[tron93]

Vorgeschichte: Ich versuche mir seit wenigen Wochen Schach beizubringen via chess24.com
Dort mache ich fast täglich Schachrätsel und wenn ich mal mehr Zeit habe, schaue ich mir kostenlose Lehrvideos an oder spiele eine richtige Partie.

Meine Frage zu Schachrätseln:
Gibt es irgendwelche Strategien oder Ablaufpläne?
Wie geht Ihr vor? Was schaut Ihr euch zuerst an und was zuletzt?
[via googel nichts gefunden]


Freue mich über etwaige Antworten

[stanleybeamish]

Erst Eröffnungen.....ganz genau.
Danach hast du viel Gemetzel, also das Mittelspiel.
Später wird es dann strategisch, wenn Platz ist.
Mache zwischen den Zügen die Augen zu und denke an was ganz anderes.
Ansonsten ermüdest du schnell.
Raucher ???
Das nervt auch ab, Schmachter zu haben.
Traubenzucker....... und das alles nicht so ernst nehmen
Edit : Mit den Bauern soweit wie möglich nach vorne, die Dame sehr spät raus......sehr viele Felder "bedrohen" und den Bauern vor dem Läufer neben deinen König sehr stark schützen...
Alles vor deinen König platzieren und von da aus angreifen.

[Aragorn85]

zu den Schachrätseln (ich vermute du meinst damit Taktik Aufgaben):
Zuerst schaue ich ob ich ob ich den gegnerischen König matt setzen kann.
Wenn das nicht geht schaue ich andere offensichtliche Züge an (z.B. Figuren fressen).

Ausser es ist eine sehr einfache Aufgabe wird es vermutlich kein ganz so offensichtlicher Zug sein.
Dann gibt es immer wieder ähnliche Motive, nach denen du Ausschau halten kannst, z.B:
- Doppelangriffe
- Springergabeln
- Fesselungen (Figuren die nicht weg ziehen können)
Suche nach gegnerischen Figuren die entweder eine Figur oder ein Schlüsselfeld decken, und versuche sie davon abzulenken.

[juergen1]

Durch Schachrätsel lernt man kein Schach.
Das A und O sind vor allem die Züge der Figuren,
wie dürfen sie ziehen, und die Sonderzüge.
kleine und große Rochade, en passant (Bauer schlägt Bauer im vorbeigehn)
Was ist das Ziel vom Schach. Der König steht im Schach und kann nicht mehr auf ein Feld ausweichen, wo er nicht mehr im Schach steht.

Man lernt zwar beim Schach, 5 oder mehr Züge im voraus zu sehn,
das kann ich aus eigener Erfahrung und leidenschaftlichen Schachspieler sagen,
das klappt seltenst.
Der Gegner macht meist andere Züge, als die, die man sich erdacht.

Als Grundsatz gilt, nie die Bauern zuweit nach vorne platzieren,
denn dadurch ist die Mauer leicht aufzubrechen, und der König
praktisch schutzlos ausgeliefert. Das gleiche gilt für die Spielfiguren, wie Turm, Springer, Läufer.

Planlos rum zu ziehen, bringt ebenfalls nichts.
Vor allem drauf achten, wie der Gegner zieht.
Viele als scheinbar harmlose Züge, sind Trickzüge,
man erkennt zuerst nicht den Sinn, zum Beispiel opfert der Gegner eine scheinbar wichtige Figur, wie den Turm, und plötzlich kommt der Gegenangriff der zum Schachmatt führt.
Deswegen, jeden Zug genau studieren, welche Wege ergeben sich für andere Spielfiguren durch einen Zug.
Ich gebe dir den Tip, das Windows eigene Chess Programm, stelle es auf die niedrigste Stufe,
dann kann man finde ich gut daraus lernen,
oder spiele gegen mich, im Fern-Schach.

[Schnullermaske]

Ich finde es beim Schach spielen interessant, dass gegen einen schwächeren Spieler irgendwie keine vernünftige Partie zustande kommt. Manch einer baut sein Spiel so chaotisch auf, dass man sein eigenes dem angleichen muss und am Ende ist man so verwirrt, dass man Müh und Not hat, das Ganze noch retten.

Habe früher regelmäßig Schach gespielt. Mit den meisten Gegnern war ich auf demselben Niveau - mal gewinnt man, mal verliert man. Nur gegen meinen besten Freund habe ich noch sehr selten gewonnen. Aber der ist ein Freak, der sich z.B. auch haufenweise Bücher über Schach, Poker, Go! und wasweissich alles reinzieht. Der ist der rationale 100%-Taktiker - ich bin eher der Homo ludens.

Interessant ist auch, das jeder Spieler an bestimmten Taktiken festhält. Manch einer z.B. rochiert immer schnellstmöglich - ich rochiere eher selten und wenn, dann erst recht spät im Spiel. Das wiederum ist bezeichnend, denn in aller Regel versuche ich, die Türme relativ früh ins Spiel zu bringen und lange zu halten - und wenn die Türme im Spiel sind, kann ich eben nicht mehr rochieren.

Auf Deine Fragen, TE, bzgl. der Schachrätsel bin ich zwar damit nicht eingegangen, aber ich kann solchen Rätseln auch nichts abgewinnen. Schach macht mir sozusagen nur "live" Spaß! Wenn ich beobachten kann, wie sich das Spiel aufbaut, wie der Gegner agiert und reagiert.

Wie ich das hier schreibe, fällt mir ein Vergleich zur "Anno"-Reihe ein. Da kann ich mit vorgegebenen Szenarien, bei denen ich nur eine spezielle Aufgabe zu erfüllen habe, auch nix anfangen! Ich will bei "Null" beginnen und mir alles Schritt für Schritt selbst aufbauen - was bei "Anno" freilich immer gelingt ... beim Schach (wie gesagt) leider nicht immer.

[juergen1]

Wie gesagt, das Windows-eigene Chess ist wirklich gut.
Als Anfänger, stellt man es auf die niedrigste Stufe.
Wenn man dann fast nur noch gewinnt, stellt man es höher.
Ganz hoch würde ich es nicht stellen, denn da hat man kaum Chancen.

Rochieren hat schon was. Man merkt, daß sich da was zusammen braut,
dann rochiert man, und wirft somit die gegnerische Taktik über Bord,
denn er muß dann komplett seine Taktik umbauen, dadurch ergeben sich zwangsweise Lücken die du zum Gegenangriff ausnutzen kannst.
Wichtig ist die Kompaktheit im ganzen.

Ist wie im Fußball. Man spielt sich am 16 er den Ball hin und her,
und kann keinen Druck aufs Tor ausüben, weil die Abwehr kompakt steht.
Bekommt man dann den Ball, muß man schnell kontern.
Und so schnell kann man seine Spieler nicht zurück ordern.
Und beim Schach kann man nur eine Spielfigur pro Zug zurückholen,
wenns denn Gefährlich werden könnte.

[Barschmeister]

Falls noch bedarf besteht, gebe ich mal meinen gratis Senf dazu^^

In einer Partie gucke ich lediglich darauf, was mein Gegner im nächsten Zug alles tun und vor allem mir antun kann. Wenn ich das alles auf dem Schirm habe, gucke ich darauf, was ich ihm alles innerhalb von 3 Zügen antun kann bzw. wie ich ihn unter Druck setzen kann. Beim 2-Züge-in-die-Zukunft-denken gucke ich dann immer (mit der vorher erstellten Prognose, was er im nächsten Zug tun kann) was er in den nächsten 2 Zügen tun kan, wenn ich im nächsten dieses oder jenes tue. Ziel ist natürlich immer das Matt des Gegners.

Wie die Figuren laufen, Sonderzüge und das selbstverständliche Spielziel ist natürlich eine Grundvoraussetzung, um eine Partie zu spielen. Deinem Post meine ich aber zu entnehmen, dass das bei dir kein Thema ist.

Wenn man immer versucht alle relevanten Möglichkeiten der nächsten 2 Züge zu überblicken (was schon sehr schwer ist), kommt es nur darauf an, die Konzentration aufrecht zu erhalten, um keine Fehler zu machen oder Dinge zu übersehen.

Ich selbst habe am meisten gelernt, indem ich einfach oft gespielt habe. Durch die Erfahrung verinnerlichen sich irgendwann verschiedene Standartsituationen, die man dann sofort erkennt. Das fließt wunderbar in das 2-Züge-in-die-Zukunft-denken mit ein. Man erkennt schnell mögliche Bedrohung usw.

Was ich Dir aber empfehle, ist, sich mit Eröffnungen und entsprechenden Antworten zu beschäftigen! Mit der Eröffnung und der Erwiederung werden die Weichen für die gesammte Partie gestellt!

Schachspielen und Schacheröffnen... so wie Schiessen und Ziehen^^

Schachrätsel finde ich weniger interessant als Partien ganz in Ruhe gegen sich selber zu spielen und sich damit auseinaderzusetzen, welche asuwirkungen die Eigenen Entscheidungen auf die schier unzähligen Stellungsmöglichkeiten haben können und wohin das letztendlich führt.

[Aragorn85]

Schachrätsel sind schon recht hilfreich um besser zu werden. Ich war fast 20 Jahre im Schachclub, da haben wir oft Rätsel gelöst. Mir persönlich macht es auch recht viel Spass (auf jeden Fall mehr Spass als Eröffnungen und Endspiele auswendig zu lernen). Wenn es aber keinen Spass macht, dann lässt man es besser bleiben .

Was ich noch hilfreicher als Schachrätsel finde: Nachdem du eine Partie gespielt hast, spiele die Partie in einem Schachprogramm nach. Dann kannst du bei jedem Zug sehen ob er gut/schlecht war, und was noch bessere Züge gewesen wären.
Oder spiele gegen einen stärkeren Spieler, der kann dir gleich sagen wann du einen Fehler gemacht hast (als Anfänger wirst du den Fehler nämlich oft erst ein paar Züge nachdem du ihn gemacht hast merken).

[pööse]

Du kannst dich m.M. erst so richtig in die Stellung vertiefen, wenn du "richtige Schacherfahrung" hast. Und dazu solltest du Spielen! Egal mit wem. CPU oder Mensch.


Der Anfang ist immer das schwierigste. Figuren entwickeln ist angesagt. Raus aus der Grundlinie und angreifen! Ausser dem König mit seinen Türmen sollte sich das Fußvolk auf dem Brett verteilen ohne sich im Weg zu stehen. Die Gelegenheit zur Rochade ergibt sich dann ganz automatisch, wenn man vor unzähligen guten Möglichkeiten den Wald vor Bäumen nicht mehr sieht. Und -Schwups- ist mit dem Turm eine entscheidende Frontlinie gezogen.

Springer am Rand bringt Kummer und Schand

Bauern sind ´ne Wissenschaft für sich. Zusammenhalt stärkt natürlich. Doppelbauern sollten vermieden werden, sind aber auch eine extrem gute Waffe, soweit es die Stellung hergibt.

Mit Weis hat man erstmal ein Tempobonus. Den kann man nutzen oder auch nicht.

Viel Spaß!

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Weis ist am Zug.