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myGully |
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16.02.18, 21:23
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.633
Bedankt: 34.760
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Geiselgangster Degowski nach 30 Jahren Haft frei
Zitat:
In Deutschland ist am Freitag der berüchtigte Gladbecker Geiselgangster Dieter Degowski nach fast 30 Jahren Haft auf freien Fuß gekommen.
Im August 1988 hatten der jetzt 61-Jährige und sein Komplize mit einem Banküberfall samt Geiselnahme und der darauffolgenden Flucht mit drei Todesopfern Deutschland und die Welt tagelang in Atem gehalten. Das Drama ging als eines der spektakulärsten Schwerverbrechen in die deutsche Kriminalgeschichte ein. Jetzt will Degowski mit neuem Namen ein neues Leben beginnen.
Dieter Degowski hält 1988 in einem Fluchtwagen der Geisel Silke Bischoff in der Innenstadt von Köln eine Waffe an den Hals. Die junge Frau überlebt das Drama nicht.
Foto: dpa
Wie die Leiterin der Justizvollzugsanstalt Werl in Nordrhein-Westfalen am Freitag mitteilte, hat die Staatsanwaltschaft keine Beschwerde gegen einen Gerichtsbeschluss einlegt, wonach Degowski aus der Haft entlassen werden sollte.
Banküberfall, Geiselnahme, Flucht, Mord
Der Kriminelle hatte im August 1988 mit seinem weiterhin inhaftierten Freund Hans-Jürgen Rösner eine Filiale der Deutschen Bank in der Ruhrgebietsstadt Gladbeck überfallen und mehrere Geiseln genommen. Im Zuge ihrer spektakulären Flucht durch drei Bundesländer sowie die Niederlande erschossen die Täter zwei Geiseln, zuerst einen 15-Jährigen, dann eine 18-Jährige. Ein Polizist kam während des Einsatzes durch einen Verkehrsunfall ums Leben, zudem wurden mehrere Menschen verletzt.
Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner am 17. August 1988 in einem in Bremen gekaperten Linienbus. Vorne hinter der Haltestange sitzt die später von Rösner getötete 18-jährige Silke Bischoff.
Medienvertreter waren live dabei
Degowski und Rösner kamen auf ihrer Flucht zufällig mit Reportern in Kontakt - und ließen sich von ihnen begleiten. Die Präsenz von Medienvertretern erschwerte Strafverfolgern den Zugriff. In der Kölner Innenstadt gaben die beiden Schwerverbrecher Interviews, die Waffe am Hals einer Geisel. Über die Beteiligung der Medien an der Tragödie wurde später heftig gestritten - was schließlich zu veränderten Verhaltensregeln für Journalisten in solchen Krisensituationen führte.
Der Wagen mit den Geiselnehmern wird am 18. August 1988 in Köln von Schaulustigen und Journalisten umringt.
Besondere Schwere der Schuld
Wegen des Verbrechens wurden Degowski und Rösner 1991 vom Landgericht Essen zu lebenslanger Haft verurteilt. Später stellten Gerichte bei beiden Tätern eine besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ausschloss. Dabei wurde für den in Werl inhaftierten Degowski eine Mindesthaftdauer von 24 Jahren festgelegt. Rösner, bei dem zusätzlich Sicherungsverwahrung angeordnet wurde, sitzt weiterhin im Gefängnis. Auch er strebt eine vorzeitige Entlassung an.
Mittlerweile "nachgereift, psychisch stabil"
Zur Vorbereitung der Entscheidung für eine Freilassung Degowskis hatte das zuständige Gericht unter anderem das Gutachten eines renommierten Sachverständigen eingeholt, der eine positive Prognose erstellt hatte. Demnach sei der 61-Jährige "nachgereift, psychisch stabil" und ohne Alkohol- und sonstige Suchtprobleme, wie Peter Biesenbach, der Justizminister von Nordrhein-Westfalen, bereits im Vorjahr erklärt hatte. Degowski habe alle Lockerungen der Justizvollzugsanstalt Werl beanstandungsfrei absolviert - insgesamt 38 unbegleitete sowie zwölf Langzeitausgänge.
Will mit neuem Namen "Stigma" loswerden
Degowskis Anwältin Lisa Grüter hatte Ende des vergangenen Jahres mit Blick auf die nahende Entlassung ihres Mandanten mitgeteilt, dass er künftig nicht mehr Degowski heißen werde. Mit einem neuen Namen wolle er "dieses Stigma" loswerden, dass "er sich mit Degowski vorstellen muss, dem Namen, der so viele Erinnerungen weckt", erläuterte Grüter. Zudem sei er dankbar dafür, "dass er von der Gesellschaft noch eine Chance bekommt".
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Ich erinnere mich so lebhaft an das Drama, als wäre es erst vor wenigen Wochen geschehen.
Mal sehen ob wir wirklich nichts mehr von Degowski hören werden.
Wer wissen will, welche unrühmliche Rolle damals die Medien gespielt haben,
sollte sich die Doku ansehen: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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16.02.18, 22:53
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#2
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Mitglied
Registriert seit: Jul 2014
Beiträge: 313
Bedankt: 393
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der wird jetzt sein Buch schreiben und die dicken Millionen kassieren.
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17.02.18, 01:06
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#3
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Registriert seit: Oct 2010
Ort: ab 420
Beiträge: 984
Bedankt: 2.197
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Wahrscheinlich hat er es schon geschrieben. Zeit hat er ja genug gehabt.
Echt schon krass was da 1988 abgegangen ist. Unglaublich brutal wie Degowski den 15-jährigen Emanuele De Giorgi erschoss. Unglaublich auch, was in der Nachbetrachtung dort alles ans Tageslicht gekommen ist. Der Pannen-Einsatz der Polizei (Fernbedienung für die manipulierte Limousine vergessen, Wild-West-Schießerei auf der Autobahn) und natürlich die unrühmliche Rolle des Sensationsjournalismus.
Eine [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] von einem beteiligten Elitepolizisten, beschreibt das ganze Desaster nochmal eindrücklich. Für die Quelle kann ich nichts.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Die Polizei muss beobachtet werden.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei nachtmasse:
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17.02.18, 02:34
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#4
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.247
Bedankt: 22.242
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Nach dem Drama von Gladbeck (vorher Rammelmayr und Todorov in München) setzte sich meiner Erinnerung nach die Strategie durch, wie sie in der Polizeiführungsakademie Hiltrup gelehrt wurde.
Wenn es irgendwie möglich ist, muss/sollte die Entscheidung immer "am Ort" gesucht werden -"mit Rücksicht auf die Geiseln und die Sicherheit unbeteiligter Dritter".
Das heißt Verhandeln, Verzögern, psychische Einwirkung...und mehr (in der Bank die Situation "einfrieren"), sowie wie das Präparieren eines bereitgestellten Fluchtwagens für den Fall wenn es anders läuft.
Gladbeck sollte sich nie wiederholen dürfen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei pauli8:
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17.02.18, 05:25
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#5
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.222
Bedankt: 23.199
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Das Verhalten der Medien war grauenhaft und ekelhaft, zumindest setzte sich auch in den Medien durch diesen Fall, ein Umdenken durch.
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