[Tanker3]

Hallo,

ich würde gerne mal wissen, ob es über das Jobcenter geförderte Ausbildungsstellen zum Fachinformatiker gibt. (M)Eine Freundin hat ein Ingenieursstudium geschmissen (weshab weiß ich jetzt auch nicht), und soll vom Jobcenter zur Mechatronikerin ausgebildet werden, was ihr nicht schmeckt.

Falls jemand weiß, wie und ob man das JC dazu veranlassen kann, ihr eine solche Ausbildungsstelle zur Fachinformatikern zu vermitteln, und was es sonst noch so an zweckdienlichen Infos gibt, so würde uns das sicherlich weiterhelfen .

LG Tanker3

[nichdiemama]

Ja gibt es.. Sie sollte sich selbst eine besorgen und das jc dazu bringen das zu unterstützen, habe ich im Bekanntenkreis so schon häufiger mitbekommen.

[deaconpalmer]

Hi Tanker 3,

Ja, es gibt eine Möglichkeit die Umschulung zum Fachinformatiker, per Bildungsgutschein vom Jobcenter zu machen und zwar bei der WBS Training AG. Der Verein hat nicht gerade den besten Ruf, es ist aber eine Chance, wenn man keine Firma findet die bereit ist auszubilden! Das Unternehmen ist auf Profit ausgerichtet und kümmert sich nicht wirklich groß um die Umschüler, aber wenn man selbsständig genug ist, ist das eine passable Möglichkeit, der Unterricht findet in virtuellen Klassenzimmern mit ca. 20 - 25 Teinehmern statt, das verwendete System ist Adobe Connect. Man wird dann dem Standort zugewiesen, der in der Nähe des Wohnortes liegt, dort sind dann mehrere Räume mit PC`s, von denen man dann seinen zugewiesen bekommt und das ist dann so zu sagen dein Arbeitsplatz. Ich habe gerade die Umschulung hinter mir und hatte Jemanden in der Klasse, der erst auf Lehramt studiert hat und als seine Partnerin aus America zu ihm zog, wurden sie eine Bedarfgemeinschaft und das JC hat dann gesagt, er muss das Studium abbrechen! Sowas verstehe ich nicht, ist aber Tatsache! Er hat sich dann auch die Umschulung zun Fisi ausgesucht und einen Bildungsgutschein bekommen. Ich hätte mir einiges anders gewünscht, aber im Großen und Ganzen war die Umschulung O.K.
Wie gesagt, wenn deine Freundin selbstständig ist und virtueller Unterricht auch O.K. für sie ist, kann sie sich das ja mal anschauen.
Hier eine Auflistung der Standorte: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Und hier z.B. Infos zur Umschulung zum Fisi:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Es gibt aber auch noch andere Anbieter, einfach im Netz informieren, IHK anrufen u.s.w! Trotzdem würde ich an ihrer Stelle nochmal alle IT Unternehmen in der Nähe abklappern und schauen ob nicht doch eine Firma bereit ist sie zu nehmen!

[MW75]

Ich war selbst einst Umschüler zum Fachinformatiker, der Veranstalter hieß "IAD - Institut für angewandte Datentechnik" in Erfurt, kann daher nur für diesen sprechen. Ich sag mal so: Der gute Wille seitens des Veranstaltungsträgers war da,allerdings hatte die Umsetzung doch deutliche Lücken. Insbesondere die praktischen Übungen des Gelernten nervten irgendwann,weil wir jedesmal vom Urschleim her anfangen mussten, wodurch für das eigentliche Thema nur noch wenig Zeit blieb. Sprich: für jede Übung "durften" wir nicht einfach auf einen vorinstallierten Server zurückgreifen und dann direkt das Gelernte umsetzen,sondern mussten den von Grund auf neu aufsetzen. Wahrscheinlich werde ich das noch mit 80 im Schlaf können.
Solch wichtige Sachen wie Sharepoint und Exchange sollten wir dann allen Ernstes an Host-Rechnern mit wahnwitzigen 4GB RAM virtualisieren, weil sich der Veranstalter in der Raumplanung verzettelt hatte. Könnt ihr euch vorstellen,was dabei rausgekommen ist ? Richtig, nichts. Die Festplatten glühten,weil die Rechner permanent am auslagern waren.Mit Glück hatte man zum Feierabend gerade mal die Server neu aufgesetzt, Konfiguration etc blieben vollkommen auf der Strecke.

Wirklich nervig fand ich die "Nebenfächer" wie WISO und Fachenglisch. Warum zum Geier muss ich in einer Umschulung zum Fachinformatiker zum x.Mal lernen,wie eine Aktiengesellschaft aufgebaut ist ? Das hat mich schon in der Schule und meiner Erstausbildung weder interessiert,noch kam es jemals in einer Prüfung dran.
Und Fachenglisch war eher ein Witz,weil der Dozent a) gar kein ausgebildeter Pädagoge war und b) keinerlei Schimmer vom Fach hatte. Das Ergebnis war, daß wir die meiste Zeit nur belanglosen Müll gequatscht oder irgendwelche Filmchen auf Englisch gekuckt haben,die ER lustig fand (Kennt ihr noch "Die Götter müssen verrückt sein" ?).
Das Ergebnis war dann entsprechend: von 8 Leuten,die zum Schluß noch zur Prüfung vorstellig wurden,haben es gerade mal 3 Leute auf Anhieb geschafft (ich war einer davon).

[Thorasan]

Das Umschulungen generell ein Problem sind und gerade bei schulischen Umschulungen nur nach dem Profit gearbeitet wird, dürfte jedem halbwegs klar denkendem Mensch klar sein.
Aber für deine Fragen, wieso du WISO und Fachenglisch benötigst, gibt es ne ganz einfache Erklärung: Nicht jeder hatte diese Dinge bzw kann diese Dinge. Und die Umschulung ist nicht speziell individuell für dich kreiert sondern soll einen breiten Bereich von Menschen abdecken, die über völlig unterschiedliche Voraussetzungen verfügen.
Dazu ist gerade WISO eben standard in IT-Ausbildungen - und eine Umschulung orientiert sich ja genau daran.
Fachenglisch ist ein Fall für sich. Da kann jeder Dozent mehr oder wneiger lehren, was und wie er will. Englische Serien/Filme sind aber sicherlich sinnvoll, um Sprache, Dialekte usw zu lernen - ob dir der Film gefällt ist dabei eigentlich vollkommen egal, weils nicht darum geht, einen schönen Mittag zu haben, sondern darum, etwas zu lernen.

Die Durchfallquote sagt übrigens nichts über die Qualität der Maßnahme aus. Meine Ausbildungsklasse startete damals mit 40 Schülern - am Ende der Lehre waren noch 16 davon in der Klasse. Die Prüfung geschafft haben 8 davon. Und das waren Azubis, die natürlich in unterschiedlichen Betrieben waren. Nur haben die meisten eben einfach nicht genug geleistet und/oder einfach nicht die benötigten Skills gehabt. Ist eben doch was anderes, als mal eben im Freundeskries Windows neu zu installieren.

[han123]

Auf keinen Fall die vorgeschlagenen Umschulungen der Arbeitsagenturen bzw Jobcenter machen. Die schulen immer Tausende auf einmal in einem bestimmten Beruf um und nachher sitzen die Leute wieder arbeitslos rum, weil es zuviele dann von einem Beruf gibt.

Von daher auf jeden Fall für die gewünschte Umschulung kämpfen. Zur Not mit Anwalt. Beim zukünftigen Arbeitgeber kann man das nämlich dann auch positiv verkaufen. Nach dem Motto: Ich habe für mein Ziel gekämpft und mich nicht einfach in irgendwas reinstecken lassen->Ausdauer und Durchsetzungsvermögen.

[supermist]

Eine weitere Möglichkeit könnte auch ein Berufsbildungwerk sein, davon gibt es mehr als 50 Standorte in Deutschland. Bedingung für die von der Agentur für Arbeit bezahlte Teilnahme: Einschränkungen psychischer/körperlich müssen vorhanden sein, auch Burn-Out im Studium gehabt oder Lernschwierigkeiten. Genauere Infos bei der AfA anfragen.

Beispiele:
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u.s.w.

[MW75]

Zitat von Thorasan

Dazu ist gerade WISO eben standard in IT-Ausbildungen - und eine Umschulung orientiert sich ja genau daran.

Das Problem,was ich mit diesem Fach habe,ist eher der vermittelte Inhalt. Daß man in 5-6 Wochen nicht zum ausgebildeten BWL-Absolventen werden kann, kann sich jeder denken. Umso wichtiger ist es,daß der Unterricht dann auf für den jeweiligen Beruf relevante Themen angepasst wird. Nach Schule, Erstausbildung (im Handwerk) und einer halbjährigen Fortbildung war die Umschulung nun schon das 4.Mal für mich,daß ich mir unsägliche Themen wie "Aufbau einer Aktiengesellschaft" oder "Unterschiede AG und KG" reinziehen durften. Realitätsnähere Sachen (etwa wie man irgendwann mal eine eigene kleine Firma gründet,welche Steuern man dann zahlen muss usw), wurden jedesmal kategorisch ausgeklammert. In welche Situation kommt wohl z.B. ein 18jähriger Handwerkslehrling eher...daß er mal seine eigene Firma gründen will,oder daß der zufällig in den Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft berufen wird ? :-D

Englische Serien/Filme sind aber sicherlich sinnvoll, um Sprache, Dialekte usw zu lernen - ob dir der Film gefällt ist dabei eigentlich vollkommen egal, weils nicht darum geht, einen schönen Mittag zu haben, sondern darum, etwas zu lernen.

Auch hier ist die Auswahl des Filmes ziemlich in die Hose gegangen. Ein Film,der zu 80% aus Klick-Lauten und Eingeborenen-Sprachen besteht,im Fachenglischunterricht anzukucken,ist sicher auch diskussionsfähig.