zurücklassen mit meinen Werkstatt Schlüsseln drin.

Klar ist die einzig sinnvolle und normale Option die erste, ich hatte es einfach schon lange sagen sollen. Aber mein Chef denkt eben nicht so von mir. Er hält es garnicht für möglich dass ich woanders anfange, hat sogar behauptet wir (Geselle und ich) würden keine 10 Minuten in einem anderen Betrieb überleben weil wir solche pfuscher sind.

Naja jedenfalls müsste ich mir das einfach mal von der Seele schreiben und hoffe der ein oder andere hat dazu eine Weisheit für mich.
Schönen Tag noch

[Thorasan]

Du hast einen Ausbildungsvertrag, diese sind zunächst mal befristet. Sofern kein Gespräch über einen weiteren folgt, bist du quasi übernommen, wenn du nach bestehen der Prüfungen und auslaufen des Vertrags nicht weggeschickt wirst, oder der Vertrag ist regulär beendet, wenn du eben nicht mehr kommst.

Der Fairnes halber solltest du zu ihm gehen und ihm sagen, dass du nicht mehr weiter kommen wirst. Soviel Eier sollte man im Leben halt schon haben.
Achte nur drauf, was in deinem Vertrag steht. Ob er sich mit bestehen verlängert, ob er bis nach den Prüfungen oder bis Herbst läuft usw.

[RytanosaurusFlex]

In der Berufsschule hieß es nach der Prüfung wäre Sense, kurz im Vertrag geguckt, geht bis 28.02.
Naja ich werd schon noch dazu kommen das Gespräch zu führen.

[Silent Rob]

Meines Wissens ist es so, dass man nach erfolgreicher Ausbildung definitiv nicht automatisch übernommen wird. Ein Arbeitsvertrag als Geselle/Facharbeiter ist erforderlich.
Wenn du nicht aus den Puschen kommst, und du bis dahin nichts neues findest, dann würde ich zunächst dort bleiben bis ich eine entsprechende Stelle gefunden habe.
Alles besser als ein "Arbeitsuchend" im Lebenslauf stehen zu haben!

[lmma]

Moin.. Mal ein schwung aus dem "echten Leben".. Bleib da! Das nur vorweg.. Heute wo anders neu durchstarten wird (als frisch gebackener Geselle ) nicht unbedingt das Zuckerschlecken!
Sei froh, wenn dein jetziger Chef dir "mut" macht.. Laut Gesetz und Handwerksehre ist das so oder so ein ungeschriebenes Amtsschreiben, dass du ganz normal nach deiner Praktischen und Theoretischen Prüfung und dem Gesellenbrief dann in den Betrieb gehst.. Normal wird auch der fieseste Sklaventreiber-Kollege aus der Lehrzeit dich fragen wie es gelaufen ist.. Und der Chef sollte es wert sein (egal was für ein Arsch er/sie doch immer war) , den Respekt zu zollen, dass jener dir die letzten 2 (bzw 2,5 Jahre) die Schule, die Zeit im Betrieb, die Weihnachtsfeiern und auch den Urlaub finanziert hat.. Und dann die Löblichste Option.. Du kannst am folgetag GANZ normal in den Betrieb gehen, dich Einstempeln, an dein Arbeitsplatz gehen und BEVOR du das Material anfasst oder eine Maschine anwirfst, wirst du dem Chef oder seinem direkten Unterstellten (wenn er nicht da sein sollte - Z.B. Vorarbeiter, Hallenmeister) einen schönen guten Morgen wünschen, durch die Blume nochmal bekanntgeben das der Gesellenbrief in deinm "Heimbüro" eingerahmt hängt und nett fragen, was oder wo du heut durchstarten kannst.. INSOFERN niemand dich aus der Chefetage direkt anweist nach hause zu gehen, wirst du Stillschweigend und regulär übernommen. Getreu dem geregelten und in der Tariflich abgestimmten Lohnklasse. Du kannst natürlich am ende des Monats fragen, ob es eine möglichkeit gibt den Lohn zu erhöhen (mehrarbeit, Überstunden etc..) dann kann man dort ggf eine Lohnverhandlung starten.
Das solltest du erstmal so machen.. Denn solange du in Lohn und Brot stehst, kannst du paralell immer noch einen anderen betrieb suchen, ABER: Da du nun ausgebildet bist, dann fest im Team eingebunden, bist du Teil des kleinen aber Familiären Unternehmens.. Werf das nicht achtlos weg. Sei froh, das du einen Betrieb hast.. In den "Lohnunternehmen/Personalerdiensten" wirst du ausgebrannt, verscherbelt, geködert, verarscht und am ende eh der Dauer-Sklave.. Keine debatte mit irgendwelchen Zeitungswissen oder statuten.. Ich komme aus dem Handwerk und seit bald 25 Jahren ist es eben nunmal kein Rosa-Einhorn-Püpschen mehr auf dem echten Markt! Jahr zu Jahr wird es beschissener: Hilfstätigkeiten, 400-E-Jobs, Aushilfen oder Leiharbeiter (müssen ja auch was verdienen und leben! Selbstgänger) aber leider ist es nunmal nicht für mich persönlich verständlich, wie einem Wirtschaftsprüfer, der zig Gesellen rausrechnet und stattdessen nur "Nummern" aus einem Personal-Dienstleistungsunternehmen reinholt, und jener, oder ein Chef (scheiss mal auf die Wirtschaftlichkeit) sich dem annimmt und dann noch glaubt, dass der Betrieb in Zukunft eine selbige haben wird.. Ich wünsche dem Wirtschaftsprüfer so oder so die Seuche, ebenso dem Chef, der auf kosten der Arbeiterschaft diese dann entlässt.. Aber das alles ein anderes Thema.. Bleibe in dem Betrieb.. Lehrjahre sind keine Herrenjahre.. Dann aber wird alles besser.. Vorallem wenn du Quallifikationen hast.. Und zu deinem Chef, der euch als Pfuscher bezeichnet.. So sind die meisten eben.. Meiner hieß damals Siggi-Mc-Scheisse.. "Da hast wieder mal Riesenscheisse gebaut, Jung.. (Wenn ER das Bohrfutter in den 2to-Kupferblock reingeschranzt hat und alles in die Spähnekiste kam..)!" oder "Da haben WIR ja wieder die Kuh vom Eis geschafft (Wenn ICH dann wieder mal OHNE Ihn alles nach Vorgabe erledigt hatte oder die Maschinen alle schon vorbereitet und Programmiert hatte..) ! " So is das eben.. Aber am ende wirste Zufrieden lächen und deinen festen Job haben.. Und gutes Geld!
Ich hoffe das ich dir mit meiner Erfahrung etwas "energie" geben konnte! Viel Erfolg zu deinen Prüfungen! Und vergiss nicht rechtzeitig die Berichtshefte (MIT den Feiertagen und richtigen Zeiten :d ) fertigzumachen - Auch keiner Tip: Gerade die Wochen, wo Feiertage sind: Geb dir besonders Mühe, ggf mal ein kleinen Einblick in ein besonderes Werkstück oder Verfahren geben.. Das ließt der Prüfer gern und gibt einen guten Start in den Mündlichen teil

[0815pogo]

Zitat von lmma

... dass jener dir die letzten 2 (bzw 2,5 Jahre) die Schule, die Zeit im Betrieb, die Weihnachtsfeiern und auch den Urlaub finanziert hat..

Ist ja her umgekehrt, dass die Mitarbeiter dem Chef den Laden erarbeiten.

Aber sonst ack

[Walker2017]

Lehne bei Vertragsverlängerung ab und fertig? Musst du gar nichts vorher besprechen. Ich würde dem Betrieb eh noch eine mitgeben, wenn man dort so behandelt wird. Du bist dem Betrieb, dem Chef keine Rechenschaft schuldig.

[Shao-Kahn]

Zitat von 0815pogo

Ist ja her umgekehrt, dass die Mitarbeiter dem Chef den Laden erarbeiten.[…]

Lehrlinge ausbilden kostet einem Betrieb viel Geld.
I.d.R. ist das Geld aber gut angelegt.

Ich sehe das genauso wie Imma. Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Da muss man als Handwerker einfach durch. Das ist so, das war so und das wird auch so bleiben. Und was ich aus Deinem Geschreibe so raus lesen konnte, war/ist es im Grunde nicht schlecht da, wo Du bist.

Wenn Du nicht unten anfängst, kannste nicht weiter aufsteigen

@Walker: Ich weiß ja nicht, ob Du im RL auch so tough bist, oder in der Anonymität des Internets nur einen auf dicke Hose machst, aber mit so einer Einstellung wirst Du nie nen Chef finden, der dir passt. Genauso wirst Du mit der Einstellung nie einen Chef finden, dem Du passt. Und ehe Du dich versiehst, haste zehn verschiedene Jobs in zwanzig verschiedenen Betrieben hinter Dir, bevor Du 20 bist.

[Walker2017]

@Shao-Kahn
Wenn man keine Ahnung hat, die du hier offensichtlich nicht hast, einfach mal den Lümmel ruhig halten. Mit dieser Einstellung arbeite ich seit über 15 Jahren für einen Chef, einen guten Chef, der eben nicht so eine miese Rinde ist, wie der von RytanosaurusFlex. Wenn ich wieder 20 sein könnte, dann müsste ich dir da auch widersprechen, da es eben nicht der Realität, meinem echten Leben entspricht. ^^ Hatte da nie Problem.

Das hat auch nichts mit knallhart (tough) zu tun. Du sprichst von "so einer Einstellung" und ich spreche vom Verlassen der miesen Firma. Hast du meinen Text überhaupt gelesen? Es geht nicht darum Arbeit zu erhalten, sondern Arbeit loszuwerden. Wenn der Chef ein Arschloch ist, möchte er auch wie ein Stück Scheiße behandelt werden. Das ist ja oft ein Ausdruck innerer Wünsche. =) Nur macht man das nicht, solange man den Job behalten möchte. Aber doch am Ende, da ist der Zeitpunkt gekommen und zwar nicht der Zeitpunkt des Rosettenleckens, nein, das war vorher.

Jedenfalls würde ich ganz bewusst nicht lange in so einer Firma bleiben, da das irgendwann an der Substanz frisst und man sich eine einfache Frage stellen sollte. Was ist mir wichtiger? Mein eigenes Leben, meine Gesundheit, meine Nerven oder die des Chefs bzw. der Firma? Die einzige wahre Antwort sollte für jeden sehr einfach sein.

[Shao-Kahn]

Zitat von Walker2017

@Shao-Kahn
Wenn man keine Ahnung hat, die du hier offensichtlich nicht hast[…]

Dann gib ein ganz konkretes Beispiel, woran Du das erkannt hast. Müsste ja ganz einfach sein.

[stinkepups]

Zum Thema Vertrag:

Mit beenden der Ausbildung, also deiner Prüfungen, würde theoretisch dein Arbeitsverhältnis enden, außer folgende drei Fälle treten ein: du unterschreibst einen Arbeitsvertrag in diesem Betrieb (der kann theoretisch zeitlich begrenzt sein) , du gehst nach bestandener Prüfung in den Betrieb, wirst nicht nach Hause geschickt, dann ist es arbeitsrechtlich ein Vertrag unbefristeter Natur oder du fällst durch deine Prüfung und bleibst Azubi (da bitte schauen was die (Mantel)Tarifverträge sagen).

Du musst nicht kündigen, gehst du nicht mehr hin, ist es uncool es vorher nicht zu sagen, es bleibt aber sein Problem. Bei nur vier Mann wäre ich vorsichtig, da gelten eh besondere Kündigunsgregelungen, auch für Gesellen, zum Nachteil des Arbeitnehmers.

[vista1911]

ich hatte eine ähnliche Situation.. Zwar nicht als Metaller... (wurde dort rausgeschmissen wegen krankheit... [ZU LANGE STORY]) Aber! Ich kann selber aus Erfahrung sprechen!

Mach dich Seelisch und Moralisch nicht kaputt indem jeden Tag der chef oder sonst wer dir irgendwas an den Kopf wirft... Ich hatte es in meiner 2.ten Ausbildung so.. Chef als so eigentlich ganz nett.. Nur hintenrum war er ein Arsch.. Erzählt in der Weltgeschichte herum ich hätte im Handwerk 2 Linke hände.... Nur blöd dass ich am Auto alles soweit selber mache was zuhause geht... Nur blöd dass ICH IHM seine scheiss EDV hochgezogen habe... Aber wenn man selber nicht will.. P E C H !! Naya Lange story wie schon geschrieben.. Aber ich klinke an dem Punkt mit dem Weggehen wieder ein..

Ich Ausbildung abgeschlossen... Bin den darauf folgenden Tag auch normal in den Betrieb gegangen.. und nun-ja.. im Hintergrund nach etwas anderem ungesehen... Nachdem ich was anderes gefunden habe.. Habe ich dem Chef dann meine Kündigung in die Hand gedrückt.. er war schon erstaunt... Aber für mich war im Vordergrund klar: Das geht so nicht weiter...

Ja, der neue Job hielt nur kurz an... War dann auch wieder auch auf der suche und jetzt im letzen Dezember habe ich dann endlich wieder was neues gefunden.. (Maschinen und Anlagenführer / Helfer) Ich kann mich nicht beklagen! Klar ein bischen anschiss gemekere gehört zur arbeit... ABER das ständig die ganzen 8 Stunden bei der Arbeit / in der Pause ?! Ne sry... Da bin ich weg..

Naya so haste mal von jemanden noch eine "Storry"

Was du draus machst ist dir überlassen! Ich wünsche dir trotzdem alles gute viel Erfolg und! ein schönes Wochenende!! :-)

[Credence]

Die Geschichte kenne ich. Bei mir war es die Ausbildung zum Zierpflanzengärtner.

Du bist Deinem Chef KEINE Rechenschaft schuldig über Deine Berufspläne!
Ich würde mit Ihm erst reden, wenn Du ein anderes Arbeitsverhältnis sicher in der Tasche hast. Er kann Dir dann ein Angebot machen und Du kannst abwägen, was Du machen willst.

Dein Problem wird ähnlich wie meines (vor 16 Jahren) sein: Du hast als kleiner Noob da angefangen und jetzt fehlt Dir der Abstand zum Chef um Deine Interessen fachlich durchzusetzen. In einem anderen Betrieb könntest Du Dich besser "verkaufen", Du bist nicht mehr der Ex-Lehrling sondern ein gut ausgebildeter Geselle mit guten Schweißfähigkeiten...
In einem Kleinbetrieb geht´s meistens stressig zu, es sei denn, der Chef ist ein guter Planer und ein Mensch, der seine Mitarbeiter motiviert und fördert.

In der Industrie verdienste meist wesentlich mehr als im Handwerk.

Egal wofür Du Dich entscheidest:
-es gibt in jedem Betrieb ein Arschloch!
-Du weißt erst nach einiger Zeit ob die Entscheidung für Dich richtig war

Geh Deinen Weg, sei mutig und scheue Dich nicht weiterzuziehen, wenn Dir danach ist.
Viel Erfolg!

[Erik/Schreier]

Zitat von Credence

Du bist Deinem Chef KEINE Rechenschaft schuldig über Deine Berufspläne!
Ich würde mit Ihm erst reden, wenn Du ein anderes Arbeitsverhältnis sicher in der Tasche hast.

Arbeitgeber setzen sich vor der Einstellung mit höchster Warscheinlichkeit mit den ehemaligen AG in Verbindung um zu erfahren wie es um die Moral bestellt ist und aus welchem Grund das Beschäftigungsverhältnis beendet wurde, eine Top voraussetzung falls der AG von seinem Glück noch nichts weiß. Selbiges gilt wenn ausdrücklich eine Beurteilung beantragt wird.

Falls im Lehrvertrag zusätzlich noch eine Übernahmeklausel aufgeführt ist besteht von seiten des AG zusätzlich dazu noch ein Anspruch auf die Kündigungsfrist falls er nicht Zeitnah eine Änderung angibt.

Zitat von Credence

Du hast als kleiner Noob da angefangen und jetzt fehlt Dir der Abstand zum Chef um Deine Interessen fachlich durchzusetzen.

Wie soll er auch seine Interessen durchsetzen wenn er nichteinmal in der Lage ist gegenüber seinem AG die Probleme und Bedenken anzusprechen die er bereits hat.

Zitat von Credence

In einem anderen Betrieb könntest Du Dich besser "verkaufen", Du bist nicht mehr der Ex-Lehrling sondern ein gut ausgebildeter Geselle mit guten Schweißfähigkeiten...

Nein, in einem anderen Betrieb ist er einer von vielen, Metaller gibt es wie Sand am Meer und selbst ich habe bei meiner Ausbildung zum Elektroniker im ersten Lehrjahr einen Schweißerpass erhalten.

In seinem alten Betrieb kann er Störfaktoren anführen und verlangen dass sie abgestellt werden falls er den Arbeitsvertrag unterschreiben soll, kann sie in diesem sogar rechtlich geltend aufführen lassen.

Falls er sich in einem neuen Betrieb unwohl fühlt kann er zwar Forderungen stellen wird jedoch mit hoher Warscheinlichkeit auf tabue Ohren stoßen und gegen jemanden ersetzt der mit dem Bedingungen zurechtkommt. Macht er das zu oft findet er nichteinmal mehr ein Bewerbungsgesrpäch.

Zitat von Credence

In der Industrie verdienste meist wesentlich mehr als im Handwerk.

Die Industrie beschäftigt 50% Zeitarbeitskräfte und 15% Behinderte. Die restlichen 35% setzen sich aus selbst ausgebildeten Kräften, studierenden und studierten zusammen. Ausnahmen gelten lediglich für AN aus einem Zeitarbeitsverhältnis die über einen längeren Zeitraum beim selben Betrieb tätig waren, diese werden nach 2 - 3 Jahren meist als Schichtleiter oder ähnliches vom Betrieb übernommen. Als Zeitarbeiter bekommt man im übrigen ebenfalls einen Helferlohn da das Berufsfeld meist fließend ist.


Des weiteren ist zu beachten dass eine Ablehnung des Arbeitsvertrages ohne die Aussicht auf eine sichere Alternative (das bedeutet eine Zusage eines anderen Arbeitgebers mit Termin des Arbeitsbeginns) Das Amt berechtigt ist Leistungen zu streichen was bedeutet dass du bis zu 3 Monate einkommenslos bist. Das selbe gilt bei Aufhebung des Arbeitsvertrages von seiten des AN ohne triftigen Grund. Solltest du sich auf Depressionen beziehen wird dies durch eine Amtsärztliche Untersuchung festgestellt.

Die bestmögliche Lösung ist vermutlich, besonders bei kleinen Betrieben vor Unterzeichnung des Arbeitsvertrages die Misstände und Probleme bei den Kolegen und dem Arbeitgeber anzusprechen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Um sicherzugehen dass sie auch behoben werden lässt du sie als Klausel im Arbeitsvertrag aufführen und legst ihm vor der Unterzeichnung unter Umständen nocheinmal einem Anwalt für Arbeitsrecht vor, immerhin bist du berechtigt ihn mit nach haus zu nehmen und prüfen zu lassen (das sollte eigentlich kostenlos sein). Falls sich nichts an den Umstönden ändert kannst du dir immernoch während deiner Tätigkeit eine alternative suchen. Falls ihr zu keiner Lösung kommt dann lass dich von deinem AG kündigen bzw. geht im guten außeinander, alles andere wird dir in deinem zukünftigen Berufsweg nur im Weg stehen.