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Kitsune89 24.02.17 18:42

Job-Angebote erhalten - Vertragsunterzeichnung hinauszögern?
 
Hey Leute,

ich habe mal eine "kurze" Frage zu einem kleinen Dilemma in dem ich gerade stecke...

Folgende Situation:
Ich habe mich im September letzten Jahres von meinem damaligen Arbeitgeber getrennt. Anschließend war ich bis zum Jahresende arbeitslos und habe dann zum 01.01. - übergangsweise - einen Job in einem Callcenter angenommen, in welchem ich jetzt immer noch bin, den ich aber schnellstmöglich wieder verlassen möchte.
Ich habe mich immer mal wieder in meiner eigentlichen Branche beworben.

Nun habe ich von zwei Unternehmen (nennen wir sie A und B) Rückmeldung erhalten. Bei beiden Unternehmen war ich bereits zum Vorstellungsgespräch, welches in beiden Fällen recht gut lief.

Rein vom Bauchgefühl aber auch aus Sympathie- und arbeitstechnischen Gründen tendiere ich definitiv zu Unternehmen B.
Nun ist es aber so, dass Unternehmen A mich zum 02./03. März zur Vertragsunterzeichnung eingeladen hat, während Unternehmen B mich für den 14. März zum Probearbeiten eingeladen hat. Die finale Entscheidung von Unternehmen B soll dann 14 Tage nach dem Probearbeiten fallen.

Es gibt hier also eine erhebliche zeitliche Überschneidung und ich bin gerade etwas ratlos, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. :(
  • Versuchen, die Vertragsunterzeichnung bei Unternehmen A hinauszuzögern?
  • Unternehmen A klipp und klar sagen, dass ich noch ein anderes Angebot habe, welches ich gern erst prüfen möchte (und damit riskieren, dass die ihr Angebot zurückziehen, da die Stelle ja schnellstmöglich besetzt werden soll)
  • Unternehmen A direkt absagen (und riskieren, am Ende weder die eine noch die andere Stelle zu bekommen)?

Bei Unternehmen A unterschreiben/ anfangen und ggf. nach einer Woche wieder kündigen um zu Unternehmen B zu wechseln?

Habt ihr einen Rat? Wie würdet ihr agieren?
Wäre über jede Antwort dankbar :)

Melvin van Horne 24.02.17 23:15

Moin,

Spatz in der Hand, Taube auf dem Dach ...

Ich kann Dir nur sagen was ICH machen würde.

Den ersten Vertrag der Dir angeboten wird unterschreiben. Dann schnellstmöglich anfangen. Am 11. März entscheiden. Weitermachen oder zocken.

Wichtig ist auch zu überlegen wie schwer es ist in Deinem Bereich einen Job zu bekommen. Wenn Du jahrelang Bewerbung auf Bewerbung geschrieben hast um ein Vorstellungsgespräch zu bekommen würde ich nicht so sehr zocken. Wenn es bei zwei Bewerbungen zwei Einladungen gegeben hat, ist das Risiko nicht ganz so hoch. Das kannst nur Du einschätzen.

Genau so müsstest du Dich fragen wie lange Du Callcenter noch machen kannst.
Erträgst Du es gar nicht mehr, würde ich nicht pokern. Wenn es (wie bei mir seinerzeit) eigentlich ok ist kannst Du mehr riskieren. Ich habe das gemacht und wirklich gewonnen. Und wie ich später erfahren habe hätte ich nicht ein yota höher pokern dürfen.
Wenn das schief gegangen wäre hätte ich mich in den Arsch gebissen. Und damit müsstest Du leben können wenn es in die Hose geht. Sei Dir darüber vorher klar.

Ich drück die Daumen!

eitch100 25.02.17 18:25

Hi...
tendenziell stimme ich Melvin zu, aber was spricht dagegen, mal freundlich nachzufragen, ob du bei Unternehmen A einen Monat später unterschreiben kannst?

eizzim 25.02.17 20:55

Wäre gut zu wissen, in welcher Branche du bist?! Bei "Probearbeiten" ist es wohl etwas Gastronomie oder Kommissionierung?

Thorasan 26.02.17 01:36

Wieso denn das eizzim? Bei uns ist das auch relativ üblich - und ich bin im IT Bereich, Administration u.ä. ... Wir lassen niemanden an die Sachen, der es nicht auch kann. Egal wie viele Zertifikate o.ä. er hat..
Getreu dem Motto: Zeigen was man kann, sonst kommt man da nicht ran..

Kitsune89 26.02.17 13:37

Erst mal vielen, vielen Dank für eure Antworten :T

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 29794200)
Den ersten Vertrag der Dir angeboten wird unterschreiben. Dann schnellstmöglich anfangen. Am 11. März entscheiden. Weitermachen oder zocken.

Hmm... wieso am 11. März?
Vielleicht hab ich mich schlecht ausgedrückt. Ich bin derzeit im Callcenter. Dort habe ich 14 Tage Kündigungsfrist.
Am 02./03. März soll ich bei Unternehmen A zur Vertragsunterzeichnung auftauchen bzw. einen anderen (zeitnahen) Termin zur Vertragsunterzeichnung vorschlagen. Hintergrund sind eben die 14 Tage Kündigungsfrist-Frist. Anfangen soll ich in Unternehmen A erst frühestens ab dem 20. März - je nach dem wann ich aus dem vertrag vom Callcenter rauskomm.

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 29794200)
Wichtig ist auch zu überlegen wie schwer es ist in Deinem Bereich einen Job zu bekommen. Wenn Du jahrelang Bewerbung auf Bewerbung geschrieben hast um ein Vorstellungsgespräch zu bekommen würde ich nicht so sehr zocken. Wenn es bei zwei Bewerbungen zwei Einladungen gegeben hat, ist das Risiko nicht ganz so hoch. Das kannst nur Du einschätzen.

Also meine Branche - Medien - ist zwar etwas überrant, aber es wird schon ab und an gesucht. Ich hab jetzt seit ich gemerkt hab, dass Callcenter so gar nicht meins ist, knapp 10 Bewerbungen geschrieben. Davon hab ich 3 Antworten bekommen, worin zwei zu den angesprochenen Vorstellungsgesprächen von Unternehmen A und B führten. keine Ahnung ob das ein guter Schnitt ist oder nicht. Allzu oft war ich glücklicherweise noch nicht in so einer Situation^^'

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 29794200)
Genau so müsstest du Dich fragen wie lange Du Callcenter noch machen kannst.
Erträgst Du es gar nicht mehr, würde ich nicht pokern.

Tja, ich würde ehrlich gesagt lieber gestern als heute dort aufhören^^
Aber die Arbeit in Unternehmen A ist eben auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei und auch von Sympathie etc. her würde ich eben lieber in Unternehmen B anfangen... Aber A wäre eben immer noch besser als das, was ich jetzt mache.
Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 29794200)
Wenn das schief gegangen wäre hätte ich mich in den Arsch gebissen. Und damit müsstest Du leben können wenn es in die Hose geht. Sei Dir darüber vorher klar.

Genau das ist ja das Dilemma ^^'

Zitat:

Zitat von eitch100 (Beitrag 29798067)
Hi...
tendenziell stimme ich Melvin zu, aber was spricht dagegen, mal freundlich nachzufragen, ob du bei Unternehmen A einen Monat später unterschreiben kannst?

An sich nichts. Die suchen eben aktuell schon recht lange jemanden bzw. ist die Stelle wohl schon eine Weile ausgeschrieben. Die brauchen schnellstmöglich jemanden, der diese Stelle besetzt. Jetzt könnte es also sein, dass - wenn ich um einen Monat Aufschub bitte - die einfach einen anderen Bewerber, der evtl. etwas schlechter im Bewerbungsgespräch abgeschnitten hat, dafür aber zeitlich sofort verfügbar ist, nehmen.
Aber die Sache mit dem mal vorsichtig anfragen werd ich wahrscheinlich aufgreifen. Siehe unten. Was meinst du dazu?

Zitat:

Zitat von eizzim (Beitrag 29798629)
Wäre gut zu wissen, in welcher Branche du bist?! Bei "Probearbeiten" ist es wohl etwas Gastronomie oder Kommissionierung?

Nope, ganz kalt^^
Mediengestaltung, Printdesign. Recht üblich, dort erst mal abzuchecken, was der potentielle Mitarbeiter so drauf hat und wie er mit den Gegebenheiten/ Workflows vor Ort klar kommt. Also genau wie bei Thorasan.

-----------

--> Ich hatte ja die Idee - und eitch100 hat mich da etwas bestätigt - einfach mal bei unternehmen A die Karten auf den Tisch zu packen.
Wenn ich denen einen Text wie zB:
Zitat:

Sehr geehrte Frau XXX,

unerwartet habe ich von einem weiteren Unternehmen die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten. Ich möchte mir von diesem Unternehmen gern einen persönlichen Eindruck verschaffen und prüfen, ob die Stelle ähnlich attraktiv wie die von Ihnen gebotene ausfällt. Aufgrund dessen möchte ich Sie gern bitten, dass wir den von ihnen gewünschten Termin zur Unterzeichnung des Vertrages um einige Tage verschieben.
Eine finale Entscheidung möchte ich erst in Kalenderwoche 13 treffen, wodurch sich als Einstiegstermin in Ihrem Unternehmen der 15. anstatt des bislang angestrebten 01. Aprils ergeben würde.

Ich bitte die Umstände zu entschuldigen und hoffe auf Ihr Verständnis.
...
Kann man das so machen? geht das gar nicht? Lieber anders an die Sache herangehen?

Thorasan 26.02.17 19:39

Eher eine blöde Idee. Ich als Personaler würde mich da tierisch doof vorkommen. Klingt nämlich trotz der netten Formulierung nach "Sie sind halt nur meine zweite Wahl". Und da würde ich dir einen Tritt geben. Die Firma möchte einen Mitarbeiter, und nicht "vielleicht" einen. Sie möchte auch nicht, das du im besten Fall zwar zusagst, sie aber keinerlei Loyalität bei dir erkennen und/oder sogar noch abschließende Diskussionen erwarten/befürchten müssen... Blöde Situation, aber Melvin hat Recht: Entweder pokern oder eben schauen, wie es sich entwickelt. Oder hoffe auf die Problezeit und einen einfachen/schnellen Rückzug aus der Firma.

Kitsune89 26.02.17 22:13

Zitat:

Zitat von Thorasan (Beitrag 29802917)
Eher eine blöde Idee. Ich als Personaler würde mich da tierisch doof vorkommen. Klingt nämlich trotz der netten Formulierung nach "Sie sind halt nur meine zweite Wahl". Und da würde ich dir einen Tritt geben. Die Firma möchte einen Mitarbeiter, und nicht "vielleicht" einen. Sie möchte auch nicht, das du im besten Fall zwar zusagst, sie aber keinerlei Loyalität bei dir erkennen und/oder sogar noch abschließende Diskussionen erwarten/befürchten müssen... Blöde Situation, aber Melvin hat Recht: Entweder pokern oder eben schauen, wie es sich entwickelt. Oder hoffe auf die Problezeit und einen einfachen/schnellen Rückzug aus der Firma.

Hmm... meine Überlegung wäre da letzten Endes - sofern ich da dann doch "lande" - : "Das Angebot von uns war besser, der Bewerber kommt doch lieber zu uns"

Aber ich versteh natürlich auch die andere Argumentation. Die Sache ist eben, dass ich Angst habe, nicht rechtzeitig aus dem Vertrag von Unternehmen A wieder herauszukommen, wenn ich da Ende nächster Woche unterschreibe...

Thorasan 26.02.17 23:09

Na wenn du Probezeit hast, sollte das recht easy sein - nur, ist natürlich trotzdem nicht gesagt, das das andere dann wirklich was wird nach der Probearbeit.

Ich selbst würde wohl die Stelle annehmen, wenn mir die Firma einen guten Eindruck macht und die vertraglichen Dinge stimmen (Gehalt, Urlaub usw). Dann dem ganzen eine Chance geben, vielleicht richtung 1/2 Jahr als grobe Zeit - und mich notfalls sonst aus dem Vertragsverhältnis heraus nach was anderem umsehen. Aber entscheiden musst natürlich trotz allem du selbst das, denn es ist deine Zukunft, die auf dem Spiel steht..

Tuxtom007 27.02.17 08:50

Probearbeiten ist auch bei vielen kleineren Firmen im IT-Bereich mittlerweile gägnige Praxis geworden, kennen selber eine bekannte Firma hier in der Nähe, die jeden Bewerber erst mal 1 bis 2 Tage probearbeiten lässt.

Was würde ich machen:

- bei A unterschreiben
- mir überlegenm wie ich A erkläre, das ich direkt 1 oder 2 Tage frei brauche um die Probearbeit zu machen
- zu Probbearbeit bei B gehene
- Wenn B zusagt, kannst du bei A immer noch kündigen, in der Probezeit ja auch recht kurzfristig.

Das Risiko, das es bei B nicht klappt ist immerhin recht hoch, dann hast du wenigstens einen neuen Job bei A und kann dann immer noch in Ruhe weitersuchen.

Ich habe einen Bekannten, den hat ein neuer AG ziemlich lange hingehalten ( mehere Monate ) , da hat er sich bereits einen neuen Job gesucht, hat dann aber beim ersten unterschrieben, ist am ersten Tag hingegangen, hat denen die Kündigung auf den Tisch gelegt und am nächsten Tag bei der anderen Firma angefangen

Kitsune89 01.03.17 09:07

Zitat:

Zitat von Tuxtom007 (Beitrag 29804811)
- Wenn B zusagt, kannst du bei A immer noch kündigen, in der Probezeit ja auch recht kurzfristig.

...

Ich habe einen Bekannten, den hat ein neuer AG ziemlich lange hingehalten ( mehere Monate ) , da hat er sich bereits einen neuen Job gesucht, hat dann aber beim ersten unterschrieben, ist am ersten Tag hingegangen, hat denen die Kündigung auf den Tisch gelegt und am nächsten Tag bei der anderen Firma angefangen

Hmm, das ist aber eher ungewöhnlich, oder? Normal ist in der Probezeit eine Kündigungsfrist von 14 Tagen oder mehr. Sprich, aber dem Zeitpunkt, an dem ich bei A meine Kündigung einreiche, muss ich noch 2 Wochen dort arbeiten...

Ich habe es jetzt erst mal so gemacht, dass ich A angeschrieben habe und mitgeteilt habe, dass ich aufgrund der Schichtarbeit bei meinem aktuellen Arbeitgeber diese Woche nicht zur Vertragsunterzeichnung erscheinen kann. Gleichzeitig habe ich angefragt, ob die mir den Vertrag vorab schon mal zuschicken können, was sie die nächsten Tage auch machen wollen.

Das gibt mir die Chance, den Vertrag schon mal genau zu prüfen und auch zu klären, wie lang die Probezeit ist usw.

Zudem habe ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber Schichtwechsel für nächste Woche beantragt, weswegen das Probearbeiten bei B nun schon nächste Woche stattfindet. Die Entscheidung wird wahrscheinlich trotzdem erst in KW 13 fallen, aber ich hab immerhin schon mal einen groben Eindruck davon gewinnen können, wie ich mit B harmoniere und wie die meine Leistung einschätzen.

Tuxtom007 01.03.17 17:21

Zitat:

Zitat von Kitsune89 (Beitrag 29814521)
Hmm, das ist aber eher ungewöhnlich, oder? Normal ist in der Probezeit eine Kündigungsfrist von 14 Tagen oder mehr. Sprich, aber dem Zeitpunkt, an dem ich bei A meine Kündigung einreiche, muss ich noch 2 Wochen dort arbeiten...

Das hängt von deinem Vertrag ab, aber wenn du deinen Job noch nicht angetreten hast, hast du auch keine Kündigungsfrist.
Der Kollege hatte seinen Vertrag ja nicht mal unetrschrieben, der sollte er nämlich am ersten Tag mitbringen - aber wie geschrieben, die haben ihn ewig lange hingehalten, wiel Vertrag noch zum Management und Betriebsrat muss usw.. Das war dann seine Rache

Kitsune89 01.03.17 21:59

Zitat:

Zitat von Tuxtom007 (Beitrag 29816548)
Das hängt von deinem Vertrag ab, aber wenn du deinen Job noch nicht angetreten hast, hast du auch keine Kündigungsfrist.

Was so auch nicht ganz stimmt. In meinem jetzigen Vertrag (also dem von meinem aktuellen Arbeitgeber) ist zB eine Klausel enthalten, die den Arbeitnehmer verpflichtet, einen Monatslohn Ersatzzahlung zu zahlen, sollte er vor seinem ersten Arbeitstag wieder kündigen.
Klar, ist keine Kündigungsfrist in dem Sinne, legt dir trotzdem die Fußfessel an.

Ich denke, es war ganz gut, dass ich den Vertrag von A angefordert habe. Wenn er kommt, werde ich den intensiv prüfen und dann entscheiden :)

lIikeBigButts 02.03.17 15:09

Zitat:

Zitat von eitch100 (Beitrag 29798067)
was spricht dagegen, mal freundlich nachzufragen, ob du bei Unternehmen A einen Monat später unterschreiben kannst?

Eben.
Meist kann man solch ein Dilemma am besten lösen, wenn man den AG mit einbezieht.
Ein Wechsel läuft doch selten komplett reibungslos ab, die kennen das schon.


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