Bestehen wir aus 2 Lebewesen
Ich hätte mal eine Frage,
findet ihr das man behaupten könnte das wir aus min. 2 Lebeensformen bestehen (Darmbakterien zähle ich mal nicht dazu)? ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Theorie dahinter. Laut der Endosymbiontentheorie Entwickelten sich die Eukaryoten (Eukaryoten eine der drei Domänen in der Systematik der Lebewesen , zu denen auch unsere menschlichen Zellen gehören. Die anderen sind die Bakterien und die Archaeen) ,durch Symbiose und Anpassung, aus den Urvorfahren der Mitochondrien und anderen prokaryotischen Organismen. Zitat aus Wiki „Vereinfacht gesprochen besagt die Theorie, dass im Laufe der Entwicklung des Lebens einzellige Lebewesen durch ein anderes einzelliges Lebewesen aufgenommen und zu Bestandteilen der Zelle eines so entstandenen höheren Lebewesens wurden. Im Laufe der Evolution entstanden so immer komplexere Lebewesen. Auch Bestandteile menschlicher Zellen gehen ursprünglich auf einzellige Lebewesen zurück, die zu einem Bestandteil der Zellen wurden. „ dafür spricht... - der Besitz eigener genetischer Informationen.(Mitochondriale DNA hat eine große Ähnlichkeit mit der DNA des Rickettsia prowazekii Bakteriums, welches ein parasitärer Organismus ist). - eine eigene Proteinsynthese. - das Vorhandensein einer inneren Membran, die sich deutlich vom Bau der äußeren Membran unterscheidet. - hohe Autarkie im Vergleich zu anderen Zellstrukturen (Mitochondrien können nicht von der Zelle gebildet werden). ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Was spricht gegen diese Theorie? Wenn wir aus 2 Lebensformen bestehen, wer hat dann die Kontrolle in uns? Wer sind wir? Oder sind wir eine Symbiotische Lebensform wie die Flechte (und das bereits auf der Zellulären Ebene!!!)? |
In deinem Darm leben etliche Bakterien, ist schon so etwas wie eine Symbiose.
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Als ich den Titel gelesen habe, dachte ich schon OMG schon wieder so ein esoterischer Schwachsinn. :D
Aber diese Theorie ist wirklich interessant und teilweise auch mit aktueller Forschung verknüpfbar. Es geht ja im weiteren Sinne darum, woher das Ich-Erlebnis im Körper stammt. Einen wirklichen Ursprung dafür konnte man bisher nicht finden, daher wird ja angenommen, dass das menschliche Bewusstsein ein Effekt der Signalübertragungen im Körper ist, was einfach einen evolutionären Vorteil ergab. Die Zahl der Lebewesen kann man aber ziemlich sicher nicht auf Zwei begrenzen, denn falls man anfängt von diesen verschiedenen Lebensformen im Körper zu sprechen, wird das ganze schnell ausufern. Die Bakterien im Darm und die Mitochondrien wurden ja schon erwähnt, aber generell ist ja eigentlich jeder Zelltyp eine eigene Lebensform. Und eigentlich sogar jede einzelne Zelle. Die Frage nach den Mitochondrien ist daher eher, ob die Mitochondrien mit ihrer eigenen DNS auch einen Teil der Kontrolle in einer einzelnen Zelle haben. Aber ich denke selbst wenn das so wäre, dann wäre es eher eine freundschaftliche Symbiose, wie bei Menschen die sich Pferde als Arbeitstiere halten und sie versorgen. Die Kontrolle über das Bewusstsein liegt ja sowieso vor allem in den Nervenzellen. Den Rest nimmt man eigentlich nur passiv war. Und auch bei den Nervenzellen scheint es eher so zu sein, dass die elektrischen Impulse durch die Umwelt aktiviert werden und nicht durch das Bewusstsein. Daher scheint es leider wohl so zu sein, dass das Bewusstsein eh nicht existiert, sondern das Leben eigentlich ein Film ist. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir es als kontrollierbar erleben und deshalb sollte man sein Leben auch weiterhin dementsprechend organisieren. Und vielleicht kann man ja doch die Wege der Nervenimpulse auf lange Sicht bewusst lenken, indem man etwas übt oder lernt. Mich tröstet allerdings der Gedanke, dass das Bewusstsein eigentlich nur ein Effekt der Realität ist und keine wirkliche Kontrollinstanz. Denn das heißt auch, dass Fehler in meinem Leben unvermeidbar waren. ^^ |
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Deswegen haben wir alle unseren eigenen Charakter und unsere eigenen Verhaltensweisen! |
Es besteht weit mehr als nur eine Symbiose zwischen Mitochondrien und der Zelle. Denn obwohl die Mitochondrien ihre eigene DNA besitzen, haben sie einige Gene verloren die sie benötigen. Diese Gene sind in das Genom der Zelle gelangt und so sind die beiden Organismen eher verschmolzen als nur eine Symbiose eingegangen.
Was auch interessant ist, ist das der genetische Code in den Mitochondrien einige Unterschiede zum allgemein angenommenen genetischen Code enthält. |
Mit Hilfe der Mitochondrien haben die Mehrzeller die Energiegewinnung auf Sauerstoff umgestellt. Aber jede Zelle besitzt noch die Fähigkeit zur Energiegewinnung durch Vergärung. Wenn viele Zellen die Fähigkeit der Sauerstoffnutzung verlieren, dann gibt es Teile im Körper, die die alte ursprüngliche Form der Gärung nutzen. Dann bestehen wir tatsächlich aus zwei Lebewesen, die um Nahrung undRaum konkurrieren.
Dieses zweite Lebewesen, dass sich der Gärung bedient, nennt man Tumor oder Krebs. |
Ich denke, dass hier der Knackpunkt bei der Definition "Lebewesen" liegt.
Es mag uns zwar erscheinen, dass wir aus mehreren "Lebewesen" aufgebaut sind, dennoch wären diese "Lebewesen" einzeln betrachtet nicht zum (Über-)Leben fähig. Das neuronale Nervensystem setzt alle eingehenden und ausgehenden elektrischen Impulse in unserem Gehirn zu einem Gesamteindruck zusammen, den wir dann als Bewusstsein empfinden. Das System der Eukaryoten ist eigentlich genau dasselbe wie das unseres Körpers, nur dass die Zusammensetzung von uns nun eine ganz andere Erscheinungsform hat, da mehrere "fusionierte" Zellen sich deren Aufgaben und wechselnden Umweltbedingungen angepasst haben. Wie Darwins Theorie, nur halt auf kleiner Ebene (aber genau so funktioniert die Theorie eigentlich). Eigenständige Lebewesen in uns, wie Bakterien gehören streng genommen nicht zum Organismus dazu, machen ihn aber erst überlebensfähig. Kurz und knapp sind wir ein Lebewesen aus mehreren Organismen! Zwei Lebewesen können niemals komplett eins werden. Das setzt voraus, dass ja eben ein Lebewesen verschwinden muss, damit eines dabei herauskommen kann. 2-1 = 1 und nicht = 2. Damit wäre das neue Lebewesen ein einziges Lebewesen, das nun aus mehr Organismen besteht, aber niemals 2 Lebewesen gleichzeitig sein kann. |
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Wenn ich mir den Aufbau unserer "Schaltzentrale" so anschaue, komme ich wiederum auf die Idee, das "Bewustsein" womöglich "nur" das Zusammenwirken von 100 Millarden Symbionden ist. weil: Zitat:
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